Ingberker Anzeiger.
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Rro. 140. 2LCamstag, den 23. Novemberr —1867.
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* Deutschland. schauungen über das Verhaältniß Kußlands zu Preußen haben
Mäünchen, 18. Nov. Die kgl. hreußische Staatsregierung sollen. Die russischen Ultras. welche don Tag zu TZag mehr Sim
hat an die baherische daß Ersuchen am Milnheilung der Verhande fluß auf. den Gang der Politil gewinnen. sollen den ruhsischen
Angen des Gefehgebungsausschusses unserer Kammer der Abgeord⸗ Thronfolger zu einem engrgischen Schritte dermocht haben, auf dien
rieh aber den Enwurf des CTiwuprocesses gerichtel, welchem Er enischiedene Jurüdweisung der für die Deutschen in den Ofhe ene
suchen en sprochen wird . Wie es scheint debsichugt man zu Ver Provinzen von dem preußischen Gesandien in Peters bura versug
in diesen Sutwurf und die Verhandlungen daruber bor der Aus. sen freundschaftlichen Vorssellungen gerichtet und diesem Schritte
airbe lung eines Eutwurfz desselben Beteeffs fut den Norddeutschen sall sich auch Großfürst Constantin angeschlossen haben. Der Kai⸗
Bund zu benutzen. ser und die Großfürstin Helene halten andererseits an ihren Sym⸗
Rärnbrrg. 18. Rod. Im benachbarten Futth laden bathieen füͤr Preußen ünd, Deutschland fest. Man is auf den
die Herren De. Kiderlin und Dr! Motgenstern zur Unterzeichnung Ausgang des schon lange dauernden Streites seht gespannt, weil
iner Eingabe mehrerer Ruͤrnberger unn Furthee Vereine an die man datin einen charakteristijchen Fingerzeig für die —V
Abgeo dntlentannmer einSie sagen in ret Einiadung: ., Der rujfischen aus wärtigen Politit mit Pecht erblict Zur Lonfe
on der bah rischen Regiernng der Kammer der Abgeordneten dor renzangelegenbeit bemerke ich, vaßz Preußen daran festhält. Italien
elegie Gejchentwurf ber die Wehrbersaffung wuürde wenn er uid der Papst mäßten dem Project zustimmen. Man hat diet
on der Katner angenemmen umd alevann ur Ausfuhrung kom »hnehin leine große Hinneigung dit einer Conferenz und diese ist
menwürde, für Bahern von, unberechenbarem Nachtheile sein. ed ren d man erfahren, daß Rapsledn eine
Dieser Gefeheniwurf be zwece nicht die Tinführung der allgemeinen Meuge kleiner Staaten eingeladen hat. Breußen laßt sich von
Wehrpflicht, wohl aber ein möglichst großes Continent Soldaten, hessen nicht und nicht von Bayern majorisiren, und wenn Hessen
ine Bermehrung des stehenden Heeres . Nach jeuem Gefehentwurf feine Stimime vielleicht Napobeon und gegen Preuitzen giht. so ionnte
wuͤrden dem Lande ungleich mehr Arbeitskräfte als bisher entzogen. das zu Verwidlungen führen, welche gewiß nicht beabfichtigt sind
würden dem Lande ungleich mehr Steuern und Abgaben aufze— denen man aber praktischer aus dem Wege geht. wenn man das
bürdet werdem Jeder.“ dem das Wohl des Landes am Herzen danze Project befeitigt. 4.4
iche solle degen fenen Gesegentwurf iaut feine Summe erheben⸗“ Aus Wi en, 17. Nov.laßt sich das Organ der bayerischen
Berli n ig. Nede Die Eroffnungsrede Napoleons is Regietung, die Sudd,. Presse,“ schreihen .Garibaldi w jetz dort
diesmal durchaus nicht mit solcher Spannung erwartet worden. znicht minder als in Italien der Vollsheld gegen Finsterniß und
wie in früheren Jahren; nach den Worten König Wilhelms konnt⸗ Bedrüdung. 3.
Napoleon sich nur friedlich außern und das war dann nichts mehr Wien, 20. Nov. Der franzosische Botschafter v. Gram⸗
NReues. Gleichwobl hat es Napoleon verstanden, seinen Versicher Ront esanee gestern in Schönbrunn die Koiserin Elisa-
mgen ein Gewand zu geben, das, wenn es nicht mehr als Fuüt beth zu ihrem Namensfest im Auftrag des franzosischen Kaiserpaa ·
lersiaat sein soll. durchaus nicht allzu schön vsn Aussehen wäre. res und überreichte dabei ein don der Kaiserin Eugenie gesandkeß
Won der Hinweis auf die Inieressen und die Wurde Frantreichs Blumenbouquet. Das „Wiener Tagblatt- will wissen der König
Daren die Imeressen und die Wuͤrde Frantreichs debroht, wenn don Griechenlanz habe während seiner jüngsten. Anwesenheit in
Zoden oder Hessn oder Wuritemberg oder Bahern sich dem Rord. Wien unummunden erklärt, den Aufstand in Kreta unterstützen zu
dutschen Busbe an lossen da d ber je far ter wir, find, nüffen und Rußland nicht entbehren zu lönnen.Ferner England
desto gesicherter in der Frieden. habe Serbien in dessen Conflict mit der Türkei, seine Vermittlung
Borpuirn, 19. Nov. An Bahern ist widerholt unde neuer augeboten,welche jedoch von Serbien unter Hinweis auf die be⸗
dings die Andeutung gemacht, das Preußen es nicht hinderm werde reits vorliegende russische Vermittlung dankend abgelehnt, wor⸗
falls die Südstaaten unter einander eine engere Verbindung ab⸗ —J —
hichen wolten Berichte aus Muͤnchen ergoben. daß baherischhe Hamburg, I0. Rod. Bet dem hiesigen Handelsgerichte
Zarntulatifien und die wurttembergitche Regierung in engen Berlist ein interefsanter Prozeß aunhängig gemacht worden. Eine auf
sehungen sedem. Freiherr d Beuft hat dei seiner Durchteise den Veranlassung des Herzogs Friedrich von Augutenburg hierselbst
Fuesten Hohenlohe aufgefordert, der osterreichisch französischen Polilit behufs Liquidation der freiwilligen Anleihe für Schlebwig Holstein
Inhngeseliehen, — Rorgen wird die preußische Enischüeßung in dom 65. December 1863 zusammengetretene Commission von Ham
Betreff des Congresses nach Paris abgehen: eventuelle Theilnahme durgern· und Altongern hat den Kaufmann Ferd. Jacobson auf
sofern sich die zunächst betheiligten Staaten über die Grundlagen derausgabe der seiner Zeit von ihm für Rechnung des her og⸗
der Perhandlungen geeinigt haben. — Der Minister v. Rhoon. uͤchen Militärdepartements auf Lager genommenen Gewehre, edent.
efen Gesundhenuszuand dedentend angegriffen ist wird troßdem auf Zahlung des Kaufpreises derselben von 28,000 Thlrn. ver⸗
a Porlefeuie beheten, so lange es die Aerzte gestatten,klagt. Hert Jacobson hat betanntlich im wvorigen Jahrediese
Berin, 20. Nob. Das Abgeordnelenhaus wählte in sei- Gewehre auf. preußische Requisition an die! preußische Regierung
ner heutigen Sitzung d. Fordenbed zum Prasidenten, Koeller (con. Lusgeliefert, wogegen diese ihm einen Rebers ausgestellt hat, daß
ervativ) zum ersten und Bennigsen zum zweiten Viccprasidenten.l sie für alle wegen derselben etwa an ihn zut erhebenden Ansprüche
Die Nationalpartei deantragte Niederschlagung des gerichtlichen aufkommen wolle. Herr Jacobson wird also die preußische Regie⸗
Berfahrens gegen die, Abgeordneten Twesien und Frenzel und rung wohl zu dieser Vertretung auffordern.
eine Deciaration über den 8. 84 der Verfassung im Sinne Frankreich.
zer betreffenden Bestimmung der Norddeutschen Bundesverfassung Pari 8, 19. Nov. Auf die heutigen Morgenblaͤtter hat die
Beriin, 20. Nod.“ Die. Prob. Corr.“ bestatigt die Be- Thronrede des Kaisers im Allgemeinen denselben Eindruch gemacht
ufung des Baron v. Rothschild ins Herrenhaus. P wie auf die gestrigen Abendblälter. Siecle“ bedauert nur, daßz
Serlin, 20. Now Der „Stagatsanzeiger“ veroffentlicht der gesetzgebende Körper auf ein so wichtiges Actenstück nicht durch
1. M. einen Vortrag vom 18. Juli zwischen Preußen und Frankreich eine Adresse antworten“ koͤnne. Die klerikale Amon“ ist höchst
vegen Anlage einer Eisenbahn von Saarbrücken nach aufgebracht wegen der Stelle Aber die romische und italienische
Sdargemünd und dann auch den Gesetzentwurf über die Ver- Frage. — Was an der englischen Thronrede hier am meisten use
rinigung des Oberapellationsgerichtes mit dem Obertribunal in fällt, das ist das gänzliche Schweigen übet die Confetenge etir?o
d Haragrahen nebst Motiven. — Dem „Dziennik Poznanski“ Umstand, der mit dem gleichen Schweigen“ des Königs Wilhelm
Jehen aus einer angeblich zuverläfsigen Quelle Mittheilungen ilber hedenklich zusammentriffi. Das Schicksal der Conferenz scheint
nenstliche Zerwürfnifse im Schooße der rusfischen Kaiserfamilie zu demnach Allen unzweifelhaft zu sein und manist nun gußerfi
wesche ihren Grund und Ursprung in den verschiedenartigen Au zespannt, wie die kaiserliche Regierung aus der Sackgafse heraus⸗