Full text: St. Ingberter Anzeiger

4 —— — 
S1. Ingberler nzeiger. 
71 7 O1 5 —6 * i e* 8 
C — α z O tau ijr 2. p g.71 
e αν 2 Liuil : tn Nii/, “”. 
— — r, ergundee un ieo 
da Si Ang barber Anzeiger Gund das mit dem daupidlatte verbundene Uuierhattunasblatt. wit 5 Fennnate im genaun · 
Temer) erscheint wöchentlich vintrri u Dienztag, Donnersta g Sams ta g und Sonmn taab Abonne ment hreitz viertetja hris 22 gFrit ooe 
e eei z Silbergr. Anzeigen verden mit 3 Krzr. die dreijpaltige Zeile Blatischrift oder deren Raum herechnet. d 
ιι XXXναæ z. die drei nrts aper deren en en 
en 170 Fe ι — 9 
N 27. Donnerstaag, den 17 Februrre 4870. 
u 
et 
Deut schland . 
Muͤnchen, 14. Febr. Der telegraphischen Mitthejlung. 
zaß Füurst Hohenlohe jeine Entlassuug eingereicht habe⸗ dürfen 
Zie ftündlich nentgegensehen. Wieich— aber sogleich beisehen 
risl, dürfee im Augenbli der Konig nicht geneigt sein, das Gee 
uch zu bewilligen. Man ist sehr begierig ob der eine oder der 
udere Minister das von dem Fürsten Hohenlohe gegebene Beispiel 
iachahmen werde. 
Müncen, 18. Febr. Es bestätigt sich. daß Fürst Hohen⸗ 
ohe gestern sein Eutlafsungsgesuch eingereicht hat: Ueber den 
intschluß der übrigen Piinister ist noch nichts bekannt zt auch über 
e Wahl eines Nachfolgers des Miristers des Aeußeren ist gutem 
hernehmen nach noch nichts heschlofsen. 8 
ünche n. EG. Febr.“ Der Konig. hat die Einsende 
ing der Udresse: der, NKammer der Abgeordneiten, anber 
ohlen. 8. . .. 
Berlin, 14. Febr.Der König von Preußen hat heute 
den Reichstag des, norddeutschen Vundes mit? einer Thronrede er⸗ 
fnet. Rit Uebergehung des rein gefchaftlichen Theils, der weniger 
nleressirt bringen wir die Stelle, welche von den auswärtigen 
Feziehungen, nameuntlich zu⸗ Eüddeutschland, spricht, woͤrtlich; 
die Gesammtheit der Verträgée, welche den Norden Dentschland⸗ 
it dem Suüden verbinden, gewähren der Sicherheit und Wohl⸗ 
sahrt des gemeinsamen deutschen Vaͤterlandes die zuverlässigen 
gtuͤrgschaften, welche die starke und geschlossene, Organisation des 
Notdhundes in sich trägt.“ Dad Vertrauen, welches unsere süd⸗ 
ʒeuschen Berbündeten in diese Bürgschaften öetzen, beruht auf vol⸗ 
jet Gegenseitigkeit. Das Gefühl nationaler Zusammengehörigleit, 
hem die bettehenden Vertrüge ihr Dasein verdanken, das gegenseitig 
herpfuͤndete Wort deutscher Fürssen, die Gewmeinsamleit der hoͤchsten! 
— E Beziehungen zu Süd- 
eutschland eine von der wechselnden Wogen politijcher Leideuschaf⸗ 
en unabhängige Festigkeit. Als Ich im vorigen Jahre von dieset 
Slelle zu Ihnen sprach, habe ich dem Vertrauen Ausdruck gegeben, 
daß Meinem aufrichtigen Streben. den Wünschen der Völker und 
den Bedürfnissen der Civilisation durch Verhütung jeder · Storuug 
des Friedens zu entsprechen, der Erfolg gurter Goltes Beistand 
nicht fehlen werde; es thut Meinem Herzen wohl. heute an dieser 
Slelle bekunden zu koͤnnen, daß Mein Vertrquen jeine volle Be⸗ 
rechtigung hatte. Unter den Regierungen wie unter den Volkern 
e anden Welt is die Ueberzeugung. in siegreichen Fortjchritte 
zegriffen, daß einem jeden politischen Gemeinwesen die undbhängige 
sflege der Wohlfahrt, der Freiheit und der Gerechtigkeit im eigenen 
dause zustehe und obliege, und daß die Wehrkraft Leinez jeden 
Jandes nur zum Schutze eigeuer, nicht zur Beeintrachtigung frein⸗ 
zer Unabhängigkeit berufen sei. 4 
Irankreich · 7 
Paris, 12. Febr. Die Verhaftu gen dauern in großartizen 
Naßstabe fort. Es heißt, die Polizei— sei auf der Spur ines 
veitverʒ; weigten Koplotis · gegen· das Leben des Kuisers und die 
hestehende Regirxung, und io, füllen sich; die Pariser Gefängnisse 
vie im Sommer des vorigen Jahres, da man Monate lang einem 
ihnlichen Complotte nachspürte, ohne den geringsten Beweis für 
dasselbe zu finden. Wird die Untersuchung 'diesmal' das gleiche 
Kejultat ergeben? Welche Schmach füür das parlamentarische 
Tabinet, wenn es die Gewulttyätigkeiten seiner Vorgänger wieder⸗ 
solte! Nach dem „Gaulois? belaͤuft sich die Zahl der Verhafteten 
schon auf 400; die Verhaftungsbefehlz häufen sich. Nicht nur 
ämmtliche Redacteure der „Narseillaije“, sondern auch zwei Re⸗— 
dacteure des „Reveil“ find hinter Schloß und Riegel.“ Einer 
derselden, Herr Cournet, war schon im Juni letzten Jahres 
verhaftet worden und man behielt ihn Izwei Monate im Ge⸗ 
angniß. —D 
Paruirt, 13. Febr. Der Temps“ erwähnt eines Gerüchtes, 
demzufolge angebliche Ersparungsvorschläge des Finanzministers dem 
Widerstaun des Ministers des Auswärtigen und des Kriegsministers 
* 
begegnen: Graf Daru soll Preußen gegenüber eine Sprache ange- 
wommen baben, die seinem militärischen Collegen Wasser auf die 
Mühle sei. Dieses Gerücht“ stämmt wöhl aus derselben Quelle 
ind hat denselben Zweg, wie das kürzlich von der „Pattrie“? ver⸗ 
zreiteie sehr alberne Marchen, daß in der bayerischen Armee 
Inzufriedtnheit über-dienmdeutsche Potztil des Fürsten Hohenlohe 
errsche. Ein Gerücht anderer Natur wornach die Regierung 
iner Militärverschwörung auf der Spur wäre. die selbst bis 
ndie laiserliche Garde reichte, wird für völlig unbegründet 
rtlärt. —1 ιν. 
England. 
“London,. 14. Febr. Die Timeb“n meldet: Frankreich 
edeutete dem Papste sein Mißvergnügen über dessen absoluristische 
stegierung und drohte zwar nicht die Abberufung der Truppen 
am. beinerkte aber, diese sei lange schon beschlossen, da Frankreich 
ie Integritäte des Kirchenstaaltes auch, ohne Besatzungstrup pen 
arantiren tönne. · 337 
Amterika ν 
Weasshington, 117 Febt General, Sherinan hat im Se⸗ 
nat keine Resolution zu Gunsten der? Anerlennugg, der eubanischen 
Insurgenfen als Friegführende Maͤcht eingebracht. Dieselbe wurde 
Fem Comite füt auswärtige Angelegenheiten überwiesen 
Dee r m i sschte 8. 
FHert Karl Frdhelisch. Banquier, wurde vom Stadtrathe 
zinstimmig zun Bürgermeister det Stadt Zweibrüche x 
zewählt. W t he e 
7 Der Naiferslauterer Stadtrath hat am 9. d. beschlossen. 
»s bezüglich der Polizeistunde bei der vbisherigen Bestimmung 
iu belaffen wonach die Poltzeistunde auf 11 Uhe festgesetßt ist; 
hon der Polizei darf aber nur daun eingeschritten werden, wenn 
Lurnhen entstehen. g ee 
ver ppfälz: Kurier“ Kellt zusammen, das das neue prot. 
desangbuch gejenüber den Hundert von prot. Gemeinden unserer 
zfalz nur noch im Gebrauche ist in Sshauernheim, Westheim. 
Zondernheim, Altleiningen, Walsheim, Dahn, Feil, St. In ag 
Fert, Wolfersheim, Hornbach. Schönau, Breitfürt, Großsleinbau- 
jen, Minelbach, und — Speier. 2 
FIn Wür zburg wurde in der Nacht des 11. 12. eine 
Schildwache (Nanonier) bei der Alarmbatterie der Festung so 
erstarrt gefunden, daß er in's Spikalgebracht werden mußte und 
in seinem Aufkommen gezweifelt wird. Das „W. J.“ fragt 
hahei mit Recht: Warum läßt man den postenstehenden Soldaten 
nicht jedmögliche Ecleichterung zu Theil werden warum löst man 
Reselben bei einer so streugen Kälte nicht wenigstens jede Stunde 
ab, warum zieht, man nicht die unnöthigen Posten ein, um so für 
die nöthigen hinreichende Mannschaft zur Ablösung zu baben. 
' anchen, 10. Feor. Se, Maj. der König hat mit 
Unterftütßungen ans der kgl! Tabineiskasse. bedacht: die hiesige 
irtiwislige Feuerwehr“ mit 390 fl. für ihre Unierstüßangskasse, 
owie bei dem jüngsten Brande verunglüdten Personeu resp. deren 
Familien besondere Unterstützungen zu Theil wurden zferner erhiell 
sie pratestantische Gemeinde zu Ingolftadt zur Bestreitung unab⸗ 
tisssbarer Ausgaben für die dortige Kirche einen Biitrag von 
300 ftt., die kath. Kirche zu Bayreuth zur Anschaffung einer Glocke 
400 fl., zum Bau einer Lath. Kirche von Kolbermosr, Bezirks 
Amt Rosenbeim 300 fl., dem hiestgen Vincencius-Verein 800 fl. 
ind dem hiesigen Erisabethen-Verein 250 fl. angewiesen. J 
7 Heidelberg, 10. Febr. Neuͤlich kam hier der gewiß 
eltene Fall vor, daß ein 81jähriger Mann, Wittwer und Vatec 
jon einigen verheirakheten, mit Kindern gese pueten Soͤhnen, mit 
inem kaum kaum 19jährigen Maäͤdchen sich verehelichte. Das in 
)en Flitterwochen lebende Pärchen ist aus dem zur Stadt Heidels 
zerg gehoͤrigen Schlierbach. AU 
25Pater Hyacinthe ist“ gegenwärtig genz von der 
äagesbühne verschwunden, und damit scheint ihm selber der grökte