Ht. Ingberler Anzeiger.
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4⸗ 81. — Dienstagq, den 24. Mai 9V 3 —1870.
Dentschland. 5
München, 21, Mai. Wie bekannt, hakte, der Club der
Forischrittspartei aus seiner Mitte einen eigenen Ausschuß zur
herathung uud Festitellung der Vocschläge für materielle Besser—
jellung des Lehrerstandes erwählt. Derselbe trat, wie verlautet,
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ialhung. Diese aber sollen nach dem Referale des Abgeordnelen
ehrers Strauß im Wesentlichen folgende sein: 1) Die Verbesserung
ei nicht in der Form einer Theuerungszulage blos für die R
zinanzheriode, sondern dirrch gesetzliche Einstellung ju's Budge
leibend zu gewähren; 2) dieselbe hate von einer Aafbesserung
oer bisherigen Rinimglgehalte für. jetzt Zäuzlich abzuseben ünd sich
hlos auf Gewährung von Alterszulagen zu beschräukeuz 8) — in zegemisache tee s —,
zien nicht üch den Klassen des gefallenen Schulgefehentwutfes Diurkreim, 82. Mat.“ esteru“ ist vie hoͤhere· Geneh ·
ondern nach den 3. Klafsen des geltenden Schulddtatzongefetzes zu nigung zur Einführung der Comunalschulen eingetroffen.
xxechnen; 4) dieselben seien in der Ait zu normiren, daß fuͤr Mannheim, 20. Mai. Heute in der“ Frühe wurde
eden definitiven Lehrer 50 Gulden Alterszulagen in Quinquennien zus dem christlichen Friedhofe die Enthüllung des Grabdenkmils
is zum Marximalbetrage von 250 fl., für seden Schulgehilfen, ür Karl Ludwig Sanmd —
-chulverweser und, jede weltliche Lehrerin solche von 25 fl. bis prach im Ramen derjenigen Einwohner, welche diese Angelegenheit
um Gesammtbetrage von 125 fl. gewährt werden; 5) die erste in die Haud genommen hatten, Hr. Professor Krebs verlas eine
Uterszulage erfolge 5 Jahre nach bestaadener Austellungsprüfung; längere Ausarbeitung über die politischen Zustände Deutschlands
J für Aufbesserung der Gehalte der penfionirten Lehrer seien n jener Zeit und die Motive, welche Sand zu seiner That leiteten.
veitere 100 fl. jür jeden Penfionisten, fütr Minderung der Noth Lin Neffs Sands, welcher anwesend wir, dantie im Ramen' der
xer Lehrerwitiwen und Waisen aber für eine Wittwe 60 fl., für Familie für die dem Andenken seines Onkels gewidmete Mühe.“
ine Doppelwaise 20 fl. und für eine einfache Waise 15 fl. zu FMannheim, 20. Mai. In den letzten Tagen wurde
ewähren; 7) die Mittel für, dirse Aufbesserungen seiru säummtlich die Rheinthalbahm, vou hier bis Karlsruhe von einer Lokomotive
uuz der Staatskasse zu schöpfen. — Wir glanben ditfeni kurzen befahten ünd foil die Strecke zwischen hier und Schwetzingen noch
berichte beifügen zu sollen, daß in der allgemeinen Debatte über vor Pfingsten eröffnet werden. ————
iese Vorschläge, wie schon im Ausschusse, die definitive Einstellnung 7 Faschenich, 18. Mi— Ein' Unglück seltener Art hit
us Budget von Einer Serte heftig bekämpft wurde. ich gestern. in unserer Orisgemeinde zitgelragen. Z vei hiesige
München, 21. Mai.! Im der heute statt zefundenen 38. Eheleute fanden nach ihrer Rückkehr von der Feldarben ihre beiden
öfentlichen Sitzung der Kammer der Abgeordneten ist der Antrag Linder, die sie unbeaufsichtigt in der Stube zurückgelassen, todt in
vs Abgeordneten, Irhr. v. Stanffenberg auf Abschaͤffung! der änet Kistet wieder, deren Deckel niedergefallen war. Spielend hatte
dodesstrafe der E. Staatsminister der Justiz hat sich afür jett“ iüch das junge Geschwisterpaar in der Kiste verboxgen,, welche es
Ihen die Abschaffung der Taodesstrafe ausgesprochen — mit 76 nach dem Zufallen des Decels vergeblich zu öffnen versuchte, so daß
gen 67 Stimmen äbgelethnt worden. —7 der Erstickungstodt bei denselben eintreten mußte.
München, 21. Mu. Bei' der! Debatte über die Todes F. Aus Köln wird borichtet: In einer Eude vorigen Monats
lrafe erklürte der Justizminister, daß er die Abschaffang derselben abgehaltenen Festpredigt, welcher als Textedas Schriftwort unter⸗
üür eine Frage der Zeit, im Augendlick aber für nicht rathsam legt war:-HPdofe nihm die: Gebeine Josepys mitz jich, denn er
alte.. halte Israels Söhne beschworen: Golt wird euch sicher bedenken,
München, 22. Mai. Mit Beginn des nächsten Jahres ist dann nehmet meine Gebeine von hier mit euch,“ — derlas Herr
n Bayern eine Ermäßigtung der Telegtaphengebühren in Amsficht Kabbiner Dr. Schwarz kinen“ von dem Zentralkomite der Alliance
zenommen, so zwar, daß für das Telegramm bißs zu 20 Worten zIsraelitte Universelle] in Paris, an sämntliche jüddische Gemeinden
tiin Satz zu 14 kr. eingeführt werden soll. Arichrenetz Euxopas., und Amerikis gerichteien Aufruf, in welchem die ver⸗
Berlin, 19. Mai. Aus guter Quelle hat bie nose gige ziveiflungevosle Lage der Juden in, Rußland geschübert hd die
etsahren, daß Graf Bismarck die voreilige Aufnahme Badens“ in“ bereits angewandten Maßregeln zur' Hilfe (Auswanderung nach
xn Norddeutschen Vund namentlich, deßwegen nicht wünscht, weil' Amerika, Unterstützung der Arbeitskräfte u s. w) kugeführt werden,
iu bedauern wäre, wenn dadurch die im steten Fortschrit!e begrif⸗ vor Allem aber gesagt wird, daß inmitten der durch Hunger de—
ue Bewegung im Süden anuch nur um fünf Jihre oder etia um jimirtken Brvölkerung sich Tausende von Waifenkindera befinden,
ine baierische Wahlperiode rückläufij gema ht würde. Diese gewiß die gänzlich verl assen in den Straßen ninherirren, und leiblichen
eressante und wichtige Mittheilung glaudt die „K. J.“ perbür und sittlichem Untergange preisgegeben sind.: Es sein nun ver
en zu fönnen., Die Affiliirten irgend eines sächsischwelfüchen Preß große Gedanke auf zetaucht. diese Wiuisen von Seiten der israeliti⸗
eau's, schreibt — dessen wastlose Thätigkeit in jüddeutschen schen Gemeinden Europas und Arerikas zu adopliren. 34 Paris
Ailtern wir schon einma auf merssam gewiacht haben, werden fich ist man mit gutem Brispiele vorangegangen und läßt zunähst einmal
wir beeilen, die Nachricht zu bezweifeln und mit allerlei hamischen dreißig jeuer Kinder vernflegen und erziehen. Hett Dr Sih varz
Mossen zu illustriren, ader es hitft nichts. Die Meidung ist zuver beleuchtete mit eindringlicher Beredsam'eit die schöne Idee, appellirte
üsiz. und wir nehmen auch gur kelnen Anfa wd, unseren Gewährs an den bewährten Wohlihätigkeitsi in seiner Gemeinde und bat
min zu nennen, der kein Geringerer ist als der; Bundesk anzlor' diesel be, zehn der Wuisen an Kindesstatt anzunehmen. Er schlaß
T der diesen für Particalaristen, niedershlage:den Ausspruch nit den Worten?. „nicht todte. Gebrin“ hatren diesmal urseres
endrein im' offenen Reichstage, nämlich währeunde der letzten frommen Dienstes sondern solche, die zu verjüntein, gesunden
Mishhen Debatte von 24. Febrnar, gethaln uud gleich darauf im Leden zurück jeführt werden »follen.“ Der Hedaer gewa in, wie
aats-Anzeiger veröffentlicht hat. Die Sonderbuudler- mit hreurpir horen. sofort nach dem Schlusse dis Gottesdiensies schoi die
uen, sattsamm bekanuten und. nach Gehühr geward'gletn Anhrnge!il berzeuzung, daß in Kalu der schöne Gedanke der „Alliauce Is-
uvr Peesse müssen nar schon sehrn, we sie dam't fertig werden. raëlitte Universellz“ seinner baldigen Verwerkli h ing citgegi
Berlin, 21. Mai. Im Reichstag erklärte heute derz Justipe gehen wrd. 8
uniter p. Leouhardt vor. Beginn. der drittu Lesang des Straf— —FeaMeutlingen, I9. Mai.In Gomssriegen ereignete sich
dß8h1uhes —X des jerun— —T3M. dihztans66Bü6* J zesen Yäs 28 35 ige. e sie
hes, die Bundesregierungen seien den Reichstagsbeschluffen diesen Mittag der Fall, daß der Brautführer bei einer Hochzeits
mönzlichst weit entgegengekommen und hätten die! Todesstrafe nur
miff Mord und den Mordvrersuch auf das Bundesoberhaupt und
die Bundesfürsten beschräukt, worauf die Berathung bis Montuz
bertagt wurde.
Pest, 17. Ma. „Naplo“ berichtet: der Nuntins habe den
Brafen Benst ein Schreiben der päpftlichen Curje ütbergeben, worin
utschieden vrtlärt wird, der' Papst werde nie seine Einwilligung
seben, daß Stroßmayer Eribischof von Adgram werde. Reich a—
auzler Gtaf Benst habe dieses Schreiben dem Grafen Andrassy
ind der croatischen Landesrezgier ung mitgetheilt, wo es Gegenstand
yer lebhaftesten Discussion geworden. *