Full text: St. Ingberter Anzeiger

sind vorbereitender Natiw für das von Pnus R. gausgeschriebene neren Gemeindetz Fur Empfangsfeerlichkeiten und Deputationen 
allgemeine Concilinm zu Jom am Schlusse des Jahres 1868, Die bewilligt hatten. Äuf die Anfrage eines Mitgliedes des Gemein.— 
ysterreichischen Blchoft werden; der Verszmmluung nicht beiwohnen A deraths ghelche ver“ rieclen Vortheile die Kaiserreise dexeStadt Lille 
„weil“, wie das⸗ Nanz. J.“ Jagt: der Concordatssturm in Ver⸗ verschafft? habenß glautbt⸗ ¶Bürgermeister keine Antwort ertheilen 
bindund int den sorigen⸗ schwierigen Verhälmissen de Augenblicks u müssenn. * 
sie zwingt in Oesterruich zu bleiben und insbesondere ihren Platz Paris 19. Och. Der Kaiser besuchte gestern die Exposi 
m Reichsrathe einzunehmen.“ Zehn österreichische Prälaten hatten tion. Er konnte auf zahlreichen Schaufenstern die Inschrift be— 
vorher ihre Theilnahme zugesagt. Die Bischöfe von Speyer, Rot. merken: „Ich lehne die Belohnung der Ausstellungs-Jury ab, 
lenburg, Limburg q. d. Lahn- und Münster in Westphalen sind aber ich nehme die lobende Erwähnung der Arbeilerdelega 
theils durch augenblickliches Unwohlsein, theils durch allgemein kör- lion an.“ — FJ V— VVV 
perliche Gebrechlichkeit an der Theilnahme bei den Conferenzun Paris 21. Oct. Der Kaiser von Oesterreich trifft am 22. 
verhindert. — in Straßburg, am 23. Nachmittags in Paris ein. Koͤnig Lud— 
Berlin, 19. Oct. Die Elberfelder Ztg.“ schreibt: „Die wig J. von Bahern, der bekanntlich in Nizza überwintern will, 
projectirie formidable Befestigung vou Straßburg wird noch ver- verweilt einige Tage in Paris, wo er am 25. eintrifft“ 
därkt durch die in Aussicht genommene Rheinflotille von transpor⸗ — Paris, 21. Oct.,Die „Patrie“ sagt, daß in der 
tablen Kanonenbooten. Die zwölf in der Fabrit von Claparéde Lage eine Aenderung eingetreten sjei, ohne daß indessen die Ent— 
und Commartin in St. Denis gebauten Schraubendampfer, von chließungen der Regierung sich geändert hätten; die Expedition 
denen bereits drei nach Straßburg abgeliefert worden sind, und onue jeden Augenblick abgehen. — Nach Berichten“ aus Florenz 
welche destimmt sein sollen, zu der Vertheidigung dieser Festung jat der König das Entlassungsgesuch Rattazzis angenommen Man 
heizutragen, resp. je nach Umständen selbstverständlich auch zu dem erwartet ein Ministerlum Cialdini, welches Maßregeln gegen die 
Angriff auf Mainz und die preußischen Rheinfestungen mitzuwirken. Revolution ergreifen und die Hauptsitze der Aetionspartei im Noth⸗ 
dürften die preußische Regierung bestimmen, um so entschiedener fall in Belagerungaznstand erklären würde. — 
auf eine Sicherung von Süddeutschland Bedacht zu nehmen.“ —Die Presse meldet Cialdini hat die Bildung eines 
Bexlin, 21. Oct. Die Unterzeichnung der Postconvention neuen Ministeriums übernommen und die Schließung der Werbe— 
mit Amerika, welche die Taxe für den frankirten Brief von 15 bureaus's sowie die Auflösung des Unterstützungsconites angeord⸗ 
Brammen auf 4 Silbergroschen herabsetzt, wurde, nachdem Bayerns iet. — Der „Constitutionnel“ bestätigt diese Nachricht; er spricht 
Zustimmung eingetroffen, in diesen Tagen erlassen und wird even- die Hoffnung aus; daß es Italien gelingen werde, sich den re— 
zuell noch heute stattfinden. — Der König bleibt noch einige Tage volutionären Antrieben zu entziehen, und beglückwünscht die Re— 
in Baden-Baden. .. gierung wegen ihrer festen Haltung g.. — 
— Die Errichtung eines zweiten Telegraphenbüreaus in Paris, 21. Oct, Der Bruch zwischen Italien und Frank⸗ 
Berlin euter'sches) unter Leitung des Hofraths Albers ist jetzt Leich soll durch preußaische Vermittlung vermieden werden. — 
vom Ministerium, nachdem allen gesetzlichen Anforderungen ent- Das Minifterium hat in Florenz seine Demission gegeben und 
sprochen worden, genehmigt. Diese Concurrenz wird heilsam sein. Baribaldi befindet sich vor 
— Das Herrenhaus wird um 30—40 Mitglieder verstärklt wer —Die Getreidetheuerung beginnt bereits ihre voll⸗ 
den, Es werden in den nächsten Tagen die Städte und Körper⸗ Wirkung auf die öffentliche Ordnung auszuüben. In voriger 
schaften bezeichnet, welche Candidaten für das Herrenhaus präsen- Woche sind in Rapoleonville (Vendée) große Unruhen in Folge 
tiren sollen. Gleichzeitig wird aber auch die Berufung mehrerer von Getreideaufkäufen Seitens einiger Händler jener Stadt er⸗ 
Persönlichkeiten in das Haus aus Allerhöchstem Vertrauen er⸗ folgt. Die Truppen“ mußten einschreiten; das Volk empfing sie 
folgen. — Die Panzerfregatte „Friedrich Karl“ ist am 15. Oct. mit Steinwürfen; es fande ein förmlicher Kampf statt. Am näch— 
bon Toulon nach Kiel abgegangen. en Tage wurde ein Getreidewagen vor dem Hause eines jener 
Berlin, 22. Oct. In der heutigen Sitzung des Reichs- händler angegriffen, Die Dragoner mußten das Volk mit blanker 
sags beantragten die Abgeordneten Braun (Wiesbaden) und Mi- Woffe auseinander treiben. Andere Unruhen haben in Vannes, 
chaelis: Der Reichstag wolle die Zollvereinsverträge nur den- Josselin, Lorient und“ Geumine stattgefunden, bei Rohan ist ein 
jenigen süddeutschen Staaten gegenüber genehmigen, welche die Vetreidebot versenkt worden. 
Rechtsverbindlichkeit der Allianzverträge nicht in Frage stellen. „Paris, 22. Oet. Der Kaiser von Oesterreich ist diesen 
Wien, 17. Oct. Die heutige Sitzung des Abgeordneten. Morgen in Straßburg und Mittags in Nancy eingetroffen — 
hauses wurde mit der Erwähnung der kaiserlichen Antwort anDiePatrie“ meldet, daß Garibaldi auf dem Continent ein— 
die Bischöfe eröffnet, welche der Präsident mit nachfolgenden Be— jetroffen ist; doch ist sein Aufenthalt unbekannt. — 
merkungen begleitete: „Es ist in derselben der Ueberzeugung deg Etendard“ schreibtz Gestern Abend und diese Nacht waren 
Kaisers Ausdruck gegeben, daß forthin der Constitutionalismus in in Florenz einige Unordnungen; die Aufregung, obwohl lebhaft, 
Oesterreich herrschen soll, und daß alle gegen denselben gerichteten hat jedoch bis jetzte keinen ernsten Charakter angenommen. 
Wege, woher immer sie ihren Ausgang finden, Niemanden zum Garibaldi ist bon Caprera verschwunden; man weiß blos, daß er 
Ziele führen sollen.“ Es ist in derselben ausgesprochen, daß in in Livornd gelandet ist. — 
Desterreich nicht blos die Gewissensfreiheit eine sichere Stätte fin- ar e, Der „Moniteur“ sagten, Angesichts des 
den, sondern auch der religiöse Friede herrschen foll (Bravo! Tinfalles det revolutionären Banden in das päpstliche Gebiet, 
Bravo!), und daß unter Beachtung der heiligsten Interessen der hatte die französische Regierung beschlossen, ein Erpeditionscorps 
Bevölkerung doch auch die wichtigften Belange des Staates ferner⸗ nach Civita-Vecchianzu senden, welche Maßregel in Erfüllung der 
hin fsicheren Schut und Schirm finden sollen.“ Pflicht,r der Wuürde und der Ehre Frankreichs stattfinden sollte. 
Ein czechisches Blatt in Prag hat in der That Recht, wenn die Regietung' konnte sich nicht der Gefahr aussetzen, die Unter⸗ 
es, wie soeben ierher telegraphirt wird, den Brief des Kaisers chrift Frankreichs wverletzt oder verkannt zu sehen; saber die italie⸗ 
an den Cardinal Rauscher, worin den 25 Bischöfen wegen ihrer nische Reglerung hat der französischen Erklärungen und Versiche— 
Adresse der Text gelesen wird und der Monarch ganz entschieden rimgen kategorischsten Art gegeben, daß alle nöthigen Maßregeln 
für den angegriffenen Reichskanzler gegen das Episkopat Partei ergriffen sind, um einen Einfall in das päpstliche Gebiet zu ver⸗ 
nimmt, als „eine vollständige Wendung in der Geschichte des Hau- hindern lind die September-Convention zur wirksamen Ausführung 
ses Habsburg“ bezeichnet. Allerwärts macht sich die jubelnde Ues zu bringen.“ In Folge? dieser Mittheilungen hat der Kaiser Be— 
berzeugung geltend, daß der Bruch mit dem Concordate vollzogen fehl'gegeben, die Eiuschiffung der Truppen einzustellen.“ 
und erst dadurch die Möglichkeit freien Verfaffungslebens in Sesfer Paris, 23. Oct.? RNach der „Epoque“ hätte sich Rattazzi 
reich geschaffen ist. Da ist's, was heute Präsident Giskra unter durch Herrn v. Usedomnach Berlin mit der Anfrage gewandt: 
dem Jubel des Abgeordnetenhauses aussprach. Dieser Enthusias- in wie weit Italien im Falle eines Krieges mit Frankreich auf 
mus bes Reichsraths aber findet einen lauten Wiederhall in Une Preußen zählen könne? Das Berliner Cabinet habe vollständig 
garn, in dessen Hauptstadt gestern das Telegramm über das kai⸗ ablehnend geantwortet und von dieser Anfrage der französischen 
serliche Handschreiben in den parlamentarischen Clubs mit don⸗- Regierung Kenntniß gegeben, worauf, mit Recht ver etzt, diese eine 
nernden Eljens begrüßt ward. Urt Ultimatum nach Florenz habe abgehen lassen. Nach dem 
Prag, 21. Die Narodni berichten, Fürst Metternich werde „Figaro“ hätte König Wilhelm selbst dem Kaiser Napoleon directe 
Reichskanzler, dagegen Frhr. v, Beust Botschafter in Paris wer⸗ Mittheilung von diesen Eröffnungen des italienischen Hofes gemacht 
den, und zwar geschehe dieser Wechsel im Interesse des ungarische Voulon, 21. Octe4 Uhr Nachm. Die Brigade Polhes' 
Ausgleiches. J wird wieder ausgeschifft. Die Truppenzüge wurden sistitt, Die 
Frankreich. ingekommene Dib sion wird hier campiren Die Ausrüstung der 
Paris, 17. Oct. Die Kaiserreise in die Norddepartements Swcifte in snrnesmien Acberan n ontrerdre gegeben. 
hat für die Stadt Lille und das Departement eine Ausgabe voonn , Italien. 
nahe an 400,000 Fr. verursacht, ungerechnet der Summen, welche Florenz, 23. Oct. Hier herrscht eine große Aufregung, 
die Städte Roubaix, Tourguing und Dünkirchen, sowie die kleie Ddurch Maueranschlägenwird die Altersclasse von 1842 einberufrn. 
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