Wien, 10. Febk Die Geschäftendes selbststandig nicht mals führt, deum Existenz als efwus entschieden Schimpfliches
wieder vufzurichtenden Polizeimmisterjums werden theils an Gas jelbst aus Ludwigs XV. Zeiten so⸗/ energisch bestrittenz wurde.
Ministerium des Innern, theils an die Minister-Präsidentschafte 3326 (R Zig.)
übergeheß Paris, I Febr. Der Moniteur enthälte eantaiserliches
Wien, Vgebr Gutem Vernehmen nach wird die defi- decret, wodurch derordnet wird, daß die Carabinier⸗, Kürassier-
nitive Bildung des Cabinets erst dann in Angriff-genommen wer⸗ dragoner- und Lancier-Garderegimenter um eine Escadron ver—
den, wenn durch die betreffende Beschlußfaßung von Seiten des nehrt, somit auf sechs Escadronen gebracht werden. Ferner soll
Pesther Landtags der Ausgleich mit Ungarn als eine zwischen ꝛin neues Regiment Chasseurs d'Afriqne errichtet werden. Der
der ungarischen Hrone und dem: Lande Ungarn vollendete That-— vetreffende Bericht des Kriegsministers bezeichnet diese Maßregel
jache dasteht. Bis dahin wird Hr. v. Beufi dier gesammte poli⸗ im Interesse der Offiziere geboten, deren Abancement zufol ge der
tische Leitung, die sich jetzt in seiner Verson concentrirt, in der im November 1865 vorgenommenen Cadresreduction beeintracht igt
Hdand behalten. worden. — Der Moniteur widerlegt die Nachricht, daß dic Regie⸗
20Wien, 12. Febr. Die heutige Presser erfährt r. In biesem ung sich: mit / der Prüfung der Octroiaufhebungs«Frage be⸗
Augenblicke finden— wichtige· Conferenzen an dem hannöver'schen schäftiage.
Hofe in Hitzing statt, betreffend finanzielle Auseinandersetzung mit
Preußen, zwischen dem hannbver'schen:-Minister WiuPluten und
dem gestern aus Berlin eingetroffenen preußischen Bevollmachtigten
welcher nach Ankunft vom König Georg sofort::empfangen wurde
Dn Pest h 9. Febt. Vie Pesther Corr.“nmeldett Franz Dedt
ist soeben von! Wien“zurückgekehrt Alles“ist geordnet.Baroß
Wenlkheim und Graf Festetics sind bereits nach“ Wien abgereist
Graf Andrafsy und Lonyay reisen am Sonntagedahin ab. Die
Ernennung des ungarischen Ministeriums erfolgte am 14 Febt.
e. nttn Fraukreich nn —
Parins, 8. Febreurs Dev. Constitutiouell“ bringt heuteeine
umtliche Mittheilung in Betreff des in dew: „Gazette de: France“
veröffentlichten Circularschreibens der Geueralpostdirectionc.nc Et
wird darin ausgeführt; daß es sich darum gehandelt haben die
Verbreitung einer autographirten Abschrift des Chambord'schen
Briefes zu verhindern. Eine gerichtliche Beschlagnahme in allen Post⸗
imtern Frankreichs sei nicht durchführbar gewejen. Die Postbeam—
seien deßhalb nangewiesen worden, micht das Briefgeheimniß zu
verletzen, wie mansaungenauerweise behaupte, sondern zu⸗ unter—
suchen, ob ⸗nicht durch Außere Zeichen das Vorhandensein des von
der zustandigen Behörde gesuchten autogruphirten-wder gedruckten
Briefes angedeutet werde. Die verdächtigen Briefe sollten, alsdann
ohne entsiegelt worden zu sein, der Centraldirectivu zugesandt und
dann der Prüfung der gerichtlichen Behörden, deren Einschreiten
——
„Mem. dipl.“: spricht von der bevorstehenden Verlobnung des Prin
zen Humbert von Italien mit der nunmehr 18jährigen Erzher⸗
zogin Mathilde, der Tochter des Erzherzogs Albrecht, des Siegers
oon Custozza. Schon General Menabrea hatte in dieser, Angele⸗
genheit einleitende Schritte gethan, allein Erzherzog Albrecht hattt
sich seine Einwilligung bis zuute persönlichen! Erscheinen: des Prin⸗
zen in Wien vorbehalten,“ weil er vor Ullemdie Neigung seiner
Tochter zu Rathe ziehen wolle. Die Reise des Prinzen Huinbert
hat deßhalb eine Verzögerung erlitten, weil der neue italienische
Gesandte für Wien, Graf Barral, erst Zeit erhalten sollte, nin
sich einzurichten. Prinz Humbert wird in der kaiserlichen Burg
wohnen, wo ihm zu Ehren eine Reihe glänzender Feste stattfin⸗
den soll. Die kaiserliche Familie bereitet dem Gast den herzlichsten
Empfang vor, und in den höheten Kreisen von Wien siehtn man
allgemein die Verlobung des jungen Paares als. nade bevorftehend
an t t
Paru s/ 8. Febr Die gesammte Pariser⸗ Bevölkerung, so⸗
weit sie an öffentlichen Vorgängen Antheil nimmt,ist heute in
gerechter Entrüstung über das Runbschreiben des Generalpostdiret
tors, Staatsraths Vandal, betreffend die Verletzung des Briefge—
heimnisses behufs der Beschlagnahme des regierungsfeindlichen Brie⸗
fes des Grafen von Chambord. Herr Vandal, ein sehr verstän
diger und gewissenhafter Mann, kann, davon ist Jedermann über⸗
zeugt, nicht selbst den Gedanken zu dieser unerhoöͤrten Maßregel ge—
faßt haben, deren Ursprung im Gegentheil in den allerhöchsten
Kreisen zu fuchen sein dürfte, und über: deren Ungeschidlichkeit
selbst die eifrigsten Imperialisten die Achselnzucken.“ Det Brief
des Grafen Chambord war heute schon halbe vergessen und hai
anf alle Fälle nur in einem sehr kleinen Theil der Nation Anktang
gefunden; gegen diesen arbiträren Act der Regierung einigenn sich
aber zu gemeinsamem Verdammungsurtheil die Anhänger⸗ umbendie
Gegner des Grafen und die Imperialisten selbst.nDie Wirkumg
dieses von der Gatzetta de France miß wohlberechneter Mäßigung
denuntirten ungesetzlichen Acks der Behörde ist eine ganz imglaub⸗
liche, und da kleine Ursachen bekanntlich oft große Foigen nach
sich ziehen, wäre es nicht unmöglich, daß dieses Sendschreiben der
Postdirection für die Regierung sehr verderblich werden könnte:
jedenfalls thut ihr dessen Veröffentlichung mehr Schaden alsein
Schock Briefe des Grafen Chambord. Also ist es mit dem
Briefgeheimniß vorbei,“ so lautet die allemeine Aeußerung, die
einem verhaltenen Wuthschrei nicht unähnlich“ sieht und nothwen
big zu Paralellen mit der berüchtigten Chambre noire von ehe
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J Spanien. ι ια..
Madrxld, 9. Febr Dien Gaceta veröffentlicht eine Bekannt
machung dez General-Capitans von Neu⸗Castitien, wonach die
hzürger Tomas Collego, Manuel Blasquez, Di Louis Blanc und
Felipe Fernandez, die der Veröffentlichung mehrerer geheimer Jour⸗
nals beschuldigt sind, die beiden ersten zu 20 Jahren Zwangsarbeit
nit Ketten und einer bedeutenden Geldbuße; die anderen zu 16
Jahren derselben Strafe verurtheilt sind.“ Miguel Medialdia, bei
dem man Waffen versteckt gefunden hat, ist zu' 8 Jahren Zwangs⸗
arbeit mit Ketten vernrtheilt worden. —0006
GBriechenland. — —*s w eer
Athen, 9. Febr. Eine Depesche der Regierung meldet,
daß auf der Insel Kreta nenerdings mehrere Gefechte stattgefunden