1889. Augusta Villoria, Kaiserin und Königin,—
daung onn, 13. März. Durch Kabinets⸗Ordre
m'9. ct, dem Todestage St. Majestat des
mgen Kaisers Wilhelm, wurde die Firma
3 Inhoffen, Dampf-⸗Kaffee⸗Bren—
Tei hierselbst, zum Hoflieferanten Ihrer
Najestat der Kaserin und Konigin Friedrich er⸗
annt. Genannte Firma, durch ihre vorzüglichey
brannten Kaffee's im ganzen Deutschen Reiche
drenommirt. besitzt bekanntlich das gröoßte
Jablissement der Branche am hiesigen Platze und
zar schon seit einer Reihe von Jahren mit der
gelmaͤßigen Kaffeelieferung für die Tafel Ihrer
najesiat der Kaiserin Friedrich resp. des Deutschen
ronpcinzen und nachmaligen Kaisers Friedrich
Najestat betraut.
FKosten des Kölner Dombaues. Nach
em letzten Ausweis ist für den Kölner Dom bis—
er aus Staatsmitteln im Ganzen eine Summe
on 6,345, 252 Mark aufgewendet worden. Die
Zumme der von 1842 bis 1880 insgesammt ver-
vendeten Beträge beläuft sich auf 18,427,552
Nk. einschließlich des Ertrages der Dombau.
sotterie.
fWürzburg. Der kürzlich verstorbene
daurermeister Erhard, welcher seinerzeit im
zahzorn eine Wittwe Fink, die in seinem Garten
nige Zwetschgen entwendet hatte, mit einem Prügel
odt schlug und hiewegen eine längere Freiheits—
rafe verbüßen mußte, hat in seinem Testamente
en hier als Geschäftsmann thätigen Sohn der—
elben zum Erben eines großen Theiles seines aus
wa 60,000 Mark bestehenden Vermögens ein⸗
esetzt.
ih In Rothenburg o. T. ist auch für den
eurigen Sommer eine Aufführung des historischen
festspiels: „Der Meister trunk“ gepiant.
München, 12. März. Glückwunsch—
etegraume sind heute Vormittag an Se. Kgl.
oheit den Prinzregenten eingelaufen von
kaiset Wilhelm, Kaiserin-Wittwe Auguste, Prinz
)eintich, Kaiser von Oesterreich, Erzherzog Albrechi
. Ad. Mitgliedern des österreich. Kaiserhauses,
om König von Württemberg, Großherzog von
zaden, und den Übrigen deutschen Fürstenhäusern.
luherdem trafen im Laufe des Tages seht zahl-
eiche Glückwunsch⸗Telcgramme von den Vertret⸗
ngen bayer. Städte, Krieger-, Turn⸗e, Feuerwehr⸗
nd sonstigen Korporationen ein. Besonders er—
ähnenswerth möchte sein, daß auch von bager.
ereinen außerhalb Bayerns, nämlich von Berlin,
uttgart. Heilbronn, Krefeld und Minweida
zückwunschtelegramme an den Prinz- Regenten ein⸗
daufen sind.
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»Se. königl. Hoheit der Prinz⸗Regent hat
al, Ansuchen des Herzogs Karl'Theodor dem
ihef, sowie den sämmtlichen Mitgliedern des Her⸗
glichen Hauses das Recht verliehen, künftighin
z gleiche Wappeu zu führen, wie es für die
wiglichen Prinzen von Bayern bestimmt ist.
Berlin, 18. Marz. Zur Feier des
uburtsstages des Prinz-Regenten von
ayern fand gestern Nachmittag in den Pri—
ggemächern der kaiferlichen Majestäten eine Fest-
e siatt, zu welcher 88 Einlaͤdungen ergangen
Ren. Der Kaiser, welcher die Uniform seines
ihetischen Ulanen⸗ Regiments trug, und die
userin, ganz in Schwarz, saßen einander gegen-
vet. Als Nachbarn hatte die Kaiserin den Prinzen
undrich Leopold und den Prinzen Alerander,
ahizs vom Kaifer balten der Gesandte Graf v.
trhenfeld-Köfering, der Sigatsfetreläc Slaut⸗—
auistet Graf Herbert v. Bismarck und der Mili—
tdedollmachtigie General Ritter d. Xylander ihre
dze, lints der Generalfeldmarschall Graf v.
ümenthal und der bayerische Generallieutenani
Sauer, Gouderneur von Ingolfiadt. Zu den
den gehörten ferner die Oberhofmeisterin Graäfin
wokdorff und die beiden Hofdamen der Kaiserin,
herren der bayerischen Gesandtschaft: Frhr.
kucher, Ritter v. Grunstein und'd Normann,
ann sämmtliche Minister, die Staatssekretäre
iht. v. Waltzahn und v. Oehlschläger, der Ge⸗
e Kabinetaͤrath Dr. v. Lucanus, der General.
Aenant d. Wittich, der Oberhof- und Haus⸗
Wschall v. Liebenau, der Hofmarschall Frhr. b.
inder und die dienstthuenden Flügeladjutanten.
vn Ende der Tafel erhob sich der Kaiser und
v 8 das Wohlergehen des Prinze Regenten
dahern.
TDie Kelenderjahre 1878 und
1889. Wir machen unsere Leser auf das nicht
allgemein bekannte merkwürdige Zusammenfallen
des diesjährigen Kalenders mit demjenigen von
1878 aufmerksam. Auch die sorgfältigste Ver⸗
zleichung der beiden Kalender vermag keine Ver⸗
chiedenheit bei irgend einem christlichen Feste oder
Jahrestage zu enidecken, so daß ein Kalender von
1878 auch für dieses Jahr Giltigkeit haben
'ann, wenn man von dem Stande des Mondes
abfieht. F —
Gemeinnuͤtziges.
Eine meist unbeachtete, aber höchst empfind⸗
liche Pferdeplage
ind die kalten Pferdegedisse. Die Tierschutz⸗Corr.“
chreibt dazu: U⸗her die den Pferden geschlagenen
Ztriemen, über Blindschlagen mit der Peitsche —
alles etwas, das gesehen werden kann, wird wohl
zeschrieben. Schlimm, ja oft die schlimmste Pein
aber hal das arme Tier da zu erdulden, wohin
vir selten einmal blicken, im Maule. Legt einmal
rure Zunge an das Gebiß, nachdem es die ganze
sacht hindurch in einer Temperatur unter Nullgrad
gehangen. Ihr werdet eure Zunge nicht so leicht
wvieder von dem Geschirr zurückziehen können, und
venn ihr frei kommt, so werdit ihr ein Stuͤg
»on der Haut eurer Zunge eingebüßt haben
Taucht man aber das Gediß vorher in abgestan⸗
denes, also wärmeres Wasser, so wird sich alles
ies nicht ereignen. Wir machen daher die Fuhr⸗
eute auf das Anwärmen der Gebisse aufmerksam.
Sie haben es ohne große Mühe in der Hand,
hren Tieren große Leiden zu ersparen.
Dienstes nachrichten.
Erledigt für Militaranwärter im
Bezirk des 2. Armeekorps die Stelle eines Regier
uingskanzleifunktionärs bei der Regierung der
Pfalz; sechs Monate Probezeit; 1050 Mi——
Behalt mit Aufbesserung.
Bergpraktikant am Hüttenamt Waiherhammer,
Kudolph von Speher, wurde zum Markscheider
im Bezirksbergamt Zweibrücken ernannt, die
catholische Pfarrei Elmstein dem dortigen Verweser
Baader übertragen, der Bezirksgeometer Gege n⸗
furt ner in Dürkheim auf Ansuchen nach
Schwabach versetzt, der technische Rebisor an der
Kegierung der Pfalz, Frank in Speyer, zum
Bezirksgeometer in Dürkheim ernannt.
Gendarmerie⸗Wachtmeister Bedal von Gerolz⸗
jofen wurde zum Pedell am Gymnasium in Zwei⸗
rücken ernannt.
Der Hilfsarbeiter im kgl. bayerischen Staats
ninisterium, Herr Adolf Pöͤhl mann (Sohn des
Herrn Dr. Karl Pöhlmaunn, früheren Redakteurs
des „Pfälz. Kur.“), wurde zum Rechtskonsulenten
)er Bayerischen Vereinsbank ernannt.
amilennachrichten.
Gestorben: In St. Johann Fr. Wwe. Chr.
dautz, geb. Jerichow, 83 J. a. und Friedr. Lud⸗
pig Schmidt, 58 J. a., in Buübingen Peter
Schäfer, 81 J. a., in Zweibrücken Luise Beyer,
geb. Zutter und Konrad Gehlbach, 41 J. a.. in
dornbach Louise Mauß, 72 J. a., in Hemshof
Nichael Hafer, 37 J. a., in Regensburg Adolj
Bießen aus Deidesheim, 42 J. a. in Blieskastel
MNaria Domprobst, 61 J. a., in Langwieden Emma
deintz, geb. Schneider, 32 J. a.
Markbericht.
Zweibrücken, 14. Marz. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗
ualienmarkt.) Weizen O M., — pf. Korn ) Mm.. Pf,
Zerste zweireihige d M. — Pf., vierreihige O M. — Pf.
Spelz d0 M. — Pf., Spelzkern — M Pf., Dinke
— M. —Pf., Mischfrucht O M. — Pf., Hafer dN
— Pf., Erbsen O M. — pPf. Widen oM. — Pr,
deu4 M. 20 Pf., Stroh J. Quai. 8 M. 20 Pf., II. Qual.
3M. 00 pf., Kartoffeln 3 M. 80 Pf., Weißbrod 1343 Kilo
54 Pf., Kornbrod 83 Kilo 66 pf., Gemischtbrod 3 Kile
80 Pf., paar Weck 100 Gr. 6 Pf. Rindfleisch J. Qual
0 Pf., II Qual. 44 pf. Kalbfleisch 80 Pf. Hammel⸗
leisch 80 Pf. Schweinefleisch 50 Pf. Wein 1VLiter 80 Pf
ier 1 Liter 24 Pf. Butier /, Kilogr.1 M. 5 Vf.
EMmen⸗ie a
Berlin, 14. Maärz. Die „Nordd. Allg.
Itg.“ verdffentlicht eine Kabinets Ordte des Kaisers
in den Reichskanzler vom 18. Marz, worin der⸗
elbe über die günstigen Ergebnisse der Verwal-
ung der Reichsbank pro 1888 große Befriedigung
wusspricht und die umsichtige energische Leitung
er Verwaltung unterstützt, sowie der di enstfreudigen
Nitwirkung sämtlicher Bankbeamten und Ausschuß
nitglieder anerkennend gedenkt.
London, 14. März. Dem Reuterschen Bureau
vird aus Alexandrisen von heute gemeldet
ν
Dr. Peter s, Führer oes Emin—-Pascha⸗Unter-
nehmens, ist heute früh nach Aden abgereist.
Brüssel, 14. Marz. Der „Indépendance
Belge“ wird aus Luremburg gemeldet: Der
bisherige deutsche Reichstagsabgeordnete Antoine
ist am Vormittag von hier nach Paris abgereist.
Er wird sich dort mit seinen politischen Freunden
besprechen und in den Zeitungen die Beweggründe
zur Abgabe seines Reichstagssitzes veröffentlichen.
Paris, 14. Mäarz. Senat. Buffet spricht
gegen die Ermachtigung zur gerichtlichen Verfolg⸗
ung des Senators Naquet: die Anklage sei nicht
zenügend begründet. Der Berichterstaster Demoie
ꝛefürwortet die Verfolgung. Die Ermächtigung zur
Verfolgung Naquets wird mit 213 gegen 58
Stimmen erteilt.
Deputirtenkammer. Als die Sitzung
eröffnet wird, verliest der Berichterstatter Aroͤne den
Ausschußbericht über Erteilung der Ermaächtigung
zur Berfolgung der Abgeordneten Turquet, Laguerre
und Laisant.
Berichterstatter Aroͤne bemerkt: Die Untersuch⸗
ungen hätten einen Mobilmachungsplan der Liga
zu Tage gefoördert, der nicht patriotischen Zwecken
dienen, sondern eine Bewegung gegen die Regier-
ung befördern solle.
Laguerre erklärt, er wende sich nicht an die
Kammer, deren Absicht ihn wenig kümmere. (Lärm.
Ver Redner wird zur Ordnung gerufen) Er
richte sich vielmehr an das Land. Er, Redner,
spreche nicht gegen die Ermächtigung, denn wie
die Parlamentsmitglieder würden auch einfache
Bürger verfolgt und man dürfe zwischen beiden
einen Unterschied machen. Daß er und seine
Freunde keine Republicaner seien. bestreitet er ent⸗
chieden; niemals hätten sie ihr republicanisches
Programm verleugnei, und das könnten nicht alle
Mitglieder der Mehrheit von sich sagen. (Beifall
echts; Redner wird zur Ordnung gerufen.) Die
batriotenliga sei keine geheimeGesellschaft, sie habe stets
m hellen Lichte des Tages gehandelt. Vor einem
Jahre habe sie sich um den General Boulanger
geschart, aber sie habe die Strömung, welche die
Mehrheit wegschwemmen werde, nicht geschaffen,
wvenn sie dieselbe auch nach Kräflen gefördert
habe.
Schließlich wird der Antrag des Ausschusses.
die Genehmigung zur Verfolgung der Abgeordneten
Naquet, Laguerre und Laisant zu erteilen, mit
354 gegen 227 Stimmen angenommen.
Protestantischer Goues oeue
Sonutag den 17. März 1889 vorm. 10 Uhr
— Hebr. 2, 10 - 15; Sied 440
achmittags 2 Uhr Christenlehre.
Fur die Redaktisn verantwortlich F. X. Demetz
Versteigerungs und Su m so
Anzeigen.
Morgen Samstag den 16. ds. Mis., vormittags
Dijz Uhr, werden auf dem Markiplatze zu St.
Johann, a. S. gegen Baar versteigert: Gold⸗-
und Silbersachen, als: 1 goldene und 2 silberne
Herren⸗Taschenuhren, 1 goldenes Kreuz mit Kette,
4* Uhrketten, 2 Siegelringe, Ohrringe ꝛc.: ferner:
1Revolber, 1 neue Meerschaum Cigarrenspitze,
sowie 1 große eichene Waschbütte, 1 verschließbare
Ziste, 1 Küchenschrank, 1 Prtroleumherd, Kleidungs⸗
tücke ꝛc. ꝛc
War der Verkauf der in unserem Blatte öfters
empfohlenen Wormser Loose seither schon ein sehr
flotter — trotz Concurrenz verschiedener anderer
Lotterien — so wird üch derselbe —
zünstiger gestalten, da der Ziehungstag näher kommt.
ẽs rührt die Beliebtheit dieser Loose wohl haupt⸗
achlich von den sehr günstigen Gewinn ⸗Chancen —
1: 30 — und der günstigen Treffereintheilung
her, odenan Haupitreffer von 30,000, 10,000
und 5000 Mt. baar oͤhne Abzug auszahlbar. (Bei
Fölner Dombau Lotterie kommt z. B. erst auf ca.
250 Loose 1 Treffer) Auch im Interesse der
dealen Sache, für welche die Wormser Lotterie
illerhöchst genehmigt wurde, empfehlen wir auch
erner diese Loose güt. Abpahme bei den hier be—
annten Verkaufsseksen.
Vorsicht hat nie geschadet, dies sollte sich Jeder,
auch der gesundeste Mensch sagen und bei der kleinsten
Verdauungsstörung: Saures Aufstoßen, belegte Zunge,
Magendruck, Appetitlosigkeit eic. sofort ein geeignetes Mitiel,
wie es die Apotheker Richard Brandi's Schweizerpillen sind,
anwenden, dann hat man sich nie Vorwürfe zu machen,
nachlässig gewesen zu sein. Man achte genau darauf, das
echte Praparat, welches à Schachtel 1 Mek.in den Apotheken
erhältlich, und keine werthlose Nachahmung zu bekommen.