Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Dienstag, den 18. Oy· ·qust . u u I 8 1867. 
hesondere die Oberposte und Bahnämtet zu veranlaffen.n Daß die 
Aoͤtritte auf den Eisenbahnzügen und die für Fremde vestimmten 
Aborte auf allen Eisenbahnstationen regelmäßig desinficirt werden. 
München, 10. Aug. Die Hoffmann'sche lithographirie 
Torrespondenz meldet: Graf Hegnenberge Dunx hat den Ber⸗ 
iner Gesandischaftsposten abgelehnt; die Verhandlungen mit ihm 
verden aber forigesetzt, da der Ablehnungsgrund kein principieller ist. 
Dos Gesamnmistaotsministerium dat in der That den Ca⸗ 
zinetssecretär des Königs, Herr v. Lutz, zum Justiz mist er 
zorgeschlagen; der König wollte jedoch diesen Herrn nicht ˖ aus sei⸗ 
en mtelbaren Dienste geben, und so ist das Justizportefenille 
ben immer noch verweist. “ Die Pajssauer Adresse ge⸗ 
jen die Verpreußung Bayerns.“ wie der Vollsbot“ sagt. ist an 
zen Konig abgefendet; angeschlossen haben sich einige Gemeinde⸗ 
erwaltumgen aus der Gegend pon Passau. — Mit ziemlicher 
Bestimmiheit derlautet, daß Graf v. Hompesch von Florenz 
abberufen werden und an die Stelle des verstorbenen Barons v. 
Berger nach Rom kommen soll. 
— Nach vorläufiger Feststellung wird die Subcommission 
des für deun Civilproceß ringesetzten Gesetzgebungsausschusses ihre 
Sitzungen am 30. J. M., also unmittelbar nach Beeudigung des 
hier zusammen tretenden Juristentag s wieder aufnehmen; 
nachdem die sehr umfassenden Vorschläge zu den zwei letzten Bü⸗ 
hern der Civilprozeßordnung zur Vertheilmg bereits vorbereitet 
werden. Die Ausschußsitzungen selbst werden den Commissionssi⸗ 
zungen auf dem Fuße folgen und somit voraussichtlich mit Beginn 
es kommenden Landtags das ganze Gesetzgebungßzwer! 
merster Lesung vollendet vorliegen und dem Aus— 
schufse der Kammer der Reichsräthe überwiesen werden. Bezůglich 
des ersten Buchs der Civilproceßordnung hat. bekanntlich auch die⸗ 
jet Ausschuß seine Arbeiten bereits erledigt, und der Referent, 
derr Reichssrath v. Htintz, hat auch seine Vorschläge zu dem 
Frillen und vierten Buche hbereits soweit gesördert, datz die wei— 
leren Berathungen im Ausschusse selbst wohl bald nach Exöffnung 
des kommenden Landtags aufgenommen werden können. 8 
Neustadt, 11. Äugust. Küunftigen Sonntag findet dahier 
eine Versammlung der Bürgermeister der Kantonsorte 
der Pfalz statt, nicht wegen der Socialgesetzgebung, sondern um 
zu berathen, welches Hochzeitsgeschenk dem regierenden König von 
der Pfalz gemacht werden soll. 
— Eine Versammlung pfälzischet Abgeordneten fand gestern 
zier statt zu einer Besprechung, augesichts der drohenden nenen 
Socialgesetze. Die Versammelten beschlossen, den zwei pfälzischen 
Abgeordneten im Sorialgesezgebungsausschuß, den Herren Kolb 
und v. Soyer, ihre Zustimmung zu allen Voten und Anträgen 
auszusprechen, weitere Schritte aber auf einer spätern abzuhalten⸗ 
den Versammlung zu berathen, an welcher Herr v. Soner ver⸗ 
önlich theil nehmen wird . 
Land 3 Es ist nunmehr festgestellt, daß das 
giet garnisonitende J. Vat. des J. Inf.⸗Neg. am 80. Augutt 
Zandau verläßt; es hat Befehl, am J. Sept. in feinem neruen 
HBarnisonsort München einzutreffen. 75.* 
Diensles⸗Nachrichten. . 
ESeine Majestät der Kömig hat sich bewagen gefunden, unterm 
3. August den Rechnungsführer Ludwig Alwens bei dem Zucht⸗ 
hause und der Polizeianstalt in Kaiserslautern- in gleicher Dienstes⸗ 
cigenschaft an die Gefangenanstalt Franlenthal unter gleichzeitiger 
Aeberiragung der Fuuktion des Inspectoxs diefer Anstalt zu ver⸗ 
sehen uͤnd die hiedurch fich erledigende Rechnungsführerstelle bei 
dein Zuchthause und der Polizeianstalt Kaiserslautern dem geprüf⸗ 
sen Rechtspraktikanten und functionirenden Actuar an diefen beiden 
Anstalten, August Meyer in propvisorischer Eigenschaft zu verleihen; 
anterm gleichen Datum den Appellationsgerichtsrath Karl Hoffmann 
in Zweibrücken, seinem allerunterthänigsten Ansuchen, entsprechend, 
uf den Grund des 3 22 lit. D. der IX- Beilage zur Verfassungs⸗ 
Urkunde wegen nachgewiesener, durch körverliches Leiden herbeiqe⸗ 
F Deutschland. 
München, 8. Aug. Für deun Empfang des Kaisers Na⸗ 
poleon und seine Gemahlin sind in der igl. Residenz die nach 
Zaiser Karl (Albrecht) VIII. benannten Kaiserzimmer hergerichtet 
dorden. Belanntlich bewohnte auch Napoleon J. diese Gemächer. 
München, 9. August. Ein Justizminister ist noch immer 
nicht ernannt? — An die Staatsbahnverwaltung ift nun die Be⸗ 
stellung eines Sonderzuges für die franzssischen Maje st ä⸗ 
en gelangt. Diese werden am 17. Nachts spät in Augsburg 
eintressen, im Gasthof zu den „Drei Mohren“, in welchem voriges 
Jahr der Rumpfbundestag verstarb, absteigen und bis zum 18. 
Hiltags verweilen, um sich die Stadt noch einmal zu besehen, in 
welcher der Kaiser Napoleon einst mit seiner Mutter mehrere Ju⸗ 
gendjahre verlebt und das Gymnasium besucht hat, ‚Von Augs⸗ 
durg geht die Fahrt ununterbrochen nach Salzburg in München 
wird nur so viel Halt gemacht, als der Maschinenwechsel erfordert 
Der 18. August ist der Geburtstag des Kaisers Franz Joseph 
dessen Gemahlin zum Empfang ebenfalls in Salzburg sein wird. 
Wie es heiht, sollen die beiden Kaiserpaare guch einen Tag in 
Ischl zubringen, so daß das Zusammensein sich auf drej Tage er⸗ 
eecken und die Rückkunfl des französischen Herrscherpaares in 
Paris am 22. Abends erfolgen würde. — In Augsbure 
beginnt übermorgen das dritte „bayerische Landesschießen.“ Der 
Besuch verspricht sehr zahlreich zu werden. — 
— 24 zuverlässiger Quelle erfahren wir, daß sämmtliche 
drei Curse ber beiden polytechnischen Schulen zu München 
und Rücrn berg im nächsten Schuljahre 1867/68 noch fortbeste— 
hen sollen, um denjenigen Gewerbsch ü lern des dritten Cur⸗ 
jes, welche sich weiter ausbilden wollen, den Eintrittt in den er⸗ 
sten Curs der politechnischen Schule alten Styls möglich zu ma⸗ 
chen. Diesem Eintritt wird eine Aufnahmsprüfung vorausgehen, 
welche die bisher an den, Gewerbschulen bestandene Absolutorial⸗ 
prüfung ersetzt und zwar mit dieser im Wesentlichen übereinstimmt. 
Was weiler den Uebertritt an das mit dem Jahre 1868/69 zu 
eröffnende neue Münchener Polytechnikum hetrifft, so wird 
derselbe allen jenen Gewerbschülern gestattet werden, welche sich 
nach ihrem Abgange von der Gewerbschule und bis zum achtzehn 
ten Lebensjahre an einer der alten polytechnischen Schulen oder 
an einer diese ersetzenden höheren technischen Lehranstalten zu Nürn⸗ 
berg oder Ausgsburg dieselbe Reife erwotben haben wie die Ab 
soldenten der Realghmnafien. — Das hiesige Comite des Ju ri⸗ 
stentages hat für die Ueberlafsung des Rathhaussaales und 
für den Zuschuß von 1000 fl. zu den Kosten des Juristentages 
dem Maggistrat und den Gemeindebebollmächtigten der Stadt 
München seinen Dank ausgesprochen. 
Maänchen, O. August. Die Abg. Crämer, Dr. Brater, Ur 
han und Dr. Edel haben dem Socialgesetzgebungs⸗Auschuß gestern 
bestimmt formulirte Modisicationsanträge zu verschiedenen Artikeln 
des Gemeindegesetzes übergeben. — Die Alademie der bildenden 
Kuünste beabsichtigt, die in der Zahl ihrer Ehrenmitglieder in den 
letzten Jahren eingetretenen Lücken wieder auszufühlen und wird 
die Ramen der neugewählten Ehrenmitglieder in üblicher Weise am 
15. d. Mis, als dem Geburts⸗ und Namensfeste des Königs, 
verkünden. Wie wir hören, haben die getroffenen Nerwahlen be⸗ 
reus die allerhöchste Bestätigung erhalten. —Das k. Staatsmi⸗ 
nisterium der Finanzen hat verfügt, daß zuür theoretischen Geome 
terprüfung künftighin nur solche Adspiranten zuzulafsen find, welche 
U) entweder ein Reals oder ein humanistisches Gymnasium absol⸗ 
virt, oder M) nach absolvirter Lateinschule mindefiens vier Jahrt 
lechnische Ansialten (Gewerbs-, polytechnische, hoͤhere landwirthschaftliche 
Schulen) mit gutem Erfolg besucht haben. — An läßlich der in 
wenig Tagen erfolgenden Erbffnung der Bre nnerbahn, durch 
welche die unmittelbare Verbindung mit Italien, woselbft in vie⸗ 
len Gegenden die Cholera herrscht, hergestellt wird, und auch mit 
Rücksicht auf die, wenn auch vereinzelten, Cholera⸗Erkrankungen ir 
Zürich hat das Staatsministerium die Kreisregierungen angewiesen 
sofort die geeigneten fürsorglichen Anordnungen zu treffen und ins