lästigen Drucke der griechischen Kirche betonend. In allen Schich⸗
len der türkischen Bevölkerung herrscht eine zunehmende Erbitte⸗
ung gegen Griechenland. Die Beziehungen der Pforte zu Frank—
eich find die innigsten. —7* e
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Eine Rürnberger Anzeige; von 1640 lautet also:
Jsak Makerl, Barbier, Perrückenmachet, Beorgus, Färrschreiber,
Schulmeister, Huefschmidt und Geburtshelfer, Rasirt vor ein Krü—
jer, schneidt die Haar für zwei Krüzer und Putter und Pomade
endrein die jungen artigen ee stigt die Laternen an
Jahr oder eehe jungen Edelleute lernt ihre Mutter⸗
yrage gramadickolisch und' ganz leicht, sorgt ihren Sitten und
ernis buchltabyirn. Beschlägt die Ferste meisterhaft, magd und
ickt Schuh und Stiefel, lernts Hobo, Flaut, last Aater, setzt
v„chropflopf ganz gering, gibt lzun Borchirn sot ein Kreuzer 8
Stück, lernt in die Häuser die Kodiljons und andere Tanz, ver⸗
auft Parfimery aller Art, Pabier, Stiffelwichs, gesalzene Härink,
donigkung, Pürschten, Meusefallen und andere Konfeks, Herz ster⸗
end Wurzel, Kartoffel, Brahdwürst und anderes. Gemiße MNB.
ernt auch die Chograpsiee und-fremde Wahren alle Mitwogund
Zonnabend. Isaak Makerl.
1744. Paris, 32 Jan. Heute ist eine neue, aus zehn hexbor⸗
ragenden Perfönlichkeiten bestehende japanische Gesandtschaft in Mar⸗
eile angelangt. Sie wird am Montag in Paris erwartet, aber
aur kurze Zeit hier verweilen. Zur Ausstellung kommt. sie wieder
nach Paris zurück. — Die chinesische Regierung hat sich nicht
zirect an der Ausstellung von 1867 betheiligt. China wird aber
doch repräsentirt sein, da eine Gesellschaft sich mit der Ausstellung
der chinesischen Producte befassen wird.
(Mahnung für Junggesellen,) Die Engländer sind bekannt⸗
ich stark in der Statistik. Eben hat ein Dr. Stark in Edinburg
rusgerechnet, daß verheirathete Männer durchschnittlich um nichi
veniger als 1943 Jahre länger leben als Altjunggefellen. Eine
urchtbar ernste Warnung gegen das Ledigbleiben. Bei den un—
derheiratheten Frauenzimmern ist der Unterschied in der Sterblich⸗
leit weniger auffallend und tritt zumeist nur in den Lebensjahren
von 20— 30 hervor. Später, in den Jahren der Resignation und
des immer sanfter werdenden Gemüths, gleicht sich das Verhäliniß
fast aus.
Nußianda
Pestz as sur g, V. Jan. Die Staatszeitumg publicirt einen
Atkas vom 19. Dezember, welcher die Postverwallung des Konig-
reichs Polen. dem russischen Postministerium unterordnet, um eine
nessere- Postverbindung zwischen Rußland unb Polen herzustellen;
desgleichen einen Ukas, der pvom 18./1. Januar an Polen in 16
(stalt wie bisher in 5) Gouvernements und 85. Kreise eintheilt,
die Verwaltungspraxis vereinfacht, den Gouverneuren ausgedehnte
Befugnisse, gleich den russischen, überträgt und die Bildung von
Localgarden anbefiehlt; desgleichen einen dritten Ukas, der für
die polnische Finanzverwaltung russisches Reglement einführt,
eine provisorische (permanente vorbehalten) Schaßdireckion in War⸗
schau, die vom russischen Finanzministerium ressortiren soll, einsetzt
und die Errichtung von Gouvernements- und Bezirks-Zahlämtern
anordnet. — Der russische „Invalide“ sagt, die neuesten Ukase in
Betreff der im Königreiche Polen vorzunehmenden Reformen hät—
ten den Zwech, Polen und Rußland einander zu nähern und
gleichzustellen; die Einheit der Verwaltung werde es möglich ma—
hen, alle in Rußland eingeführten Verbesserungen nun auch in
Polen einzuführen. — Der Kaiser hat das gerichtliche Strafur—
theil, das in Irkutzk über die bei der sibirischen Polen-Meuterei
betheiligt gewefenen Personen gefällt worden ist, dahin bestätigt,
daß von den sieben zum Tode verurtheilten Rädelsführern vier
erschossen, alle übrigen aber (von 194 Angeklagten der zweiten
Gruppe sollte eigentlich auch immer der zehnte Mann füssilirt
werden) zur Zwaugsarbeit abgeführt, kein einziger aber korperlich
gezüchtigt werde solle.
Amerika.
Schüler russischer Gymnasien zu Moskau, Petersburg.
iew uud Kasan' haben nach der Kreuzztg. unter dem 5. d. an
»en Ministerpräsidenten Grafen v. Bismarck einen Brief gerichtet,
n welchem sie demselben in jugendlichem Frohsinn, „aus ganzer
Seele“ für die bedeutende Exleichterung danken, welche er ihnen
n dem „schwierigsten Theile der Geogtaphie Europa's, den die
vymnasiasten in der politischen Geographie Deutschlands erblicken,
verschafft habe.““ V
Die Goldlager in Canada find jetzt von der Regierung
intersucht worden. Die Commissäre berichten, daß in dem ganzen
Districte um Mados herum Gold in bedeutenden Duamlitäten
»orhanden sei und haben der Regierung Proben von goldhaltigem
ZQuarz und Goldkörnern zugeschickt. Das Lager ist auͤgenscheinlich
ehr reich. Man fand Gold in einer Tiefe von 53 Fuß. Der un—
ersuchende Commissär sagt, daß an einer Stelle Gold im Werthe
»on 100--2500 Dollarz aus einem Schachte gefördert wurde.
Bermi te« Der Boden des Golddistricks gehört größtentheils der Regierung,
rmischtes. zoch sind einzelne Striche im Besitze von Bauern, die für ihr
VöIn Zwelbrücken ist das auf dem Kohlenhof stehende Comp- Figenhum uhgeheuere Vreise verlangen. Die Goldader soll sich
wir der Hrn. Gebr. Doörr vollstandig niedergebrann . rach dem Berichte, der Commiffäre uüͤber einen Flächenxaum von
rLandau, 8. Jan. An dem in den beiden letzten Jah⸗ 10 Quadratmeilen erstrecken und die Ausbeute in der Qualität
ren neuerbauten Vorwerke unserer Festung auf der Wollmesheimer weicher sein als das Gold in Australien oder dem britischen Co⸗
Hoͤhe ereignete sich am 3. Jan. der Unfall, daß ein Theil der lumbiaaa.
rechten Kehlmauer von der Breite des Brustwehrkörpers bis zun7 In San Frastzisco ist der deutsche Reisende C. F. Schae—
Haupteingange mit der hinter derselben befindlichen Infanterie— er angekommen, um von dort aus nach Mexieo und durch Süd⸗
Galerie einstürzte. Derselbe Fall wiederholte sich am 5. d. Mis. mnerikabis nach Chili hinab zu gehen. Zu gehen.“ denn so—
in der linken Profilmauer. Die Ursachen dieser Unfälle sind in in— prit der feste Boden es ihm ermöglicht, macht er seine beabsich—
nigem Zusammenhange mit den letzten kriegerischen Ereignissen zu igte Wanderung über die ganze Erde zu Fuße. Von Chili wird
uchen, indem durch den beschleunigten Betrieb des Baues, welches er nach Japan übersegeln, um darauf China und das übrige
oon höheren Stellen anbefohien war, die Hinterfüllung der Erde Afien, zu besuchen. Ehen er nach Californien kam, hatte er schon
zu schnell vor sich gehen mußte, ehe das noch ganz frische Mauer⸗ den größten Theil Europa's und Africa's durchreist; während
werk die gehörige Festigkeit erlangt hatte. Durch die anhaltende »er 19. Monate, welche er jetzt schon auft der westlichen Hemif⸗
Nässe in letzter Zeit, welche haupisächlich auf den frisch angefüllten phäre zugebracht hat, durchwänderie er Amerika von der öflichen
Boden ganz besonders einwirken mußte, war diese Katastrophe zur weslichen Küste und besuchte 28 Staaten und Terxitoxien.
mit Gewißheit vorauszusehen, ohne sie aufhalten zu können. Der f Ueber das verheerende · Erdbeben in⸗Algier liegen im
dadurch entstandene Schaden (man spricht von 25, 00 Gulden) Etendarde einige nähere Nachrichten vor. Es fand am 2. Jan. zwi⸗
ist nicht fo bedeutend, wie er von verschiedenen Seiten deschahl chen 7 und 8 Uhr Morgens ftatt. Der erste Stoß um 739. Uhr war
vird, und es dürsten die betreffenden Uebernehmer von aller Bere gewalsamste. Er hat in Blidah umd in den westlich von Chiffa
antwortlichteit freigesprochen werden. (A. W.) jelegenen Dorfern großen Schaden angerichtet. Ein große An⸗
fHeid elberg, 7. Jan. Der Nachtzug Nr. 42, welcher sahl Häuser sind erschüttert und unbewohnbar gemacht; die Caser⸗
n der letzten Nacht 11 Uhr 40 Minuten von Würzburg abging, jen haben geräumt werden müssen und die Truppen campiren
st bei Auerhach (zwischen Mosbach und Osterburken) von einem inter Zelten, Ein einziger Mann ist dort verwundet worden.
Anfall betroffen worden. Der Tender der Lokomolibe und die die Dorfer la Chiffa, Monzaiaville, Ben⸗Komni, El⸗Affronn, El—
neistens Waggons kamen aus dem Geleise, der Gepäckwagen Umuer, Al-Aior find fast gänzlich zerstört. In Monzaiaville 37
türzte über den Damm und der Gepäckkondukteur wurde am Todie, 100 Vermundeie; in Ben⸗Komni 4 Todte, mehrere Ver—
opf verwundet, sonst ist Niemand beschädigt. An der Wieder-⸗ vundete; in El⸗Affronn 12 Todte 69 Verwundeie. Die Stoͤße
erstellung der Bahn wird eifrig gearbeitet und' vorläufig müssen ind in allen Städten des Tell der Provinz Algier verspuürt
ie Züge diesseits und jenseits der beschädigten Strede haltegß wörden —“
New-York, 26. Dez. Der Präsident erkannte die Neu—
gestaltung Deutschlands durch Zurücknahme des Exequaturs der
Gonsuln der von Preußen annectirten Lünder an. Der Präsident
hält an der Recoustructionspolitik angeblich fest. Als Johuson
den französischen Gesandten Berthemy empfing, wurden Hoffnungen
dauernder Freundschaft zwischen Frankreich und Amerika ausge⸗
sauscht. Ortega kommt gegen Juarez in Vortheil. Die Franzo—
sen occupirten das Veracruzer Zollamt, das 24 Million Dollars
euthielt. 1000 Franzosen haben sich zur Heimkehr eingeschifft.
Aus Washington, 8. Jan., kommt die wichtige Nachricht,
daß das Repräsentantenhaus des Conqgresses mit 108 gegen 88
Stimmen die Einleituing einer Untersuchung über die Gesetzüber—
tretungen des Präsidenten Johnson beschlossen hat. Damit ist der
erste Schritt zu der Anklage gegen denselben geschehen und wahr—
ccheinlich eine Quelle neuer Verwicklungen für die große Republik
eröffnet. Auf die Nachricht hin sind auch an der Frauffurter
Börse die nordamerikanischen Paviere gefallen. (Pf. Ztg.)