gungswerke waren der kaiserlichen Armee übergeben worden Dies
Werke, beinn Paß von Rio-Frio, bei Puebla, Orizeba, Cordoba
und Pasa-⸗Ancho errichtet, sind sehr fest und können nur nacheeß
ner förmlichen Belagerung genommen werden. — Der „Etendard“
dementirt das Gerücht, daß eine Veränderung im Ministerium im
Werke sei. *
Belgien.
Brüssel, 25. Febr. Die Truppen vom belgisch-merikani⸗
schen Corps sind auf der Rede von Brest angekoinmen. Das
Schiff, welches sie an Bord hat, wird am 28. d. nach Antwer⸗
pen abgehen. Vor ihrer Abreise hat der Marschall Bazaine einen
Zagesbefehl an die belgischen Truppen erlassen, worin er densel⸗
hen fur sich und im Namen des franzoͤsischen Corps seine Hoch⸗
achtung ausspricht, von ihnen Abschied nimmt und hofft, daß sie
ihren Mitstreitern und dem Marschall ein gutes Andenten bewah-
ren werden. . ud Ade grehdege re,
Italien.
Florenz, 28. Febr. Die“, Ilalie“ meldet: Auf Ordre
Ribottis geht das mittelländische Evolutionsgeschwader“ Mitte
März nach der Levante ab, um den dort besindlichen Italienerr
bei etwaigen Vorfällen Schutz zu verleihen. * J
Griechenland.
Korfu, 24. Febr. Am 13. und 14. d. haben im Westen
der Insel Candia Gefechte stattgefunden. 8000 Türkeu,welche
aus Heraklion alismarschirt waren, wurden bei Gerakari mit einem
Verlust von 2 Kanonen und 5. Standarten zurückgeschlagen.“ Aus
Canea nachgeschickte Verstärlungen waren nicht im Stande, die
Provinz Selino wiederzunehmen. Auf einem anderenTheile der
Insel schlugen am 11. und 12. d, M. 2500 Insurgenten ein
rürkisches Corps. Die Kämpfenden halten seitdem beiderseits ihre
Positionen inne. Es wird von neuen Gräuelthaten berichtet, wel—
che die Türken gegen christliche Einwohner verübt haben sollen.
Die candiotische Nationalversammlung beharrt in der Forderung
daß die Insel dem Königreich Griechenland einberleibt werde.
Amerika.
New-York, 15. Febr. Die Legislative von Kansas hat
ein Amendement ang enommen, welches, indem es in der Verfassung
die Worte weiß und männlich aufhebt, gleichzeitig die Frauen und
die Schwarzen zur Abstimung zuläßt.
New-York, 27. Febr. Der Senat beschloß, die Miliz
in den Südstaaten aufzuheben und verwarf die von dem Reprä—
sentantenhause angenommene Bill über die Ausgabe von 100
Millionen Dollars Papiergelde nc —ιι—
ESchwurgerichtsfitzungen.
—11 . *37 1 Quartal 1867. α
Zweibrücen, 25. Febr. Anklage gegen Johann Wolf⸗
gang Marian Schunk, 48 Jahre alt, von Neila in Ober—
franken, zuletzt Postexpeditor zu Bergzabern wegen Amtsun—
treue. —VDV D——— — 4. *7
... Der Angeklagte steht in zweiter Ehe mit Carolina Buitter⸗
jaß aus Grünstadt, welche ihm wenig einbrachte, während seine
im Jahr 1861 verlebte Ehefrau ca. 8000 fl. Vermögen besaß
Dieselbe soll jedoch keine gute Haushälterin gewesen sein und öf—⸗
ters ohne Wissen ihres Mannes Geld aus dessen Kasse genommen
haben. Im Jahre 1865 wurde er von Homburg nach Bergza⸗
bern versetzt, nachdem er wegen barschen Venehmens durch seine
Oberbehörde Rügen erhalten, eine Untersuchung wegen graver
Dienstwidrigkeiten dagegen Mangels hinreichender Nachweisekeine
weitere Folge gehabt hatte. Aber auch in Bergzabern ergab sich,
trotz der besonderen Ueberwachung Seitens der Oberbehörde, keine
Unregelmäßigkeit in dessen Geschäftsführung. Schunk leistete seine Ver⸗
pflichtungen in Abrechnung und Ablieferung der Gelder an die
Bezirkskasse in Speyer und der Passagiergelder an die k. Posthal⸗
ter regelmäßig Genüge und führte ebenso das vorschriftsmäßige
stassanotizbuch über alle tägliche Einnahmen und Ausgaben, so
daß bei den periodisch vorgenommenen Verifikationen sich anschei⸗
nend alles in Ordnung befand. Im Jahr 1866 kam aber nach
2 solcher periodischen Verifikationen am 23 November undermu—
het der k. Postassistent Hafen zu einer außerordentlichen Verifi
tation und fand, daß vom 10. Oltober an das Kassanotizbuch
nicht geführt war, und auf Grund der einzelnen Nechnungen so
fort ein bedeutendes Deficit. Eine am 26. November darauf er⸗
fosgte genaue Prüfung der Rechningen, Bücher und Belege ent—
zifferfe einen Kassarezeß von 1270 fi. 4 kr., wozu noch ein boraus
exhobener Betrag von Zeitungsquartalgeldern kam mit 38 fl. 15 kr
Der Angeklagte stellte sich am 30. Nov. persönlich der Untersu—
chungsbehörde und gab den Rezeß als richtig zu. Da die Geld—
ablieferungen des verflossenen Quartals immer erst nach 3 Wochen,
vorzunehmen waren, so verwendete der Angeklagte die bereits ge
machter Einnahmen des laufenden Quartals mit; muͤßle sich hu.
hei jedoch immer noch mit geliehenem Gelde helfen, wie derselbeauch den
Betrag seiner Passiven zu 1580 fl, angibt. Es scheint, daß da
Angeklagte besondere Cassanotizbücher absichtlich mit umrichtigen
Finträgen führte, um durch solche den verificirenden Beamten zu
äuschen. In Homburg hatte der Angeklagte ein reines jaͤhrliches
cilommen von nahe 1300 fl., während dasselbe in Bergzaben
aur 900 fl. betrug. Der Vertheidiger, Herr Rechtskandidat Ro—
enberger, hob hervor, daß nicht der Angeklagte, sondern, wie
hekannt, dessen erste Ehefrau die Schuld an dessen“ Rezesse rage,
»en er selbsi redlich zu mindern gesucht habe; obschon des Bemu—
jen nicht mit Erfolg gekrönt gewesen, habe Schunk doch, keine
erbrecherische Absicht gehabt. Da der Rezeß aber aus der kisten
Ehe herrühre, also noch vor Einführung der neuen Strafgesetzon⸗
hher entstanden sei, so falle er unter die Bestimmung des Code
oénal und bilde, da er nicht 3000 Franken überschreite ein Ver⸗
gehen. Die Verhaudlung endete mit der am 26. Febr. erfolgten
Schuldigerklärung des Angeklagten, der hierauf zu einer Zuchthaus
trafe von 4 Jahren verurtheilt wurde, zu erstehen ineiner
Festung.. n J ui ig
— —
VBermischte s. — ——
Garibaldi hat als Großmeister des Freimaurer⸗Ordens
oom alten schottischen Ritus ein Cirkular erlassen, mit der Auf⸗
'orderung, die Freimaurerei nach dem alten schottischen Ritus in
Italien mit möglichster Energie auszubreiten und zwar mit Unter⸗
»rdnung unter den Großen Orient in Palermzo, so lange man
nicht auf dem Capitol arbeiten koönne.“
New-York, den 26. Jan. 1867. ι Vι
, An fammtliche Arbeiten:n ν me me
Bon dem Verein der vereinigten Tischley New⸗Yorls sAnn
Wir halten es für Pflicht, in aller Arbeiter Interessen einen
vahrheitsgetreuen Bericht der hiesigen Arbeits-Verhälinisse gut
allgemeinen Kenntniß zu bringen, wozu wir die gefälli e. Mitwir.
kung aller öffentlichen Blätter zum Wohl des Arbeiterstandes er
juchen, damit die so häufig bitlern Täuschungen und Verlockungen
Zurch Vorspiegelung glänzender Verhälinisse“ abgewendet werden.
Beinahe alle Gewerbe haben zum geineinsamen Wirken, ihre Ver⸗
hältnisse und Erxistenz zu verbessern, Vereine gegründete Der
Tischler⸗(Schreiner)-Verein, schon längere Jahre bestehend, zählt
jetzt nah an 2500 Mitglieder verbunden mit den hieraus gebilde⸗
len Zweig⸗Vereinen — Kranken-Verein, Feuer⸗Insurance! und Le⸗
bens-Versicherung, jeder Verein mit selbststündigenn Fonds. Die bel
tehenden Arbeits-Preise der Tischler, Pianoforte Macher,Bilde
jauer, Drehet, Zimmerleute Lackirer und Polsterer haben einen
Durchschnittspreis von circa 13 Dollars per Woche, unð zerfällt
in folgende Classen: Gute gewöhnliche Arbeiter von 9 Doll. bis
12 Doll. ger Woche; solche welche sich jede Vortheile angeeignet
jaben, von 12 Dollar bis 15 Doll. pr. Woche und die befte
Tlasse Arbeiter, welche in allem Vorkommenden erfahren sind, von
15 Doll. bis 18 Doll. die Woche. Die besten Preise finden größ⸗
tentheils in diesen Shops stait, wo auf Wochenlohn gearbeitet
vird, und wo nur Solche, zugelassen werden, welche Vereins⸗
Mitglieder sind. Das gleiche findet in den Stück⸗Shops statt,
und die schlechtesten Preise sind gewöhnlich in den⸗ Shops/ wo
die Arbeiter nicht dem Vereine angehören, Frühjahr 6 bis 4
Monate, sowie desgleichen im Spätjahr, find gewöhnlich Arbeits⸗
kräfte gesucht, wenn keine Störung des Geschäftslebens stattfindet,
vährenddem die Zwischen⸗Zeit flau ist und häufig viele Arbeiter
ntlassen werden und ohne Beschäftigung sinde ——
Der Arbeiter hat das Werkzeug sich selbst zu“ stellenteder
Tischler und Pianoforte-Macher das ganze Werkzeug, Bank,
dnecht, Zwingen ec. Vorbenannte Gewerde sind den übrigen Ge—
verben im Preis voraus, so daß circa eine Dtifferenz von 2 Doll.
75 Cents dis 8 Doll. per Woche enssteht. Die Lebensbedürf⸗
nifse sowie Wohnung und Kleidung find sehr theuer und bedarf
ein Familienvaier mit 2 Kindern, wenigstens 10 bis 12 Dollars
der Woche. Ein einzelner Mann zahlt gewöhnlich für Kost und
Schlafftelle, welche Vieles zu wuͤnschen uͤbrig lassen 85. Doll. per
Woche, besser verlangt zu höherem Preis Wohnung Zimmer
Jewöhnlich 18 Fuß zu 14 Fuß und Schlafzimmer10 Fuß zu
3 Fuß in Front 8—10 Doll. der Monat in Vorausbezahlung.
dinterzimmer 75 Cents den Monat billiger, ebenso jede Woh—
aung eine Stiege höher. D—
Wir maghen schließlich noch darauf aufmerksa, daß Jeder
inem Gewerbe Angehörende, bei seiner Ankunft, sogleich bei dem
zetreffenden Vereine beitreten sollte, indem ihm Schutz und Unter⸗
tützung in jeder Weise zu Theil werden. d pe
Der Vorstand der vereinigten Tischler ·
Social Reform Halle, Grand St. Nr 281. J