Full text: St. Ingberter Anzeiger

der Verträge von 189 und seiner 4deuischen ·Bundesgenos— 
sen einholeng und; dem, F —— reußen. lehnde 
die guten —S — pPreuße rankreich ab. 
Weilere Auffchlüns⸗ — unthunlicht·. Wahrung der 
—*2 Rechte fridlichem Wege. 
Trier, 28 —2 Sichetem Vernehmen MNach schreibt die 
„T. V.⸗Z.“, bereiten die Industriellen des Großherzogthums Lu—⸗ 
zemhurg Schritte vor, um bie Schädigung ihrer Interessen, welche 
—X 
verhüten. Eine Commission ist ernanntwelchedie Sache bear⸗ 
beiten soll. Allgemein ist die Ansicht des Luxemburgischen Ge⸗ 
werbestandes, daß, ebenso wie Handel und Wandel, Gewerbe und 
JInduftrie durch den Anschluß des Landes an dent deutschen? Zoll 
derein aufgeblüht sind, durch eine Ueberweisung des Landes hinter 
die französische Zollgrenze nochmals zurückgehen werden. Manche 
Erwerhszweige; werden sogar-in djesem Falle; ihren vollen Ruin 
zu gewärtigen haben. Sollte die hbefürchtete. Katastrophe nicht 
eintreten Jo hätte die jetzige s. g. Aluxemburgische, Frage mächtjg 
—DDD— 
enger wie bishernan die deutsch⸗nationglen Bestrehungen, anschließt 
78umembu xig, 27.März. . Den verworrenen, Gerüchten 
gegenüber,⸗ Welche gegenwärtig über Die luremburgische Fruge arure 
firen, geben folgende Thatsachen über die Absichten Preußens ex⸗— 
wlnschtes Licht. Wahrend esnicht znehr gu läugnen igt, daß dez 
rönig von Holland, tryotz des belaunten Widerstrebens deg Prin⸗ 
zen⸗Statthaltexs. das AnerbjetenFrankreichs angenonmnen, ein 
Stüch deutscher Erde gegen Goldeswerth abzutreten, nimmt Preu 
jzen in der Stille geeignete-Maßtegeln,zum Luxemburg zugleich 
gegen die Schwüche Hollands zund gegen etwaige Gelüste Frank 
reichs zu jchützen, „Dieser Tage, kam der Befehl, sämmtliche Fort 
zur Aufnahme von Truppen hbereit zu halten gegenwärtig ist man 
mit dem, Transport des Mobiliars beschäftigt. Die äußeren Wa— 
hen siud verstͤrklt Und mitz Hornisten vexjehenn. Jun Arsenal, wo 
hisher nur, mit- einem Feuer gearbeitet wurde, arxbeitet man jeil 
einigen Tagen aiße fünf, Feuernz. zudem haben jast sammilicht 
Schmiede der Sagdt hressante Vestellungen auf Festungsarbeit he⸗ 
lommen.g henn 
Wiaem, 273 Murzten DieWiener Abeudposte hatobelanni 
lich die Nuchricht dementirt, daß General Fleury. in einerubeson⸗ 
deren Mission nach Wien zu gehen degauftragt seiren Das Dementi 
st begründet, denn der General iwird in der That in Wien nicht 
orwartet; gleichwohl wird in diplomatischen Kreisen versichert, daß 
diese Mission beschlossen gewesen sei,rrngegenwärtig aber us Am⸗ 
saß der Erklarungen unterbleiben werde, die Herrp. Beuft / kürzlich in 
der Luxemburger Angelegenheit dem Herzogt von Gramont ugege⸗ 
hen habe und die sich in dom Satzer zusammenfassenlassen; daß 
Oesterreich in einem Kriege wegen Luremburgs Frankreich nicht unter⸗ 
stüten werde. — Seit einigen Tagen ist der Depeschenverkehr zwischen 
Wien und Berlin ein sehr lebhafter, und wenn auch die Annähe⸗ 
rung zwischen Desterteich undr Preußen noch eirie positive Grund⸗ 
uge gewonnen hat,so ist doch gewiß, daß! indieser Richtung 
eifrig verhandelt wird unde daß nicf beiden Seiten die hesten In— 
entionen obwalten njo daß ein die Erhaltung des eurdpaischen 
Friedens garantirendes Resultat wohl zu erwarten ft.n 
Der „D. Allg. 3.“ schreibt man aus Wien“ Ich hatte! in 
diesen Tagen Gelegenheit, mich eitem Staatsmiaunné zju nähern, 
der den entscheidenden. Kreisen sehr nahe steht. Das“ Gespräch 
nahm eine Wendung, die sich schließlich zu der vffenen Frage zu⸗ 
spitzte, ob die Regierung schon daran gedacht habe, einen Eut schluß 
zu fassen, wenn etwa zwischeireeinem Vündniß mit Preußen und 
linnem Bündnisse mit Frankreich eine Wahl getroffen werden müßte 
Es ist daran geédacht,“ sjo lautete im Wesentlichendie Antwort, 
und wenn eine Wahl getroffen werden müßte, wozu freilich augen 
blicklich die Situation sich nicht einläßt, so würdel verlassen 
Sie sich darauf, die Entscheidung für das Bündniß mit Preußen 
fallen.“ Umd warum? ftagte ich weiter. Weil das Bündniß 
mit Preußen,“ war die Antwort, „den Frieden mit Frankreid 
nicht ausschließt, weil aber das Bündniß mit Fränkreich der Krie— 
gegen Preußen wäre. 
WBien, 29. März. Mañͤschroibi der, Neuen Fr. Presse“ 
aus Algier, daß der französische Transportdämpfer La Drome“ 
mit österreichischen Freiwilligen, die aus Mexico zurückkehren, am 
23. März daselbst vor Anker ging. Das Schiff hatte Vera-Cruz 
am 19. Febr. verlassen und eine ziemlich günstige Uebetfahrt ge— 
habt. Unterwegs waren drei Mantt gestorben. Von den 7000 
Mann, welche vor drei Jahren nach Mexilo gingen, kehren' micht 
biel mehr als 3000 Mann wieder in die Heimath zurück. Es ist noch unbe⸗ 
stimmt, ob, La Droma“ nach Pola oder Triest geheti wird. Die Mehr⸗ 
jahl der wackeren jungen Leute soll sich in einem sehr bedauernwerthen 
Zustande befinden. Viele haben in den letzten unglücklichen Feld 
zügen ihr ganzes Habe eingebüßt und find noch immer der Aus 
zezahlung ihres ansßständigen Soldes gewärtig. 
J Triest, 9 März. Die 8Leantepost ist mit Nachrichten 
au en vom 23. I geren Der „Le⸗ 
want Hexaltbed meldet. Die Pfortes hai die Forderungen des Vice⸗ 
dnigs von Aegypten aͤbgelehnt⸗ —A— mit wet Abberufung 
der ͤghptischen von Kandia ind mib Berweigerting des 
Tribuis drohte. Nubaß Pascha hofft jedoch mit Unterstützung des 
jranzösischen Gesandten in Konstantinopel zu reussiren. 
Fraukreich. 
ng arrs, A8Marzi Monitenrund Constitutionnelẽ schweũ 
gen noch immer! über die! Iuxemburger Angelegenheit; idie Sabet 
im so mehr fortfährt der Gegenstand aller Ünterhandlungen und 
der Conjecturen der offentlichen Blätter zu sein. ec, 
dx Stuatsmnister Rouher und der Minister desAusmuftigen 
Moustier eine Iange Unterredung mit dem Kaiser uud ist natüe⸗ 
ich, daß man annimmt, das Gespräch zwischen diesen Leitern der 
auswärtigen Politik —— um Luremburg gedreht. 
deute find es für Frantreich uzegünstige Geriishte, welche die Ober⸗ 
hand gewonnen haben; man sagt; allgemein, daß Bismarck direct 
oden andirect· diß Zustimmmg der Annexion an Frankreich versagt 
habe:Deutschlaud lönnte sich hierzu nur gratuliren,en denn ein 
Blich mif die Karie zeigt. daß die Besetzung Luxemburgsg durch 
ie Franzofen der rerste Schritt zur Incorporation Belgiens wäre, 
desfsen Commumication mit- Deutschland- diem Franzosen in „jedem 
»eliebig en Augenblicke unterbrechen, lonnten, während die Besetzung 
ener Festung dunch Preußen dics Unabhängigkeit „Belgiens uter 
deti sichexen Schutz Deutschlauds stellt. Diern Belgiern wissen das 
auch seht gut und sehen de⸗shalb mit starkem Herztlopfen dem Aus⸗ 
pnig dieserr Augelegenheit entgegen. Uebrigens darf · man sich über 
vieEnergie der kaiserlz) Regierung ims Fallen der Burückweisung 
eine gu starken Beforgnisse machen zarsie würden dien Sach ehenso 
einstecken, wie jo manches seit vorigem Sonmner, n 
niun Pais/ 29. Mürz.n Der Avenir mationalzeigtdie Abtre⸗ 
umg Luxemburgs e Frankreich als vollendetq Thatsache anm Der 
dönig der Niederlande, Yat wach FEmpfang; einer.. Depesche7? aus 
Baris diese Abtretung der pre ißischen Regierung notificirt.n 
dutiaPariis: AO. März.nn Die Union Abeginnt kumniervollen 
Tones ihr heutiges Bülletin alsoca,, Ohndenn wohl Preußen hes 
rufen Jein soll,die erster Macht der⸗Welte zus werden ẽ.7. Offen gen 
anden, das alie Deutschland scheint ziemlich geneigt zu sein,, ihm 
illes Wachsthum zunlassen, das gemals; der verwegene Minister 
es: Königa Wilhelm; für es geträumt haben mag, Um die Wette 
rängt man sich mit Allianzgesuchen? heran.a Die Union zählt 
Württemberg, Bayern, Baden, Hessen Darmstadt auf und sieht in 
iller Bälde schon die bis jetzt geheim gehaltene ꝓpolitische, und, mi⸗ 
itarische Alliunz Att Destexteich ans Tageslicht atreten. Ja, der 
Annunciadaorden, und bio bedeutungsvollen Zeilen, welche Vie⸗ 
or Emanuelio dem· Grafen Bismarck gesendet, scheinen ihr, auch 
ürdie · Zukunftimicht so ganz ahne zu sein.) Und zu guter⸗ Letzt 
äßt nun Graf Bismarck, der feine Zeit nicht verliert, seine Kriegs⸗ 
flotte imn Geestemünde so herxüsten, Ddaßesie jeden, Augenblick in 
dieSee gehen kannu lte .A 
Paris,30. Maärgenn Die Bewegunge gegen das Militürge⸗ 
setz dauert im gattzen Lande fort. Der, Temps“ veröffentlicht niiß 
den Städien Auxererre und Abrolles Petitionew an den Knaifer, 
die in ehrerbietigen aber festen Ausdtücken die Beseitiguug des 
zegenwaärtigen Projectes Jordern.“ Die Petitiondre benutzen sehr 
zeschickt dier beruhigenden Erklärungen des Staatsministers Rouher 
im gesetzgebenden Körper/ um ihre Abneiguuge gegen den Ent⸗ 
vurf noch mehr zu echtfertigen. Andere Pelitionen werden in 
stheims, Sens, Joigny und dem Departement der Rhonemündnun⸗ 
jen mit zahlreichen Umterschriften bedeckt, sie sollen aber direct dem 
esetzgebenden Koͤrper eingereicht werden.“ Während diese Demon⸗ 
trationen für den Frieden stattfinden, geht die Regierung eifrig 
nit der Anfertigung der Chassepotgewehre vor und denkt auf die 
Zinübung nener militärischer Mandöver. Das Lager von Cha⸗— 
sons soll dieses Jahr sehr' früh bezogen und von dem General 
Foreh commandirt werden“ Eine Division Cavalerie, drei Ba— 
aillone Jäger zu Fuß ünd zwolf Linienregimenter, also ungefähr 
25,000 Mann, werden das Lager bilden. Die sämmtlich Infan⸗ 
terie dieses Lagers soll unite dem neuen Gewehre bewaffnet sein 
mnd · die erwähnten neuen Evolutionen einüben. Man braucht aber 
n biesen Rüftungen keineswegs ein kriegerisches Symptom zu sehen. 
—Der Bruder des Taiknn don Japan wird morgen oder übet⸗ 
norgen in Paris exwartet, mit einem Gefolge von 50 Personen 
Er bringt 30 junge Leute im Alter von etwa 20 Jahren mit, 
velche den hoͤchsten Familien von/ Japan angehoͤren und nach 
Paris kommen, um ihre Studien zu vervollständigen. 
Wiedie⸗ Framcen meldet, ist der Prinz. von Oranien gestern 
»om Kaiser empfangen worden. Er hat darnuf dem Minister des 
Auswärtigen Hrn. Moustier, seine Aufwartung gemachtz 
*Die Gerüchte über eine Modification des Ministeriums er⸗ 
jalten sich. Der Ceneral Fleury und der ehemalige Polizei⸗Prä