Full text: St. Ingberter Anzeiger

entrichtet werden, Afen stehen. 4 oslen; 
und Handelsplaͤtzen — —— 
her —I5 Fergulaßt: werden 
übrigen — in vorkomme: 
Rath und That uAnehmen. F — 
Berlhin, 10. Juli. Der Staatsanzeiger veröffentlicht die 
Frlasse, betreffend die Emission von 5 Millionen Thalern in 
Schatzanweisungen und die Ermäßigung der Consulatsgebühren in 
den europaischen Hüfen. — Die „Prov.Corresp.“ sagt? ein De⸗ 
ficit im preußischen Staatshaushalte sei weder vorhanden, noch 
un besorgen. * 
J4Wen, 10. Juli. Eitzung des ee Abg. 
Dr. Muͤhlfeld begruͤndet seinen Antrag bezüglich des Religidns 
gesetzes. Er hebt hervor, wie der Wunsch nach Aufhebung des 
Foncordates sich seit der ursprünglichen Einbringung seines An— 
trages in der Bevölkerung noch gesteigert habe, wie Freihejt⸗ und 
Gleichheit auf religiösem Gehbiete noch nothwendiger“ seien, wie 
cuf dem Ppolitischen, wie in Oesterreich die inneren und äußeren 
Verhältnisse sich anders gestaltet hätten, wenn eine größere religiöse 
Duldsamkeit bestanden haben würde. Auch der Einfluß in Iu 
aud hätte sich anders gestaltet. Redner tadelt die Nichtaufnahnle 
der Jirgeliten Ungarns in die Schwurgerichtslisten und fordert 
das Haus, auf, Ungarn mit seinem. Bespiele vorzugehen, Die 
Regierung möge umkehren die Zeit drängt. Das Haus be— 
chließt den Religionsgesetzentwurf einem a d e Mit⸗ 
zedern zuzuweisen. — Im Verlaufe der. Sitzung wurde das 
Ministerverantwortlichkeitsgesetz mit einer⸗ inzigen umwesentlichen 
Vexanderung nach der Fassung des Ausschufet ite zweltern umd 
hruter Lesung angenommen 7 
no 14 Frankreich ν-ια 8 
nye tuu z aͤvi 8359. Juli. “Der: Konig von Württemberg ist gestern 
hier augekommen.“ Dem · Vernehmen nach hat Gecreral Prim bei 
Barcelono eine Ladung bewerkstelligt. nu et u e 458 
» Die Papiere Maximilians sollen; mach den Einen, inin den 
Händen des Herzogs von Aumale sich befinden, nach den Andern 
—A ——— 
:. Paris, 10. Juli⸗ 1Im gesetzgebenden: Körper sprachen 
Thiers und Jules Favreübet die Vorgängen in, MexikoDLetzterer 
sugte: Maximilian sei im WVertrauen auf die ihm von der 
sranzösischen Regierung gegebenenVersprechungen: nuch Mexieo 
gegangen, er hätte daher auch von devefranzösischen Armee beschützt 
werden müssen. Sein Blut werde auf Frankreich kommen.“ Der“ 
Staatsminister Rouher protestirte energischgegen diese Vor 
würfe. — 
In der heutigen Sitzung des gesetzgebenden Körpers erklärt 
Pelletan zu Protokoll, daß nicht die kaiserliche, sondern schon 1848 
die provisorische Regierung die politiische Todesstrafe 
abgeschafft habe. Das Kaiserreich hat sie nicht wieder eingeführt. 
allein Rouher selbst habe 1852 eine Vorlage im Namen-der Re⸗ 
gierung gemacht, für das Verbrechen des Complotts zum Umsturz 
der Regierung die Todesstrafe wieder herzustellen. Die Vorlage 
sei aber schon an dem Widerstande der Commission gescheitert und 
zuruckgezogen worden. Rouher gab dies zu und wurde dann übe 
die mexicanische Angelegenheit debattirt, über daß Mißlingen der 
selben, deren Ursachen und Wirkungen. ⸗ 
Marseille, 10. Juli. Die Briefe aus Rom sind dom 
7. d. M.“Die Fremden beschleunigten ihre Abreise wegen der 
ftarken Hitße und wegen mehrerer Cholera⸗Todesfälle. Das Ma—⸗ 
rimum der Sterbfälle täglich hat nicht fünfzehn überschritten. Die 
Festlichkeiten haben mit dem pontificalen Hochamtin St. Johann 
von Latron, als der Mutterkirche geschlossen. Der Papfst ist vom 
Tode des Kaisers Marimilian tief erschüttert worden.n 
Eine lange Haussuchung hatte beim Pater Carnelli, der am 
Quirinalpalast wohnt, stattgefunden. Derselbe- war der Mitschuld 
an den Verdffentlichungen des Cardinals: Andrea beschuldigt. 
Man hatte seine Papiere mit Beschlag belegt und ihn in der En 
gelsburg gefangen gesetzt. n ν ι αν. 
E.nugland. 
Lomdon, 8. Juli. Der Vicekönig bon Egyplem begib 
sich heute nach Windsor. Am Mittwoch wird bei Lord Derby 
ein großes Bankett stattfinden. Se. egyptische Hoheit hat di⸗ 
Einladung zu einem Fest in dem Krystall-Palast augenomnmen,, 
., London OY. Juli. In der heutigen Unterhaussitzung stellte 
Layard die Juterpellation, ob es wahr sei, daß der Arkadion guf 
ein türkisches Kriegsschiff gefeuert habe, wodurch mehrerz türkische 
Matrosen getödtet wurden, und ob dies nicht ein. Aklt der Sce 
rduberei seirLord Stanley erwidert, der Sachverhalt ser wfent 
lich richtig, die Angelegenheit sei. dem er der“ Kron 
juristen überwiesen worden, und insolange ihm der z‚Ausspruch der— 
jelben nicht zugekommen sei, konne er seine Meinung nichtaus 
drücken: et bezweifle jedoch, daß die Großmächte eine“ Genugkhu 
em ftemden Sees) u d3⸗Fo9 rdfdu ng seitens dec Türkei einsticamig Emterstützen 
d7) des — * . 
Andehörigen Dder Epauiien. 
idmöglichftit Der Infurdertiog m Epfniennspim batäudigenenacvachsen, 
Die Anhänger O'Kommels bereiten ine Bewegung in Madrid 
elbst vor. General Prim hat in Begleitung des Obersten Sen— 
da Paris plötzlich verlassen, um an einem (natürlich nicht bekann— 
ten) Punkte Spaniens zu landen und die Leitung des Aufstands 
zu übernehinen. 7 ntae I 
Maßbrriud, 83 Julit““ KGr. Epins hat die Regierung daran 
rinnert, daß es nöthig sei, sich mit Italien in Verbindung zu 
etzen, um die früher versprochene Herausgabe des, Friwatepue 
hums der dAWgesetzien Fürsten zu erlangen. —6 
Meadrid: 8 Juli⸗Die Situation · vernimmt· Aus · Ma⸗ 
drid, daß die Eisenbahn zwischen Baxcelona und Taragon bei 
Molcos del Rey von den?? Iustirzesiten unterbrochen sei. Der 
Heneral Pezuela⸗ Graf“ von Chesto, waäͤre nach! Katalonien geschickt 
vorden, um dort den General Gasset zu erxsetzen und mit größe 
rem Nachdruch als dieser aus der Probinz gebürtige Generalden 
Aufstand zu bekämpfen.: 1ια e Naen An 
eanu ne Griechenland. ν guau 1u. 
Akthean O. Juli. Da, dig Provinz. Kissämos ihre Untert 
verfung berweigeri hat verbiasinten diei urken nin Samstag 
neun Hrtschaften und tödleten H inder und, Greise * * *8 
⸗ ?& 36 rrttei tu 
Apen g Türkein n —D———— 
81 Det frilhere Fürste Cusch hat am den Fürsten Kaple geschrier 
den und um die Erldubnißß unchgesucht, wieder mach:: Rumänien 
—D00— 
el sehr erfrent: gewesent zu sein und den; Thron gern geopfert 3n 
habeny das er ja die danze Zeit, woner Krone unden Schwert ber 
seffen! nur den einen Wunsch gehabt habe, wbaldigst einen Mach⸗ 
jolger zu bekommen, der ihn so sehr übertreffe wie FürstzeKarb. 
Daß sein Sinnen Ande Trchten darcuß gegangem seine Dynastie 
mꝰ Hospodarat erblich zu befestigen; davon schweigt er.naMebrigens 
ist ihm! die Rückkehr mach Rumänien verweigert worden. pu Gι 
— J .. Rußland. ———— 
weteüburge. Juli Heufe ift die Verlobuing der 
Sotee ie Konflantsnowna. gůt dein König vbn Griechenh 
nd ittet dectunmih hoded. Die bigenttde deier sindtt 
morgen:. Sralb— n ιι ι ια α 
u Die Sinrichtung Maximlians. 
eitDas Pariser“ Blatt Figarone hringtüber die Verurtheilung 
uind Hinrichtüng Maximikans einen Bericht, welchen dasselbe dem 
in Euu er et ast o* (Merxico) erscheinenden Blatte Efsperanza“ ent⸗ 
—DD 
stehendes mit .... — 
Nachdem' den Gettigenen nämlich bemn Kaiser Marund 
den Genexalen Mir a m dn und Meegji'ch das Todesurtheil vet⸗ 
kündet worden war, brachte man sie näch dem sehemaligen Kloster, 
welchez den Franzosen als Spital gedient hatten“ Dets Altar— 
es war die Todtenkapelle — wurde im' Hintergrunde Deß Gefäng⸗ 
nisses aufgeftellt.Die Schildwachen erhielten Befehl/n jedennie— 
derzuschießen, welcher ohne eine Ermächtigung des Capitäns Gou⸗ 
alez ein⸗ oder ausgehene wirrde Mebrigens Iieß? maneNiemand 
—0— 
hian's. Ein wenig fpäter kam der Bischof von Queretaro, mn 
reine geistlichen Dienste unzubieten,“ welcheé die Gefemgenen nach 
ner kurzen Berathung imtet sich annahinen!“ Die Kacht verging 
Unterredungen mit, leiser Stimme; sie üeichteken Miramon 
litt stark an seiner Wunde am Auge, welche er mit frijchem Wasfer 
kühlte. Me a verfiel in tiefen Schlafti⸗ Marimilian: verlangte 
Paͤpiet und Dinte. Er Ichrieb zwei Briefe, den einen in deutscher 
Zbracht an die Erzherzogin Sophie,“ seine. Multter,n den zweiten 
an seine Frau.“ Er übergab sie Beide dem Bischofe mit: der; Bitte, 
sie an ihre Adresse gelangen, zu lassen. Grlegte aint Haarlvcke 
bei, melche ihm die Frau eines! der Ketkermeifter abschnitt, küßte 
sie und steckte sie in das schyn heschlossene Couvert. Gegett40Uhr 
wünschte Maxrimli an' die Messe zu hören“ die det Bischof 
las; man mee Desuhnuen und alle Drei nahmen das 'heilige 
Abendmahl ein:Es scheint, daß nach der Messe der Kaiser Lange 
Zeit auf dem harxten Steine knieend verbließ —Ein Veistuhl mar 
nicht vorhanden: Er stutzte die Angen-ind-Stirn nitft feine Haunde. 
Man weiß nicht, ob er hetete oder, weinte. Meira moin mwar 
bleich und niedergeschlagen: Mez ka warentzückt! man' darf nicht 
nicht vergessen;, daß küteein Indicher und daͤß es ein Ruhm flir 
ihm ist, mit selnem Herrn, wie er“sagt/gu sterbene Als es 7. Uhr 
FIng vernahm inan die Mnusik' der Proͤzeffivnnndeder Capitan 
o zalle z frat, mit den Vinden in die VFapelle⸗ Mirumon 
ließ sich ‚die Augent verbinden,“vhne die⸗ geringste-Vewegung zu 
machen. Mefid!wöeigerte fich dies thün ar täfsen, And als kun 
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