Full text: St. Ingberter Anzeiger

atigefunden z. 37 Arbeiter wurden verschütlet Todesfälle wahr: 
heinlich. Thatige Hilfe wird von beiden Seiten geleistet. i 
7 Falsche 20. Frankenstücke. In Paris circulixen jeßt falsche 
zd⸗Frankenstücke, die so vollkommen hergestellt find, daß sie selbst 
Veubteste Auge tauschen, Sie sind von Plating und Aluminium 
—* haben einen inneren Werth von 3 Fr. 50 Cent. haben 
enau das Gewicht und den. Ton der wahren Goldstüde und wer⸗ 
zen etst nach der Abnutzung alg falsch exkannt. 
srrite 2FJuag, ünsere Siodt jst in Aufreguüng üͤber 
inen schreglichen Borfall, dessen Schauplatz dieset Tage das in 
NRaͤhe der Stadt gelegene Dorf Castillo de La Guardias war. 
dori lebte ein junger Arbeiter mit seiner Frau. bei welchem ein 
diehhandler, der, in hiesiger Gegens Geschäfte hatte, dfter einkehrte. 
un die Wirthin vor einiger Zeit in Wochen kam, erboten sich der 
hiehhändler und dessen Frau. Pathenstelle bei dem Kinde zu über⸗ 
ehuen. Am Tage der Taufe trägt der Vater des Kindes in 
hegleitung jeines Gasifreundes dosselbe in die Kirche, während 
e Frauen allein zurüchblieben. Kaum sind die Männer zum 
dause hinaus, so zieht die falsche Freundin ein Pistol aus der 
tasche hervot und nöthigt die zum Tode erschrockene Wöchnerin, 
r den Ort anzugt den. wo sie ihr Geld aufbewahrien, VDies be⸗ 
sand sich im Nebenzimmer, welches letztere mit eitier starken Thür 
ersehen war. Sodald sich die Frau des Viehändlers in dasselbe 
egeben hatte, warf die Bäuerin, die sich mit ZInsammenraffung 
zer aͤuhersten Kraft von ihrem Lager erhoben hotte, die schwere 
Thüt ins Schloß und bewaffnete sich mit der Flinte ihtez Man- 
um dem Augriff des Viehhenadierse dessen Rückkunstz sie ver ⸗ 
Mulhete, begegnen zu können. Vald sah sie diesen· auch mit dem 
dinde zurückkommen, indem er sich ihres ¶ Mannes unter —XRX 
inem Vorwande fentledigt hatte, Alz ex die junge Mutler am 
ie ee agt hesnig Hach heiner? Frau und DrodtJais 
ina Antwori erhalt, das Kind zu ödten. Die, Woöchnerin . 4ze 
e deaß sie ihn iodischichen werde wie einen Hund, wenn 
n Kinde ein Haar gekrümnit werde5da ergreift det Elende 
zaz Kind bei den Füßen und zerschmettert ihm das Gehirn ün 
den Eisenstüben des Fensters. Die Bäuerin, von dem Blut ihres 
Zindes bespritzt, gibt Feuer und streckt das Ungeheuer sofort todi 
nieder. Durch den Schuß war. —— — worden:. Sit 
fand eine vot Schmerz boller Mutier; mit Anems todten Kinde m 
irm bei dem Leichnam eines Mannes, und wußte;sich von dieser 
Scene natürlich keine Rechenschaft zu geben. Auf ein Klopfen an 
der Thür, welche die Räuberin eingeschlossen hielt, dffnete der eine 
—DD Schud 
ins Gesicht von dieser niedergestreckt. Sein Kamerad gibt seiner⸗ 
seits nun Feuer und ertheilt damit dem spitzbübischen Weibe die 
wohlverdiente Strafe, indem dieselbe todt zu seinen Füßzen niedet⸗ 
—X u 
Der Braud von P ra am 8. Juni hat nach den hoffent⸗ 
ich“ uͤbertrlebenen Angaben des Courier d'Oxient 2000 Men⸗ 
chenleben gekostet, 5000 Hauset gzerstört, 30 000 Personen ob⸗ 
achlok gemucht und einen Geldschaden von 300 Millionen ver⸗ 
utsacht. 2 
7 In einer eben veröffentlichten Korrespondenz zwischen dem 
jerstotbenen Minisser Lord Clareudon und dem britischen Gesaud⸗ 
sen in Konstantinopel wird erwähnt, bei dem letzten großen Brande 
habe ein Wind geweht, daß in einer Entfernung von eif englischen 
Meilen Notenbläutet aufgefunden wurden, die der Wind aus dem 
niedergebrannten Boudoir der Tochter des Gesandten entführt 
jalle, und daß in weiterer Entfernung auf der See ein Schiffs⸗ 
jelt von den fliegenden Funken in Brand gesteckt wurde. 
Neabel, 23. Juni. Ein Advokat Namens Giuseppe E. 
wohnhaft im Thale Ufetta, bei Cajtel⸗Taverna! hat seine Familie, 
zestehend aus Frau und 5 Kindern, letzlere im Alter von 15 Jahren 
zis 2. Monaten, das jüngste Kind im Arne der Mutter, auf die 
cheußlichste Manier, durch Schülse, Schläge uud Strangulation 
ungebracht und schließlich sich selbst erschossen. Das Motiv dieser 
ibscheulichen That ist ganz unbekannt. — — 
r London, 9. Juli- In dem Kohlenbergwerke Sheriff in 
Staffordshire hat eine Explosion schlagender Wettet stattgefunden, 
velche 19. Personen das Leben gelostet hat. 3. 
f Londonm, 11. Juli.. Der schottische Postzug von Edinburg 
ach London verunglückte gestern; 5Todte und 28 Verwundete 
wurden gezählt. 
f Vei Putitick und Simson in London ist dieser Tage die 
sröͤßte Bibel der Welt unter den Hammer gekommen und für 
löß Pf. St. zugeschlagen warden. Es ist dies die Prachhtausgabi 
don Maclin, und der Eigenthümer, der verstorbene Mte. John 
brad Bell aus Manchester, hatte sie durch einige 11,000 Aupfer 
diche und Zeichnungen aus jeder Schule bereichert. Das ganze 
Werl defiand aus 63 großen Foliobänden . 
t LEine New⸗PYorlker Zeitung stimnmite kürzlich folgendes Klage 
lied an. das auch in anderen. Siadten. ganz passend sein dücfne 
Die Jadbd auf den Hippopotamus an den Ufern des Nil. aul 
den Alligator in der Bay von Louifiana, auf den Lowen in Nu⸗ 
midien, auf der Gorilla in Aftita, auf den Tiger in Bengalen. 
den Baren in Schweden und den Wof in den Steppen Rußlands 
—solche Jagd ist ein reines Kin derspiel gegen eine Jagd nach 
einm treuen, fleißigen und bescheidenen Dienstmädchen. “ 
Aus Kuba wird unterm 28. v Mis. gemeldet, daß dort 
die asiatische Cholera mit ziemlicher Heftigkeit auftritt. m 
77 Zwischen Amerika und Europa fahren gegenwärlig ca. 
120 Dampfer.4. J 
In Balftünnoren hatein R. Siebert und seine Frau 
gegen einen gewissen John Leeson eingeleitet, weil Letzerer der 
Thefrau deg Sieberl dewaltsamer Weise die Hand geküßt babe. 
Die Jury verurtheilte Leeson zu 2000 Doll. Schadenersatz an 
Frau Siebert.... I I 
7 Ein schrecklichet Unfall wird aus Middletown in 
HMissouil berichet. Dae Musiktorps einer Menagerie fuhr auf 
inem großen beweglichen Löwentafig durch die Stadt. Die Pfer de 
ingen durch und schleuderten das Fuhrwert an eine Fel secke, 
podurch das Verded so beschadigt wurde daß die zehn Musiker in 
den Loöwenkäfig hinunterflelen. Drei von ihnen wurden getödtet 
ud die andern schwet verwundet. Ein Arzt Namens White sprang 
nit bewundernswerthem Muth in ben Käfig hinein und holte die 
Berwundeten einzeln heraus, wurde aber schließlich auch stark be⸗ 
vadigg. 
7 Bei der Census- Aufnahme in Philadelphia haben sich vie le 
Damen geweigert, ihr Alter anzugeben. Man hat nun gegen die— 
elben eine Klage eingeleitet, zum die von dem Gefetze bestimmte 
Slrafe von 80 Doll., welqheauͤf die Verweigerung von Auskunft 
an vie Cenfus ⸗Commission gelegt ist, beizutreiben. 
s bPFolgende Geschichte. welche augenblicklich die NRunde durch 
ud amerikanischen Blätter macht,/ wird vielleicht als ein sprechen⸗ 
der Zug der amerikanischen Sitten gelten dürfen. Eine im Staate 
Maine wohnende Dame war eingeladen worden, der Hochzeit einer 
n · Cincinnati ansassigen Freundin beizuwohnen, und hatte daher 
chon einige Zeit zuvor Modistin, Juweliere und Schneiderinnen 
Thäutigkeit geseßt. Newyork hatte die aus Paris ankommenden 
neuesten Erfindungen quf dem Gebiet der Toilette geliefert. Kurz⸗ 
nn als der große Tag der Abreise erschien, wurden 15 Kisten 
um Eisenbahnhof geschleppt und daselbst einregistrirt. Die glücliche 
Figenthümerin dieser zahlreichen und kostbaren Verschoͤnerungsmittel 
rahm ihr Billet, stieg in den Waggon und fuhr ab. Sie kam in 
Tineinnati an, aber, ach! sie kam allein an und ohne von dem 
Arseual begleitet zu sein, auf welches sie rechnete, um die ganze 
Fashion“ des Ortes in Schiutten zu stellen. Ihr Gepäck war 
us Versehen nach Florida geschafft worden. Die also um ihren 
Triumph betrogene Schöne strengte gegen die Eisenbahnverwaltung 
ine Klage an und gewann ihren Prozeß. Die Direltion wurde 
verurtheilt, die abhanden gekommenen Gegenstände zu ersetzen. In⸗ 
deß mußte die Dame ein; Verzeichniß derselben einreichen. Da 
janden nun auf der Liste: acht Shawls. zehn Roben. vier Hüte, 
ünf Paar Stiefelchen, sieben Spitzentaschentücher, mehrere Hals⸗ 
tetten und Kettchen, Armbänder, Manchetten und Krinolinen; ge⸗ 
nug, die Ziffer der Schätzung kam auf 2500 Dollars. Und unter 
ill diesen Erzeugnissen der Mode und der Phantasie befand sich 
nicht ein einziges jener „intimen“ Kleidungsflücke, von welchen der 
Deutsche behauptet, daß sie ihm näher liegen als der Rod. Der 
lußere Prunk hatte wenig an ein Kleidungsstüch gedacht, welches 
zestimmt ist, nicht gesehen zu werden. Die Eisenbahndireltion be⸗ 
ahlte die Forderung bis auf den letzten im Verzeichniß aufgeführ · 
en Dollar, und glanbte sodann das Recht zu haben, das Publi- 
um zu belustigen, indem sie die von der Reklamirenden aufgestellte 
Afte wörtlich in die Zeitung einrücken ließ. Das intime Kleidungs- 
lud und seine Vereinjeltheit haben die Lacher auf die Seite d er 
ndistreten Bahnverwaltung gebracht. 
00 Diienfstesnachrichten. 
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Die erledigte Stelle eines Hypothelenbewahrers von Landau 
st dem Rentbeamten Jacob Mohr von Landau verliehen. auf das 
Zentamt Lundau der Reutbeamte Anton v. Chlingensperg dvon 
Franlenthal versetzt; der Rechnungscommissür der k. Regierungs⸗ 
inanztauimer det Pfalz, Hugo d. Leth auf die Stelle eines Rent⸗ 
eamten von Frankenthal besördert; die Stelle eines Rechnungs⸗ 
ommissars der k. Negierungsfinanzkammer der Pfalz dem Raths- 
iccessisten, der genannten Regierungsfinanzlammer, Theodor Carl, 
herliehen worden. — Der Landgerichtsdiener Friedrich Guders von 
Wolfstein ist in gleicher Eigenschaft nach Annweiler versett, die 
sierdurch eriedigte Landgerichtsdienerstelle in Wolfftein dem pensio⸗ 
uirten Gendarmenbrigadier Thomas Dort aus Gleisweiler, 4. 3 
n Annweiler, verliehen worden.