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Aummer) erscheitz wbHcutlie vieal: Diensta, Donne restag, S ams tag und Sonntaa. Abomnnemenispreis vierteliahrig 42 Krir. oder
18 Eilbergo Anzeigen werden mit 3 Krzr. die dreispaltige Zeile Blatischrift oder deren Raum · berechneitt...
eenn Donnerstag, den 20. Januar e ,ν αν 1870.
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Ihronrede Sr. Maj. des Konigs bei Eröffnung
des Landtages am 17. Januar 1870..
Mein e Herlren Reischsr äthle und Abgebe dueten?
Ed gereicht. Mir zu hoher Befriedigung. die Kammer des Land ·
nages wiederr ‚um Mich versammelt zu zee und mit Freuderentbiete
Ich Ihnen meinen Konigu hen Gruß. Die Schwierigkeiten, welche
ich der Konstituitung der für den 21. September des vergangenen
Jahtes aͤnberufenen Kammer der Abgeordnetenentgegengestellt
daben, waren der Anlaß zur Aufloͤsung derselben und zur Anordnung
zon NeuwahleneDer: Widerstreit æntgegenftehender Mejnungen
a in dett ichten geit eincn Grad urtgewöhnlicher Heftigkeit erreicht.
IIn Folge dessen haben Fich vielfach irrthümliche und beunruhigende
horstellungen verbreitet. Im Vertrauen auf Ihrer Auer Vater ·
andsliebe und Einsicht gebe Ich Mich der Hoffnung hin, daß das
Horbild maßvoller Haltung, welches sie dem Laͤnde geben werden,
wesentlich zu seiner Beruhigung, beitragen wird. Ich weiß, daß
mancht Gemulher die Sorge erfüllt.es vige wohlberechtigte
Zelbsistandigkeit Bayerns: bedroht. Diese Befürchtung ist unbe⸗—
gründet.“ Alle Verträge, welche Ich mit Preußen und dem Nord⸗
uschen Bunde geschlossfen habe, sind dem Lande betannt.VF—reu
n Aianderitage, fur weichen Ich Mein Königliches Wort ver⸗
nfändet habe, werde Ihh mit Meinem mãchtigen. Bundesgenossen
für die Ehre Deutschlands und damit. für die Ehre Bayerns ein ⸗
tehen, wenn es unsere Pflicht gebietei So sehr Ich die Wieder⸗
herstellung einer nativnalen Berbiüudung der deutschen Staaten
wünsche und hoffe, so werde Ich doch nur in eine solche Gestaltung
Deutschlands willigen, welche die Selbstständigleit Bayerns nicht
gefaͤhrdetnc Indem Ich der Krone und dem Lande die freie Selbst⸗
hestimmung wahre,“ erfülle Ich eine Pflicht, nicht: allein gegen
Bahern, sondern auch gegen Deuischland. Nur wenn die deutschen
Stamme sich nicht selbst aufgeben. sichern sie die Moglichkeit einer
gedeihlichene Entwicklung! Gejaͤmmt⸗Deutschlands auf dem Boden
deß Rechteßs.
EFinführung des Civss · Prozeß · Gesezes im Zusammenhange stehende
AIdvocaten· Ordnung,· sowie einer neue Regelung der Tax · und
Stempel⸗Geseßgebung werden Ihrer Berathung unterstellt werden.
Neber anderen Gesetzentwürfen? wird auch ein solcher über die
Drganisation der Bürgerweht!! in“ Votlage“ kommen, bestimmt, die
jerdienstlichen Leistungen, welche die Bürgerschaft Meines Landes
inter der bisherigen Gesetz jebung imit auerkennenswerther Hingeb⸗
ing der Erhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung gewidmet
jat, auch für die Zukunft zu si hern. 144
Ein Feld ausgedehntet Thätigkeit ist Ihnen hienach eröffnet.
. Gehen Sie: nunmeht au die Ihnen gestellte Aufgabe und
oͤsen Sie dieselbenin einträchtigem Zusammenwirlen mit bewährter
Treue gegen Ihren⸗ König und mit gewissenhafter Würdigung der
gedürfniffe des Laudes. Durchdrungen von warmer Liebe für
Mein treues Volk werder Ich mit, Gottes allmächtigem Beistande
Hhaherns Wohl mach allen Kräften zu fördetn trachten und Mein
yöchster⸗ Lohn soll das Glück Meines theuren Landes sein.
ιαιι α —
Deutschland.
4Munchen, 19. Jan. In der Abgeotdnetenkammer kam
heute das Budgri zur Vorlage. Die beantragte Steuererhöhung
eträgt 3,419,675 fl.; der Kriegsminister verlangt einen außer-
deuilichen Credit von 2,792.,000 fl. für nioch überzählige Offi⸗
ciere und 8,665,000 fl. fur, Forsetzuug der Infanterie-Neube⸗
waffnung. 356 — 38 3 x
Die Reichssrathokammer hat hestern einen Adreßausschuß zur
Beantwortung der Thronrede Sr, Maj. des Koͤnigs gewählt, mit
o. Harleß als Referent. ——
Frank reich:
Die Affaire Bonabatité⸗Nofr betreffend erinnert ein
Pariser Correfpondent der „Frankf. Ztg.“ daran, daß diese
Hordthat meikwürdigenähnlich- sei mit Ereignissen, welche der
Februar⸗Revolution von 1848 vorhergegangen. Derselbe erwähnt
dabei eine „öffentlich wenig bekannte Thatsacher, die ihm auf's
Benaueste verbürgt sei. Verschiedene Mitglieder Bonaparte suchten
sich, wie man weiß, in den Revolutionsjahren bei der Bergpartei
einzuschmeicheln. Zu diesen“gehötte vor Allem Pierte und ein
jüngerer Bruder von ihm Eines Tages sprachen diese Beiden
bei Ledru Rollin vor, der sie anfänglich nicht empfangen wolite,
sich ihrer aber nicht zu erwehren wußte, da sie dem anmeldenden
Diener auf dem Fuße folgten. Im Zimmer angekommen, betheu⸗
erten Beide ihre feurige' Liebe zur Republik und schwuren, „ihren
Vetter, den Präsidenten, zu ermorden,“ falls er einen Staatsstreich
bersuche.“ Der Jüngere zog bei diefen Worten einen Dolch aus
der Brusttasche und schwang ihn dramatisch Der Aeltere, Pierre,
fiel ihm in den Arm, nahm ihm den Dolch: aus der Hand und
rief: „Nein, ich, alz der Aeltere, behalte mir das Recht vor,
den Fienden niedetzuͤstoßen,“ wenn er die Verfassung stürzen wollte !“
Das chinderte Herr Pierre Bonaparte? nicht, spater von dem De⸗
remberhelden einen Titel anzunehnien und ihm aus der Hand zu
essen. Die politischen Folgen, der so eben von ihm verübten
Thal werden in einer so gespannten Lage, wie die jetzige ist, ge⸗
viß von Bedeutung sein. Die Staatsstreichs-Regierung wird sich
iher nicht dazu Glück in woecchen haben.
Ich hege die zuversichtlie Erwartung, daß Sie Mein⸗ Be⸗
reben, an dem Wohle Meines Volkes im Geiste der neuen
Hesehgebung fottzubauen, kraäftig unterstützen werden. Die Auf ˖
zaben, welche Sie erwarten, sind wichtig. Unter ihnen tritt die
Kegelung des Staatshaushaltes für die X. Finanz⸗Periode vor
Aslem hecvor. Meine Regierung war! sorgfältig bemüht, bei
Feststellung des Voranschlages der Staatsausgaben mit all' der⸗
jenigen Sparsamkeit zu Werke zu gehen,“ welche die pflichtmäßige
Rücksicht auf die berechtigten Interessen“ des Landes als zulassig
ꝛrscheinen ließ. Gleichwohl war es, insbesondere bei dem Wegfall
jener außerordentlichen Deckungsmittel, welche für die IX. Finanz-
perioie zu Gebote standen, nicht möglich, das Budget ohne erhöhte
Jnauspruchnahme der Steuerkrafte des Landes aufzustellen. Sie
werden den Voranschlag der Ausgaben und Einahmen, welcher mit
ium Erntwurfe des Finanzgesetzes an Sie gelangen wird, eingehender
Prufung imtersiellen Ich darf zu Ihrer Opferwilligkeit das
Herirauen hegen, daß Sie für‘ die Bedürfnifse des Landes die
erforderlichen Mittel rechtieitig zur Verfügung stellen werden.
wich die Rechnungs-Nachweisungen für die Jahre 1866,67 und
Zo8s werden zu Ihrer Einsicht und Prufung gelangen.
Noch andere Vorlagen von Bedeutung werden erfolgen. Beseelt
don dem Wunsche daß die' Wahlen zum Landtage einen getreuen
Uusdruck der im Volke:? lebenden“ Ueberzeugung vieten, habe Ich Burmischtes.
Reine Regierung beauftragt, Ihnen den Entwurf eines Wahlge⸗ Neustadt, 18. Jan. In uuserer Nachbarstadt M. Artg
etz s auf der Grundlage des, dicecten Wahlrechtes vorzulegen. Der sich jüngst ein seltsamer Zufall zu. Die Gemahlin e ines ihr untreũ
Euͤtwurf einer neuen“ Strafproceß Ordnung soll die Moͤglichkeii gewordenen Ehemannes beohrfeigte denselben, als er eben mit
Jewähren, die auf diesem Gebiete bestehenden geseßlichen Bestim⸗ einet jungen Dame Arm in Arm am Wachtposten, der eben unterm
nungen in ein harmonisches Ganzes zusammenzufassen, in welchem Gewehr stand, vorüberging. O tempora, o mores!
zugleich die durch die neueren Erfahrungen veranlaßten Verbesserungen Dr. Gräfesin Berlin, der selber kränkelt, reiste auf
ihre Verwirklichung finden werden, und mit welchem das dereits dringendes Bitten nach Wien zu einem Banquier. Aufenthalt 8
aisher durch neue Gesetzbücher bekundete Streben, die Strafrechts⸗ Tage, Honorar 5000 fl. In Wien Sturm aller Augenleidenden
zflege des Landes nach allen Richtungen zu heben und wirksamer auf Graͤfe; er kann nur Wenige annehmen. Taseseinnahme 100
zu machen, eine neuerliche Forderung erhalten wird. Die mit der Friedrichs'dshr.