Full text: St. Ingberter Anzeiger

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. Munchen, 14. Jan. Fürst Hohenhenlohe beantwortete 
in gestriger Sitzung die vom Abgeordneten Ruland eingereichte 
Interpellation bezüglich der unterfränlischen Stifter u. A. dahin, 
daß er jede Zumuthung, welche mit der lohalen Ausführung des 
letzten Friedensvertrags in Widerspruch stände, energisch zurlickwies; 
über diese Antwortging er nicht hinaus,die Erwartung, daß 
der Fürst sein Programm darlegen werde, ging demnach nicht in 
Erfüllung. »Dem Vernehmen nach wird nun von Seiten der Lin⸗ 
len in der nächsten Sitzung ein Antrag an die Kammer gebracht 
—D— ein bestimmter 
Ausspruch über die alle Verhältnisse beherrschende deutsche Frage 
berlangt wird .. 2 
Näünchen, 14. Jan.“ Zur Berathung der künftigen For⸗ 
mation der bayer. Armee, wie sich dieselbemach ider eventuellen 
Einführungder allgemeinen Wehrpflicht zu gestalten haben würde, 
ist voin koͤniglichen Kriegsministerium eine höhere militärische Com⸗ 
mussion niedergefetzt, und zu derselben sind auch die auswärtigen 
Generalcommandasuen berufen worden. Die Commission wird 
bereits morgen ihre Thütigkeit beginnen 34 
Muünchen, 14. Jan. Nach dem /eben erschienenen Bericht 
des Schuldeutilgungs⸗Commissärs der Kammer, der Abgeordneten 
(Grafen v. Hegnenberg⸗ Dur); betrug die bayerische Staatsschuld: 
Alter Schuld 70,013.379 fl; neue Schuld 10, 166,079 fl. I1 fr.; 
Hiilitarshuld 86 706,800 fl. Eisenbahnschuld. 146, 156,600 fl.; 
Grundreutenschuld 97,687,975 fl. Die Verzinsung dieser Schuld 
erfordert 18,556,876 fl. Hiermit ist es jedoch leider nicht gethan. 
Durch den Krieg mit Preußen und den Friedensvertrag vom 22. 
Aug. v. J. wird sich die bayerische Staatsschuld um circa 68 
Millionen vermehren, wozu durch das bei Aufnahme der Anlehen 
unvermeidliche Disagio noch 4 Millionen kommen worden. Zu eini— 
gem Troste inüpft sich für den Referenten an den Umstand, daß die 
Verschlimmerung der finanziellen Lage nicht bloß in Bayern, son⸗ 
dern am ganzen Coniinent gleichzeitig und mitunter in erschrecken⸗ 
der Form auftritt, die leise Hoffnung an,„ daß die Erkenntniß dieser, 
den financiellen fittlichen und politischen Verfall allerStaaten noth⸗ 
wendig nach sich ziehenden Zustände, vielleicht noch in der zwölften 
Stunde dahin führt, den überall hervortretenden fieberhaften Be— 
strebungen Einhalt zu thun, welche sich mit der verdienstlichen Auf⸗ 
gabo beschüftigten, die Volker in Armeen umzuwandeln, der Wissen⸗ 
schaft und Industrie die Anfertigung des gelungensten Hinterla 
dungsgewehres als letzten Zielpunkt anzuweisen, und das Vater— 
land vorerst gründlich zu ruiniren, um es dann wirhsam schützen 
undi einer unbekunuten Größe entgegen führen zu können.“ 
an München, Id. Jan, Die Rachricht, daß die Linke der 
Abgeyrdnetenkammer den Antrag auf Erlassung einer Adresse an 
den Koönig-einbringen werde, hat sich bestätigt. Die Linke hatte 
zurFeststellung des Wortlauts des Antrass eine Commijfiontbe⸗ 
stehend aus den Abgeordneten Dr. Marquard Barth, Umbscheiden 
und Dreu Völk niedergesetzt und sie hat in ihrer gestrigen Ver 
sammlung den Antrag selbst nach den-Vorschlögen dieser Commi 
sion angenommen. Der Antrag selbst lautet: J 
2d, Ein unter Parlament und einheitlicher Kentral-Gewalt ge— 
einigtes Vaterland mit Autonomie seiner Glieder in ihren beson⸗ 
deren Angelegenheiten und mit gesicherten Freiheiten des Volkes 
ist unser Ziel. Damit dieses Ziel erreicht werde, muß der nord⸗ 
deutsche Bund, den die Ereignisse des verwichenen Jahres hervor⸗ 
gerufen haben, zu einer wirklichen nationalen Verbindung sich er— 
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deut schen Staaten erfolge,noch ehe die Verfassung des Buudes 
endgiltig festgestellt ist, damit Regierungen und- Volk der Süd⸗ 
ftaalen auf diese Feststellung nicht ohne Einfluß bleiben. Unter 
den Gründen, welcheim Norden gegen jene Erweiterung geltend 
gemacht werden, verlautet jetzt auch der, daß inSüddeutschland 
selbst leine Neigung zum Beitritt bestehe.Deßhalbeist es Pflicht 
der Volksvertrelungen im Süden geworden, wenigstens diesen Vor⸗ 
dand it seine reitmeise Ausschliekincge pon dem Reuhbau des Va— 
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terlandes durch unzweideutige Erklärung zu beseitigen.mi In ihrer 
Zitzung vom 39. August v. Is. hat sich die bayerische Kammer 
der Abgeordneten für engen Anschluß an Preußen erklärt: MDiefer 
Anschluß bildet auch heule noch, und so lange die organische Ver⸗ 
bindung nicht erreicht ist, ein nothwendiges Postulat. Seine Mo⸗ 
haliläten zu präcisiren, fehlte damals die Zeit. Diese Präcisirung 
muß jetzt nachgeholt werden, damit kein“ Bmeifeln darüber— bleibe⸗ 
wie dieses hohe Haus zu der wichtigsten Frage der Gegenwart 
sich herhält. Allianz mit Preußen, als dem Führer des Nordens 
zur ungeschmälerten &— des deutschen Gebiets,Anschluß 
Bwayherns an die norddeutsche Kriegsmacht, behufs gemeinschaftlicher 
Bertheidigung uͤnter preußischer Fuͤhrung im Kriegsfalle und einq 
Einrichtung des bayerischen Heeres, welche jm angeregten Falle 
die sofortige Cooperation sichert, fallen in den verlangten Anschlußz 
Der Anschluß selbst wird eine Reorganisation des Hollvereins ber, 
rünstigen, die aus der forwährenden Gefahr der, Kündigung auf, 
furze Frist entzieht und, wenigstens für Zolle und Handelsfragen, 
sowie für die damit verwandten Gegenstände eine-Mitwirkung der, 
Südstaaten im Bundesrathe uud im Parlamente gewährt.Auch 
hierüber ist diesa hohe Haus sich auszusprechen veranlaßt. Uebex, 
alles dieses, seine detaillirten Anschauungen bor den Thron zu 
hringen, bietet sich dem hohen Hause der Weg der Adresse dar 
der um so deg zu betreten sein wird, als kein anderer in gleich, 
usreichender Weise sich wirksam zeigen dürfte. Sollte, wie wir 
hoffen, die königliche Staatsregierung die Anschauungen, welche 
wix bei dem hohen Hause voraussetzen, theilen, so wird die Adresse 
dazu dienen, den diplomatischen Verhandlungen Nachdruck zu vern 
eihen, und daher auch in digsem Falle angezeigt sein. Aus allen 
dieh Gründen stellen wir den Untrag: „„Hohe Kammer wolle 
in Betreff des in der Sitzung vom 80 August vorigen Jahres 
im Princip bereits als noͤtwendig erkannten engen Anschlusses un 
Preußen, dann in Betreff der Reorganisation des Zollvereins die 
krlassung einer Adresse an ae den Konig beschließen 
und zur Entwerfung der Adresse einen besonderen Ausschuß von 
ünfzehn Miigliedern bestellen.““ Muünchen, den 14. Januar 1667. 
Fr. Adt, Alwens, Dr. Barth bon Kaufbeuern, Beer, Benzino, 
Brandenburg, Beh inger, Crämer, Christmann, Dingler, Echart, 
Fischer, Foderer, Gelbert, Golsen, Dr. v. Hoffmann, Hartmann, 
Henfolt, L. A. Jordan, Kraußold, J. G. Langguth, L. Leyrer, 
Dr. Mayer, Pasquay, v. Paur, Pfäffinger, Pohlmann, Sing, 
A. Stadier, Spiegel, v. Soyher, Tillmann, Tafel, Frhr. v. Stauf— 
fenberg, Umbscheiden, Dr. Voöͤlk, Vogt, Waldbauer, Wolf.“ ..5 
Mäünchen, 15. Jan. Durdh Entschließung des k. Staate- 
ninisteriums des Innern für Kirchen: und Schulangelegenheiten 
vom 6. d. M. labgedruckt im Cultusministerialblatte Nr. 1) 
vurde ausgesprochen, daß Schuldiensterspectanten und Schullehrer 
zezüglich jhrer Anstellung und Verwendung nicht auf den Kegie- 
ungsbezirk, dem sie angehören, beschränkt seien, vielmehr mit 
** auf die Gleichmäßigkeit ihrer Heranbildung und Borbes 
reitung für das —8 sich um jede geeignete Stelle ihres Fa- 
hes im ganzen Königreiche bewerben können. 
— In Hofkreisen will man wieder sichere Andeutungen hae 
zen von einer in nicht ferner Zeit bevorstehenden Vexmählung 
Sr. Maj. des Königs.— 
München, 18. Jan.. Nach Briefen aus Wien waͤre ein 
ʒsterreichisch-französisches Bündniß entweder schon abgeschlossen oder 
em Abschlusse nahe. (2) Die Ernennung des Fürsten Hohenlohe zum 
‚ayerischen Minister wurde in Wien, auch in der Hofburg, bei— 
iahe als offene Kriegserklärung an Oesterreich aufgefaßt; die 
Stimmung dort 'ist seitdem eine sehr gereizte, die selbst von einer 
ehr hohen Person getheilt wird, welche derselben in einem hier— 
her gelangten Briefe Ausdruck gegeben haben soll. Anunferem 
dofẽ, und in der Diplomatie hat es an Reclamationen und Er— 
zIrteruugen nicht gefehlt iund dieselben ·sollen sogar sehr ernster 
Natur gewesen sein. So viel scheint ficher zu sein, daß der Kt 
nig dem absoluten Preußenthum zur Zeit ziemlich entschieden abe 
z1d.· ist und Gegner einer allzu preußenfreundlichen Politik