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cnugsgebuhr far die Agespaltene Earmondzeile oder deren Rarm belragt dei Inferalen aus der Pfalz 10 —, bei auhervdiztschen und jolchen auf welche die Eryedition
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—8 185. Samstag, 10. August 1889.
21. Jahrg.
Politische Uebersicht.
Ueber das Besinden des Königs
Itto von Bayern wird der „N. Fr. Pr.
erichtet, daß der unglückliche Fürst nur noch mit
Hiderstreben Nahrung zu sich nimmt und körper⸗
ch fortgesetzt verfallt. Ebenso stößt bei ihm das
Hmühen der Aerzte, welche wünschen, daß der
zönig sich in dem Schloßgarten zu Fürstenried er⸗
ehe, auf hartnäckigen Widerstand. Die Aerzte ver⸗
uchen natürlich alles, um die Wirkungen dieses
zumpfsinnes möglichst auszugleichen. Besonders
bhafien Anteil an dem Befinden des Königs
immt sreit dem Ableben der Königin⸗Mutter, die
Fochter des Prinze Regenten, die als Reiseschrift⸗
jellerin bekannte Prinzessin Therese von Bayern.
diese Prinzessin weilte in den letzten Lebenstagen
er Konigin-Mutter bei derselben in Hohen—
hwangau; ihr wie dem an das Sterbelager
eeilten Prinz⸗Regenten legte die sterbende Koni⸗
in die Fürsorge für ihren geisteskranken Sohn
uns Herz.
Der neue Bischof Antonius von Passau
at, wie die „Münch. Neuesten Nachr.“ mittheilen,
m Tage seiner Consecration seinen ersten Hirten⸗
rief erlassen, der am Sonntag von den Kanzeln
er Diöcese verlesen wurde. Die ersten Worte,
oelche der Bischof an seine Diöcesanen richtet, ent⸗
prechen ganz dem bekannten friedfertigen, allem
zxwemen abholden Sinne des Kirchenfürsten; sie
„wegen sich fast ausschließlich um den Segens⸗
vunsch „Der Friede sei mit Euch“ und enthalten
je truste Mahnung an Clerus und Volk, in jedem
Nenschen Gottes Ebenbild, den Freund und Bru⸗
er zu lieben. Insbesondere wird der Clerus auf⸗
efotdert, selbst den Frieden im Herzen zu tragen
ind durch das Vorbild auf die Gemeinde zu wir⸗
en. Von Interesse ist die Mittheilung im Hirten⸗
rief, daß Bischof Thoma den Prinzregenten in⸗
tandig ersuchte, von seiner Wahl abzusehen, und
aß er erst nach wiederholter Aufforderung dem an
hn ergangenen Rufe Folge geleistet habe.
Ueber die gestern schon erwähnte neueste
spionengeschichte in Arles (Frankreich)
idt der „Temps“ folgende Aufschlüsse: Am Sonn⸗
ag sfind danach zwei gut gekleidete Leute im dor⸗
igen Wirtshaus zum „Weißen Kreuz“ abgestiegen
ind haben am selben Abend um 9 Uhr dem
dulverwagazin der dortigen Caserne einen Besuch
pgestattet. Sie hätten dem dort Wache stehenden
zuaben Geld für eine Lebelpatrone geboten; dieser
ber hätte sofort Lärm geschlagen, die in der
dunkelheit entweichenden Leute aber nicht mehr er⸗
vischen koͤnnen. Die Beiden seien dann im „Weißen
dreuz“ verhaftet und als Deutsche erkannt worden.
der Zuabe hat sie aber noch nicht wieder erkannt,
a sie vermuthlich falsche Bärte getragen hätten.
Nan wird ahwarten müssen, was an dieser neuesten
Schauergeschichte ist.
* Große Theilnahme ruft in Italien die Nach—
cht von dem am Donnerstag in der kgl. Villa
»apodimonte bei Neapel infolge eines Schlagan⸗
alles erfolgten Tode des verdienten Staatsmannes,
nd früheren Ministerprüsidenten Benedetto
Lairoli im ganzen Lande hervor. Cairoli war
a Pavia am 28. Januar 1826 geboren. An
en Freiheitskämpfen 1848 und 1859 nahm er
ifrigen Anteil und wurde wiederholt verwundet.
)em Abgeordnetenhause gehörte er seit 1860 an
au War als Mitglied der äußersten Linken. Im
e 1878 wurde er Ministerpräsident: Als Passa⸗
nante am 17. November 1878 gegen Koͤnig Hum⸗
ert den Mordversuch machte, fing Cairoli den
Dolchstoß des Mordgesellen auf, erhielt aber dabei
ine Wunde am Bein. Im Dezember trat Cairoli
urück, wurde aber schon im Juli des folgenden
Fahres wieder Ministerpräsident. 1881 trat er in⸗
olge der Beseßung von Tunis durch die Fran—
osen zurück und hat sich dann nur als Parlamen ⸗
arier an der inneren Politik seines Vaterlandes
zeteiligt.
*Das Eingreifen Griechenlands in die
kretensische Frage hat zweifelsohne der Situa⸗
ion im Orient eine ernstere Färbung gegeben.
Wenngleich über die Motive, welche die griechischt
Kegierung zu dem Schritte bei den Mächten ver—
inlaßten, wenig verlautet, so wird doch allgemein
as Drängen Rußlands und Frankreichs in Athen
ils Ausgangspunkt der griechischen Aktion bezeich—
iet. Der Türkei wind in Berlin keine Schuld für
iese Aktion beigemessen. Die Lage auf, Kreta
st sehr gespannt. Die Griechen behaupten, die
Mosle min begingen die größten Graufamkeiten
jegen die Christen, und die Türken weisen darauf
zin, daß eigentlich der ganze Lärm von den
Fehden der Geiechen untereinander herkomme. Die
ßfotte soll über die Insel den Kriegszustand ver⸗
Jängt haben. En gland beantwortete die griechische
Lote in der kretenfischen Angelegenheit, aber in
ehr reserbierter Form, welche die von Griechenland
in der kretensischen Frage eingenommene Haltund
n keiner Weise ermutigt.
DSDeutsches Reich.
St. Johann, 9. August. Die staatlicher⸗
eits mit der Prüfung der bergmännischen
zerhältnisse auf den fiskalischen Grtuben des
Zaarreviers beauftragte Kommission hat gestern
iach einer Schlußkonferenz ihre Thätigkeit beendigt;
zie mitbetheiligten Mitglieder der Kommission, die
Zerren Gebeimer Bergrath Follenias und Justitiar
zerichtsafsessor Steinbrink sind heute laut „S. J.“
5. A.“ nach Bonn zurückgereist.
Seeheim, 9. August. Der König von
tumänien ist soeben auf Fürstenlager Seeheim
um Besuch Sr. königlichen Hoheit des Großherzogs
von Hessen eingetroffen.
Dresden, 8. August. Der Reich Stags⸗
1bgeordnete für den sachsischen (elften) Wahl⸗
reis, Rittergutsbesitzer Güumnther auf Saalhausen,
st heute gestorben.
Berlin, 8. August. Der Reichskommissar
dr. Göring ist aus Angra-Pequena hier einge⸗
roffen.
Berlin, 9. August. Der Kaiser und die
daiserin werden sich in der Nacht vom 16. zum
7. August nach Bayreuth begeben, dort gemein⸗
chaftlich mit dem Prinzregenten von Bayern min⸗
estens zwei Vorstellungen (also wohl am 17. und
8.) beiwohnen, dann am 19. nach Viebenstein
zeisen, sich dort zwei Tage aufhalten, am 21. sich
iber Karlsruhe nach Straßburg begeben und dort
zis zum 23. Hof halten. Ueber die Verwendung
»er beiden Tage steht die Allerhöchste Bestimmung
ioch aus. Vielleicht dürfte noch ein kurzer Besuch
n einem reichsländischen Kreisorte stattfinden, doch
⁊ dies noch nicht bestimmt. Am 23. find die
herrschaften in Metz, am 24. ist das Ständefest
n Münster, am 25. Morgens will das Kaiserpaar
vieder in Berlin sein. Der kaiserliche Statthalter
vird, um Se. Majessät in der Reichslandshaupt-
tadt zu empfangen, seinen Urlaub unterbrechen und
mnächst wieder aufnehmen.
Ausland.
London, 9. August. Die Königin verlieh
gestern dem Prinzen Heinrich den Hosenband⸗
orden.
Cowes, 8. August. Die Königin Victo—
ria begleitete den Kaiser Wilhehm bis zum
Wagen und küßte ihn zum Abschied auf beide
Wangen. Sämmtliche Mitglieder des Koͤnigshauses
uhren nach dem Staden mit, wo fie sich von dem
Zaiser herzlich verabschiedeten. Der Prinz und die
Brinzessin von Wales begleiteten den Kaiser bis
zur Hohenzollern“. Nach sehr herzlicher Verab⸗
schiedung der Herrschaften dampfte die „Hohen⸗
zollern“ unter Geschützdonner nach Dover ab.
Paris, 9. August. Sitzung des obersten
—AV
gere Absperrungsmaßregeln als gestern getroffen,
doch haben sich nur wenig Menschen vor dem
Palais Luxembourg angesammelt. — Man be⸗
jauptet, Laguerre habe Boulanger aufgegeben, weil
dieser sich dem Gerichtshofe nicht gestellt habe.
Allgemein nimmt man an, daß Boulanger in der
zffentlichen Meinung derloren sei. Nach Eröffnung
der Sißung setzt der Generalstaatsanwalt seine An⸗
lagerede fort. Er erklärt, daß er sich über den
credelhaften Anschlag gegen den Staat kurz fassen
vürde, um heute zu Ende zu gelangen. Er ver—
reitete sich nun über das Verhalten Boulangers
—D
vorsteher von Clermont fesigestellien geheimen Reisen
nach Paris. Der frühere Kriegsminister Logerot
habe diese Thatsachen in seinen Aussagen bekräftigt
uͤnd die legendenhafte Reise Boulangers mit der
zlauen Brille erzählt, sowie seine Abberufung wegen
eines disciplinwidrigen Verhaltens. Dem Mini—
terium habe Boulanger die Herausgabe der Akten⸗
zücke verweigert, in welchen sich die mit seinen
Freunden ausgetauschten Telegramme befanden, weil
ziese die Thatsache seiner Anschläge beweisen würden.
Der Generalfliaaisanwalt citirt eine Depesche, worin
daguerre fich beglückwünscht, daß er mit 30 Tagen
Arrest bestraft worden sei von den Betrügern, die
in der Regierung seien. Der Polizeikommissar zu
Tharleville habe ausgesagt, daß der bekannte Ver—
nittler Thiebaud den Auftrag gehabt habe, die
Herdienste Boulangers in der Presse hoch zu preisen
ind zu betonen, daß er, sobald er zur Macht gelange,
fsUsaß-Lothringen zurückerobern werde.
der Generalstaatsanwalt verliest nun die Aussagen
ines Russen Lyon, welcher mittheilt, daß Boulanger
von ihm verlangt habe, er solle ihn in Cannes
—X
zellen. Letzterer habe sich aber sehr reservirt ver—
halten. Boulanger habe sich Bleichroedern dann
elbst vorgestellt und ihm den Vorschlag gemacht,
nit ihm und dem Fürsten Bismard, sowie Finan—
iers zu verhandeln, aber Bleichroeder habe den
General“ abschlägig beschieden, als Boulanger
vegann, seine Werbungen praktisch auszuführen.
Thiebaud machte in Orleans Propaganda, wo er
auch den Centralkommissar zu gewinnen suchte.
Wien, 9. August. Zwischen dem Wiener,
dem römischen und dem Berliner Cabinet findet
jetzt ein lebhafter Depeschenwechsel wegen einer
Jleichlautenden Becntwortung der griechischen
Note statt.
Graz, 9. August. Den streikenden Berg—
arbeitern im Trifalker Revier wurde eine 12—
zrozentige Lohnerhöhung bewilligt. Die
Arbeiter, damit unzufrieden, hatten sich zusemmen⸗
erottet und auf die mehrfache Aufforderung des