Full text: St. Ingberter Anzeiger

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ui ean danee Amerikabic pn 
ne weh derk 371 Innt. Die Rakistkakionen des gzwischen 
Rußland und den Vereinigten Staaten abgeschlossenen Kaufver⸗ 
Ahes wer riussisch⸗amerikanischen: Besitzuigen sind am 20. Juni 
n isnan ausgetanschteirworden· Das neuerworbene Gebie⸗ 
htt dem Viilitürbezirke, in dem Oregonnund Wafhington liegt, 
nverleibt werden.“ Die Kaufsumme' beträgt 7,200,000 Dollar, 
ie binnen EO Monatent“ in' Gold aunszuzahlen sind. —Suratt's 
Advocat fucht ein. Alibir wührend der Nacht von Lincoln's Ermor⸗ 
dung zu beweisen. * J J 
Ddie Gefahr eines Iudiganerkriseg e's amit allen seinen 
Schrecken und Graueln rückt für 'die Vereinigten Staaten immer 
miher heran. Wie die Newyorker Handelszeitung“ meldet, “ist 
General Sherman noch im letzten Augenbticke bemüht, Alles daxan 
zu setzen, was den Ausbruch · verhüten kann.nJedoch“ — fügt 
das Blatt hinzu: Darf man sich kainn der Hoffnung hingeben, 
Iuß es ihm gelingen⸗ wird weil gar zu vielen Strolchen mit einer 
Jagd uf dir Rothhäute gedient ist Von⸗ Solchen werden bei⸗ 
pielsweise Preise ausgeboten! fürtJudianerscalpe mit den Ohren 
daran.“* 1 ν, iu 
nu ee we Nolr herLobtJuni,! Der Präsident sollWeabsichtigen, 
General Shexridan zu entsetzen!und sein Commondo General Rons⸗ 
seau zu geben, — Die Indianer in Kansas und Nebraska hatten 
die Feindseligkeiten wieder aufgenommen. 
In New-⸗Orledes inde wor Kirrzein für 100,000 Doll. 
Ztaats noken der ehemaligen fudstaatlichen Konförderalion mit an⸗ 
derer Makulatur; gemischte anter BESgre Her!n Pfd. verkau⸗ 
morden⸗ aien— 
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r ιι V ö ch b e ν 
Ineagwepherü'ck einen 130 Jull.d Sicherm Vernehmen nad 
witdin uͤngefähr 8 Wochen Prinz Oft tv zur Inspection des hier 
aknisonirenden 5. Chevaurlegers-⸗Regiments, dessen Regiments 
Inhaber derfelbe ist, eintreffen. Auch die Musik dieses Regiments 
die Jeither bei dem Stabe in Speyer hüg, wird auf zwei Monate 
hiehet herlegt werben.“ ⏑—— 
Angeute fande! hier vie Sithodenfur den VDekanatsbezirh 
Iweibrucen statt — —— en Ae — 
Der Brschof von“Sepeehar Lerhielt zu selttem am 
1O. Juli gefeirrien 21ljahrigen Amtoinbilum vom Seelsorgerklerue 
2000fl. Geldgeschenk; vom Domtapitel und der der Stadtgeist 
lichteit emen Bischofstabrn I73, 
Münschesn 12.* gulitebnig Ludwig J., —ist gestern 
Abends mit dem Wiener Eilzug hier angelangt und nach kurzem 
Aufenthalte mit de nselben Zuge zum Vefuche det Weltautsstellung 
dach Paris!abgereist. Der Ailfenthalt in Paris wird sich kaum 
uͤber · 8Tage erstrecken und wird det König von dork zurückkehrend 
sich sogleich direct nach Leopoldskron begebennn 
—Angs burg I Juli. Gestern Morgens gegen 7Uhr 
hatten. im Labotawrium des Vechfelbtlagers einige Artilleristen das 
Ungeschick-eine 24pfüudige: scharflaborirte Granate fallen zu lassen. 
Diej ·hierdurch vernulaßte Explpsidat tadtete, einen Mann sofort, 
perwundete 2 lebensgefährlich pghrende, prwweitere mit leichten Ver⸗ 
letzungen davon kamen. iee 
GSaggerasshe Bäde)!“ Kissingen zählte bis 8.:Juli 
4010 a ; Raͤchenhall bis 4. Juli 1601 3. Bad Krankenheil 
in Tölze. bis22. Juni: 150; Heilbrunn, bis 22. Juni; 165 
Mineralbad Alexanderbad, bis 27. Juni: 67; — 
stalt Wunsiedel, bis 27. Juni? Mineralbad Rosenhein, bis 
30. Juni: I150 KurgüästeuLe Passanten; Ludwigsbad, bis 
20. Juni: 51; Steben bis 28 Juni: 1473; Minerglhad · Mhem 
stadt bis 80. Juni? 113; Wildhad Adelholzen, bis 3. Juli⸗ 150 
Eurgäste 366 Passanten; Schwefelbad Abbach, bis 28. Juni: 120. 
Ein kecker Berchtesgabenex Nauens Stanzerer 
drachte es in Folge einer Wette am 80. Juni fertig, an Einem 
Tage von Berchtesgaden aus den Watzmann“ zzu echesteigen, dort 
eine Flagge aufzupflanzen, nach Berchtesgaden zurückzukehren, dort 
zu Mittag zu essen, den Watzmann zum zweiten Mal zu besteigen, 
die Flagge hermterzuholen und, Abends *29 Uhr wieder in Berch⸗ 
kesgaden zu sein. Die Partie' nach dem Watzmann erfordert für 
einen rüstigen Touristen 8 Stunden. 
— Vox einiger Zeit wurde die Schloßruine zu Hei— 
de 1berg'von Mitgliedern des unlängst gegründeten Schloßvereins 
unter Begleitung von sachvetständigen Architekten und Ingenieuren 
genau untersucht. Es stellte sich hei dieser Gelegenheit mit Sicher⸗ 
heit heraus⸗ daß' der auch in seinen Ruinen majestätische Bau 
durch die Bohrung' des Eisenbahntunnelz im Schlosse Risse und 
Sprünge erhalien hat.i 
pDie Kolnische Zig. bringt in' einer Correspondenz aus 
New-NYork, 26. Juni. folgende Mittheilung: Die Stelle eines Ge 
sandien der Ver Stanien“ in Mexikö ist vein bisherigen Fonsut in 
Mexiko. Markus Otterbuta, gegeben wordenWozu es ein 
lückskind m dieser Welt nicht noch bringen: kann da Det Mar— 
zuis d'Otterburg, wie ihn einige amerikanische Zeitungen nannten 
ind noch nennen, ist ein geborener Landauer, wo sein, Vater ein 
leiner jüdischer · Handelsmann war.“ In' Amerika augekommen, 
wandte er sich nach Milwaukee in Wisconsin, wo er Anfangs 
einen kleinen Cigartrenladen hielt, aber sehr bald Bankerott machte, 
dann Faktotum einer kleinen reisenden Schaufpieler-Gesellschaft 
wurde, und schließlich als Annocen-Agem und,zLokal Redacteur eines 
tleinen republikanischen Blattes Beschüftigung fand.“' Bei Linkoln's 
Amtsantritt wandte sich Otterburg nach Washington, nfiel aber 
mEramen für eine untergeordnete Clerkstelle in einem der dor⸗ 
tigen Ministerien durch und erhielt endlich nach monatelangem 
Petitioniren auf Empfehlunge des Generals Karl Schurz- das 
FSonsulat in Mexiko. Otierburg traf hier ein als Juarez noch 
am, Ruder war, und blieb auch während der Herrschaft der 
Franzojen und Marimilians der einzige Vertreter der Vereinigten 
Zztaaten. Bei letzteren stand er recht gut angeschrieben, ein Um— 
tand, der ihn durchaus der jetzt siegreichen republikanichen Partei 
aicht empfiehlt. Otterburg hat eine genaue Orts- und Straßen-— 
ennmiß von Mexrico, indessen ist dies alleinn noch nicht geignetz 
hnezum wirksamen Vertreter ded Vereinigten Staaten zu mathhen 
oAbst wenn er, was übrigens nicht vorauszusetzen ist, wom Senate 
destätigt werden solltenn i 
Die Mission in Merikoist zut Zeit die wichtigste aller dip⸗ 
omatischen amerikanischen Posten und verlangt einen Mann,* der 
nit der genanen Kenntniß des spanisch-ameriknnischen Charakters 
iplomatische Erfahrung und persönliche: Repräsentation vereinigt. 
An jolchen Männern ist hier kein. Mangel, aber die Frage ist 
allerdings, oh sie von Johnson⸗Seward ein Amt annehmen wer⸗ 
den. Hiesige fremde Diplomaten: und anterikanische Zeitungen 
neinen, Seward habe Otterburg ernannt,“ weil dieser zu viel 
iber seine zweideutige mericanische Politik wisse und weil erges 
meinschaftlich mit ihm in mexikanischen Kirchengütern spekultrt 
jabe.n Dieses Motive ist aber zu weit hergeholt, denn einmal ist 
Ottetburg zu unbedeutend, zu einflußlos, um gefürchtet zu werden 
unde dann war es Seward nur darum zu thum⸗ nachdem er: so 
ange gezögert, sofort einen Vertreter an Ort und Stelle zu haben. 
Otterburg war da, und deßhalb fiel die Wahl auf ihn.Uebri— 
gens ist er, vom hiesigen Parteistandpunkte abgesehen, ebensogut 
uuch noch viel besser, als viele frühere und gegenwärtigen: ameris 
kanische Gesandte, die, von andern Unzulängüchkeiten nicht zu 
reden, nicht einmal die Sprache des Landes sprechen, in welchem 
iie die Vereinigten Staaten repräsentiren.“ Otterburgspricht 
Französisch und. Spanisch gleich guten be 
n Hannover,!'O.“Juli.“ In Hannover wurde eine Milch— 
ran, welcke einen Soldaten'auf dem Posten durch das Wort 
Schafskopf“ beleidigt haben sollte, zu 1 Thlr. verurtheilt, der Soldat 
zatte sie durch eine Anrede per „Du“ gereizt.“Ein Dienstmann 
vurde zu 8Tagen Gefängniß verurtheilt, weil er auf dem Bahn⸗ 
hofl einent, Poligeisergeanten eine quoltische Grimasset getnacht hatte. 
F In Köoln trilt die Cholera wieder stärker guf; Jauch in 
Elberfeld und Düsseldorf fordert siel Opfer. i intutz 
h rzußißche Maslehetestafseni siche in elt! Läul 
Aer Minister giverfugung sollen guch mach, dem⸗ L. Juli. die kghe 
Bank sowie allen öffentlicher“ Cassen diese Scheine annehmen, aber 
nicht ausgeben., Demnach behalten diel Scheine eimtweilen ihren 
Cours, werden aber allmälig, eingezogen z64ů“ 
V Die Ausgaben für das zu Ehren der Ankunft. des Preu— 
zen⸗Koönigs in Ems abgebrannle Feuerwerk wurden von der dor—⸗ 
ligen Spielbank bestritten; es kostet dasselbe 4000 Thlr. Das 
doublo org und ganze refait“ erlauben ihr solche Ausgaben 
uͤbrigens leicht. — Hr. Staeber ist in Ems eingetroffen. Die 
„Spen. Ztg.“ schreibt ihm eine Mission in Sachen der Geueralin 
Haunttoff zu . ινS eru 
Die Gemeindeveriretung Hietzbug hat die Errichtung 
ines Monuments für den Erzherzog Maxun der sühnenbürger 
Hietzings war, angeregt. zu ee etuebtz WIe 
x Der Volsbote läßt sich aus Wien berichten, die Königin 
Marie von Hannover sei dort am 8. Juli-angekommen und habe 
in der Hofbuͤrg Wohnung genommen und knüpft daran einige 
Bemerkungen uͤber deren langes Märtyrerthum. Der gute Mann 
verwechselt offenbar die in Wien angekommene Königin der Bel⸗— 
zier mit der noch auf der Marienburg weilenden Exkönigin von 
hannover. V———— 
14Prag, 11. Juli. Ein Telegramm der Bohemia meldet, 
daß gestern bedeutende Arbeiter⸗ Unruhen in det Schafwollwaaren⸗ 
Fabrit zu Boöhmisch⸗Aicha ausgebrochen sind. Zufolge Requisition 
des dortigen Bezirkzamtes mußte am Nachmittag eine Jäger⸗Com⸗ 
pagnie von Reichenbach nach Aicha marschiren. * 
7 Dr. meòâd. Rudolph'Topp, An VBtaunschmeiger der für die 
Gãrkenlaube jenen Amazonenartikel geschrieben halte, in Folge 
dessen genanntes Blati in Vreußen verboten wurde ler legte das