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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
et Ingberter Unzeigere erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn umd Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗VBlatt und Mütwochs und Samftags mit
daia 3 —— e 1 - 3 —I 353— durch e ogen * F er 20 ⸗ —— —
pr ngsgebü ene Garmondzeile oder deren Raum beträg nseralen aus der Pfalz 10 4, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die dition
Lin Austunft ertheilt, 11 , Neklamen 830 5. Bei 4maliger Cinrückung wird mne dreimalige berechnet.. veig an
24. Jahrg.
—
Samstag, 23. März 18889.
Politische Uebersicht.
* Die Reichsländische Regierung hat in der
dandhadung der betannten Paßordnung eine
haine Erleichterung insofern eintreten lassen, als
je die Bestimmung außer Kraft setzt. wonach jeder
ranzofische Staatsangehörige verpflichtet war, in
dem Orte Elsaß-Lothringens, an welchem er
unger als 24 Stunden Aufenthalt nahm, fich bei
Im Bürgermeister, in den Städten Straßburg
Meß und Mühlhausen bei der Polizeidirektion,
inter Vorlage des Passes zu melden. Diese An⸗
neldung kayn, wie man der „Magdeb. Ztg.“ aus
vem Elisaß schreibt, füglich entbehrt werden, da die
allgemeine Bestimmung in Kraft bleibt, wonach
‚dermann, der eine von auswärts kommende Person
ufnimmt, gehalten ist, alsbald der Polizeibehörde
dabon Anzeige zu erstatten. Aus der gewährten
rleichterung ist von verschiedener Seite der Schluß
jezogen worden, als ob man darin den Vorläufer
zer bollständigen Aufhebung des Paßzwanges er⸗
liden dürfe. Letzterer hat sich indeß, wie aus Be—
mienkreisen versichert wird, so vorzüglich bewährt,
daß an eine Beseitigung desselben so bald nicht zu
)enken sein wird.
* Auf der Samoa⸗Konferenz wird
veutschland von dem Staatssekretär Grafen Her—
jert Bismarck und dem Geheimen Legationsrath
arauel bertreten sein. Als Vertreter Englands is
er Botschafter Sir Edward Malet designirt.
* Vor dem Brüssler Gerichtshof ist zur Zeit
m Anarchisten-Prozeßß anhängig, in dem
der bekannte Agitator Defuisseaux die Hauptirolle
pielt. Die Anklageakte bezichtigt 27 Personen eines
domplotis wider den Staat und zählt die That—
achen auf, welche die Erhebung einer Anklage
jegen die Beschuldigten rechtfertigen: fie stellt G.
defuisseaur als die Seele der Verschwörung hin,
heilt das unter den Verschworenen im Gebrauch
‚ewesene Geheimalphabet mit und sagt am Schlusse,
ille Angeklagten seien fest entschlossen gewesen, eine
ebolutioräre Bewegung hervorzurufen; bewaffnete
banden hätten auf Brüssel marschiren und durch
uus Frankreich kommenden Nachschub verstärkt
derden sollen; man beabsichtigte ferner Brücken in
zie Luft zu sprengen, den Telegraphen⸗ und Eisen-
jahnverkehr zu unterbrechen und sonstige gewalt⸗
ame Mittel in Ausficht zu nehmen. Diesen Aus—
hreitungen hätte endlich ein Ziel gesetzt werden
nüfsen. Von dem Tage ab, an welchem die Ver—
jaftung ausgeführt wurden, sei es gelungen, die
kuhe aufrecht zu erhalten.
* Aus Sansibar bringt die „Times? fol⸗
sende Nachrichten, die das Datum des 17. März
tagen: Während der letzten 14 Tage hat sich hier
ichts von Belang zugeiragen. Hundert Somali⸗
Tiäger unter 3 Offizieren, welche die Vorhut von
Dr. Peters' Expedition bilden, kamen hier an und
wurden nach Bagamoyo gesandt, da sie außer
Stande waren, in Lamu, wie beabsichtigt worden
war, zu landen. Die Spezialkorrespondenten einer
Reihe deutscher Zeitungen find hier angekommen.
R. Peters wird mit dem nächsten französischen
Posidampfer hier erwariet. Hauptmann Wißmann
sat wie es heißt, mit 600 Mann Suez verlassen.
briefe vom Nyassasee berichten über eine Wieder⸗
aufnahme der Feindseligkeiten seitens der Araber
am Nordende des Sees. Die Ujiji-Araber sind,
die es heißt, unruhig. Die englischen Kriegs—
chife „Mariner“, „Cossack“ und „Turquoise“ sind
ugekomwen. Sansibar und Pemba werden jetzt
bon britischen und deutschen Kriegsschiffen völlig
bewagt —— —
Deutsches Reich.
Berlin, 21. Marz. Der Reichskanzler, der
jeute bald nach Eröffnung der Sitzung im Reichs-
kage erschien und zweimal mit dem besten Erfolge
in die Verhandlung über die Trennung des Ober⸗
ommandos von der Verwaltung der Marine ein-
zriff, sah frisch und gesund aus. Seine Sprach—⸗
veise war lebendig, der Ton der Stimme voll und
lar. Der Kanzler war bei beiden Reden im ganzen
dause und auf den Tribünen in jedem Worte ver⸗
dändlich. Nach Schluß der Marinedebatte ging
Fürst Bismarck in den Sitzungssaal und unterhielt
ich einige Zeit zunächst mit dem Freiherrn von
Franckenstein, und mit Herrn von Bennigsen. Der
lastische Schritt des Reichskanzlers zeugte gleichfalls
zom körperlichen Wohlbefinden.
Verschiedene Biätter wollen wissen, daß die
zestern erfolgte Reise des Grafen Herbert
BismarcknachLondon mit dem bevorstehenden
Abschlusse eines Bündnisses mit England zusammen-
hänge.
Berlin, 20. März. Staaiminister Graf
derbert Bismarck hat sich heute früh zu
einem etwa achttägigen Aufenthalt nach England
begeben.
— Fuür Kaufleute beachtenswerth ist ein Ent⸗
cheid der Strafkammer des Landgerichts Landau.
Der Kappenmacher Andr. Böringer in Hagenbach,
rüher Krämer in Neulauterburg, war durch amis⸗
erichtlichen Strafbefehl wegen Nichtanzeigens des
elbständigen Betriebs eines Spezereiladens in eine
Heldstrafe von 8 Mark eb. 1 Tag Haft genommen.
Auf Rekurs des Verurtheilten wurde sie vom
Schöff ngericht Kandel auf 10 M. ev. 5. Tage
daft erhöht. Boöringer legte auch gegen dieses Ur⸗
heil Berufung ein und wurde die Strafe auf 5
M, oder 1 Tag Haft wieder herabgesest, jedoch
dem Beschuldigten sämmiliche Kosten zur Last gelegt.
— Rheinzabern. Seit einigen Tagen
verden von einem hiesigen Makler hier und in den
imliegenden Ortschaften für eine Firma in Hol—
and größere Kartoöffeleinkaufe bewerkstelligt und
am hiesigen Bahnhofe zur Verladung gebracht.
Der Preis bewegt sich zwischen Mk. 2.50 und 3
DNk. Immer noch besteht starke Nachfrage. Da in
ziesiger Gegend die vorjährige Kartoffelernte eine
iemlich ergiebige war, so kann der Landmann in
dem Erlbse aus den „Vaterlandsvertheidigern“ bei
rwähntem Preise eine Vergütung des Nachtheils
xblicken, den er durch eine halbe Tabaks⸗ und
Rübenernte erfahren hat.
— Spehyher. Bischof Ehrler ertheilt
mn Alumnen' des hiesigen Priesterseminars Sonntag,
24. Marz die vier,niederen Weihen, Mittwoch, 27.
ind Freitag, 29. März die Subdiakonats⸗ bezw.
Ddiakonatsweihe. Die Weihandlungen finden in
)er Katharinenkapelle des Domes statt und be⸗
jinnen jedesmal morgens 7 Uhr. Die HH. Ordi⸗
randen sind: 1. Dausch Peter aus Eschbach, 2.
Ddépré Eberhard aus Rohrbach hei Bergzabern, 83.
Faust Georg aus Hatzenbühl, 4. Foltz Karl aus
Brünstadt, 5. Hellmisch Emil aus Deidesheim, 6.
döffner Theodor aus Arzheim, 7. Hoffmann Jakob
muus Hengsberg, 8. Hurst Anton Joseph aus
Speyer, 9. Kaiser Nikolaus aus St. Ing-
»ert, 10. Kempf Andreas aus Utweiler, 11.
dlein Philipp Albert aus Mechtersheim. 12. Kunz
Valentin aus Herxheim, 18. Rink Johannes aus
dlingenmünster, 14. Schneider Heinrich aus Wesel⸗
zerg, 15. Sefrin Jakob aus Contwig, 16. Sel⸗
inger Georg aus Schifferstadt, 17. Wolf Adam
uus Enkenbach.
— Wir berichteten früher von einer Spaltung
wischen den Mitgliedern des Vereins „Liederkranz“
zuu Edigheim. Die Hoffnung, daß sich die
zetrennten Teile wieder zu friedlichem Thun ver⸗
inigen würden, hat sich leider nicht erfüllt und
kommt die Sache am 27. Juni vormittags 9 Uhr
am kgl. Landgericht⸗ Frankenthal nochmals zur Ver⸗
vandlung. Inzwischen werden die gegenseitigen
Zeugenvernehmungen stattfinden, da auf gerichtliche
Beweisaufnahme erkannt wurde.
— Vom Schöffengericht Grünstadt wurde
ein Mädchen aus Kindenheim wegen Betrugs zu
5 Wochen Gefängniß verurtheilt, da sich dasselbe
5 mal verdingte und sich Trinkgeld im Betrage
bon 3— 10 Mark geben ließ, ohne in den Dienst
inzutreten.
— In Hattzen bühl wird die Auswanderungs⸗
uust besonders unter jüngeren Leuten immer größer.
19 Personen im Alter von 15 bis 25 Jahren
erließen im Vorjahre ihre Heimath, um jenseits
des Oceans in den Vereinigten Staaten sich
niederzulassen. Nachdem nun am 10. März do.
Irs. eine Familie mit 10 Köpfen und jüngst 4
unge Leute, 21, 22, 28 und 28 Jahre alt, den
Ausland.
Paris, 22. Marz. Der Minister des Aeußern,
Spuller, hat dem päpstlichen Nuntius mitge⸗
teilt, die französische Regierung bestehe darauf, daß
der Erzbischof von Bordeaux, Guilbert, ebenso wie
der Erzbischof von Paris den Cardinalshut erhalte.
Wien, 22. März. „Dziennick Polski“ meldet,
angeblich aus guter Quelle: Dunejewski wolle in
nicht ferner Zeit ein Gesetz über Abschaffung
des kleinen Lottos vorlegen und dasselbe
durch eine neue Lotterie, die sich der preußischen
Classenlotterie nähere, ersetzen. Die Neuerung soll
im Zusammenhang mit dem Verbot fremder Lose
ehen.
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—
Lokale und pfälzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 28. März. Mit Ende d.
M. treten alle diejenigen Soldaten zum Land⸗
stturm über, welche im Jahre 1850 geboren sind,
also nunmehr das 89. Lebensjahr erreicht haben.
Dieser Jahrgang begreift die letzten Kampfgenossen
aus dem Jahre 1870171 in sich, welche ordnungs⸗
gemäß ihre Militärzeit abgedient haben und nicht
Zerufssoldaten geworden sind. Dieselben haben
zekanntlich bereits dem Landsturm angehört, wurden
aber nach dem neuen Militärgesetz im Februar
1888 nochmals zur Landwehr überschrieben und
sreten nach demselben Gesetz nunmedr wieder in
den Landsturm zurück.
— In Bierbach wurden am Mittwoch bei
einer Versteigerung 48 Dezimalen Land zu 165
Mtk. abgegeben, während' vor noch nicht vielen
Jahren dorten der Morgen 1600 - 1700 Mk. ge⸗
Jolten haben soll. Es zeigt das gewiß nicht von
glanzenden Verhältnissen bei der hiefigen länd⸗
sichen Bevölkerung. welche in den letzten Jahren
leider mehrfach durch Mißernten geschädigt wor⸗
den ist.
— In Bindersbach brach diese Woche
jn den Gebäulichkeiten des Schneidermeisters
Thristian Emler ein Brand aus, der die Scheuer
otal und den ganzen Dachstuhl des Wohnhauses
inäschetie; leider hat Emler nicht versichert.