Full text: St. Ingberter Anzeiger

RNe von dem Verein zu leistenden Erziehungsbeiträge 
zu verteilen, An 58 Gesuchsteller wurden in Be— 
stägen von 30 —50 Mk, rund 2200 Mk. verteilt. 
Fuünf Gesuche konnten keine Berüdsichtigung finden. 
200 Mtk. hat der Zentral⸗Verein zugeschossen. 
— Neustadt, 28. Dez. Die Generalver- 
ammlung des „Evbangelischen Kirchenge 
sangvereins für die Pfalz,“ welche auch 
ziesmal wieder von den Vertretern der Kirchenge⸗ 
sangvereine und von Freunden der Kirchengesang⸗ 
zereinssache zahlreich besucht war, wurde gestern 
im Saalbau nach der mitgetheilten Tagesordnnng 
abgehalten. Nachdem der Ehrenpräsident des Ver⸗ 
eins, Herr Konsistorialrath Risch, die Versammlung 
mit herzlichen Worten begrüßt und des verstorbenen 
Hauptvereinsrechners Herrn E. Zorn ehrend und 
dankbar gedacht hatte, erstattete Herr Professor 
Lützel Zweibrücken den Jahresbericht. Aus diesem 
entn hmen wir, daß der Stand des Vereins der 
gleiche, wie im Vorjaht geblieben ist. Vier Vereine 
haben sich aufgelöst, dafür sind vier neue Vereine 
dem Hauptwerein beigetreten, so daß dermalen 52 
Lokalvereine zum ebangelischen Kirchengesangverein 
für die Pfalz gehören. Die Jahresrechnung ergab 
eine Gesammt-⸗Einnahme von 696 Mk. 18 Pfg., 
eine Gesamt Ausgabe von 550 Mk. 60 Pf. mithin 
einen Ueberschuß von 140 Mk. 58 Pfg. In dieser 
Summe ist der Ueberschuß vom dritten pfälzischen 
dirchengesangfest mit 97 Mk. 1Pfg. mit inbegriffen. 
Da die Zeit zwischen Weihnachten und Leujahr 
für Abhaltung der Generalversammlung nicht ge⸗ 
eignet ist, so wurde beschlossen, daß dieselbe künftig⸗ 
hin in der zweiten Hälfte des Monats Septem—⸗ 
ber stattzufinden habe. Ferner wurde beschlosseu, 
daß die Jahresbeiträge bis längstens 1. Februar 
an den Rechner des Hauptvereins eingesendet sein 
müssen. An die Stelle des verstorbenen Haupt⸗ 
bereins-Rechners Herrn Zorn wurde Herr Kirchen⸗ 
schaffner Arnold aus Zweibrücken gewählt. 
Kur.) 
— Für den Reichstagswahlkreis Speyer⸗ 
Frankenthal soll von den Deutschfreisinnigen 
Perr Adjunkt Eisele als Kandidat aufgestellt 
werden und man hofft mit Hülfe des Zeatrums 
seine Wahl auch durchzusetzen Hoffen und harren 
Vtt., 10) Johann Schwarz von Eschbach 40 Vtt. 
11) Jos-ph Hanß von Steinweiler 20 Mk., 12 
Zhil. Denner von Blieskastel 40 Mt. 
8) Karl Neubecker von Asselheim 80 Mk., 14) 
lugust Mannk;ß von Bubenhausen 20 Mk 
zerrliche Kränze von dem Prinzregenten und von 
Prinz Ludwig übersendet und am Sarge nieder- 
zjelegt. Die Kammer der Abgeordneten spendet: 
inen Lorbeerkranz mit der Widmung: Die 
dammer der Atgeordneten ihrem zweiten Präsi— 
denten“, ebenso die Kammer der Reichsräthe, 
zleichfalls mit Widmung. Ein weiterer aus leben— 
den Blumen beffehender Kranz wurde von der 
tibderalen Fraktion der Kammer der Abgeordneten 
und ein solcher von den Beamten und dem sstän— 
zigen Personal genannter Kammer Übersendet. 
— Berlin. Kaiserin Augusta als 
Wohlthäte rin.) Während ihres letzten Auf— 
enthaltes in Schlangenbad bemerkte die Kaiserin 
Augusta, wie decr „Rh. Kurier“ berichtet, dort ein 
iast erblindetes junges Mädchen. Nach näheren 
xẽrkundigungen über die Ursachen des schweren 
Augenleidens (ägyptische Augenentzündung mit 
hren Folgen — Einwärtskehrung der Augenlieder 
ind Wimpern) veranlaßte die Kaiserin, auf ihre 
dosten die Aufnahme der Kranken in einer Augen⸗ 
linil. Das junge Mädchen hat nun nach mehr— 
achen operativen Eingriffen dieser Tuge die An—⸗ 
talt nach voöͤlliger Wiederherstellung des Sehver⸗ 
nögens verlassen können. 
FHamburg, 28. Vez. Ein sehr bedeutendes 
Feuer brach heute Nachmittag, lt. „Fr. Ztg.“, in 
der in Hammerbrock belegenen Pianofabrik Ecker⸗ 
nann u. Cie. aus; dasselbe ergriff auch die 
raffeerösterei von Buchthal und die Chwatal'sche 
VDdaschinenfabrik, die völlig eingeäschert 
vurden. Der Schaden ist sehr bedeutend; drei 
dampfspritzen sind noch mit dem Löschen beschäftigt. 
eeer Gottes dienst. 
Sylvester, Dienstag den 831. Dez. abends 3 
zre Texrt: Sam. 7, 12 u. Ps. 87, 5. Lied: 
Chorgesang: „Bis hierher hat mich Gott 
geführt.“ 
Neujahr, Mittwoch den 1. Jan. vormittags 
10 Uhr. Text: 2. Kor. 18, 18. Lied: 128. 
Derm ischtes. 
FFrankfurt a. M. Am 2. Weihnachts 
age in später Stunde durcheilte unsern Nachbar- 
at Eschersheim die Scheeckenskunde von 
inem Raubmordversuch auf den dortigen 
Hemeinderechner Herrn L. Petry. Der Schwer⸗ 
zerletzte erzählt den Vorfall wie folgt: Gegen 9 
ühr war er zu seinem in dem nächsten Hause 
vohnenden Sohne gegangen, um sich, da er allein 
zu Hause war, zur Unterhaltung einige Zeitungen 
zu holen. Nachdem er eben wieder nach Hause 
urückgekehrt war, klopfte es an die Hausthür, die 
nit einem Riegel verschlossen war. Auf die Frage: 
„Wer ist da?“ wurde von draußen gebeten zu 
ffnen, man wünsche ihn zu sprechen. Ahnungs⸗ 
os willfahrte Herr Petry und befand sich zwei 
inbekannten Männern gegenüber, die ihm er— 
lärten, daß sie ihm in seinem Wohnzimmer eine 
Nittheilung zu machen hätten. Alle drei, Peiry 
oran, stiegen nun die Treppe hinauf. Im Zim⸗ 
ner angekommen, wurde Petry schon am Hals 
sepackt, gewürgt und ihm ein Schwamm, keil ⸗ 
zrmig zugeschnitten, in den Mund gesteckt, um 
hn am Schreien zu verhindern. Von diesem 
lugenblicke verließ den 74jährigen Mann die Be⸗ 
innung; seine Frau, die gegen 10 Uhr zurück⸗ 
ehrte, fand ihn im Blute vor der Kommode 
iegen, in welcher die Gemeindekasse aufbewahrt 
vurde. Dieselbe war erbrochen und ist bereus 
icher, daß einige tausend Mark der darin vor⸗ 
sanden gewesenen Gelder fehlen. Der rasch her⸗ 
eigeeilte Arzt, Herr Dr. Scheh konstatirte eine 
jefühcliche Wunde in der rechten Unterbrust, sowie 
inige ungefährliche Schrammwunden; er hofft 
den Verlitzten, wenn nicht besonders schlimme 
AImstände hinzutreten, am Leben zu erhalten. Die Neueste Nachrichten. 
dassette, in welcher das Wechselgeld aufbewahrt London, 29. Dez. Das Reuter'sche Buceau 
vurde, sowie der Sack, welcher das große Geld erklärt das Gerücht. das englische Geschwa— 
enthielt, wurde im Garten hinter der Scheune ge- der habe Befehl erhalten, sich im Hindlick auf die 
unden. Das Messer, mit welchem die That ge⸗ Differenzen mit Portugal in Gibraltar 
chehen, wurde im Zimmer gefunden; es ist ein zu versammeln, für unbegründet. Ebenso 
zewöhnliches Taschenklappmesser; ebenso wurde der Unbegründet sei das Gerucht von einem Einber⸗ 
ils Knebel benutzie Schwamm gefunden. aehmen Englonds mit den Vereinigten Staaten von 
München, 27. Dez. Die Leiche des ver⸗ Kordamerika zum Zwech der Ausubung eines Druckes 
jorbenen Kammer · Bizeprasidenten, Herrn Ober⸗ uuf Portugal durch eine gemeinsame Flotten demon⸗ 
andesgerichtsrath Karl'von Alwens liegt im dration. Der portugiesische Gesandte Martins 
nördlichen Friedhofe in einem förmlichen Gacten Autas übertreichte Lord Salisbury gestern die 
von exotischen Pflanzen aufgebahrt. Die Züge des Antwort Portugals auf ddie jüngste Note 
Berstorbenen, welcher wie schlafend daliegt, zeigen Englands. Wie es heißt, hätte Portugal einen Auf- 
ich ruhig und friedlich. Außer den im Laufe des chub verlangt, um Erklütungen von Serpa Pinto, ein ⸗ 
zestrigen Tages von Freunden und Verwandten uholen, und sei dieser Kufschub bewilligt worden. 
gespendeten Kränzen, wurden heute Nachmittag ! Für die Redaklion veransworsich F. X. Demeß. 
chhaltigste aller Moden-Zeitungen . Nigegn de 
st die Illustrirte — — 
—— 7 rr usĩ Ic 
Dieselbe bringt jaͤhrlich bei Fr. Diener. 
24 Moden⸗, 28 Un— 
erhaltungs⸗Nummern u. 
nindestens 28 Beiblätter, 
o daß ohne Unterbrechung 
regelmäßig wöchentlich 
eine Nummer erscheint 
für Oesterreich⸗ Ungarn 
der Stempelsteuer wegen 
alle 14 Tage eine Dop⸗ 
el- Nummer). Die Moden⸗Nummern sind 
zer „Modenwelt“ gleich, welche mit ihrem 
znhalte von jährlich über 2000 Abbildungen 
ammt Text weitaus mehr bietet, als irgend 
in anderes Modenblatt. Jährlich 12 Bei— 
agen geben an Schnittmustern zur Selbst⸗ 
infertigung der Garderobe für Damen und 
dinder wie die Leibwäsche überhaupt genügend 
ür den ausgedehntesten Bedarf. — Das 
Interhaltungsblatt bringt außer Novellen, 
inem vielseitgen Feuilleton und Briefen über 
as cesellschaftliche Leben in den Großstädten 
ud Bädern regelmäßige Mittheilungen aus 
— Aus der Pfalz. Für das Jahr 1890 
wurden laut „Pf. K.“ die nachbezeichneten Gumna 
siasten, mit Stipendien auf Kreisfonds zu 
den beigesetzten Beträgen bedacht: 1) v. Reitz, 
Friedr. von Kaiserslautern mit 40 Mk., 2) Albert 
Kennel von Kaiserslautern mit 40 Mk., 8) Karl 
Amann von Rockenhausen 40 Mk., 4) August 
Günther von Dielkirchen 830 Mk., 5) Joseph 
Kerner von Herxheim 50 Mk, 6) Ludwig Göppel 
von Birkweiler 40 Mk., 7) Heinrich Henninger 
von Leistadt 40 Mk., 8) Adam Jung von Heßheim 
30 Mk., 9) Franz Gruber von Duttweiler 40 
Konkursverfahren. 
Das Konkursverfahren über den 
Nachlaß des in St. Ingbert verlebten 
Kaufmannes Philipp Klinck wide 
heute nach erfolater Abhaltung des 
Schlußtermines aufgehoben. 
St. Ingbert, am 30. Dezbr. 1889 
Der Gerichtsschreiber des k. Amtsgerichts 
. 8. Zwick, k. Sekretär. 
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Artoen. 
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seln ꝛc. zugesandt. — Es gibt nichts Passen⸗ 
eres und Billigeres für Lesefreunde, dies 
eweisen die zahlreich eintreffenden Anerken— 
nungsschreiben. 
AF Alle Postanstalten nehmen auch 
Quartalsbestellungen zu 60 Pfg, entgegen. 
Probenummern gratis und franko. 
Rorehert cSctimid, in Kaufbeuren. 
— — H. — 4 
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Druct und Verlag von — FE Demetz zunßSt. Inadert