Full text: St. Ingberter Anzeiger

Sl. Ingberler Zcnzeiger. 
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Nro. 110. 4 d Sams stag, den 4. September 51867. 
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mneeune Deutschland. mn Berathungen Theil, nehmen, nach deren Schluß die näussauischen 
. Muürnche nzuB. Sept.- Hr.“ v. Lutz“ wird Justizminister. — herberufen werden sollen. — Die Prob.Corr.“ 
Sie konnen ich auf die Sicherheit dieser Kachricht verlassen und hat unter der Ueberschrift; „Eine deutsche Rede“ die Hauptsätze 
eselbe lrotz ehwaigen Widerspruchs aufrecht erhalten. (Fr. Kur.) der badischen Thronrede abgedrudt und sagt bei Besprechung der 
Münmchen, 10. Sept.“ Durch das neue Wehrgesetz wird Frankfurter Wahlen: „Selbft in Frankfurt a. M. wo die ver— 
dem Adel dar ihnn bisher eingeraumte Recht entigogen sene Sohne dorene Selbstständigkeit aufs schmerzlichste bellagt wird/ hat die be⸗ 
ene sitere Prusung dis Cudelten in die Armec Keten zu lJasfen onnene Partei, welche den Anschluß an Preußen aufrichtig wünscht 
ecüenche u . Septe Ser Maje der Kaiser von Oeser den Sieg davon, getragen ¶ . ahh ereee 
teich in biesen Doigen mu dem Eiijug von Wien hier eingetroffen . Serlin, 11. Sept. Ueber den Eindruck der Thronrede 
nd hat nach eingenommenem Frühstück im Bahnhofe die Reise läßt sich nur jagen; daß dieselbe eigentlich gar keinen Eindruck ge— 
d Schaffhaufen jorigeseht. woselbst von Zurich lommend, auch Nacht hat. Jedermann hatte irgend einen Passus über die Ver⸗ 
ve die ainsean von Sefterreich und die Königin? von daltnisse zum Ausland erwartet, umd während man Zoch dorauf 
Reapel eintreffen werden· vartete, war die Kede zu Ende. Aehnlich wie im weißen Saale 
TKarsruhe, 10. Septe Der Abgeordnetenkammer sind var auch der Eindruck im großen Publikum: man fühlte sich ent— 
ahlreiche: Gesetzeniwürfe vorgelegt; darunter ein Wehrgesetz nach täuscht. — 77 
ießgabe der breußischen Heeredorgamsation. Aufhebung des paf.Die heutige erste Sitzung des Reichstages verlief unter 
nen Wahlcensus und' Gesehe Vetreffs des Elementarunterrichts. den hergebrachten Formlichkeiten der ersten einleitenden Geschäfte. 
Bexrlin 10. Sept. Wer von der Rede, mit welcher heute Sie contrastirte wesentlich zu derjenigen des frühern Reichstages 
der Konig die erste Session der ersten Legislaturperidde des zurch die lückenhafte Befetzung des Saales und die ziemlich ge⸗ 
Reichsstagsdes Norddeutschen Bundes eine einfache und sachliche inge Zuhorerschaft auf den Tribünen, so daß“ das Ganze einen 
Darlegung dessen erwartete,, was seit dem Schlusse des conftitui— ziemlich nüchternen Eindruck machte. (Saarbr 8tg 7 
anden Kaichslags geschehen und was demm Reichslag zu Harbeiten Wien-8. Sept. Mehr als tausend Besitzer von Kossuth. 
aufgegeben ist, der wird befriedigt, enttauscht aber werden dieje⸗ noten haben Gesuche an das ungarische Finanzministerium gerichtet, 
nigen sein, welche auf eine Rede mit Knalleffecten hofften. Der um theilweise oder vollstandige Einlssung ihres Papiergeldes. Die 
Qoͤnig konnte mehr alser gesagt hat, in der That nicht jagen. Meisten berufen sich darcuf, daß durch Anerkennung der Rechts- 
Er will den Frieben und hafft ihn erhalten zu können, aber er Fontinuität auch“ die Entwerthung dieses Geldes aufgehoben sei 
veiß daß auch die friedferligsten Frungosen den Krieg für unver⸗ Andere leiten aus der allgemeinen Amnestie ihre Ansprüche her 
meidlich halten.: Es bestanigt sich, daß die Domaͤnenang en ind behaupten, daß mit der verheißenen Rücderstattung · der ebnfis⸗ 
gensheint mit dem Herzogvon Nassau geregelt ist. Der Kis irten Güter auch die Rückerftattung · des confiscirten Werthes X 
nig hat dem Herzog das Schloß Bibrich mit dem Vark, das Jagd doffuthnoten ausgesprochen· sei. Endlich wird geltend gemacht/ 
schioß die Phtte, die russische Capelle und das -Amt Hornau ?aß Windischgrätz mit Koffuthnoten den Sold der Soldaten zahlte 
dem Prinzen Nicolaus aber das Palais am Kursaal in Wiesba ind Jedermann gezwungen.war,“ dieses Geld anzunehmien, daß 
den zugewiesen Rach der prodisorischen Abrechnung- betragen älso die Organe der österreichischen Regierumg selbst die Kossuth— 
die Tinnahmen des Zohlvereius im ersten Semester 1867: aoten als gůltig anerkannten und in diesem Sinne verwertheten. 
oss 885 Thlr, d. h. 1,278,428 Thlr. mehr als im erster Die uungarische Regierung hat diese Gesuche noch nicht beantwortet; 
Semester 1868b6s. — es sollen Berathungen Statt finden, ob nicht die Besißer von Kos⸗ 
Die Plenarsitzung des Reichstages wurde durch eine An · uthnoten theilweise zu entschüdigen wären. inn uun 5 
prache des Alterspräsidenten Frankenberg eröffnet. Derselbe sagte 55 Wien, 40. Sept. Die, Wiener Correspondeng“! . meldet 
die Bundesverfassung ist zum Bundesgesetz geworden und dami Baron Lago/ der fFrühere Vertreter Oeslerreichs in Merieo!.ist⸗in 
qn Soren fur die uanlidnale Entwicluag Deunschlands gewonnen Wien eingetroffen und wurde sogleich vom Kaiser empfangen. 
An uns ist es, diesen Boden auszubauen und dies werde gelingen kbenso ist der belgische Staatse Minister Tesch hier eingetroffen. 
wenn wir unsere Aufgabe unter Beseitigung aller Parteibestrebun. Wisen, 14. Sept. Der von dem Reichsraths-Ausschusse 
jen erledigen. Die Versammlung nahm hierauf vorläufig die ur tonfessionelle Angelegenheiten ausgearbeitete Gesetzentwurf hebt 
frühere Geschäftsordnung an und ernannte zu provijorischen Schrift das bisher geltende Eherecht auf und ertlärt die Ehe als zeimoreit 
führern die Herren Stuͤmm, Pauly, Graf Franckenberg und Ples— bürgerliches, lediglich den Vorschriften des Cibilgesetzbuches unter⸗ 
sen hierauf wurden die Abtheilungen verlvost, welche morgen zun Vorfenes Institut und verlangt die Einführung der Civilehe.at 
Prufung der Wahlen zusammentrelen sollen. — * —Der heutige · Wanderer“ meldet: In dem gestern unter 
dDie „Kreuzzeitung“ meldet die definitive Annahme des Vorsitz des Kaisers abgehaltenen Ministerrath, ist eine Ausgleich⸗ 
Gesandischaftspostens in Berlin durch den Grafen Hegnenberg- Duz ung der Neinungsverschiedenheit zwischen dem ungarischen Finanz⸗ 
und die Ernennung des Majors Fabre zum würtembergischer minister und den Reichsfinanzminister zu Stande gekommen. n Die 
Militärbevollmächtigien duhierun gete 22. Anschauungen über die Nothwendigkeit. einer baldigen Beseitigung 
Berlinm i Sept. Das Finanzministerium macht bekannt, des Defizits und Herstellung des Gleichgewichts im Staatshaus— 
daß von den in Weidionen dee Milnar siud Marineanleihe zunachst halt fanden Anerlennung und sollen die Grundlagen eingreifender 
5. Millionen Thlr. emittirt werden sollen, und zwar zum Zinsfuf Reformen auf dem Gebiete der Finunzpolitik bilden. Der unga⸗ 
don Iroc. mit neunmonatlicher Umlaufszeit pom 150 August a c äscherseits gemachte Vorschlag wegen des Präcipuums von 30 Mill. 
ab. — Der „Staatsanzeiger“ publicirt Verordnungen, betreffend Bulden ward nicht acceptirt, dagegen soll beschlossen worden sein, 
die Außer⸗ und Wieder-Incourssetzung, sowie die Umschreibung ine Unification der Staatsschuld herzustellen, das Erforderniß für 
von Papieren auf. Inhaber für die neuen Landestheile, die Gü— Staatsschuldentilgung aus dem Budget der Staatsschulden⸗ Be⸗ 
erconsolidation in Nassau und, die Ablofung der Servituten in deckung zu streichen und beide Finanzminister mit der Detailgus 
Kurhessen. — Wie die „Kreuzzeitung“ hört, wird der Civilcom arbeitung zur Durchführung der Maßnahmen zu beauftragen.“ 
issar d. Hardenberg zum Regterungzpräsidenten in Hannoder ere Wie die heutige Debatte“ meldet, haben die Regierungen, von 
nannt werden. — Die „Provinzialcorrespondenz“ sagt Ueber die Frankreich und England an die griechische Regierung, eine Note 
Reise des Königs nach Hohenzollern seien noch keine endgiltigen zerichtet, welche, an die Neutralitatspflicht eri nuerud. erllaͤrt, jede 
Hestimmungen getroffen, und die au die beabsichtigte Reise gee Stdrung des Status quo musse für Griechenland Gefahren herauf— 
mupflen politishen Gerüchte seien völlig grundlos. Ferner: Die beschwoören, finr welches es allein verantwortlich selt.. en 
Zerlrauensmönner aus den Elbherzogthümetn seein- auf DonnerFraukreich. t 
dag hierber berufen und Herr d.Scheel-Plessen werde an ibren Paris 11.Sept. Nach den Berichten, der franzöfischen