Full text: St. Ingberter Anzeiger

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T Amtsgerichts St. Inabert. 
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mtliches Organ des königl. Amtsger 
ver „t⸗ Jugbderter peige erscheint taglich mit Außnahme der Sonn- und Feiertage. 2 mal wöoͤchentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Mittwochs und Samftage 
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perden noch fortwährend argenommen von den kgl. 
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der Expedition. 
Deutsches deich. 
Berlin, 30. Oti. Der König der Bel— 
guer stattete gestern Nochmittag dem Richskanzler 
d. Capridii einen längeren Besuch ab. Er kam 
heute Vormittaa nach Berlin und besuchte das 
Mausoleum in Charlottenburo. 
Ausland. 
Luremburg, 30. Okt. Staatsminister Ey⸗ 
schen ist heute Mittag nach Hohenburg zum 
hderzog von Nassau abgereist. 
Haag. 30. Okt. Der „Staatscourant“ ver⸗ 
zffenucht den Beschluß der Generalstaaten, laut 
welchem König Wilhelm III. nicht imstande 
st, die Regierung zuführen. Der Staatsrat wird 
deshalb von morgen ab mit der einstweiligen Aus— 
übung der königlichen Gwalt beauftragt. Es ver—- 
autet, der Gesetzentwurf behufs Einsetzung 
»er Regentschaft werde in 14 Tagen den 
Heneralstaaten vorgelegt werden. 
London, 30. Okt. Dem Reuterschen Bureau 
vird über die Einnahme von Witu aus 
Mombasa vom 30. d. M. gemeldet: Admiral 
Fretmantle landete mit 900 Matrosen und Marine⸗ 
Infanterie, 130 Mann indischer Trruppen, welch 
die Westafrikanische Gesellschaft zur Unterstützurg 
gesandt hatte, und 250 Trägern am 25. d. M. 
n Kipini und satzte alsbald den Vormarsch gegen 
Witu fort. Die Avantgarde wurde von dem Feinde 
ingegriffen und verlor drei Verwundete. Am 27. 
). M. wurde Witu im Sturm genommen und die 
Stadt zerstört. Der Feind verlor zahlreiche Todte, 
die Verluste der angreifenden Streitkräfte bestanden 
m einigen Verwundeten. Für die Gefangennahme 
des Sultans von Witu ist eine Belohnung von 
10 000 Rupien ausgesetzt. 
London, 30. Okt. Das EheparStanley 
chiffte sich gestern in Liverpool nach New⸗NYork ein. 
Vorher interviewte ein Vertreter des „Darly Tele⸗ 
zraph“ Stanley anläßlich von Troups Beschuldig- 
ungen. Stanley klagte in seinen Aeußerungen 
Treup der Eifersucht und des Ehrgeizes an und 
wiederholte seine früheren Angriffe gegen Barttelof 
wegen dessen Lässigkeit; er stellt aber den früheren 
Vorwurf der Unsittlichkeit selbst in Abrede. Troup 
wurde seinerseits in New⸗VYork gestern wieder 
mterviewt. Er erklärte: Stanley lechzt nur nach 
kuhm, er besitzt nicht mehr Menschenliebe, als 
nein Stiefel. Sein ganzer Entsatzzug war nur 
eine gewöhnliche Spekulation. Seine Kapitalisten 
jatten Emins Elfendein im Auge und seine Offi- 
ziere erbielten das Veisprechen eines Anteils an 
diesem Elfenbein. Der Entsatz Emins war dabei 
zanz nebensächlich, nur Geiz nach Ruhm und 
Reichtum, nicht die Empfindungen der Menschlich⸗ 
ceit steckten hinter dem Unternehmen. 
Paris, 30. Olt. Deputirtenkammer. 
stach Genehmigung der Vorlage über die Streich⸗ 
ing von Arras aus der Lisfie der festen Plätze setzt 
das Haus die Budgetberatung fort. Pelletan (ra⸗ 
dital) spricht gegen das Budget, weil es nicht 
zenug Ersparungen aufweise. Neue Steuern seien un— 
Freitag, 31. Oktober 1890. 
25. Jahrg. 
möglich, weil dann Frankreich nicht mehr erfolgreich den 
Weitbewerb mit dem Auslande aufnebmen könne 
Deutschland und Oeflerreich machten größere Fort- 
chritte als Frankreich, und Genua und Antwerpen 
aberflügelten Marseile und Havre. Pelletan spricht 
zjegen die Wiedereinfügung der außerordentlichen 
Ausgaben im Budget und sucht die Möglichkeit 
neuert Ersparnisse zu beweisen. Er endet mit den 
Worten, daß die Regierung, wenn sie alle Reformen 
abweise, auf keiner Grundlage mit der Verbindung 
aller Republikaner bleiben werde. Die Kammer 
müsse sagen: keine neue Steuern, sondern Reformen. 
Freycinet erwidert, es sei nothwendig gewesen, das 
riegsextraordinarium in das Budget aufzunehmen 
und dadurch seien neue Einnahmen erforderlich ge— 
wesen. Die Kammer könne Abanderungen erörtern, 
aber eine neue Beratung des Budgets, wie Pelle— 
tan sie verlange, sei unmöglich. Der Präsfident 
seilt darauf mit, daß Dérouloöde einen Antrag ein- 
zebracht habe, das Budget zur erneuten Beratung 
in die Kommission zurückzuweisen und Lydet einen 
Antrag auf Reformen im demokratischen Sinne. 
Döroulode verteidigt seinen Antrag. Rou⸗ 
bier erklärt darauf, daß die Regierung die Rück— 
»erweisung nicht annehmen könne. Der Antrag 
Déroulöde wird verworfen. Sodann wird mit 
345 gegen 33 Stimmen eine von Gaillard be⸗ 
anttagie Tagesordnung angenommen, welche lautet: 
die Kammer, welche Vertrauen zu der Regierung 
hegt, ersucht dieselbe, einen Entwurf betreffend die 
Reform der Steuervorlage in dem demokratischen 
Sinne auszuarbeiten und vorzulegen; mit 456 
gegen 34 Stimmen beschließt die Kammer, in die 
Zeratung der einz lnen Artikel einzutreten. Nächste 
Sitzung Dienstag. 
Bern, 30. Olt. Betraffend die Vorgaänge 
en Luganodepeschirt Oberstlieutenani Buhlmann, 
hernischer Nationalrat und Platzkommandant von 
Lugano, an die Luzerner Regierung, die Soldaten 
des Bataillons Nr. 42 hätten sich ganz korrekt be⸗ 
jragen und trügen keine Schuld an den bedauer⸗ 
lichen Zusommenstößen. Auch andere Meldungen 
beschuldigen die Bevölkerung. Ein Bericht des 
stommissaͤrs ist noch nicht eingetroffen. 
Wien, 30. Okt. Der Kaiser empfing heute 
den Obersten Grafen Hartenau, der zunächsi 
das Kommando des 2. Bataillons des Grazer Re⸗ 
ziments übernimmt. 
Petersburg, 30. Okt. Das bestimmt auf⸗ 
retende Gerücht von Carnots naͤchstjährigem 
Besuch in Rußland scheint auf eine geschickte 
dancirung zurückzuführen zu sein. In leitenden 
Zreisen weiß man bisher weder von einer russischen 
Finladung, noch von einer französischen Anfrage bezw 
eines solchen Besuchs, und glaubt auch nicht, daß 
»ine Anfrage hier einlaufen werde. 
machung betriffs des pfälzischen Dienstboten⸗ 
stifts, der zufolge Gesuche sofort einzu— 
reichen sind. 
JK. Si. Ingbert, 31. Okt. Gestern Abend 
fand im kleinen Becker'schen Saale eine Zusammen⸗ 
fkunft von Herten Junggesellen ssatt, in derselben 
sollte ein Junggesellenverein gebildet werden, jedoch 
war diese Versammlung nicht sehr stark besucht, 
man einigte sich deshalb nicht einen Jungg e⸗ 
sellenverein sondern einen Junggessellen⸗ 
klub zu gründen. Zu diesem Zwecke wird am 
Samstag über 8 Tage eine weitere Zusammen⸗ 
kunft stattfinden, in welcher die Wahl des Aus—⸗ 
ichusses, Statuten geregelt werden sollen. Die Ver⸗ 
sammlung schloß mit einem Sfachen Hoch auf das 
Gedeihen des Junggesellenklubs. 
* St. In abert, 31. Okt. Die auf heute 
angezeigte Auflassung der Waldabtheilung Mühlen⸗ 
thal zu Streunutzung wurde bis auf Weiteres 
verschoben. 
*x St. Ingbert, 31. Okt. Nach den Zu⸗ 
iammenstellungen im Kreisamtesblatt stellt sich die 
Total⸗Uebersicht der bei der Brandnerfich⸗ rungsan⸗ 
talt ass curirten Gebäulichkeiten, des Assecuranz · An⸗ 
schlages und der Beitragsleistung Ende 1878 und 
1888 wie folgt: im Bezirksamt Zweibrücken: 
1888: 10,140 assecurirte Haupt⸗,, 8129 Neben—⸗ 
gebäude, 46,853 908 Mark AssscuranzAnschlag, 
30,910 Mk. 13 Pf. Beitrag; 1878: 9268 
Haupt⸗, 35556 Nebengebäude, 84,183. 010 Asse—⸗ 
curanz⸗Anschlag, 531,274 Mt. 53 Pf. Beitrag; 
mehr in zehn Jahren: 872 — 9 pCt. Haupt⸗ 
2573 — 32 pCt. Nebengebäude, 12,670,940 
Mark — 27 pCt. Assecuranz Anschlag, 9635 Mk. 
60 Pf. Beitrag. — Bezirksamt Homburg: 1888 
9242 assecurirte Haupt⸗, 7298 Nebengebäude, 
29,516,660 Mtk. Assecuranzanschlag, 38,371 Mt. 
66 Pf. Beitrag; 1878: 8525 Haupt., 5394 
Nebengebäude, 22,883 920 Mark Assscuranzanschlag, 
34 325 Mt. 88 Pf. Beitrag; Plus in zehn Jahren: 
717 8 pCt. Haupt⸗, 1904 26 pCt. Neben⸗ 
gebaͤude, 6632,740 Mk. — 22 pCt. Ass curanz⸗ 
anschlag, 4045 Mt. 78 Pf. Beitrag. 
— Wald mohr. (Unfall.) Bergmann X. 
von hier, der auf einer Grube bei Neunkirchen be⸗ 
schäfligt ist, schaffte sich vor kurzem ein Veloziped 
an, um den Weg von hier nach seiner Grube und 
umgekehrt, nicht mehr zu Fuß zurücklegen zu müssen. 
Am letzten Sumffsag, als X. von der Arbeit heim⸗ 
gekehrt war, fiel es seinem Schweine ein, einen 
ileinen Spaziergang, auf der Straße gegen Kübel« 
herg zu, zu unternehmen. X. suchte den Austeißer 
einzuholen, um ihn wieder nach Hause zu bringen, 
edoch vergeblich; das Tier war so flink, daß der 
Figentümer ihm nicht zu folgen vermochte. Doch 
Benie weiß sich stets zu helfen! X. eilte nach 
douse, schwang fich auf sein Stahlroß, und sausend 
ging es, wie die „Zw. Z.“ berichtet, dem Durch- 
gegangenen nach, welcher auch wirklich in der Nähe 
pon Kübelberg eingeholt wurde. Als das Schwein 
jeinen Verfolger so nahe hinter fich merkte, machte 
ꝛs „Kehrt“ und rannte dabei dergestalt gegen das 
Veloziped, daß Radfahrer und Rad in den Chaussee— 
graben stürzten, und ersterer übel zugerichtet wurde. 
X. mußte den Rückweg zu Fuß und ohne sein 
Schwein antreten. Dieses wurde später von einem 
anderen hiefigen Manne eingefangen und am Sonn— 
jag Morgen von dem Eigentümer in Empfang 
genommen. 
— Kaiserslautern, 29. Olt. Kaufmann 
Th. Jacob hier und dessen Bruder Dr. Emil 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
* St. Ingbert, 31. Olt. Am nächsten Sonn— 
ag, dem Reformationsfeste, wird in der 
arot. Kirche die Kollekte für die dürftigen pro— 
estantischen Theologiestudierenden erhoben werden. 
Da die Zahl der Bewerber gegenwärtig eine große 
st, wird diese Kollekte der Gemeinde dringend em— 
fohlen. Für diejenigen, welche dem Gottesdienft 
heizuwohnen verhindert sind, wird bemerlt, daß 
Beiträge für die Kollelte auch nachträglich noch beim 
protesn. Pfarramte dahier angenommen werden. 
* St. Ingbert, 31. Okt. Die heutig 
Nummer unseres Blattes enthält eine Belannt—