der· Capitaͤn verfuchen wollle, seinen Widerstand zu brechen, fagke
der Bischof einige leise Worte zum General, worauf er? sich:Die
Augen verblnden ließ.Der Qaiser abet erklärte, daß er folches
aicht dulden werde. Gonzaalee z zögerte / einen Augenblick, grüßte
zann den⸗Kafrser und stellte sich an die Spitze der Escorte.“ Die
—0
Lanciers bedeckt, dann kamdie Musit, einen Trauermarsch jpielend
Ein Bataillan-Infanterie; daß Gewehrein Arm, in zwei Reihen.
jede vier Mann hoch, bildete das Spalier.
Als der Zug dien große Spitalpforte erreichte, sagte: Mejia
sehr laut „Sire geben Sie uns zum letzten Male ein Beispie!
hon Ihrem edlen Muthe wir folgen: den Schritten⸗Ew. Majestät.“
un In“ dem Augenblicke gogen Die! Franziskanernworüber; die
beiden ersten trugen das Kreuz und das geweihte Wasser, die übri⸗
genhielten Kerzen.FJeder von den dret · Saärgen ward von einer
Gruppe von vier Indianern getragen; hinterher⸗ folgten die drei
schwarzen Hinrichtungskreuze nebst den Bänken.“ .inn
Capitaut Gonzalez gab, nunmehr Maximilian ein Zeichen
auszusteigen, Der Kaiser näherte sich muthig mit den zu den
—2— Pertraten tesprochenen pn nes atla liüberhad!“
Der Anbluk des Zuges var impsant.“ Voram schritt der
Naissevzu seiner Rechten vert Abbé Fischer, zu seiner Linken
der Bischof. Hintendrein folgte, unterstützt von zwei Franciscanern,
die jhm den Arm gaben, Mira mon, undMeeiia'*:zwischen
den beiden Priestern von Santa Cruz.
Als, man den Gipfel des, Hügels erreicht hatte, sah Maxit
miszam siart dies Ageheudo. Conne den Dann zog“ er seine
Uhr und ließ eine Feder spielen, welche das überaus verkleindrte
Porträt der Kaistrin Charlotte verbarg.rn Er drückten es an
Aie Lippen und sagte, indem ezr dem Abhe Fischer die Kette reichte:
Aeberbringen Sie dieses Andenken meiner vielgeliebten Gattin in
Fuxopa, und gollte dieselbe Sie jemals verstehen können, so sagen
Sie ihr, daß meine Augen sich schließen mit ibrem Bildnisse, das
—
.Man hatte eine. Stelle unweit der dickem ußereͤn Lirchhofs
mauer erreicht; dumpf zusammen hallten, die. Sterbeglocken⸗ Rur
die Personen vom Zuge waren zugegen, da man der Menge den
Weg vertpetenn hatte, Zamit ne nicht die Anhöhe hinaneilte.
Die drei Bänke miln den Plankenkreuzen wirden Hegenedil
Mauern gestellt, die drei cherancommäudirten Pelotons Gtotten)
—— eserve Unterofficineen Vestehend
nähertetr sich vek Veturtheilten: bis: nußdrei Schritte.
Als der Kaausee r diet VBewegimge der Gewehre bemerkte
meinte der, man ftehenim Begriffe, zu fouern, und näherte sich leb
haft seinen beiden Gefährten, die er mit rührender Inbrunft um
armte. αα. e
Miramon sank überwältigt auf die' Bank nieder, wo er
zusammengesunken sitzen blieb; die Franziscaner legten seine Arme
reuzweise über einander. Mejia exwiderte die Umarmang Marxi—
milians schluchzend mit Worten, die kein Mensch vernommen, dann
treuzte er die Arme über die Brust und blieb aufrecht stehen. et,
Der Bischof fagte im Nähertreten zu Maximilian: „Sire
geben Sie ganz Mexico in meiner Person den Kuß der Versöh—
nung; mögen Eure Majestät. im letzten Augenblicke Alles verzeihen!“
Derx Kaiser, innerlich sichtbar erregt; ließ sich umarmen und
schwieg. Dann rief er mit starker Stimme :!u ιιν
„Sagen Sie Lo pruez. daß ich ihm' seinen Verrath- perzeihe
jagen Sie ganz Mexico, daß ich ihm sein Verbrechen verzeihe!“
Hierauf drückte Se. Maj. dem Abbé Fischer die Hand, und
dieser, dem die Stimme den Dienst versagte, fiel dem Kaiser zu
Füßen und benetzte dessen Hände, die er küßte, mit seinen Thränen
Viele von den Umstehenden weinten; Marximilian machte leist
seine Hände los und sagte, indem er einen Schritt worwärts machte,
irdnisch mit einem schwermüthigen Lächeln zu dem Offizier, der di⸗
Hinrichtung commandirt: „A la disposition de usted!“ (Ich
tehe zur VerfügungJJJ. iteuen
In dem Augenblicke, wo auf ein Zeichen mit dem Degen die
Gewehre auf seine Brust angelegt wurden, murmelté er einige
Worte auf Deutsch, und die krachenden Schüsse hüllten die Zu—
schauer in eine Rauchwolke. Mira mon roslte schwerfällige wie
vom Blitz getroffen, nieder. Mejara blieb stehemund' fuchtelle
mit den Armen in der Luft umher; ein Schuß aus nächster Nähr
Ins Ohr machte seinem Leben in Ende. 13. t
Der Kaifer: fiel auf das Kreuz, an welches ex sich auge
lehnte man hob ihn sofort duf und legke ihn mit den beiden Ge—
ieralen iu den Sarg.“ Das Begräbniß fund sofort in dem Kitch-
hofe statt und der Bischof ertheilte die Absolition.nn t
7 Der Briefß Marimilians Nun feine Gemahlineisoll Lalso
auten: —D—— .37 8.4
*.Weine vielgeliebte Charlotta! ·22 —8
Wenn Goif es zuläßt, daß Du eneẽ Rages genesess imt
diese Zeilen liest. sdo wirst Du die uünzk a Schick.
sals kennen lerüen, welches mich ohne' Unterbrechung schlägt, selt
Deiner Abreiset nach Enropa. Du hast mit Dir mein Glück und
moeine Seele fortgeführt. „Warum habe ich Deine Stimmennicht
gehört! — So viele Ereignisse, ach! so viele plötzliche“ Schläge
haben die Fülle meiner Hoffnungen zerstort, so daßß der? Tod Ffür
mich eine glückliche Befreiung und keine Agomie! ist.“ Ich“ werde
zlorreich sallen/ wieein⸗ besiegtere König, nicht entehrt.Wenun
Deine Leiden zu heftig ssind, wenn Gott' Dich bald mit' mir: bev⸗
einigt. so werde ich seine göttliche Hand segnen,welche uns schwer
—XDDDD . ——
— —— dan u Dein armer Mar.“
ι,— ν
13l Das anuneuerer Zeit häufignerwähnte Blutdekret Maximi⸗
bians vom Oktober 1868 lautet: e
Art: F. Jedes Individium. welches zu einer bewaffneten
Bande gehört sie möge einen golitischen Borwand zhaben, cder
nicht, solldutch ein Kriegsgericht abgeurtheilt werden. Wird des
schuldig befunden/ wenn auch nur der Thatsache, zu der Bande
gehört zu haben, so wird es zum Tode wverurtheilt und das Ur—
theil in 24. Stunden vollzogen .
Art. L.“ Jedes Individuum, welches zu einer Bande gehoͤrt
und im Gefechte gefangen wird, soll vom Commandixenden, des
Truppentheiles, welcher dasselbe gefangen hat, abgeurtheilt werden.
Dieser wird den Schuldigen verhören, seine Vertheidigung anhö—
cen uind sein Urtheil aussprechen, welches in Ad Stunden voll⸗
ogen wird urrnan Pee3*
ne Arter8. Von der; Todesstrafe sollen nur solche ausgenom⸗—
men sein/ welche beweisen können, daß sie mit Gewalt; gezwungen
worden find/ in die Vande einzutreten, oder daß, sie sich zufälli—
ger Weise bei detselben befanden. ee,
Arti. Wenn! gemäß, Art. 3. der Commandank eines
Truppentheilesfindet, daß der Gefangene in einem darin erwähn⸗
ten Falle ist, so wird er kein Urtheil aussprechen, sondern wird
den Gefangeffen zühherweisen und seinen Bericht an das Kriegsge—
richt dibet geben, amer welchem, er steht. —.1z 24
r.t. ä. Gtrichtet. und verurtheilt sollen, werden gemäß Art,
diejenigen,welche freiwillig den Guerilleros mit Geld oder an—
deren Dingen Hilfe leisten, diejenigen welche ihnen Mittheilungen
Rachrichten oder Rathschläge geben; diejenigen welche bewußter
Weise- an Guerilleros DesenPferde Dehensmittel oder irgend
onstige mäliterische GeAmsiände verkaufen.
uen να 85 rem ã ssch te s. ινι Gν ιιι
, , An der Brodhergiftung im Wuürzburg“ finde in, Simmma
1217 Petsouete erkranlt, keine gestorben: ιι ναι ν
upaeDer hingerschtete Kaiser von Mexico war uChefe des Nten⸗
märkischen Dragonerregiments Nr. 3 und ist das einzige Mitglied
der oͤsterreichischer Knhiserfamilieaawelches“ nach Beendigung des
ihu en e —
F Mainz, 8. Juli. Eine heute auf den Kirchhof verbrachte
Leiche, war die eines —— aus Worms, der vor
einigen Tagen in den Weinbergen gicht weit pon der ECisenbahn⸗
tation Laubenheim mit zerschossenem Gesicht aufgefunden,“ im hie—
igen Hospitak untergebracht wurde, Moch im der leßten Stunde
bekannte sich derselbe als Mörder eines Anfangs der Woche in
dem Franfurter Stadtwalde qufgefundenen Maͤdchens.
Coln, *. Inli. Unseret Studt steht Aeder ei großar⸗
tiges Dombaufest bevqr, welches ain 4. Sept. d. J. gefeiert wird.
1842 constituirte- sich nämlich der, Fentral-Domdandzrein, und
von da ab dadirt die neue Bauperibde, ee 25 Jahre
umfaßt. Das Jubiläum wird an dem Tage gefeiert, an welchem
vor einem piertel Jahrhundert der Grundstein zu dem Südpor⸗
talẽ gelegt wurde: am 4. Sept.“ Heute Abend' haben die Siadt—
verordneten 5. Mitglieder gewählt welche zu dem Vorstande des
Dombau⸗Vereins delegirt werden,“ und 'gleichzeitig votittedie
Stadt 3000 Thlr. als Beitrag zu' den Kosten..
. A Dres den. Staatsanwalt Jaspis vom Chemnitzer Gerrichts
amt weilt aͤuf der Unglücksstätte zu Lugau zur Vorumersuchung der
Ursachen der Katastropheund: Formulirung der Anklageacte wieder
den Bergverwalter Müller!⸗nMieMusfichten cruf!Ret⸗
lung der Veruͤuglükten sind zlemlech geschwunden; jcman fürchtet
bereits. den: Cinstutz des Maschinen“ ind Schachtgebäudes.·
Auee Lerb zig, 9. Jukl. Futt die Lutjauter. Verschltiteten rtru—
gen; bis gestern die hiesigen Geldsammlungen. bereits über 3000
Thalervon Dresden sind 1500, von Chemnitz 1100 Thlrx. dort⸗
hin gefandt worden. Die Theilnahme fuͤr die Hinterlafsenen der
o schrecklich Verünglückten ist außerordentlich groß * werkthätig.
ünd⸗ dürfte wohl⸗ die Zukunft der verwaisten Familien als einiger—
maßen sichergestellt schon jetzt' zu betrachten“ sein. Zu deu Eijen⸗
röhren, die bei den! weene Auiwendung
lomnmen Neferte An Hiesiges Haus 180 Eentuer Blech Tein Ber—
iner Faus schickke Oo0 Fentner ver Ertrazug an den Unglückson