Full text: St. Ingberter Anzeiger

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er 
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getroffen habe. Dieser Jowie VLanzloth stehen in gutem Ruse.hart an, während der Lieutenant abseits stand. Das Publikum 
Fue diefem Thabestande sah dik kStaͤntabehorde das obenbezeich⸗hielt bis in die Racht den Platz besetzt und einige Wachen wur⸗ 
Jete Verbrechen begtündel. Lanzloih habe den Stuppi geschossen den verstärlt. Was wird aber weiter gegen diese übermüthige 
und zwar geschossen mit der Absicht denselben zu treffen?· Denn Soldateska geschehen. 
er habe gezielt, wie dies Stuppi und andere Zeugen ausdrüclich F Nach einer Generalbverfügung des k. Generalpostamts tritt, 
fagten und wofür auch sbräche, daß er über die Schulter des vie Berliner Blätter melden, zum 1. Juni eine veränderte Behand⸗ 
Wiegand hinweg den blos zwei Schritte entfernten Stuppi wirk⸗ lung der Postvorschüsse ein. Das neue Verfahren, welches seit 
ch detroffen habe. Ein beabsichtigter Schuß in die Luft aber dem 1. April d. J. in den östlichen Provinzen schon versuchsweise 
hätte den Stuppi nicht treffen können. Wer in solcher Nähe ge- in Anwendung gekommen ist und nach den darüber angestellten 
gen einen Menschen einen Schuß abfeuere, müsse sich klar sein Ermittellungen als zweckentsprechend sich bewährt hat, wird von 
das daraus entstehen könne; und so müsse Lanzloth auch für die dem bezeichneten Zeitpunkte ab auf den gesammten Umfang des 
Folgen seines Schusses, hier einen bleibenden Nachtheil, einstehen. Ireußischen Postgebiets ausgedehnt. Außer einer wesentlichen Er⸗ 
Daß der Verlust des Auges wirklich eine Folge des Schusses sei, leichterung für die Eisenbahn⸗Postbureaux, welche bisher vorzugs⸗ 
darüber könne nach dem Gutachten des Arztes kein Zweifel sein. weise mit der Vermitiellung des Postvorschußverkehrs belastet wa⸗ 
Lanßloth musse alfo für schuldig erklart worden, wenn auch zu seinen ren, bringt dasselbe auch bei den betheiligten Postanstalten eine 
Bunsten Reiz wohl angenommen werden müsse. Dem entgegen größere Vereinfachung dieses Dienstzweiges und erfordert ungleich 
bestritt die Vertheidigung jede Schuld des Angeklagten. Vielmehr weniger Arbeitskräfte als das frühere Verfahren. 
sei es die Schuld Anderer, der Spesbacher, daß er als Ange— F Vor Kurzem kehrte ein Luxemburger nebst Bedienten spät 
tlagter erscheine. Ihre Verfoigungen, ihre Steinwürfe und der Abends zu Paris in ein Hotel zum Nachtquartier] ein. Am 
Angriff des Stuppi hätten ihn gezwungen, zur eigenen Rettung indern Morgen hörte ein Kellner des Hauses den Herrn an die 
vor Uebermacht den blinden Schuß zu hun. Von einem Zielen Thür seines Dieners trommeln und derartige Laute ausstoßend, 
sei da keine Rede gewesen; denn der Angriff des Stuppi und zaß er höchst erregt und verwundert zu seinem Herrn. läuft mil 
tet Schuß seien Eins gewesen“ Wozu -guch Zielen wenn man »en Wortenz; „Wir haben Chinesen diese Racht hier gehabt, ich 
blind geladen habe, also gerade dadurch beweise daß man keinen sabe Einen sprechen gehört.““ Die Worte die der Kellner gehoͤrt, 
Schaden thun wolle⸗ Das Treffen beweise nichts für das Zie varen nämlich:Jean, brang mr d'Schuh, d'Sung sehengt sehung 
— —— aquch. Wiegand der eigene Kamerad, getroffen worden ching!“. Im Luxemburger· Deutsch heißt es nämlich: Johann 
— schon schön. 
ein Unglücksfall vor, aber, keine absichlliche auch wicht einmal eine .f⸗ Der durch seine asiatischen Wanderungen belannte Ungar 
fahrlässige Handlung, da vom Gebote der. Vorsicht im Gebrauche Bambry (Hr. Bamberger) übersetzt, wie das, Dresdener Jour— 
der Pistole unter Jolchen Umständen wohl keine Rede sein könne al“ meldet die Bibel fuͤr die —8— Vibeigesellschaft in die 
be aber Lauzloth felbst treffen wollen, so sei er straflos wegen aari — Aheln ür den Bogen Lin r 
— ouen V. b gen atarische Sprache und erhält für jeden Bogen ein Honorax von 
gerechter Nothwehr; jedenfalls lägen die Milderungsgründe der 3 f äftu: di * 
—86 F 500 fl. Jedenfalls ein gutes „Geschäft“; die Propheten, Evan 
schuldhaften. Ueberschreitung der Nothwehr und des Reizes vor gelisten u. s. w. erhielten nicht so viel für den Grundtert. 
Zudem sehe nicht, einmal fest, ob das Auge durch den-Schuß 4D Tralerdiretiion in Herma Siebenbů 
Zudem „nicht, einmalfest, ob das Auge durch den Schuß —7.34 Die Theaterdirektion in Hermannstadt ¶Siebenbürgen) ist 
oder die unfinnige Auflegung des Kaltes auf Stirne und Augen- die, erite, welche eine Vorstellung für den Freiligrath-Fond deran⸗ 
deckel vetloren · worden seit. Auf: vas Nichtschuldig der: Geschwo- falteter“ Die Hermannstädter Zeilung, welche diese auf den 17 
renen wurde Lamloth in Freiheit gesetzt. Mai angesetzte Vorstellung anzeigt, fügt“Ddiejer Mittheilung die 
nachstehenden Worte an: „Sind wir durch unsere Liebe zum en⸗ 
Vrerremasachet ¶v. geren Vaterlande auch frei vom deutschen Kosmopolitismus, so 
Iu Kaiserslautzru, 20..Mai. In der heute dahier statt— soll uns dies doch nicht abhalten, einen kosmopolitischen Wohlthä⸗ 
gefundenen Generalersammlung der Actionare der Baumwoll iigkeitssinn zuh besitzen und zu zeigen, daß wir dankbar gegen. die 
Pinnerei Kaiferslautern wurden von dem Reingewinn à79,3783 ichtstrahlen, die von den Centren deutscher Bildung auch in un— 
23 r. dertheilt 1) 20 Procem Dibidende 16740 fl. 2)77 eren Often gedrungen sind, Herz und Hand einem heimgesuchten 
Proc. Tantieme an den Direktor 38271. fl. 48 kr., 8) an die zegabten Dichter und edlen Menschen nicht verschließen. 
rankemasse 500 fl. M Aoschreibungen a) Mobilienconts 18886. I,Revolutionsba piergeld. Wir erwähnten neu⸗ 
I. 35 kr. b) Immobillencouto 10,000 fl. Ferner wurde beschlos ich, daß das Centralcomite der roömischen Emigration eine Anleihe 
sen an die Inhaber von je 3 alten Altien eine neue à 300 fl. Lon sechs Millionen Lire mittelst Ausgabe von' 1000, 250 u. 5 
auszugeben. J 7. . direscheinen effectuiren will, damit Garibaldi eine neue Erx⸗ 
.Speyer 22. Mair Die Lokalitäten der hiesigen Gewerbe dedition· gegen Rom vorbereiten kann. Die Bons oder Scheine 
schule am Marktplatz sind in eine — Kaserne umgewandelt wor⸗ bieser Anleihe sind Papiere in grüner Farbe, in jeder Ecke die 
den. Statt der Schulransen hängen jetzt Tornister an den Wän⸗ Angabe,5 Lire“ tragend. In der Mitte liest man: „Hilfe für 
den und stattmit Lineglen hied' min Himerladern mandorirt. die romische. Insurection.“ Unten, befindet sich die Signatur: Für 
Wann wird einmal in Euroha eine Kaserne in bine Schule um, das Comite: Matio Montecchi. Auf der Rüchseite ist u. A. an— 
gewandelt. gemerkt: Einlösbar nach demEintritte Roms in die italienische 
In det Gegendvon“; Bruchmühlbach, Zweibrücken und Einheit. uiee z Soiesz e 
Homburg, sind jn, Folge der staxken Reife Bohnen,Kartoffeln FParis, 18. Mai. Von Seiten des Kriegsministeriums 
u. w. vollstandig erfroren. werden Vorbereitungen gelroffen zu einer großen Truppenrevue 
F MunchenDie bisherigen Taris'schen Francom ar— welche Napoleon in Gegenwart des Kaisers von Rußland und 
ken ünd Couberte dreten vom 4. Juli an, wodie Fränkfurter des Konigs von Preußen abhalten wird. Ferner werden in den 
Post am den préußtschen Staat übergeht, außer⸗ Giltigkeit. Die größeren Theatern Galavorstellungen stattfinden. DerSultan 
hreußischen Posanstalten dergüten die dis zu diesem Termin ge. vird ebeufalls nach Paris— tommen:⸗ 
kauften, jedoch noch nicht gebrauchten Marken in Baarem gegen 7 Paris, 17. Nat Der von der Hütte Tarnowitz mit 
deren Rückgabe. Rach dem 1.*Juli hört diese Einlösung quf. ausgestellte Lleine Sil erblock im Werthe von 300 Thalern ist in 
p Mainz, A Mat. — Seit gestern Abend besindet sich der Zeit vom Abend des 16. bis Morgens 7 Uhr des 17. d. 
anfere Sicdt in großler ¶ Aufregangee In dem Brauhaus zun R. aus Saal 33 der Ppreußischen Abtheilung gestohlen worden. 
Stadt Mainz“ wollie ein Poligeidiener in einem fremden Manne Angestellte Recherchen sind bis jetzt fruchtlos geblieben. 
einen Refractär gus dem Hessen-Homburgischen erkannt habex und »*Praris, 21. Mai! Auf den 20. Juni kündigt man das 
ihn verhaften, worüber ein Tumult entstand, da der Gefaßte sich Erscheinen des neuen Journals „La Situation“ unter der 
»eharrlich für unschuldig erklärte. Der Polizeidienet nahn die Redaction des Hrn. Grenier, ehemaligen Redacteur des „Pays““ 
hilfe einer Militärpatrouille in Anspruch, welche aus einem' wos an. Hre; Holländer, der frühere Chef des Preßbüreaus im Mi⸗ 
zenden Haufen von Menschen einen angeblich Unschuldigen her— nisterium des Innern, wird der Gerant sein; ein Capital von 
niusgriff. und gebunden auf die Hauptwache bringen wollte, um nicht weniger als V Millionen soll für die Unterhallung des 
hn an die bürgerliche Behörde abzuliefern. Es gelang dem Ver⸗ Blaͤttes hestimmt sein. Nach Innen wird es natürlich völlig Re⸗ 
Jafteten jedoch zu entwischen, worüber der etwa 100 Mann starke zierungsorgan sein, nach Außen aber eine ganz besondere Hal— 
Haufen in ein „Halloh“ ausbrach. Ein Soldat der Pattouille ung einnehmen. Die „Situation“ wird sich nämlich speciell der 
seuerte auf das Commando eines herbeigekommenen Lieutenants In teressen der abgesetzten deutschen Fürsten aunehmen 
in die Menge. Die Kugel traf einen ruhig dastehenden junigen Mann ind für dieselben plaidiren, so daß sie sehr preußenfeindlich und 
in den Oberschenkel undstreifte einem davon eilenden · Knaben ziemlich kriegerisch sein wird. — Um zu zeigen, wie sich hier die 
das Bein, Die verwundeten wurden sofort in das Hospital trans- Ansichien von dem deutschen Charakter geändert haben, lassen Sie 
portiri, mo die Wunde des jungen Mannes für nicht ungefährlich mich anführen, daß man in der hiesigen Volkssprache einen hart— 
ertlärt worden sein soll. Der Oberst des betreffenden Regiment er— näckigen, aigensinnigen Menschen nur noch schlechthin un Prussien 
schien kuüra darauf auf der Wache und ließ deren Commandanten nenunt.