. Ingberler Znzeiger.
J 487
3 ——— —
Der „St. Jugberter Anzeig er“ mit seinem Unterhaltungsblatte erscheint wöchentlich dreimal; Dienstag, Donnerstag
und Samstag.. Abonnementsdreis vierteljährig 45 Krzr. oder 13 Silbergr. Anzeigen werden mit 3Krzr. die dreispaltige Zeile
Bluttschrift oder deren Raum berechnet.
Nro. 150. Dienstag, den 17. Decemberr 1867.
— — ———— —— — —
Deutschlaud. dau, dann den Laudgerichts-Assessor Julius Petersen in Dürkheim,
München, 11. Dez. In der heu igen Sitzung des vier⸗ um Bezirksgerichts Assessor in Frankenthal, sämmtliche auf aller⸗
sen Ausschusses wurde über den Untrag des Äbgeordneten v. Munch anterthänigstes Ansuchen zu ernennen. . -
zuf allgemeine Cinführung der oblgatorischen Cidilehe berathen. Zufolge RPegierungsbeschluß vom 12. Dec. 1867 wurde der
Der Justizminister erklärte daß er zur Zeit nicht in der Lage sei, Zehrer Jakob Littig in Landau zum Lehrer an der dortigen prot.⸗
Ramens der Staatsregierung bindende Trklärang in dieser Ange- 'eutschen obern Knabenschule, der Lehrer an der landwirthschaften
legenheit deben zu lonnen Das Resulot der Abstimmung war dortbildungsschule in Alsenz. Hermann Rettig, zum Lehrer an der
zie Annahme des v. Münch'schen Antrages, welcher wörtlich lau⸗ orot.-deutschen untern Knabenschule in Landau und der Hilfslehrer
et: Es sei an Se Majestat den Kong die allerehrfurchtsvollste an der prot. Praparanden⸗Anstalt in Edenkoben, Philipp Jakob
Zilte zu richten, dem Landiage einen Geseßeniwurf vorlegen zu Mees, zum Lehrer an der prot.edeutschen untern Mädchenschule
assen, wonach die Civilehe als einzige rechtsgültige Form der Ehe- in Landau, sänimtliche vom 1. Januar 18608 an, ernannt.
ließung fur aue Staolseinwohnererklart und kingefuhrt wirv⸗ Frankfurt a. M. 13. Dec. Das hiesige Appellations-
mit 8 gegen, 3 Stimmen. J J ericht hat heute den Redacteur Thaddäus Lau wegen Verleum⸗
M unshen, 18. Dec,Jn der heutigen Sitzung der Ab- dung der Redactaure der früheren Frankfurter Zejtung“ zu einer
Jeordnetenkammer wurden die ersten 10 Arntel des Wehrgesetzes dierzehntägigen Gefanggißstrafe verurtheilt. Er halte sie beschul-
zach den Vorschlagen des Ausschusses mit großer Mehtheit an- igt im vorigen Jahre im dsterreichischen Solde gestanden zu haben.
denammen. Berlin, 12. Dec. Die Nachrichten über den wachsenden
München, 13. Dec. Troß des Widerspruchs, den seine Nothstand im Osten der Monarchie lauten höchst betrübend. Der
Mittheilung über eine Ermäßigung der beantragten Steucrerhöhung Königsb. N. Z.“ meldet man aus Tilsit: Nach zuverlassigen
von 50 Proc. auf 20) durch die Hoffmann'sche Correspondenz dachrichten wächst der Nothstand auf dem Lande in bedenklichem
erfahren hat, behauptet der betr. Correspondent der „Südd. Presse“ Maße; die Bettelei nimmt überhand, die armen Leute bringen
zie bollständige Richtigkeit derselben. — Bei Berathung des Wehr⸗ hre hungernden Kinder den wohlhabenden Besitzern ins Haus,
zesetzezs in der Abgeordneteukammer bemerkte Fürst Hohenlohe: veil fie außer Stande sind, sie zu sfättigen. — Aus Pillkallen:
Im gegenwartigen fieberhaften Uebergangszustande drohe eine große die Vertreier des Kreises Pillkallen hatten an die Regierung zu
crisis die eine erhöhte Wehrkraft fordere, damit Bayern achtung- Humbinnen die Erklärung abgegeben: der Nothstand des Kreises
zebietend und gerüstet eine würdige Stellung einnehme. Das Mi— ei so groß, daß derselbe außer Stand sei, aus eigenen Mitteln
zsystem und die jetzige Wehrverfassung seien nicht dazu ausrei— Abhilfe zu schaffen. Sie bilten daher die Regierung um ein zins
hend. Indem Bahern die erprobte preußische Wehrverfassung zreies Darlehen von 100,000 Thlen., welches sie in 20 Jahren
Jachahme, erziele es ein ebenbürliges Heer, um vereint mit seinem nit jährlich 8000 Thlr. amortisiren wollen. Diese Bitte wurde
—ED abgeschlagen.
nahers, für die Infanteristen zweijährige Präsen zz eit festzu⸗ Berlin, 14. Dec. In der heutigen' Sitzung des Abgeord⸗
jellen, wird verworfen und dagegen beschlossen, die Präsenzdaner ietenhauses verhieß der Finanzministet die Vorlage des Vertrages
nach der Ausbildungsbedürftigkeif innerhalb der dreijährigen-Dienst- nit dem Kurfürsten von Hessen und wurde die Rente für den Für—
reit zu bemessen. Das Coutingentsgesetz und die Büdgetrechte wer⸗ en Sayn⸗-Wittgenstein (1000 Thlr.) bis zur Vorlage des Ver—
zen dabei als hinlängliche Schranken für einen etwaigen Mjßbrauch rages gestrichen. — Der Antrag Virchow's auf Vorlegung der
zrachtet. Anordnung wegen der Trennung des städtischen Vermögens vom
München, 14. Dec. In der Abgeordnetenkammer werden „taatsvermögen Frankfurts und unter Vorbehalt dieser Vorleg—
Besetzesentwürfe über die provisorische Forterhebung der Steuern ing, Zuschuß zur Beamten-Wittwenkasse sowie zur Ver insung und
und über Versorgung der Invalieden, Unterofficiere, Soldaten und rilgung der Frankfurter Schulden zu bewilligen, wurde ange⸗
ihrer Relicten vorgelegt, und die Vorlage einer Entwurfes über jenommen.
»as Eisenbahnnetz zugesagt. Die Discussion über das Wehrgesetz Wien, 12. Dec. Das Ministerium des Aeußern erhielt
dauer fort. Die Kammer beschließt, daß die Pensionirung der ine preußische Note, wonach die Vorverhandlungen über den Zoll⸗
Dfficiere gesetzlich zu regeln sei. Ein Antrag des Abg. Schmid, jertrag soweit gediehen sind, daß kürzestens die Prälimingrien
zurch welchen die Verwendung der künftigen Landwehr im Kriege um Abschluß eines definitiven Zoll⸗ und Handelsvertrags zwijchen
wesentlich beschränkt würde, wird mit allen gegen 18 Stimmen Desterreich und dem preußisch-deutschen Zollæ und Handelsgebiet
bgelehnt. Die Ann ahme des ganzen Wehrgesetzes mit mehr als röffnet werden könnten. Die Frage betreffs der Herabminderung
Dreiviertel Majorität ist mit Sicherheit zu erwarten. des Weinzolls scheint gelöst.
Augsburg. 14. Dec. Der officibsen Berliner Correpon. Wien, 14. Dec. „Debatte“ meldet: Preußen sei entschlos⸗
»enz der Allg. Ztg.“ zufolge ist die Nichttheilnahme Italiens sen, den erneueten Bemühungen Frankreichs bezüglich der Verwirk⸗
mn der romischen Conferenz außer Zweifel. Preußen dürfte über lichung der Conferenz gegenüber, aus seiner Reserve nicht hervor—
»ie Behandlung der neuesten Conferenzphase eine Verstündigung gutreten. Preußen erklare, wenngleich es. wie Frankreich, als Schutz⸗
nit den anderen Großmächten zu suchen für nothwendig erachten. nacht des Papstes auftrete, so interessite es. ats Bundesgenoffe
Mit Bezug auf die Erklärung Rouhers von der preußischetseits Jtaliens, nunmehr nur, daß die Integrität Italiens sicherge-
ingedeuteten Möglichkeit einer Grenzberichtigung nach Nikolsburg, lellt bleibe. —
emertt die Correspondenz: Von preußischer Seite ist stets entschie— —E
zen in Abrede gestellt worden, daß es Frankreich jemals derglei- Fraukreich. J
hen Andeutnngen gemacht habe, während die bezuͤglichen Wünsche Paris, 11. Dec. Ein in der geftrigen Sitzung des ge⸗
Franlkreichs befanntlich mehrfach geäußert wurden. etzgebenden Körpers vorgekommener scandalöser Zwischenfall hat
n Paris ungeheure Sensation erregt. Die Gerüchte, daß ein
Dienstesnachrichten. Theil der Pariser Blälter im Solde fremder Regierungen ständen,
Se. Maj. der König haben sich bewogen gefunden, den Bes varen schon sJeit langer Zeit verbreitet. Durch die Debatte in der
— Triphomus Lombardind von Kaiserslautern, dammer, die den Moniteur veranlaßt, den Artikel der „Finance“
um Landrichter in Göllheim, und den Bezirksgerichts-Afsessor Karl er sagt der Siecle hätte 600, 000, die Debats 300,000, die
Zieffer in Frankenthal, zum Landrichter in Lauietecken zu beför⸗ Opinion nationale 150,000, die Liberte 250,000, und das Ave⸗
dern; den Landgerichts-Assessor Adolph Traut in Kandel, zum irNational 100,000 Fres. erhalten) zu bringen, ist aber die Sache
Bezirksgerichts-Assessor in Kaiserslautern, den Landgerichts⸗Assessot ffenes Stadtgespräch geworden. Die offentliche Meinung ist ge⸗
Ernst Erbelding in Bergzabern, zum Bezirksgerichtsassessor in Lan- eilter Ansicht; die Einen sagen: Sollte es begründet sein? Die