Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
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enckungsgebühr fur die Agespaltene GSarmondzeile oder deren Raum betragt der Iusercien aus der Pfalz 10 —, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expedition 
Anstanft eriheilt, 1Ib, Neklamen 80 ñ. Bel 4maliger Einrudung wird nur dreimalige berechnet. 
FV 90o. 
Freitag, 18. April 1890. I 25. Jahrg 
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Deutsches Reich. 
Munchen, 16. April. Sitzung des Fi⸗ 
anzausschusses. Abg. Frhr. v. Ler 
Jenfeld leitet als Referent die Generaldiskusfion 
der den Militäretat 1890191 ein; er wünscht 
je Grmoͤglichung des Eintritts der Einjahrig ˖Frei⸗ 
siligen zu Osfsern in den Univerfitässstäoten. Abg. 
R. Orterer stellt Anfragen über Organisa⸗ 
on der Jägerbataillone, erkundigt fich nach einem 
enfallsigen Erlaß über die Sonderstellung der 
lehter in der Armee, welcher durch die bekannten 
zorgünge hervorgerufen wäre. Abg. Walter 
espticht einzelne Urtheile der Milnrbezirksgerichte, 
baiches das Rechtsgefühl verletzen. Abg. Dr. 
daller rügt die unreligiöse Haltung einzelner 
fiziere beim Gottesdienst, z. B in Bamberg, wo 
jese Herren Zeitung in der Kirche lesen und gibt 
en Klagen der Intendanturbeamten über ihr Ver⸗ 
altniß in Achtung und Rang gegenüber den 
jfizieren Ausdruck. Abg. Dr. v. Schauß be⸗ 
aaͤngeli die neue Bwaffnung der schweren Reiter, 
pelche in einzelnen Füllen zu Unzulömmlichkeiten 
eführt hätte. — Abg. Lerzer bespricht die Ver⸗ 
heilung der Manöver⸗ und Kriegskosten im Frieden, 
eschwert sich sodann über das Verlangen eines 
fiziers in einem Quartier, ein religiöses Bild 
us dem Quatierzimmer enifernen zu lassen. Er 
ellagt die geringe Entschädigung für die Einquar ⸗ 
rrung und bittet, die Miliärverwaltung möge beim 
zundesrathe auf Erhöhung hinwirken. Er wünsche 
men eifrigeren Kirchenbesuch an den Sonn⸗ und 
zeiertagen. Kriegsminister vb. Heinleth kann üder 
ie Organisation der Jägerbataillone keine Aeußer⸗ 
nng abgeben; nimmt die Militärgerichte und deren 
irkenntnisse in Schutz. Der (kal. preußische) Er⸗ 
aß über Luxus draucht in Bahern nicht ein⸗ 
eführt zu werden, da die Lkoönomischen Ver⸗ 
aältnisse bei den Offizieren voll 
zändig geordnete sind. Eine weitere 
zonderstellung der Lehrer konne er nicht befür⸗ 
dorten, den stiagen sei abgeholfen. Ueber die Be⸗ 
vaffnung der schweren Reiter müsse man erst Er⸗ 
ahrungen sammeln; vorausfichtlich wird ein neues 
Ateitengewehr eingeführt werden, wodurch die Unzu⸗ 
ommlichteiten beseitigt würden. Die Wuffenübungen 
nürden in einem geordneten Wechsel vorgenom nen; 
er Modus der Einquartierungslast gehöre in die 
dompetenz der inneten Verwaltung, die Mandver ⸗ 
etichte ließen keine besonderen Klagen ersehen. 
)er Besuch der Sonntagsgottesdienste sfei jetzt 
hon ermöglicht; er werde diesem Punkte er⸗ 
oͤhte Aufmerksamkeit zuwenden. Die Intendantur⸗ 
amten hätten wohl die Achtung, aber nicht voll- 
ündig gleichen Rang mit den Offiz'eren gehabt. 
zezügiich des Eintruͤts der Einzaͤhl ig⸗Freim egen 
tien verschiedene Tetmine nur für die Norddeut⸗ 
hhen () angeordnet worden, cuf XXXV 
uch füur die Studenten der Umdersnaten ein beson— 
eret Termin zum Eintritt angeordnet werden. 
Es werden sodann die Positionen ohne beson- 
——— genehmigt. Ueber die Formation 
—86 stellt Referent eine Anfrage. Der 
* n ertiärt, daß die Bildung einer drit 
*8 a eriehrigade im Herost beabfichtigt sei. 
9 inel sien im gegenwäcrtigen Eiat eingesezt. 
not Formanon von Infanteriebdrigaden könne ser 
dica —6 geben. Uebrigens seien die zur 
—— nothwendigen Mittel bereits im 
* bwigt Es sei deshald nicht ange⸗ 
—*— striche zu machen. Kine Diskussion ent⸗ 
ch hierauf üher die Konpetenz der Kam⸗ 
ner, solche Abstriche zu machen, in welcher von 
illen Seiten das Recht der Kammer vom budget⸗ 
echtlichen Standpunkt aus gewahrt wird, solche 
Abstrich,, wenn eine Organisation erst in einem 
estimmten Zeitpunkt zu erwarten ist, vorzunehmen, 
im die eintretenden Ersparnisse einem anderen 
Titel des Etats zuzuwenden. 
Muͤnchen, 16. April. Der Finanzaus⸗ 
chutz der Kammer der Abgeordneten bewilligte 
seute nach der Vorlage der Regierung 376,681 
Mark für Herstellung selephonischer Verbindung 
erschiedener Städte, 1,462,000 Mark für Er- 
veiterung und Neuherstellung bdes Telephonnetzes 
on Muünchen und den Anschluß kleinerer Ort⸗ 
haften an dasselbe, sowie zwei Millionen Mark 
ür ein unterirdisches Telegraphenkabel von hier 
ach Regensburg und Hof. Staatsminister v. Crails- 
eim wies darauf hin, daß sowohl die Reichspost⸗ 
erwaltung wie auch der große Generatstab die 
derstellung unterirdischer Leitungen für dringend 
dünschenswerth hielten. Später werde ein Anschluß⸗ 
dabel München⸗Uim⸗Stuttgart hergestellt werden 
aussen. Die Weiterführung des Kabels Hof ⸗ 
Nünchen nach JItalien sei vorerst nicht beabdfichtigt. 
der vermehrte Depeschenverkehr aus Jialien, der 
isher über dienSchweiz gegangen, werde mit da- 
u beitragen,“ daz neue Kabel Munchen⸗Hof 
entabel zu machen. Die gegenwärtigen Telephon⸗ 
ebühren könnten vielleicht etwas gemindert werden. 
Berlin, 16 April. In Londoner politischen 
kreisen gilt der Rücktritt Crispi's als under⸗ 
neidlich; doch wird keine Aenderung der 
talienischen Auslandspolitik befürchtet, aber bessere 
Beziehungen zu Frankreich erhofft. — Die Lon⸗ 
»oner „Times“ beklagen den zunehmenden Eim⸗ 
jzluß der Deuftschen in Ostafrika. Die 
Deuischen germanisirten Sansibar und hätten durch 
»ie Ausrüstungen ihrer Expeditionen zur Erschließ 
ung der Hinterländer die Britisch Ostafrikanische 
Hesellschaft überflügelt. 
Berlin, 17. April. Die oftaugekundigte No⸗ 
velle zut Gewerbeordnung, welche sich 
nit dem Arbeiterschutz beschäftigt, ist als Antrag 
Breußens nunmehr dem Bundesrate zugegangen 
ind auf die Tagesordnung der nächsten Plenar- 
itzung desselben gesetzt worden. Das Plenum wird 
zie Novelle, die in der Haupisache eine sehr weit⸗ 
Jehende Umgestaltung des Tuels 7 der Gewerbe⸗ 
Ird ung darstellt, wohl an die betr ffenden Aus⸗ 
chusse derweisen, die somit zur Vorbereitung der 
Novelle genügend Zeit haben. ehe der Reichstag 
usamm niritt. 
Berlin, 17. April. Wie die „National⸗ 
eitung“ meldet, beruft die deutscheostafrika⸗ 
rische Gesellschaft auf den 19. Mai eine 
rußerordentiiche Haupiversammlung ein, auf deren 
Tagesordnung die Beschlußfassung über die Er⸗ 
berbung des Vermögens der deutschen Witug e⸗ 
ellschaft bezizungsweise üder die Vereinigung 
nit derselden steht. 
XX 
Aix, 16 April. Beim Empfang Car—⸗ 
rouns Tim Stadthause stellte der Erzbischof die 
z istischkeit vor und gedachte dadet der Pflichten 
es Prasidenten, indem er sagte, „der Prafident 
er Rpudlik sei der erste Diener Frankreichs.“ 
Farnot antworteie, er sei als Bürger gekommen, 
ind danke dem Erzbischof, in welchem er, wenn 
nicht den giößten, doch den ergebensten Bürger des 
Ztaates begrüße. 
Nom. 16. MApriil. Ein Grünbuch über 
Zulgarien enthält 309 Dokumente, aus denen 
Jetborgeht, daß durch alle Phasen der bulgarischen 
Frage beständig volllommenes Einvernehmen 
wischen den Kabinetten in Rom, London und 
Wien geherrscht habe. 
Totale und pfalzusche Rachrichten. 
* St. Ingbert, 18. April. Gestern Abend 
acht Uhr haiten wir hier ein ziemlich starkes Ge⸗ 
vitter. Eine Zeitlang blitzte und donnerte es fast 
maufhoͤrlich. Bald wurde auch den ausgetrodneten 
Fluren die so nötige Eiquidung in Gestalt eines 
zichten Regens zu theil. 
— Infolge einer Vereinigung der Imo baie 
iar-Brandkasse rechts des Rheines mit 
erjenigen der Pfalz, ist die Pfalz in drei Be⸗ 
irie eingetheilt worden, mit deren geschäftlicher 
Berwaltung je ein Inspeltor betraut wird. 
— Eine angestellte Berechnung hat ergeben, 
aß bis jezt aus Bierbach ungefähr 90 Fa⸗ 
nilien nach Amerika ausgewandert find. Nach dieler 
Annahme wurden sich in Amerila mehr „Bierbacher“ 
hefinden, als in Bierbach selbst. 
Wom Glan. In dem Hartsteinbruche 
sei Rammelsbach lösse sich eine Felsenmasse los, 
raf den Steinbrecher Karl Habermann aus 
NRuͤhlbach, einen tüchtigen und braven Arbeiter, 
ind verletzte ihn lebensgefährlich. — 
a4Ndiserslaufern. (Pfälzisches Gewerbe⸗ 
nuseum.) Als neuer Bioliothekzugang find die 
urch das k. Staatsministerium des Innern, Ab⸗ 
heilung für Landwirihschaft, Gewerbe uud Handel, 
bermilleilten Jahresberichte der kgl. bayer. Fabrik⸗ 
nsp ktoren für das Jahr 1889 zu verzeichnen, 
velche im Lesezimmer des Instituts zur Einsicht⸗ 
rahme aufliegen. Durch das k. Staaisministerium 
es Inneru wurde ferner in der neuesten Zeit der 
gibliothek des pfäiz. Giwerbemuseums ein Werl 
berwiesen, das geeignet ist, in erhoͤhtem Grade 
zie lebhafte Beachtung der technischen Kreise zu 
zuden. Die im Auftrage und unter Muiwirkung 
iler in Betracht lommenden Organe der hierbei 
nheiligten Staatsregierungen von Preußen, Bayern, 
Purttemberg, Baden, Hessen und Elsaß-Lothringen, 
ils Staaten des deutschen Rheingebietes, gepflogenen 
Antersuchungen, sowie weitere Mittheitungen der 
Schweiz und der k. k. Statthalterei von Tyrol und 
Fokarlberg sind die Quelle dieses umfangreichen 
Werkes, weiches durch das großh. bad. Zentral⸗ 
ureau für Meteorologie und Hydrographie in 
darlsruhe ausgearbeitet und unter dem Titel: 
„Der Rheinstrom und seine wichtigsten Nebenflüsse 
jon den Quellen bis zum Austritte des Stromes 
uus dem deutschen Reiche, eine hydrographische, 
vasserwirthschaftliche und wasserrechtliche —XRXE 
ʒeröffentlicht wurde und von der besten wissen⸗ 
chafilichen und satistischen Grundlage ist. Das 
sochinteressante Werk wird ficher jeder Bibliothek 
ur Ehre gereichen. Füt Interessenten liegt dasselbe 
m Lesezimmer des pfalz. Gewerbemuseums zur 
Finsichmnahme auf. Der unermüdlichen Fursorge 
Sr. Erzellenz des Herrn k. Staatsrathes und Re⸗ 
gierungspräsidenten der Pfalz v. Braun, dessen 
nablässige Bemühungen um die wuürdige Aus⸗ 
tattung des Museumgebäudes allgemein bekannt 
ind, verdankt das Giwerbemuseum neuerdings die 
Frhaltung und definitive Aufftellung der auf der 
dollekub Ausstellung Pfalz zu Munchen den VLicht⸗ 
of der pfälzischen Ausstellung zierenden Siand⸗ 
dule mit der von Herrn Bildhauer Linder model⸗ 
itten, als Etzeugniß pfälzischer Gießtechnik in 
Fisen durch das hiesige Eisenwerk hergekellten,