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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
St, Jugberter Auzeiger erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. 2 wal wochentlich mit unierhaltungẽ · Blat und Mittwochs und Samßegt vn
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ruůctung zeile oder deren Raum beträg mseraien aus der Pfali G außerpfalzischen und solchen auf welche die dition
Auskunft ertheili. IñI A. Reklamen 30 4. Bei 4maäaliger wird nne dreimalige berechnet. e
F 1B.
Freitag, 3. Mai 1889.
24. Jahrg.
Deutsches Reich.
Wiesbaden, 2. Mai. Die Kaiserin
zriedrich wraf mit den Prinzessinnen Töchtern
jachmittags 8 Uhr hierselbst ein und stattete der
Jamilie Herzog Christians zu Schleswig Holstein
wie der oͤsterreichischen Kaiserin einen Besuch ab.
zetztete war jedoch auf einer Waldpartie begriffen
ind von Hause abwesend.
München, 2. Mai. Die heutige Mittheilung
—IDD
oönigin-Mutter ist unverändert; das Er⸗
rechen hat nicht aufgehört, der Schwächezustand
sigleich groß. Die Nacht ist aber verhältnißmäßig
icht ungünstig verlaufen.
Muͤnchen, 2. Mai. Ministerpräsident Frhr.
Lutz hat sich heute früh in Stellvertretung des
zrinzregenten nach Erlangen zur Einweihung des
euen Universitätsgekäudes daselbst begeben.
Berlin, 1. Mai. Wie die „Voss. Zig.“
ernimmt, soll das Reichsstagspräsidium
m Auftrage des Staatssecretärs v. Boͤtticher tele⸗
raphisch aufgefordert worden sein, die zweite
sesung der Alters- und Invaliditätsversicherungs
»orlage aus Zweckmäßigkeitsgründen bis zum
Freitag, den 10. Mai zu verschieben. Bekanntlich
ollie der Reichßtag am 7. Mai wieder zusammen⸗
reten und nach der festgesetzten Tagesordnung schon
n der ersten Sitzung die zweite Beratung des
zentwurfs beginnen.
Laut Bericht der Reichsschuldencom-
nission betrug am Schluß des Rechnungsjahres
887188 der Stand des Reichsinvalidenfonds
94 529 258 M. 34 Pf., derjenige des Festungs⸗
aufonds 6280449 M. 85 Pf. und der des
deichstagsgebäudefonds 18 691. 915 M. 77 pf.
Berlin, 2. Mai. Das ‚„Berl. Tagebl.“
nuß heute eine Berichtigung des Grafen
derbert Bismarck zu seinen Mitteilungen
iber den Verlauf der ersten Sitzung der Sa mo a⸗
onferenz bringen, in welcher die letzteren von
Unfang bis zu Ende als unwahr bezeichne
verden.
Die Nachricht, daß im Reichstage die zweite
Lesung der Alters- und Invaliditätsversicherungs-
jorlage auf den 10. Mai verschoben werden solle,
wunrichtig.
Ausland
Stockholm, 2. Mai. Fürst Anton Radzi⸗
vill Generaladjutant des deutschen Kaisers, kam heute
ils Vertreter desselben hier an, um der Taufe des
Zrinzen Erik beizuwohnen. Er wurde vom deut⸗
hen Gesandten Wirklichen Geheimen Legationsrath
Ir. Busch empfangen. Der Minister des Aeußern
sibt heute zu Ehren desselben ein Mahl.
Amsterdam, 2. Mai. Die Badereise des
stönigs wurde vorläufig verschoben.
Luxemburg, 1. Mai. Ein Brief mit
der Unterschrift des Königs traf heute Morgen
in den Herzog ein, in welchem derselbe dem Her⸗
og für die Uebernahme der Regentschaft dankt und
ugleich ankündigt, daß er selbst vom 8. Mai an
iie Regierung des Großherzogthums
ibernehmen werde. Die Kammer wurde
»ehufs Entgegennahme der Mittheilung des Regen⸗
en bezüglich des Aufhörens der Regenischaft zu⸗
ammenberufen. Herzog Adolph bleibt einstweilen
sier, bis die Angelegenheit erledigt ist.
Paris, 2. Mai. Die Rohyalisten hielten
jestern ein Bankett, an welchem gegen 1000 Per—
onen theilnahmen. Sie sandten eine Ergebenheits-
dresse an den Grafen von Paris.
Paris, 2. Mai. Der Truppenbestand in
zndoChina wird vermindert werden; die Ponton⸗
ziere und der Train sollen nach Frankreich zurück⸗
ehren und nicht ersetzt werden. — Der Untersuch⸗
mgsausschuß hat auf Vernehmung des auf heute
zeladenen Redacteurs des „National“ und Depu—⸗
irten Dreifus verzichtet, weil derselbe sich weigerte,
en Eid zu leisten. Die Eidesleistung, erklärte Hr.
Dreifus, sei mit seinen Grundsützen nicht vereinbar;
der Ausschuß möge sich mit seiner ehrenwoͤrtlichen
Herpflichtung, die Wahrheit zu sagen, begnügen.
— Einer Londoner Mittheilung zufolge wird
sochefort zur Beerdigung seines Sohnes, die am
S„onntag oder Montag stattfindet, nicht nach Paris
ommen.
Paris, 2. Mai. Dem „Temps“ zufolge
verden fast alle Botschafter am Sonntag und Mon—
ag von Paris abwesend sein, es sei jedoch wahr-
cheinlich, daß ihre Geschäftsträger der feierlichen
Eröffnung der Weltausstellung anwohnen werden.
— Das israelitische Hauptconsistorium hat beschlossen,
am 11. Mai aus Anlaß der Jahrhundertfeier in
illen Synagogen Frankreichs einen Festgottesdienst
abzuhalten. — Der Vertreter der Rio Tinto-Ge—
ellschaft ist hier eingetroffen, um auf gütlichem
Wege die Kupfergeschäfte mit dem alten Comptoir
»Escompte zu regeln.
Wien, 1. Mai. Wie der „Polit. Corr.“ aus
Bukarest gemeldet wird, ist die beschleunigte An⸗
uunft des Thronfolgers Ferdinand, welche ursprun g⸗
lich Ende Mai erfolgen sollte, auf den nachdrück-
lichen Wunsch des Königs von Rumänien zurück—
uführen, daß der Thronfolger bereits während
der Nachsession der Kammer seinen Sitz im Senate
innehme und an den militärischen sowie sonstigen
xestlichkeiten zur Feier des Jahrestages der Er⸗
sehung Rumäniens zum Königreiche teilnehme.
Bukarest, 2. Mai. Der „Monitorul“, ver-
yffentlicht ein Schreiben des Königs an den
Ptinisterpräsidenten, welches auf die Ausführung
des Gesetzes Uber Ver ka uf von Staatsgrund—
dücken an Bauern hinweist, das nüßliche Ergebnisse
ür die arbeitsliebende Landbevölkerung zur Folge haben
verde. Die Journale rühmen den begeisterten
5ẽmpfang des Tronfolgers und erblicken darin eine
zünstige Vorbedeutung für die Zukunft.
]
Lokale und pfälzische Nachrichten.
s St. Ingbert, 8. Mai. Die Frage der
geteiligung der hiesigen Militärvereine an
er Fahnenweihe in Speyer ist nunmehr endgiltig
rledigt. Gestern Abend hielten sowohl der Land-
vehrverein als auch der Kriegerverein Sitzung, wo⸗
in die betr. Vorstaͤnde über den Stand dieser An⸗
jelegenheit berichteten. Entsprechend einem Circular
er Pfälzischen Kampfgenossenschaft wird fich der
dandwehrverein mit 100 Mann betheiligen. Außer⸗
em ist ihm von der Direktion der Pf. Bahnen
zuf Ansuchen noch per Depesche heute früh ein be—
sonderer Wagen für die engagirte Kapelle zugefagt
vorden.
Auf Anfrage des Hrn. Kommissars Haßfeldt
in Ludwigshafen hat der Kriegerverein 200 Theil⸗
nehmer (reduzirt von ursprünglich 8320) einschließlich
Musikkorps angemeldet, sodaß sich die Gesammtbe—
heiligung von hier aus auf über 800 Mann seellt.
Die Krieger werden nächsten Sonntag früh mit
»em Zuge um 5 Uhr 58 hier abfahren und in
Finbd Anschluß an den von Zweibrücken um7
Uhr 9 abgehenden Extrazug erhalten. Die Ankunft
n Sp yer erfolgt uw 10 Uhr 22 vormittags.
Zur Rückbeförderung der Krieger geht nachmittags
5Uhr 5 ein Extrazug von Speyer ab, welcher
um 9 Uhr in Zweibrücken anlangt. Von hier ab
vird der gewöhnliche Zug benützt, Ankunft in St.
Ingbert 10 Uhr 28.
*Bahern zählte am 1. Januar 1889:
Obermedizinalrath, 1 Zentral- Impfarzt, 8
Zreismedizinaliräthe, 27 VLandgerichtsarzte, 153
Bezirksärzie 1. Kl, 18 Bezirksärzte 2. Kl., 99
dezirksärziliche Stellvertreter, 19558 praktische (da⸗
runter 203 Bahn-)Aerzte, 75 Zahnärzte, 97 Bader
Alterer Ordnung, 4 Magister der Chirurgie, 24
Thirurgen, 2169 Bader neuerer Ordnung, 2930
distrikizs⸗ und 1728 freipraktizirende Hebammen,
327 Apotheker, 219 Dispensiranstalten, 166 Dist⸗
eitts- und 368 lokale Krankenanstalten.
— Kaiserslautern, 30. April. Am
ziesigen Posthausneubau stürzten heute Morgen
wei Personen. ein Palier und ein Sieinhauer,
velche mit Zurichten bezw. Setzen eines Steines
„eschäftigt waren, infolge Bruches einer Querslütze
»om Gerüste, wobei der erstere eine Verletzung des
Schulterblattes und eine Fußverstauchung erlitt,
vährend der Andere mit dem Schrecken davon
am. Der Unfall hatte leicht ernstere Folgen haben
zunen, wenn der schwere Stein, welcher ebenfalls
zinabstürzte und in drei Stücke brach im Falle
roch einen der Leute getroffen hätte.
— Kaiserslautern. Eine Anzahl pro⸗
estantischer Männer der Pfalz erlassen einen Auf⸗
uf, worin gesagt ist: „Dem Volke darf die
Keligion nicht verloren gehen!“ So hat in denk⸗
vpurdiger Stunde Kaiser Wilhelm J. gesprochen und
samit die Berechtigung und Nothwendigkeit der in⸗
eren Mission anerkannt. Von diesem Gedanken
usgehend, wollen auch wir mithelfen, in Kaisers⸗
autern, der größten Stadt der Pfalz, die fittlichen
ind religiosen Kräfte zu stärken. Hierzu bedürfen
vir einen größeren Saal. Er soll zum Andenken
an den unvergeßlichen Fürsten den Namen Kaiser⸗
Wilhelm⸗Saal tragen. Nachdem die Genehmigung
zu Sammlungen dierfllr ertheilt worden ist, wenden
dir uns verlrauensvoll an alle Freunde unseres
Bolkes und bitten um thaikräftige Unterstützung
zieses Werkes durch Beiträge. Ein solches Denk-
nal ehrt am meisten das Andenken unseres unver⸗
Berlin, 2. Mai. Die „Rorddeutsche Allge⸗
geine Zeitung schreibt: Wie gemeldet, ist der in der
Schweiz verhaftete Polizeiinspektor Wohlgemuth
n Mühlhausen aus der Haft entlassen worden.
ẽs wird sich jetzt darum handeln, für das gegen
)iesen deutschen Beamten eingeschlagene mit völker⸗
ꝛechtlichen Gewehnheiten und nachbarlichen Bezieh-
ungen unter befreundeten Mächten in Widerspruch
lehende Verfahren amtliche Aufklärung und je nach
)eren Ergebniß Genugthuung zu erlangen. Die
derhaftung ist auf Veranlassung einer untergeord⸗
neten Persönlichkeit des Fleckens Rheinfelden er—
olgt, welche sich durch socialdemokratische Gesinnung
»om Gastwirt zu einer amtlichen Stellung im
Lanton Aargau aufgeschwungen und im vorliegen⸗
»en Falle der deutschen Polizei gegenüber als Agent
rovocateur gedient hat. Gelange es der Polizei
iicht, ausreichende Sicherheit gegen die vom
dchweizer Gebiet ausgehenden revolutionären und
erbrecherischen Umtriebe zu gewinnen, so würden
hre Nachbarn genöthigt sein, ihren Schuß in
irengerer Controle und Beschränkung des Grenz-
Aerkehrs zu suchen.