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der St. Ingberter Anzéig er“ mit · seinem Unterhaltungsblatte erscheint wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag
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1867
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Rro. 87.* — Dienstag, den 23. Juli
eteb Deutschland. 1ungen NMode geworden zu sein. Abgesehen von dem hier und
—Munchen, 19. Juli. Die k. Staatsregierung hat nun⸗ n Berlin eingeleiteten Prozeß. gegen den Kladderadatsch
nehr endlich zwei Geseheniwürfe, von denen wenigstens der eine vurde hier die geltrige Nummer des „Volksboten“ und in Augs⸗
chon seit einem Dezennium als ein äußerst dringendes Bedürfniß »ur g die gestrige Nummer des Anzeigebl. con⸗e
ertannt ist. ausgearbeulet, nämlich einen Gesehentwurf ü ber di scirt, das letztere wegen einer Bermerkung über den Gestra—
die Privat-Rechtsverhältnisse der Genossen- er Jesuitenscandel, der erstere wegen eines polemischen Schimpf⸗
schaften und einen über die Aktien-Gesellschaf— artikels gegen die „Bayer. Zeitung,“ in dem eine Beleidigung
en bei denen der Gegenstand des Unterneh- 'er Staatsregierung enthalten jein soll. Den „Volksboten“ könnte
nens nicht in Haändelsgeschäften besteht. In we- Nan doch füglich den Leuten zuzählen, die überhaupt nicht belei—
aͤgen Tagen werden die Cutwütfe zur Verathung in den Staats. igen können, und wir glauben auch nicht, daß die Staatsregie-
ihe gelgngen und jedenfalls bei dem nochsten Landiage eingebracht ung viel provitiren wird, wenn sie der von demfelben praktticir⸗
verden. 7* ten Preßfreiheit eine Märtyrerkrone aufsetzt.
Wie dem „Fränk. Kur.“ geschrieben wird, soll es nich Munchen. Mit großer Bereitwilligkeit kommt der Koͤnig
anmöglich sein, daß KönigLunid waing II. nach der Pariser Reise den Wünschen des Ausschusses entgegen, der die Vorbereitungen
ich zum Vesuch an das österreichische Hoflager begeben wird. zum deutschen Juristen tage dahier trifft. So bewilligte er
die nüchste Intention hiebei wäre keine politische, sondern nur zie freie Venütung der herrlichen Rüume des k. Odeons, wo die
die, eine Convenienzvisite zu machen. Eine andere Frage aber Plenarversammlungen und die Sektionssitzungen stattfinden werden.
stdie, ob nicht dieser Befuch, beziehungsweise die Zusammen- Nit gleicher Liebenswürdigkeit gestattete er, daß am 27. August
unft. (zu welcher kürzlich. die erste, auch nur in „verwandtschaft- ine Festvorstellung im Hoftheater gegeben werde, zu welcher den
ichem“ Sinne gemachte, Anregung von der Kaiserin Elisabeth Hitglieder des Juristentages— 600 Billeis auf die besten Plätze
zelegentlich ihrer Fahrt mit dem König Ludwig von Starnberg es Hauses zu unentgeltlicher Verfügung stehen. Auch ist zu er—
ach Traunstein ausging) — alsbald von österreichischer Seite zu varten, daß der König sich beim Juristentag durch einen Prinzen
volitischen Zwecken ausgebeutet werden wird. Auch sind die baye- zus dem k. Hause vexrtreten lassen werde. Solche Freundlichkeit
ischen Prinzen und Onleis: des Königs, obwohl sie gar keinen erührt gegenüber der ungastlichen Haltung des Magistrats
herfönlichen Einfluß auf ihren Neffen haben (oder vielmehr gerade soppelt angenehm. 1
beswegen) sehr für. diese Reise eingenommen. Ueberhaupt konzen. Berxlin, 20. Juli, Der Staatsanzeiger“ bringt u. a.
rirt sich in diesen Prinzen, vornehmlich in dem Prinzen Luit pold ine k. Verordnung, durch welche die Erbschaft ssteuer in den
as, was man hier die „osterreichische Partei“ zu nennen pflegt neuen Landestheilen eingeführt wird.
ind womit auch die klerikale Richtung in den Hofkreisen Eins ist. Der mit dem Großherzogthum Hessen nunmehr definitiw
Dieser Prinz, obwohl im großen Ganzen, wie schon erwähnt, ohne cbgeschlossene Po stber trag ist gesiern in Darmstadt preußischer-
Finfluß, läßt keine Gelegenheit vorübergehen, um in seiner Sphäre 5 ue
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den Antipathien und Sympathien der angedeuteten Art Luft zu deidhact Umergeichnet worden. — Der Staalsanzveroffemt⸗
nachen. Als Feldzeugmeister ist er jetzt der höchste Militär in der gt ine K. Verordnung e 888
hayerischen Armee; der preußische Militärbevollmächtigte, General 146 dez4353 346
ane ee he e se ga seue nseen gemat ind Regalien in den neuen Landesth eilen den für die
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prinz 55— hat sich jedoch bis heute noch nicht veranlaßt ir e Deeghe geltenden Grundsätzen und Bestimmungen un
sehen, den General zur Tafel zu laden. Ja, es steht zu be— 4 F
cden ah o b e — aee zu Berlin, 20. Juli. „Wenn das deutsche Vol kauf dem
de hrohen Mandvrern im September erhalten Wege der Einigung des Gesammtvaterlandes weitere Schritte thut,
wird? Die Stellung, welche Bayern jetzt in Deutschland einzu⸗ ind wenn die Volksvertretungen Süddeutshlands ihre
nehmen hat, ist uns durch die, von uns mit herbeigeführten, Er— Kegierungen auf diesen Weg zu verweisen die Initiative ergreifen
iss und durch han best im mte Vertra ijo wird Napoleon diesem Vorschreiten nicht hinderlich in den Weg
b ge vorgezeich⸗
aeen derf binig fragen, ob ein daherischer Prinz deswegen reten, denn vor des deutschen Volkes Stimme hat er allen Re—
o hoch appanagirt und gagirt wird, damit er an der Spitze pect und des Volkes Stimme vernehmen auch die Franzosen.“
iner war stillen aber systematischen Opposition steht gegen eine So spricht sich ein hochgestellter Franzose in einem Privatbriefe
dei hagehhehneee vaceeht vorsgrehenze an einem eben so hoqhgeste iten Dichtdeutschen qus und knundit au
München, 19. Juli. Nachdem der Entschluß des Königs diese Bemerlung die Ansicht, daß weder die sich son vollziehende
bekannt geworden, aus Anlaß seiner Ver mählung je ein ar— xinigung, noch die nordschleswig'sche Frage die Erhautung des
mes und gesittetes Brautpar aus den verschiedenen Regierungs⸗ Friedens gefahrden werden. nur solle Deutschland atdein wirth e
bezirken mit einem Geldbetrage von 1000 fl. auszustatten, haben haften und keine Bündnisse vor der Zeit eingehen. Diese Bemer-
ie versammelten Landräthe von Oberbahern, Niederbayern, Pfalz, ung ist richtig und der dingerzeig sehr deutlich.
Sberpfalg Oberfranten. Millelfranken und Unterfranken zur Be Wien, 20. Juli. In der heutigen Sitzung des Abge⸗
hanung ihrer Theimnahme an dem koniglichen Ehebunde gleiche »X du etenh qusses wurden die Anträge des confessionellen
usje I00d fl. aus Kreismilteln zur Aussialtung je, eines weie lusschusses in Betreff einer Reform des Eherecht es, des Ver⸗
Branpaabtes uc Verfügung Hesteüt. — Im Gefolge des ältnisses der Schule zur Kirche und einer Regelung der in⸗
ddnigs der mit dem morgen Äbends 10 Uhr 10 M. von exconfessionellen, Verhältnisse angenommen. Der Cul⸗
ier abchenden Eilzug die Reise nach Paris antreten wird, wer⸗ usminister erllärte, daß die Regierung die RPothwendigkeit F
en sich befinden der Generaladjuiam v. d. Tann, der Flügelad- kegelung der Religionsderhaältnisse anerlenne aber auf eine bal⸗
tant Hauptmann von Sauer, der Cabinetssecretär von Lubh, der ige befriedigende Losung aller darauf bezüglichen Fragen im Weg
Rath Vrochier, der Hofcaffirer Grünewald ünd als Reisecommis- onsiliatorischer Verhandlungen mit der Kirche hoffe.
sar der Generaldirectionsrath A. Schamberger. Die Dauer der Wien, 19. Juli. Die „Neue fr. Presse“ meldet: „An—
Peise wird sich auf ungefähr 8 Tage erstrecken. äßlich der neulich vorgekommenen barbarischen Judenverfolgungen
München, 20. Juli. Der Sultan wird auf der Reise n Galatz Seitens der rumänischen Behörden hat die österreichische
rach Wien die bayerische Eisenbahnlinie von Aschajfenburg über Kegierung das kaiserl. Consulat in Galatz angewiesen, unverweilt
Würzburg, Nürnberg, Regensburg nach Passau benüten und so⸗ Schritte zu thun. um die Bestrafung der Schuldigen zu erzielen
nit nicht nach München kommen. ind fernere Exzesse zu verhüten, indem die kaiserl. Regierung gleich—
Münch'en. In der letzten Zeit scheinen Preßverfol— eitig ihre höchste Entrüstung über diese Vorkommnisse aussprach.