Amstanden und sobald als möglich einen Schlag gegen Rom zu
aen a i 9 —3 — — —
AuFlorenz, 31. September. Die amtliche Zeitung bringt
aine auf die Gartbaldische Agit id m bezugůche Erklarung
her zufolge datz Ministerium eine Verletzung der xomischen Grenze
nicht dulden und' den Zuwiderhandelndendie: Veränmwobrtlichkeit
iür alle Folgen überläßt. 7*
Rom, 21. Sept. In einem feierlichen Consistorium v e r⸗
»a mm ke der Papst Pius und erklärte Null uünd RNichlig das
talienische Gesetz uͤber die AUrsupation der Nirchenguterte ge
Vermischtes.
F Landau, 19. Sept. Zwei Gendarmen, der eine von
der Station Landau Namens Fries, der andere von der Sta⸗
tion Edenkoben, kamen heute Vormittag 11 Uhr nach Niederhoch⸗
tadt, wo sie bei Pfalzwirth Voelker einkehrten aßßzen und tranken,
nährend der Wirth Voelker auf einer Bank sitzend, den Kopf auf
den Tisch gelegt, eingeschlafen war. Als nun der Gendarm Fries
in den Hof gegangen war, schlug er bei der Rückkehr in's Zim⸗
ner dem schlafenden Voelker mit der Säbelscheide in's Genich
dicser sthr in die Hohe und röef* Muß ich inir denn Alles 'ge⸗
salled kasstn 22 Hieraus entspann siche eine Worthaigeret isi de—
ren Verlauf der Gendarm Fries den! Säbel zog und“ den Wirth
Boelker durch einen Stich jn den Schenkel verwundete; nun ließ
Boelker inen Polizeidienet Jjur Hilfe rufen? welchem' aber die
Bendarmen erklaͤrten, daß er ihnen Nichts zu sagen habe. Nun
artete der Streit zu schweren Thätlichkeiten aus wobei der Gen⸗
darm Fries dem herbeigerufenen Polizeidiener eine toͤdtliche Stich⸗
wunde beibrachte. Jetzt wurde Sturm geläutet. und die beiden
Gendarmen von den Bauern überwältigt, welche dieselben heute
Abend G Uhr, mit ihren eigenen Ketten an den Händen krumm
zeschlossen, als Arreftanten hieher brachten und zwar mit gunzlich
jerfetzten Kleidern, so daß man ihnen von der hiesigen Gendar⸗
mexie⸗Station Mäntel an's Thor holen —
die Stadt transportiren konnte. — Der unglückliche Polizeidiener,
zin ruhiger, braver Mann, starb nach einer Stunde er hinlerlaßt
Frau und Kinder. (Annw. W.)
fLudwigshafen, 17. Seßt. Im Monat August 1867
hat die pfülz. Ludwigsbahn 250,073 fl. 86 kr. ertragen; gegen
den gleichen Monat 1866 Mehreinnahme 63,488 fl. 50 kr. —
Die pfälz. Maximiliansbahn ertrug im August 1867 68,314 fl.
is irg mehr gegen August 1860 19047 s. 24 Ir. — vie Neu⸗
tadt · Dürkheimer Bahn haite eine Einnahme von 8,446 I. 88 kr.
niehr gegen August 1866 887 fl. 7 It.
. Nächsten Sonntag veranstalten die Gebrüder Berg in!
Frankfurt eine Luftschifffahrt, bei welcher auch ein Elephant
mitgenommen werden soll,
F In Stelle der jetzt umlaufenden Noten der preußischen
Bank zu 10 Thaler soslen andere von demselben Betrage ausge⸗
geben werden. vd
F (Ein Fürst in Tricots. Der belkannte Fürst Paul von
Thurn und Taxis jst nunmehr vollständig in Momus' Dienste ge⸗
freten und hat ein Engagement am Theater in Köln angetreten.
Dort befindet sich jenes Fräulein Kreuzer, welches stets genannt
vurde, wenn man von den seltsamen Launen des Fürsten zu er⸗
zühlen wußte. Der Director des Kölner Theaters hofft mit dem
durchlauchtigsten Komiker gute Geschäfte zu machen.
x In Berlin verurtheilte das Criminalgericht den Redacteur
des „Kladderadatsch,“ Dohm zu vierzehn Tagen Gefängnißstrafe.
Veranlassung zu dieser Verurtheilung gab ein Gedicht in Nr.“ 22
des „Kladderadatsch“ unter der Ueberschrift: Für die Weltaus—
itellung,“ worin gesagt wurde, daß 25 Heilige pon on pr
Ausstellung nach Paris geschickt werden solllen.“ Es wurde in dem
edichte eine Verspottung von Einrichtungen in“ der? katholischen
stirche gefunden. *7
.T. In Bristol wurde eine Falschmünzerbande nebst sämmt⸗
lichen Werkzeugen und Formen aufgehoben, ebenso ein Photograph
nebst seinem Sohne festgenommen, welcher äußerst gelungene Nach⸗
hildungen von 1 8strl. Noten gefertigt und als achte in den Ver⸗
kehr gebracht hatten —
gr den Konig von Portugal soll ein eigenthümliches
Atzen ügt stattgefunden haben.“ Bti einem Gang durch die Stra⸗
zen don Lifsabon sprang ein Affe, der gerade sein Kunststück zeigte,
auf ihn, und hätte ihn beinahe erdrosselt, ehe abgewehrt wer⸗
den kounte. J
7 Für sparsame Hausfrauen haben zwei Norweger, Swansen
ind Thaler, eine aufomatische (selbstarbeitende) Küsch e er⸗
sonnen und damit auf der Pariser Ausßpellung viel Beifall gefum
den. Das Princip des kleinen einfachen Apparates iß nichts an⸗
deres als die jchlechte Warmeleitungs⸗ oder gute Warmerhaltungs⸗
ähigkeit thierischer Haare. dieselbe Eigenschafi. die unsern Wollklei⸗
dern und Pelzen ihre Brauchbarkeit verleiht. Hiernach besteht die
zutomatische Küche aus einem hölzernen, nach unten etwas enger
petdenden Lastent oder Kistchen vdessen Innenwunde mit einem
dicken Filz! von Pferdehaaren ausgelegt sindzunemm zugehbriger
hlecherner· Einsatz füllt den Innenraum' gerade aus imd ein Holze
jeckel schließt das Ganze. Beim Gebrauch wird dus Blechgefuͤß
ode ein Casserol benuhee Manseht zaBRindfleisch darim mi
altem Wasser; un und: bringtes über hellem Feuer zum Sieden.
Ist dieser Punkt erreicht; so laäßt man das Sieden voch f uff
Finuntenraang fortgehen, setzt dannn daß Casserol in Den
dasten, deckt zu und überläßt es dem Apparat, das angefangene
Werk zu Ende zu führen:“nDie erlangte und durch denselben zue
ammengehaltene Hitze reicht hin, um das Fleisch innerhalb drei
Stunden, vhne weitere Anwendung von Feuer vollständig gar zu;
ochem wobei auch noch eine sehr⸗ schmachhafie Brühe gemonnen
virð. In Zwischenzeiten läßt sich der Apparat auch im entgegew⸗
zesetzten Sinne, namlich wie ein kleiner Eisteller benutzem du na⸗
ürlich die wärmedichtäͤn Wände äußere Wüärme eben so schwer.
ns Innere dringen kassen wie umgekehrt. Willf man! also Butter,
Fleisch ꝛc. in guter Frische erhalten, das Eis vor dem Schmelzen
ewahren, so ist die automatische Küche der geeignete Ort hierzu.
an verlauft dergleichen Apparate! in “einem Format daß sie dür
146 Personen Vouillon ssefern in Paris frt 17 5*. R.
— Der Bürgermeister Ritter von WMertens in“ Salzburg er⸗
hielt pon der Kaiserin Eugenie — wohl in Erwiberung des ihr
don der Stadt Salzburg überreichten Ansichtenalbums — eine
sosthare goldene Busennadel mit Brillanfen und Perlen.
7 Der —A der Pflugschaar. Die Eng—
änder spannen geggenwärtig ine Indien den Elephanten dor den
Pflug. Sie haben aus »demschönen Thiere einen“ friedlichen
Arbeifer gemacht. Man fertigt in London ungeriein große und
sarke Pflüge an, wie sie der Kraft des Thieres angemessen sind
und schaffte fie per Dampfboot über das mitfelländische Meer,
den Canal von Suez, das rothe Meer uͤnd den indischen Ocean
nach ihren Bestimmungsorten. Jeden Morgen nimmt —J
ohant seinen Führer beim · Gürtel setzt Lihnficht Auf! den diu⸗
ken und geht auf's Feld. Zwei Arbeiter halten die Pflugstergen.
So lange die Sonne über dem Horizont steht, macht der Ele—
phant seinen Weg und wirft hinter sich einen Haufen Erde oder
zdielmehr einen langen kleinen Hügel auf; er zieht auf diese Wesse
eine Furche von beinahe 5 Fuß Breite und 3 Fuß idh J—
Landwirthichaftliches.
Die Lockerung des Untergrundes. Gelegentlich
der 36. Generalversammlung des landwirthschaftlichen' Vereins
der Provinz Rheinpreußen, welche in der zweiten Woche des Sep⸗
ember zu Saarlouis stattfand, hatte Herr v. Fellenberg, Guts-
vesitzer zu Merzig, zwei Garben Hafer ausgestellt, welche auf dem⸗
elben Boden, in gleichem Düngerzustande, gleicher Saatzeit ge⸗
vachsen waren, nur mit dem · Untetfchiede, daß ein Theil des bde⸗
reffenden Ackers vor Winter mit dem Untergrundspfluge befahren
porden war, der andere nicht. Die Hafergarbe von dem mit dem
Intergrundspfluge befahrenen Stüche war nicht mehr als 1 Fuß
änger als die andere und wog beinuhe noch“ einmal so d
viewohl beide in gleicher Seillänge lagen und gleichmäßig ange—
ogen waren. Auch die landwirthschaftliche Lehranstaͤlt in Worms
jat in diesem Jahre eine Reihe weiterer Versuche über die Wirlk⸗
ing der Untergrunds-Loderumgauf Kartoffeln -ausführen lassen.
Zo weit die Resultate bis jetzi zufammengeftellt sind, rgaben die
Bersuchsstücke mit gelbocke rtem Untergrunde gegenübet den
onst gleichmaßig behandelten Stücen:: ohne —
hurchschntttlich 27 Procent Mehrertrag, mit Ausnahme auf den⸗
enigen Boöden, die einen undurchlassenden Untergründ
atten, wo sich eine Verminderung des Ertrages nach der Ünter—
grunds Locerung herausstellte. Diese Beobachtung steht auch im
kintlange mit den in Saarlouis ausgesprochenen Etfahrungen,
vornach auf Böden mit undurchlafsendem Untergrunde die Unter⸗
grundsloderung des Bodens vorausgehen muß
deber Kapitalverwendung. Bei den meisten
JZandwirthen, jusbesondere aber ber den weniger begüterten, herrfscht
aoch allgemein der Brauch, erübrigte Gelder wo möglich nur zur
Bergroͤßerung ihres Grundbefitzes zu perwenden. Die Nachfrage
nach Grundstücen ist deshalb immer groß, das Angebot dagegen
tein, wodurch dann manchmal ganz enorme Güterpreise entstehen.
Inmoglich ist es, daß ein Besitzer von solch enormm theuern Grund-
fücken eine Rente und für Arbeit einen entjprechenden Lohn haben
ann, und wenn er auch die bestrentirenden Bewächse darauf dauit.
Perden diese übermäßigen Preise aus kigenen Hritneln bezahlt,
vas gewöhnlich der Fall ist, dann lommi der Landwirth nichi
ückwarts, er Kommt aber auch nicht vorwärts; müssen aher die
Mittel hierzu geliehen werden, dann der Rückschriii hicher danß