Full text: St. Ingberter Anzeiger

werden koönnen. Außerdem verlangt der Kegiernngs Entwurf, daß unabhängigen Presse unausgesetzt aufgefordert wordem Äiesen Ar 
der Bräutigam das 25. Lebensjahr zurückgelegt habe, von wel- tikel, da er einmal stipulirt war, ohne Verzug zur Ausführung 
hem Erforderniß die Gemeindeverwaltung „auf · Grund besonderer zu bringen, und diese Aufforderung wurde nach der Rede des 
sümstende“ Umgang nehmen könne, — Wogegen der Referent zwar Grafen im Abgeordnetenhause über die Vereinigung der Elbher⸗ 
auf diese Beschränkung verzichtet, dagegen in Gemeinden, in wel- zogthümer mit Preußen noch schärfer accentuirt; weil man nun⸗ 
chen eine „Hochzeitsgebühr“ (bis zu 25 fl.) herkymmlich sei, die mehr mit dem Hinausschieben der Ausführung der Einmischung 
Verehelichung von der „vorgängigen Bezahlung“ dieser Gebühr Frankreichs gewärtig sein mußle. Der Graf hat diesen Mahnun⸗ 
abhängig ( machen will. — Gegenüber diesen Vorschlägen zen kein Gehör gegeben, weil er vielleicht nicht glaubte, Napoleon 
hat der Abg. Kol bebereits den nachfolgenden Modifications werde einen Conflict mit Deutschland heraufbeschwoͤren. Num ist es 
olntrag angemeldet, über welchen dann in der nächsten Sitzung doch so gelommen: Herr v. Thiele hat am Dienstag aus den Han⸗ 
entschieden werden wird: den des franzosischen Geschäftsträgers Abschrift der J nter ven— 
„Jeder Angehörige des bayerischen Staates, dem nicht civil⸗ ti ons dep ef che erhalten, die ihm übrigens eben so wie dem 
rechtliche Hindernisse, Verpflichtungen bezüglich des Militärdienstes diplomatischen Corps im Auszuge bereits bekannt wart? Letzteres 
oder übernommene Verpflichtungen als Staatsdiener entgegenstez jat übrigens mehr Tact beobachtet, als die französische Gesandt⸗ 
hen, ist zur Verehelichung berechtigt ohne irgend einer obrigkeitli- schaft, denn es schwieg über dieses Actenstück und wunderte sich 
chen Erka Ubniß oder Ermäcchtigung zu bedürfen und blos über die „maniöre cavalière dh draitor la Prusse,“ wie 
ohne zur Entrichtung einer Heirathsgebühr, unter welchem Namen »in Diplomat bemerkte, der auch von den seitdem hier zu amtli⸗ 
es auch sei, angehalten werden zu bönnen.“ her Kenntniß gelangten Schritten Frankreichs in Suddeutfs ch⸗ 
Bei der leider herrschenden Anschauungsweise ist es höchst hand, um den Auschluß dieser Staaten an den Norden zu ei⸗ 
unwahrscheinlich, daß ein solcher Antrag durchdringen werde und jem neuen Zollverein zu hintertreiben, Nachricht erhalten hatte. 
wäve es auch nur, weil man einerfeits die obligatorische Civilche, Dies Auftreten Frankreichs Preußen gegenüber hat selbst Lord 
anderseits die völlige Einbuße des Veto der Gemeinden oder — —Stanleh stutzig gemacht und wird zu diptomatischen Eroͤrterungen 
ihrer „Väter fürchtet. Indeß wird mit der Verwerfung der vor. wischen den europischen Cabinetten Amlaß geben, wobei sich he⸗ 
stehenden oder einer üihnlichen Modification wohl die letzte Mög- causstellen dürfte, daß die schonen Phrasen der Beustschen Ver⸗ 
iichkeit fallen, das Gesetz auch auf die Pfalz auszudehnen, in öhnungspolitik eben nur Phrasen gewesen sind, an die weder Hr. 
welcher Provinz in dieser Beziehung woch die freien französischen v. Beust selbst noch irgend Jemand sonst geglaubt hat. Man meint 
Einrichtungen gelten. 'ogax, Napoleon habe die austro⸗franzosischen Batterien zu früh 
Dienstess Wachrichten. aetn zur Suae dasn I —α so lau gusnin 
ine Majestät der König haben unterm 16. 1. Mis. aller⸗ Wir fordern von dem Berliner Cabinet, daß es nun mit diplo— 
—** — — der Steuer⸗ und Gemeindes natischen der enerausen keine Zit die tanzosishe Du 
innchmer Jaceb Kling von Herrhetm, seinem Ansuchen ente desche sofort verbffentlicht, sich mi eß — en Art. J 
srechend, auf die Steuer⸗ und Gemeinde-Einnehmerei Deidesheim derständigt und denselben woe gleichzeitig aber Deutschlands 
meseht und die hiernach sich erledigende Steuer und Gemeinde— Ansehen den französischen Comsdianten gegenber energisch wahrt. 
Finnehmerei dem geprüften Einnehmerei⸗Candidaten und derzeitigen Dies führt mich auf eine Mittheilung der „Independance belge“ 
Gemelude Einnehmer in Herrheim, Anton Adcer übertragen werde iach welcher Dänemark verlangt hätte, daß der Art, V des Pra— 
zer Friedens auf die ganze nordschleswig'sche Zone, einschließlich 
Gera, 24. Juli. Eine der ersten Regierungshandlungen Düphel und Alsen aͤnsgedehnt werde und die Keichtung von 
des Fürsten Heinrich XIV. war das Aufheben der Bestimmung, Flensburg nach .Tondern die Demareatlonslinie bilde Von' ei⸗ 
velche den Juden nur einen vorübergehenden Aufenthalt im Lande ger deracigen“ Forberung ist in der daudishen Rote nichts 
zestättete. Durch Gesetz vom 18. Juli ist der Genuß der Hthalten; das Kopenhagener Cabinet beantwortet blos die Ga— 
zürgerlichen und staatsbürgerlichen Rechte von dem Glaubensbe⸗ rantiefrage und berührt die Demarcationslinie gar nicht; es üder— 
kenntnitßß ganz unabhängig gemacht und freigegeben worden. laßt dies vieleicht Flankreich Die heutige Bd rsewar durch 
Berlimn, 24. Jufi. Die „Prov. Corr.“ meldet, daß der die Inlerventionsnachricht sehr beunruhigt. 
dänische Gesandte am hiesigen Hofe, Hr. v. Quaade, dem Bertin 277 Zun Die Rordd. Allg. Ztg.“ sogt, sie 
nuswaͤrtigen Ministerium eine Note als Antwort auf die preußische könne den Juhalt der franzosischen Depesche noch“ nicht besprechen 
Depesche vom vorigen Monat ühergeben habe. Die „Prod. Corr.“ mid bedauere das fortgesete Bistreben der Presfe, die nordschles 
spricht sich über den Inhalt der Rote nicht aus; so viel ich aben dig'sche Angelegenheit Jum Hebel von Beunruhigungen zu machen. 
erfahren habe, nimmt die dänische Regierung in derselben durchaus Wisen 21 ZJutie nter den Beweggrunden, velche zur 
keine so schroffe Haltung ein, als ein gewisser Correspondent, be⸗ Erklaͤrung des gegeimwartigen Besuches der Kaiserin Eugenie dei 
annt wegen seiner hellklingenden Augustenburgischen —A— der Koömgin bon England aufgefühet werden befindet sich duq 
borhergesagt hatte. Die Antwort soll heißt im Gegentheil das Gerüuͤcht, dieser Besuch hätte unter Anderm auch den Zweck, 
den Weg einer gegenseitigen directen Verständigung zwischen Berlin on der Konigin Victoria die Rückgabe der Correspondenz zwischen 
und Kopenhagen noch offen lasser. Daran thut die dänische Ret Kapoleon und Marimilian zu erwirken. welche ihr zur Aufbewah— 
zierung wohl; denn wenn diese Verständigung nicht erzielt werden ung übergeben worden sein soll.“ Die hiesige „N. Fr pr* 
konnte, so trüte Preußen mit Oesterreich in Unterhandlung über glaubt zu wissen, daß die Koͤgin Victoria sih schon lange nicht 
se Auslegung des Au und vpane e din diese dehr im Besitze diefet Papieren definden 
Frage einigte, müßte Dänemark ruhig hinnehmen, könnte von R 3Ick 3 466 
—— auch nur mit den Waffen in der Hand angefochten wer⸗ harl — —8 Der Pesther Lloyd Pedetr Der englische 
auch nur m n. * glied Somerset Beaumont ist im Vereine mit 
den. Ich wiederhole: — Frankreich findet Norddeutschland nich ian Grafen Beta Saehenn geer ün dir rn nn 
zur nicht unvorbereitet, sondern es wird beim ersten Einmischungs ü —ee end eern Imn die rrrhuung einer 
.* 8 englischeungarischen Bank eingeschritten. Der vorläufige Fonds be— 
worte eine sehr deutliche Sprache vernehmen. Die Franzosen sind — 
übrigens in den Hundstagen: sie wünschten eine Herbstcampagne, 35. n eus 
Agen —8 durch das Ausland gesichert und vier Millionen dem hiesigen Platze 
weil die preußische Landwehr die Kuͤlte weniger ertragen kann, als —.6 * — —— 
— rreuise e ꝑ vorbehalten sind. Die ungarische Bankund, Fntrepot-Gesell⸗ 
die französischen Linientruppen. Solch frivolem Gewäsch öffnet 7 ae* 
*3 ꝓin 28 . Iu schaft hat in ihrer gestrigen General⸗-Versammlung ihre Auflösung 
die Independence“ ihre Spalten! In so leichtfertiger Weise wird iohennie ui 
—8 beschlossen. — Die General-Versammlung der Repräsentanten der 
daz Wohl und Wehe von zwei Völkern in Paris behandelt“ Nun Slaut Pesth hat in heer gestrigen Abensihung den Zust nniste 
je Strafe wird nicht ausbleiben. — ;, bi gestrigen Aunsus e 
die Faee aneee welfische O in Paris „La rialErlaß, welcher die Aufertigung einer neuen Konstriptions⸗Liste 
Situgn id —— —* —— —— Dd die Anfmehmnedd Itehlen apdieselne grdnen mit geoper 
* 9 joritä i htsjekti ewies. st cen Meil 
Turquie“ verhöhnt. Ein Artikel der „Situation“, der in allen Fee gn die Nechicheibn gewiesen, um est deren Meinung 
Sätzen mit den Worten beginnt; Wir wollen den Krieg, ꝛ — 
meil. . wird von der „Turquie“ dahin parodirt, daß dieselbe * Frankreich· d trz 
zafür setzt: Wir wollen den Frieden, weil .... und nur mit Paris,28. Juli. Ich haltees für nöthig, Ihnen fort⸗ 
ehr geringen Abänderungen dieselben Worte bringt. Dann aber vährend Bericht über die ununterbrochenen“ Kröegsrüstungen 
sagt dies Blatt: „Wir wollen Frieden, weil Preußen eine Ga- zu geben. Der Pferdeankauf in Ungarn danert fort.“ Die Au— 
rantie für Ordnung und Frieden geworden ist, weil seine militäe ertigung von Cartouchen wird mit dem größten“ Eifer betrieben 
rische Organisation ausschließlich defensiv ist, und weil es ein Die Einwohner von Brest und Nancy haben die Behörden ersucht, 
Interesse daran hat. unter die conservativen Staaten gezählt zu die betreffenden Fabriken außerhalb' ihrer Mauern zu verlegen, da 
werden.“ Ja alle Welt will den Frieden, blos l'Empire nicht, die in jenen angehäuften Maffen von Pulver-sonst ihrer Sicher— 
und, darum muß der Empirecomödie ein Ende gemacht werden.“ heit gefährlich werden konnten.“ — Die Rachricht, daß die Regie⸗ 
Bexlin, 26. Juli. undmarnit sit bald einem Jahre, cung nunmehr das Auftreten dest Generals Dumont in Rönm de— 
h. sofort nachdem der unglüchsetige Art. V des Prager Frie- nentirt, bestätigt sich volllommen.“Die Scheußlichkeiteir, welche 
dens in seiner vagen Fassund bekannt geworden war. von der man den mericanksrheen ! eseennr ziuschriebeepweisen