Full text: St. Ingberter Anzeiger

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n des königl. Amtsg 
Amtliches Orga 
er „St⸗ Ingberter ee erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Seiertage. 3 mal wöochentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Mittwochts und Samsiagt mit 
sirirteu Beilagen. as Blatt koflet vierteljährlich 1 M 60 4 einschließlich Tragerlohn; durch die Pof bezogen 1M 78 , einschließlich 40 —⸗ Zustellungsgebuhr. Die 
ruckungsgebühr far die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum betrögi bei Inseraien aus der Pfalt 10 —, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expedition 
Uustunft eribeilt. 13 . Neklamen 80 A. Rei 4maliager Ginrückung wird nur dreimalige berechnet. 
J 2590. 
Politische Uebersicht. 
* Die im Personalbestand des deut⸗ 
chen Reichstages seit der letzten Tagung 
ingetresenen Veranderungen sind folgende: An 
Zztelle der ausgeschiedenen Abgg. Trimborn, Haupt, 
. Bernuth, Antoine, Günther, Siälin find ge⸗ 
reten: Bachem, Brunnengräber, John, Delles, 
ziese und Frhr. v. Gültlingen. Nur für den ver—⸗ 
jorbenen Abgeordneten d. Sperber (Ragnit ⸗Pill⸗ 
allen) hat noch keine Ersatzwahl stattgefunden. 
Jußerdem wird der Reichstag noch zu entscheiden 
saben, ob das Mandat des Abg. Meyer (Jena) 
jach seiner Berufung nach Heidelberg, das des 
Abg. Delbrück (Stralsund) nach seiner Beförderung 
„om unbesoldeten zum besoldeten außerordentlichen 
Brofessor und das des Abg. Dr. Drechsler (Goslar) 
ach seiner Verufung zur Wahrnehmung der Stelle 
es Universitäts⸗-⸗Curators von Greifswald noch als 
oridauernd angesehen werden können. Der Abg. 
Thomsen soll aus der freifinnigen Partei ausge⸗ 
reten sein. Er war das einzige Mitglied seiner 
hdartei, welches für die Alters- und Indvaliditäts⸗ 
bersicherung in der Schlußabstimmung sich er⸗ 
tärt hat. 
Neber den Inhalt des vom deutschen Bundes⸗ 
at genehmigten Sozialistengesetzes verlautet: 
die Beschränkung des Gesetzes auf eine bestimmte 
zeit ist aufgehoben und die Rechtsprechung ist den 
zerwaltungsgerichten übertragen, bezüglich deren 
eẽntscheidung die Berufung eines desonderen, aus 
woͤlf Mitgliedern zusammengesetzten obersten Gerichts⸗ 
hsofes erfolgen kann. Die Ausweisung ist beibehalten. 
Dem Zeitungsverbot muß eine Verwarnung vorauf⸗ 
zehen. Auch der sogenannte „kleine Belagerungs⸗ 
ustand“ soll aufgehoben sein. Man wollte wissen, 
gerselbe sollte ursprünglich für die Residenz des 
daisers und die der Souveräne der Bundesstaaten 
rrhalten bleiben. Sachsen und Hamburg hätten 
adessen die Beibehaltung des jetzigen Verbältnisses 
ewünscht. 
Die Stärke des deutschen Heeres be⸗ 
rägt nach dem Reichshaushaltsetat für das Etats jahr 
890 91: 19 738 Offiziere, 55 727 Unteroffi⸗ 
nere, 898 Zahlmeister⸗Aspiranten, 5530 Unter⸗ 
ffiziere und 13920 Gemeine der Spielleute, 
379 438 Gefreite und Gemeine, 3678 Lazarettge⸗ 
jehilfen, O2218 Oekonomiehandwerker, 1799 Mili⸗ 
arärzte, 836 Zahlmeister, Militär⸗Musikinspizienten, 
duftschiffer, 534 Roßarzte, 818 Büchsenmacher 
ind Waffenmeister, 93 Sattler und 888302 Dienß⸗ 
erde. 
*Das gestern ausgegebene Beiheft des Ber⸗ 
iner „Militär-Wochenblattes“ bringt 
inen längeren Artikel über das französische 
Vehrgesetz vom 15. Juli 1889, weicher die 
entwicklung sowie die wesentlichen Bestimmungen 
ind die Witkungen des Gesetzes darlegt. Der⸗ 
elbe schließt: „So stellt fich die ganze mit nach⸗ 
hmenewerther Opferwilligkeit geleistete Arbeit der 
eßten vier Jahre als eine wohldurchdachte, plan⸗ 
naͤßig betriebene außerordentliche Stätkung der 
Armee dar. Die endliche Annahme des Rekrutir⸗ 
ingsgesetzes im letzten Sommer ist nur die seitens 
»es Parlaments erteilte Sanctionirung der aroßen 
Ipfer, welche der franzöfischen Nation durch die 
jesteigerten Rüstungen auferlegt find. Wenn die 
Waisen und die Söhne von Witwen und von 
linden Vätern ausnahmslos zu der einjährigen 
dienstzeit herangezogen werden, wenn in einew 
Landes welches quf seine Intessigenz besonders 
Samstag, 26. Oktober 1889. 
21. Jahrg. 
dolz ist, auch die Söhne der gebildeten Klassen 
nit ganz geringen Ausnahmen zur dreijährigen 
dienstzeit eingestellt werden, wenn die Mittel des 
randes derartig angespannt find, so ist man in 
»er That wohl befugt, von Rüstungen zu sprechen, 
pelche über den Rahmen einer ruhigen 
eäntwicklung, der Schulung der Volkskraft, 
ie lediglich auf die Verteidung des Landes ge⸗ 
ichtet ist, hinansgehen.“ 
»ECEin Telearamm der „Wiener Polit. Cor⸗ 
esp.“ aus München aus autoritatider bul⸗ 
zarischer Quelle dementiert die Meldungen, nach 
velchen der König der Belgier die Annahme des 
Besuches des Prinzen Ferdinand ver⸗ 
veigert hade. Abgesehen davon, daß der Koͤnig 
. Zi. in den Ardennen sich befand, vermeibe Prinz 
Ferdinand grundsätzlich die Begegnung mit Staats⸗ 
berhäuptern. Er gedenke via Orsowa⸗Lompalanka 
urückzureisen. 
* Der Besuch Kalnoky's beim Fürsten 
gismarck soll Ende Oktober stattfinden. Der Tag 
st noch unbestimmt. 
*Großes Aufsehen erregte die letztet Tage ver⸗ 
zreitete Nachricht von der Abficht des Königs 
»on Holland, mit dem Eintritt des nachsten 
Jahres in seiner Eigenschaft als Großherzog von 
zuxemburg abdanken zu wollen. Die gleich 
jierüber geäußerten Zweifel waren nicht unberech⸗ 
igt. Denn unter dem Gestrigen wird dem „Irf. 
J.“ aus Luxemburg telegraphirt, daß die ganze 
Meldung erfunden sei. 
sei die Erneuerung des Königreichs Bohmen und 
zie Wiederherstellung seiner früheren durch den 
Zrönungseid zu bekräftigenden Rechte. — Der 
Untrag Riegers, die Krönungsadresse an 
ine Kommission zu überweisen. um sie in dieser 
zu begraden, wurde gegen den Antrag der Jung⸗ 
ischechen angenommen. 
Messina, 24. Olt. Als das deutsche Ge⸗ 
chwader mit dem deutschen Kaiserpaare 
in Bord die Meerenge von Messina durchfuhr, 
jegaben sich der deutsche Konsul und eine Abord- 
uung der deutschen Kolonie auf dem Sloman- 
»ampfer zum Geschwader, um die Majeftäten zu 
egrüßen und decr Kaiserin einen Blumenstrauß 
zarzubringen. Die Bevölkerung fuhr in Booten 
nit und grüßte mit sympatischen Zurufen. Die 
Majestäten dankten. Das Wetter ist prachtvagl. 
Athen, 25. Okt. Bei wundervollem Wetter 
ind unter ungeheurem ganz ungewöhnlichem Jubel 
zat heute Nachmittag der Brauteinzug in 
Athen statigefunden. Um 1295 Uhr dampfte die 
„Amphitrite“ langsam in den Piräus, von ge— 
valtigem Kononendonner begrüßt. Von der ,Lore⸗ 
ei“ aus konnte man die Herrschaften auf dem Deck 
der „Amphitrite““ deutlich gewahren. Der deutsche 
ßesandte, sowie der Sekretär mit dem Konsul 
Oberg begaben fich von der „Lorelei“? an Bord 
der „Amphitrite,“ wo der Konsul den Grnuß der 
deutschen Kolonie übermittelte. Um 34 Uhr betrat 
die Braut im Aleonhafen von der Dampfbarkafse 
uus die Landungsbrücke. Die hohe Braut war 
veiß gekleibet und sah blühend schön und froͤhlich 
uus. Die Kaiserin Friedrich trug einen 
grauen Mantel. Der Ministerprafident Trikupis 
dielt nach der Landung eine kurze Begrüßungsan⸗ 
insprache, welche die Kaiserin freundlich beantwortete. 
Alsdann überreichte der Stadtrat von Piräus den 
herrschaften fünf blau⸗weiße Blumensträuße. Der 
Bürgermeister Regina sagte: Im Namen der 
Burger von Piräus begrüße ich meine kunftige 
tönigin auf das Herzlichste“ Das Volk war 
zurch den schönen Anblick der Braut wahrhaft be⸗ 
gzeistert. — Die Prinzessin⸗-⸗Braut fuhr mit der 
Zoͤnigin von Griechenland im ersten Wagen zum 
Schlosse. Rechts und linls vom Wagen ritten 
der Hönig und der Kronprinz. Die Braut wurde 
zon der zahllosen Menschenmenge mit stürmischem 
Jubel begrüßkt und erschien wiederholt auf dem 
Balkon des Schlosses, huldvollft mit dem Tascden⸗ 
nuch winkend. 
Syduey, 25. Olt. Nach einer Meldung 
des Bureau Reuter“ find Nachrichten aus Apia 
Samoa) vom 15. Okt. angelangt, denen zufolge 
in Kampf bei Sawaii zwischen den Anhängern 
Malietoas und Tamaseses stattfand. Jede Partei 
war 300 Mann stark. Mehrere Krieger wurden 
getodtet, andere verwundet; wer gefieqgt bat, ist zur 
2Ztunde noch unbefkannt 
Deutsches Reich. 
Mannheim, 25. Okt. Bei der heutigen 
dandtagswahl wurde Landgerichtspräsident Ba s⸗ 
ermann (lib.) mit 289 von 306 Wablmännern 
zewählt. 
Berlin, 24. Olt. Dem Reichstage wird 
in Bericht über die Preisbewerbung um das 
sationaldenkmal für Kaiser Wilhelm J. 
ezw. die Ergebnisse derselben aus dem Reichsamte 
des Innern zugehen. 
Die französische Regierung, welche 
iberigens bei den Athener Hochzeitsfeierlichkeiten 
moertreten ist, hat doch ihren dortigen Gesandten, 
Brafen Montholon, aus ceremoniellen Rücdsichten, 
um Botschafter ernannt, da derselbe bei der Vor⸗ 
tellung des diplomatischen Korps als Doyen zu 
ungiren haben wird. Als Trauzeugen wirken der 
daiser und die Kaiserin, das danische Koönigspaar, 
Brinz und Prinzessin von Wales, der russische 
Thronfolger, sowie die Schwestern der Braut. 
Der Gouverneur von Kamerun, Soden, 
vird diesen Posten nach vierjähriger Verwaltung 
nufgeben und definitin nach Europa zurückkehren. 
Ausland. 
Prag, 24. Okt. Landtag. Betreffs der 
krönungs⸗Adrefsse der Jungtischechen führte Dr. 
regr aus, die Jungschechen wollen das Staats- 
echt auf die Tagesordnung bringen. Die Ver⸗ 
assungsgesetze erfüllten nicht, was fie versprächen; 
ie zerrissen das Reich in zwei Theile: ein Theil 
ei ohne historische Grundlage, der andere be⸗ 
inde sich mit ersterem in einem politisch⸗wirtschaft⸗ 
ichen Kampfe. Die Deuischen hätten alles, die 
»eutsche Sptache sei thatsachlich Staats⸗ und 
AIrmeesprache. Ueberall in der Staatsberwaltung 
ei das Tschechentum und der historische böhmische 
Idel verschwunden und durch Wiener und Ber— 
iner Spekulanten ahsgelöst. Die einzige Aßbilf— 
— 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
* St. Ingbert, 26. Olt. Herr Kassier 
duber am hiefigen Bergamt ist auf Ansuchen an 
zas Haupisalzamt Reichenhall versetzt worden. 
— Zweibrücdcen. In der Nacht von Montag 
nuf Dienstag wurde in der hiesigen Alktienbrauerei 
„Tivoli“ ein Bubenstreich verübt. Eine 
unbekannte Hand ließ das Bier von vier Kuhl⸗ 
chiffen laufen, wodurch der Gesellschaft ein Schaden 
von etwa 1800 Mk. erwuchs. Offenbar liegt hier 
in Rachealt vor. Die Aktienbrauerei hat Dem⸗ 
⸗nigen 200 Mk. augesichert. welcher den unhbe—