u nstlerisch wohlgelungenen Büste Seiner Konigl.
doheit des Prinzregenten Luithold von Bayern
nmitten des statilichen Vastibülraumes des Ge⸗
verbemuseumsgebäudes. Welch hochentwickelte Be⸗
deutung das pfalzische Kunstgewerde einst schon
besessen hat, daflr liefert den sprechenden Beweis
eine Bibel, welche Herr Hilgard Villard dem In⸗
titute in der letzten Zeit von New-NYoörk aus über⸗
wiesen hat. Dieselbe ist im Jahre 1594 in Neu⸗
tadt a. H. gedruckt und zeichnet sich sowohl als
hervorragende ypographische Arbeit, als auch durch
eine harmonisch durchgeführte äußere Ausstattung
in Einband und Schnitt aus, so daß sie als inte⸗
ressantes pfälzisches Kunsterzeugniß eine höchst werth ⸗
bolle Bereicherung der Sammlungen des pfaälzischen
Gewerbemuseums darstellt. Pf. Vzʒi.)
— Kaiserslautern. Vor der hiesigen
Strafkammer kam folgender auch für weitere
reise interressanter Fall zur Verhandlung: Der
Handelsmann Leopold Schwarz und der Metzger
herrmann Fröhlich find eines Vergehens gegen 8
I0 Zffer 2 des Nahrungsmittelgesetzes angeschuldigt.
Der erste Angeklagte kaufte im August v. J. von
dem Tagner Fouerbach in Ilbesheim eine Kuh,
velche vier Wochen zuvor gekalbt hatte und seit
der Ziit kränkelte. Da der Thierarzt bei derselben
leine Bisserung voraussah, empfahl er dem Besitzer
zen Verkauf dezw. anderweitige Verwerthung der Kuh.
Der im Orte zufällig anwesende Schwarz kaufte
zenn auch die Kuh um den Preis von 45 Mk.,
vährend der Besitzer für dieselbe 100 Mk. verlangte.
Dieselbe wurde alsbald an den Metzger Froöhlich um
140 Mk. weiterverkauft, welcher das Thier schlachtete
ind das Fleisch als gesund verkaufte. Beide stellen
in Abrede, davon gewußt zu haben, daß die Kuh
krank gewesen sei. Die Verhandlung ergibt jedoch,
daß, wenn sie bon der strankheit der Kuh wirklich
Nichts gewußt, doch nach dem Aussehen der Kuh
owohl, wie des Fleisches hätten wissen müssen, daß
dieselbe krank sei. Das Urteil nimmt die Merk⸗
male des 8 10 Ziffer 2 als nicht erwiesen an,
dagegen diejenigen des 8 11, laut welchem die
Beklagten ungesunde Waare fahrlässiger Weise in
den Verkehr gebracht. Demgemäß lautet gegen Beide
das Urtheil auf eine Haftstrafe von je 10 Tagen.
— Ja Pirwasens fand bei Hrn. Jean
Christmann eine Versammlung von Maurern,
Steinbrechern u. s. w. statt, welche beschloß, einen
„Maurerfachverein für Pirmasens und Um⸗
zebung“ ins Leben zu rufen.
— Landau, 17. April. Der Stadtrat hat
gestern in geheimer Sitzung unter 14 meistens sehr
qut benoteten Bewerbern Herrn Lehrer Hof⸗
nuller in Venaingen als Lehrer an der hiesigen
Volksschule gewählt, um ihn der kal. Regierung in
Vorschlag zu bringen.
— Landau, 17. April. (Stadtraths⸗
itzur g.) Die von dem Bau⸗ und Finanzaus-
schusse vorgeschlagene Herstellung des Nordkanals
vom Indußftriebezirk bis zur Kleinlinderbewahranstalt
und des Südkanals östlich des Infanterie⸗Exerzier⸗
platzes veranschlagt zu 32,000 Mt. wird genehmigt.
— Der Stadtrath beschließ: a) Die Aufnahme
eines Anlehens zur Bestreitung der Kosten, welche
für die Ausführung größerer Arbeiten im Loufe
dieses Jahres erforderlich und zu 270,200 Mt.
deranschlagt sind. b) Die Aufnahme eines weiteren
Anlehens zur Rückzahlung des Restes des 4pro⸗
zentigen Anlehens von 1887 im Betrage von
263,800 Mk. Diese beiden Anlehen zuzüglich der
Beschaffungskosten erfordern die Aufnahme eines
Besammntbetrages don 548.000 M)lt.
— Zu der neulichen Mittheilung, betreffend
eine Eingabe Germersheimer Bürger an
das Bürgermeisteramt dort bezüglich der Garnisons-
derhaͤltnisse, bemerkt die „G. Z3:“ „Wenn sich die
Herren, welche die Eingabe in Umlauf jetzten, vor⸗
her mit den zuständigen Militärbehördea in Ver⸗
bindung gesetzt hätten, so würden ihnen in der
eutgegenkommendsten Weise die Gründe dargelegt
wvorden sein, welche die Verlegung der Vionier⸗
Zompagnie nothwendig machten, sowie, daß eine
weitere Verringerung unserer Garnison nicht beab⸗
üchtigt. is. So viel uns bekannt ist, hat die
Stadtverwaltung diese ganze Angelegenheit keinen
Augenblick außer Acht gelassen.“
— Vom Lindelbrunn. „Lieb' Vater⸗
and magst ruhig sein!“ kann die Gemeinde Dar⸗
dein nicht sagen, denn fie stellte zum heurigen Er⸗
atzgeschäfte nicht einen einzigen Militärpflchtigen.
— Aus Edenkoben schreibt man: Ein
At⸗8 Sbhrichwort saat: „Die Dummen werden
rzicht alle.“ Wir erinnern uns an dieses Sprich—
vort, wenn wir sehen, wie jetzt Hausirer aus der
Begend von Mazzenberg herumziehen, die den
duten sogenannie Burkin⸗Reste zu Anzügen ver—
taufen, die das Machen nicht werth find. Es ist
dies ein ganz geringer Stoff aus Kunsiwolle, mit
Baumwolle versponnen, der nur für diesen Zweck
gearbeitet wird, denn in einem reellen Geschäft
aun solcher nicht geführt werden. Der Meter
dellt sich aum auf 1-1,50 Mt. und die Hau⸗
irer, vorgebend aus Lambrecht und von den
Fabrikanten wegen des Stillstandes der Fabriken
nit dem Verkaufe der fertigen Waaren betraut
zu sein, bieten diese Stoffe mit 16 - 17 Mt. an
und nehmen jedes Gebot ab, da sie selbst zu dem
niedrigsten Gebote immer noch ihren Nutzen fin
den. Wie die „Gegenw.“ hört, sind in Weyher,
dainfeld, Rhodt massenhaft diese Stoffe verkauft
vorden und jeder der Kaufer ist mu dem Stoffe
ingeführt und betrogen. Wir machen die Behör⸗
»en auf das gemeingefährliche, theilweise, wie
sier in Edenkoben vorgekommen, selbst ohne Ge⸗
verbeschein unternommene Treiben dieser Hausirer
ufmerksam.
— Eine Jagsdgeschichte ereignete sich
zorgestern in Maikammer. Ein fetter Dachs,
veiblichen Geschlechts, hatte fich namlich in die
Scheune des Herrn Adolf Dauth verirrt, wo er von
Hhunden aufgestöbert wurde. Im Nu waren einige
Jroße und noch mehr kleine Jagdlierhader bei der
hand, welche mit Prügeln und allen möglichen
Mordwerkzeugen dem Vierfüßler zu Leibe gingen;
in Nachbar erschien sogar mit einem Schießptügel
ruf dem Kampsplatz. Der Dachs konnte, da er
rächtig ging, nicht leicht entwischen und wurde
hin der Pelz gehörig ausgeklopft und er schließlich
zu Tod geprügelt. „Waidmanns Heil!“
— Neustadt, 17. Aptil. Die hiesige
Schützengesellschaft hält ihr diesjähriges Preis⸗
schießen am 27., 28. und 29. Juli d. J. ab,
za um diese Zeiit die Newyorker Schützen,
von Berlin kommend, sfich hier aufhalten und das
Schutzenfest besuchen, so verspricht dies Preis⸗
chießen ein glänzendes zu werden. Die Schützen⸗
Jesellschaft wird auch dafür Sorge tragen, den
stewyorker Schützen Unterhaltung/ und Vergnügen
in reichstem Maßze zu verschaffen.
— Spehy er. Auf das Bestimmteste verlautet,
der Herr Kriegsminister habe Herrn Bürgermeister
Suß von hier auf persönliches Betreiben des letz⸗
deren die Auskunft ertheilt, das 3. Chev.⸗Regt.
würde jedenfalls, wenn es überhaupt verlegt wird,
in Spehyer untecgebracht werden. Sollte jedoch,
pvas noch unentschieden ist, das Regiment in die
Reichslande verlegt werden, so bleibe es auch in
diesem Falle so lange in Speyer liegen, bis an
dem definitiv bestimmten Garnisonsplatz die noth⸗
vendigen Kasernen erbaut seien. (7)
— In Ruppersberg trieb fich dieser
Toge laut Bericht des „Pf. Kur.“ ein geachteter
Burger im Zustande von Geistesstörung einen
angen Lattennagel in den Kopf. Es
vird an dem Aufkommen des Unglücklichen ge⸗
weifelt.
— Dürkheim, 17. April. Der Stadtrat
jat mit 11 gegen 7 Stimmen das Gesuch um
Zulassung barmherziger Schwestern in hiesiger
Stadt abgewiesen. (Pf. K.)
— Dürkheim, 17. April. Herr K. W.
dacke dahier (Gerberstraße) meldete für seine be⸗
reits mit bestem Erfolg hier und auswärts einge-
ührte Universal-Waschmaschine Pafent
in. Diese höchst preiswürdige Maschine, einfach
'olid und dauerhaft konstruirt, erfreut sich allseitig⸗
ben Lobes alles verehrl. Hausfrauen, welche deren
deistungen kennen und schätzen leruten. Die Ma—
chine verdient in immer weiteren Kreisen eingeführt
zu werden; fie vereinfacht die Wascharbeit ungemein,
tellt diese selbst bedeutend billiger und übt größte
Schonung auf die Wäsch stücke aus, was durch
piele ehrende Zeuanisse ausdrücklich bestätigt
vird. (A.)
— Forst. Hr. Ingenieur Krämer voꝛ Dürk
jeim, Unternehmer der Dürkheimer und Wachen⸗
zjeimer Wasserleitung, hat auf sein Ansuchen von
zjiesiger Gemeinde die Konzession zur Herstellung
iner Drahtseilbahn nach den im Forster
Thale gelegenen Basaltsteinbrüchen erhalten.
kinstweilen soll die Bahn nur von den Brüchen
is an das Ende des Thales hergestellt werden;
»och wird nach Vollendung dieser Stricke die Fort⸗
tzuna der Babhn bis an den Bahnhof Wachen⸗
heim um so weniger lange auf sich warten lan
als eine hohe Rentabilität des Unternehun
Wweifelos innVickern doch diese iheils im Sun
heils im Gemeindebesitz defindlichen Basaubtig
in ausgezeichnetes Material für Straßen in
Chaufseen. Gif. 8)
— Wachent eim. Die kalten Naͤchte de
letzten Tage haben an Mandeln und Apr
bosen die Ernte fast vollständig vernichtet. Au—
in Wingertslagen, wo der Nebel sich gerne lage
haben die Augen der Reben stark noth gelille
pPflaumen. Pfiesische, Ftühbirnen stehen eben
bosler Blüthe und versprechen reiche Ernte, wohin
gzegen die Aepfel weniger Fruchtaugen zeigen.
— Mutterstadt. Der Bau unsen
Straßenbahn, als der ersten dieser Art
der Pfalz, schreitet rasch vorwärts. Gestern erteich
der Schienenstrang bereits den h'iesigen Ort, und
dier Wochen wird derselbe bis zur Endstauon Dan
adter Höhe gelegt sein. Es bleibt dann noch di
Strecke Ludwigshafen⸗Mundenheim ünrig, die
wenigen Wochn fertig gestellt sein wird.
— Muiterstadt. Vorige Woche wurde
auf dem hiefigen Friedhof von ruchlioser Han
nehrere Grabsteine demolirt, Perlliän
erschlagen ꝛc., ohne daß es bis jetzt gelungen ij
on den Thätern eine Spur zu entdecen. 6
wäre zu wünschen, daß die schändlichen Friebler hon
vem Ärm der Gerechligkeit erreicht würden, dam'
gegen dieselben die ganze Schärfe der Strafgeseß
n Anwendung gebracht werden könnte.
— Das gegenseitige Werfen mit Steinen
vie es namentlich von der männlichen Jugend be
undlichen Streitigkeiten häufig bethätigt wird, ha
in Mundenheim einen schlimmen Ausgang genommen
Dort warfen sich mehrere Buben mit Steinen, wo⸗
hvei einer der Jungen so unglücklich getroffen wurdt
zaß er lebensgefährlich verletzt vom Platze getragen
verden mußte. Dir jugendliche Thäter wurd
durch die Gendarmerie behufs Vernehmung soglat
der kgl. Behoörde vorgeführt.
— Ludwigshafen, 17. April. Ein hoͤth
nieressantes und seltenes Fuch Sgraben san
Jestern auf der Scheff rstadter Gemarkung, Jagd
abtheilung des Heirn Kommerzienraths Lederl
zier, staft. In der Zeit von N412 bis 4 Uh
stachmittags wurden aus zwei Bauen nicht wenige
als 18 Füchse, 2 alte und je 8 Junge, ausa—
graben.
— Kirchheimbolanden, 16. Abn
In der heutigen Stadtrathsitzung wurde u. a. üde
die Verlegung der Kreistaudstummen
Anstalt' Frankenthal beraten. Der Siadttah
jält diese Angelegenheit für höchst wichtig und bor
Jroßer Bedeuiung, bekundet ein allseitiges Interß
und erwählt eine Kommission mit dem Aufttage
ich in dieser Sache möglichst zu informieren unr
in der nächsten außerordentlichen Stadtrathsfitun
hierüber zu referieren.
— Zer älteste prot. Geistliche der Pfal
st gegenwärtig der Pfarrer Höpff ner in Odetlustad
welchein im Alter die Pfarrer Stepp in Lechen
Wischan in Weingarten (pensionirt), Müller
Weisenheim a. S. und Rompf in Münchweilen
d. Alsenz folgen.
— Rach dem „Pfei. Amerika“ starben dor
neuerdings folgende Piälzer: In Chicago, Jh
Jakob Muller, 79 Jahre alt, aus Kaiserslautern
m Cincinnati, O.: Peter Schmidt, j
Jahre alt, aus Rohrbach; in Indianapolis, Ind.
judwig Gieger. 79 Jahre alt, aus Albersweilen
VBermischtes.
Bischmisheim. Von hier wird —
chrieben: „0 Mark Belohnung“ erbält derjenig
velcher den von seinem Stiefvater Phil. Lud
in 3. Marz d. J. vermihten Sohn Jalet
dang auffindet. Derselbe, freundlichen und lebene
rohen Charalters, soll sich an genanntem Loeh
wischen 12 und 1 Uhr Rachts im Besitze eirt
ühr im Werth von 60 Mart, sowie ca. 50 Vr
aar aus einer Wirthschaft der Viktoriastraße
Zzt. Johann entfernt haben. Bis heute entbehn
nan jedes Lebensz ichens des Lang und soll 8
laubung und Ermotdung desselden nicht autt
hiosfen sein, Minhenungenüber diesbezlglid
Fuidedungen sind unter Zuficherung odiger Belobnun—
tbeten.
FMalftatt-Burbach, 16. Aprul.
velch' rapider Weise die Bevölkerung von
tatt Burbach im Zunhmen begriffen ist, ergibt
ius der Thatsache daß in der Zeit dom 1. gu
800 bis jettl ut dem daruber gefuhbrten Volut