Full text: St. Ingberter Anzeiger

‚un Ganzen genommen n αααοαα α αα Oααι9ιX 
ingeben, daß das Kriegsrecht seit den letztez Kriegen in Europa 
neuschlicher geworden isi. Die Gefahren des Krieges sind ermäßigt 
en rohen Leidenschaften durch das Kriegsrecht Schranken gesetzt. 
Die Disciplin »der französischen Truppen? ist-einesehr strenge. 
Man hat im orientalischen (1834) wie im italienischen Kriege 
1859) nicht gehört, daß dieselben große Ausschreitungen und 
Plünderungen sich zu Schulden kommen ließen. Die Gräuel und 
hrausamkeiten, welche im amerikanischen Kriege gegenjeitig horlamen 
varen durch die Ecbitterüng eines uncipilisfrfen, in. seiner, Unab 
haͤngigkeit bedrohten Volles veranlaßt 
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Verlangt der Feind die Lieferung von Vieh.“ Heu, Mehl, 
Betreide und dergleichen, so ist diesem, Aufsinnen zuü eutsprechen. 
Rern es von Officieren oder Militärbeamten gemacht wird, welche 
Auittuugen äauszustellen fich erbieten. Unter diesen Vorausse tzungen 
st auch alle Aussicht nuf die geleistetenRequisitionen vorhanden. 
Wenn aber einzelne Soldaten oder Unterofficiere Requisitionen 
na hen wollen, so wird man auf seiner Hut zu sein haben. E⸗t 
vbt ein zutrügu ches MPittelnah man mit. Soldaten oder Rgubetn 
u thui hat. y praucht unr den Reguiritenden anzubieten 
ie mit Gelde siatt mit dem vetlauglen Vleh, Heu Mehlereae 
ufinden. Wird dies Anerbieten angenommen, so hat man e un⸗ 
weifelhaft. mit Räubern zu thun, gegen welche das Nphrecht ge. 
tallet ist. Geldcontributionen werden stets nur vom'? Höhitton⸗ 
nandireñden verlangf ünd rchöben. Es umerliegt keinem Zweijel, 
aß die Civilbevölkerung, gwelche sich eines räuberischen Ängriff⸗ 
rwehrt, dadurch nicht in bir Reshe! der Kämpfenden im kriegsrech 
ichen Sinne trith. Zwedmäßigerwird es jeddch? sein, 9 mit An⸗ 
d ndüng offener Gewalt möglithstzurückzuhalten, uim micht! den 
Schein einer Feindseligkeit gegen dasss Invafionsheer: und Vergel⸗ 
ungsmaßregeln gegen den Ort hervorzurufen. Es wird im der Nege 
senugen, Sturi zus läuten. und die Nachbarnn deizurufen, um die 
meistens feigen? Ranber zur Flacht zu beraulassen““ Uebar folche 
Vorfälle muß der Bürgermeister sojortein. Profokoll aufsehen/ in 
em der Suchverhatt genaut“ zu verzeichnen ist, um euwgigen? unbe. 
ründeten Klagen wegen“ bewaffneter Widersetzung begegnengu 
zunen?naAvjchriften dieser· Protblolle sind dem Indichsten / Mesitgt⸗ 
omisrando vorzulegen. Dem greoben und polterndenAuftre ten muß 
tetz Ruhe Und Maßiging enigegengesetzt imi äußerstenMothfalle 
Beschwerden beim milttärischen Vorgesetzken ethoben werden Es mift 
dem barfchen Aufkreken des Militärs kein allzugroßes Gewicht: bei⸗ 
zülegen, der Soldat gewöhnt fich⸗ leicht an eine rauhe Form⸗läßt 
ie aber bald fallen, wenn et sieht, daß ihm mite Ruhe und! gniemn 
Willen begegnet wird. 9 ni 13 190) 4 (Fortsetzuug folgt) 
Ve rhal ten wehrend der feindli che nInvasion. 
238 J u — 
Weithpapiere von Gemeinden, Sparkassen und Stiftungen 
sãufen —Joferũe sie vinculirt sind — gar keine Gefahr. Privaät 
eigenthum wird wohl nur in den Fällen gefährdet sein, wo 68 
— D Truppen dienen lann. Wein! Bier imd Ta⸗ 
Hat,! Vorräthe Eßwaaren; ind dere Pfuündetung zu neist ausgefetzt 
Bei den mit den Armeen marschirenden Marfetendern finden sith 
Individuen, welche sich widerrechttich br Kaufleuten Vorräthe an⸗ 
reignen suchen.“ Gegen“ diese VPersonen⸗tete man fest uUndeent⸗ 
schiossen 'auf und rufer sofort einen Dffizier zu' Hilfe. Wer Getegen⸗ 
heit ·hekommen fann⸗ seine Vorräthe gehen Quitlungenals I 
quisitibvn abzugeben, thut woht daran biese Gllegenheit u benützen. 
Im Ganzen mag daher die Ueberzeugung große sete ber⸗· 
seihen? daß die Opfer,welchen ein Einzelner im Kriege zu vriugen 
zat ir Bahern ihmen aus!: Laudesmitteluersetzt α J Doch ist 
zringend zu empfehlen, sich sonviel wie mogüch! Quitiuingen lnd 
Nachweise über die wuheciuttien abgegebenen oder weagenomnenen 
Begenftände zu verschaffen. Wenne Veinn“n Auntthern des Feindes 
Maͤnner; Weiber und Kinder heulende davon 'laufen uiid die müde 
und hungtig ankbmmenden Soldaten nur? veere Wohnungen bvor⸗ 
inden, dann sind freilich Excesfe unvermeidlich. Man mecte fich 
die Franzosen fechten mit deutschen Soldaten, nicht mit deutschen 
Bürgern und Landleuten. Kommt man ihnen ruhig und gemessen 
entgegen und enispricht noch Thunlichkeit ihren Wüuschen nach 
Nahrung und Rube, so werden alle Schrecken schnell verschwunden 
sein. Bekanntlich sind in der französischen Armee sehr viele deusch⸗ 
dende Soldafen,' die Elfäfset ünd Vothringer waren Jahrhunderte 
lang Augehörige des deutschen Reiches. Bügermeister und Bei⸗ 
geordnete jedes Ortes sollen sich sofort nache Einmarsch des Feindes 
hemühen, einen deutsch Redenden ausflidig zu machen/der als 
Dolmeischer dient und die aus gegenseniger Untenntniß der Spracht 
geranlafften Mißverständnisse verhindett. Unsιιι 77 
ιιν e ê se ,— 
Einer Berliner Export⸗ Kunsthandlung ging! vor Kurzem bot 
einemn Pariset Soitiments-Kunstgeschäft der Auftrag zu, demselben 
eine große Anzahl von photographischen Porträtsder Preußisch- 
deutschen Generale in wohlfeitlen Kopicenn zugehen zu Lassem.Kn⸗ 
tatte der gewünschten Seudung erhielt das Pariser Haus die 
Antwort:“ IIl n'y a plus de copies, nous vous enrerrons les 
driginaux⸗ Kopieen nicht vorhanden, werden Ihnen die Originale 
ichicken) 8i α 
—7 F— —— —J i r 8S8gr — 4 
J Ausschreiben 7 3 Wochen eingestoffen und euthätt 
vd n ewehes ist ein schwarzes —V * „Mademoiselles J — 
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werden sollte ist es dem ainterfettiglen In it eu. Nach Victdr Hugo krei aberlet. 
zegen Belotnung ah in 5 enpr uurenen.· 
Sti. Ingbert den 8. August 1870.35 Nr. 1. Im Schlafzimmer NAapo 
i Pas Buürgermeisteramtnteons des Kicinen. Das vas— 
Chaudon. houssprel au Obere Ammergau.“ Vou Herm. 
—* 4 Röger. Ein.adeliges Lasino.“. Er⸗ 
Ddas. Neue Bsatt No. 33 sunsung von Hote FeAlegtn Erbprinz 
Viert liahrlich nur 1200 Sgr. ] xeopold von Hohenzollern; Sigmaringen. Ueber 
Viertelidheleh 28X Thiers. — „Correspqaudenz.“ — 
) ⸗BPreis einer einzelnen Nummer 1i auf die nu 
—— 
OORIERAXSITS. q 
von Erbprinz Leopold und Thiers aufmerh⸗ 
amugeinacht.7) ttttte t 
Das deuc Blattzist das billigste Blatt. 
Fstdie vorzugliche Bewirthuud und 
Aufopferung der Vewohner St. Ingbertz 
und Umngegend sagen wir unsern herzlichsten 
Dant. hutu d I 
8. Combugnie des Braunschweig'schen In⸗ 
fanterieregsments Nte920 Varnewißgl. 
Haunpthnunn und Compagnie⸗Chef. 
2 
— 
Areisaekroͤrt in Varis 1867. 
733 α 
— 2 . ν T 
Aufforderung an sämmtliche Gemeinden 
3u — ιι. ο αι— 
der Pfalz. dar 5 
n.In Folge⸗höherer Anordnung istdie GemeiudeEdesheim aufgefordert, 
Feldlazareth sür“ vierhundert Verwundete herzurichten. , 
Bet der größten Opferwilligkeit ist die Gemeinde nicht. in der Lage, die 
hier absolut nöthigen Gegenstände an Betten, Weißzeug, Binden, Charvieꝛc. 
aufzubringen. n 
Wir sind daher in der Lage, unsere Mitbürger der Pfalz um Gaben aß 
Geld und genannte? Gegenstände für unsere verwundeten deutschen Streiter zu 
hitten. 47 
Zur Empfaͤngnahme von Gegenständen sind bereit die Frauen: 
Win. Machol, Ph. Tillmann, Jace. Hammer, M. Boos, Gg. Lederle 
n 4. und Fraul. Frz. Lederlse. 
Gelder empfangen die Herren: 
Jae. Bammer, Gg. Lederle, Lonis Kämmerer, Win Nderle 
Depofitar Herr Jimes Ludwig Schmidt 
in Gorliysimpfing folgendes Schreiben: 
7Geehrtester Herr Schmidi Btat 
ISind Sie so gut und schiden Sie 
mir 2oder 3 Flaschen G. A. W. 
Mayer 'schen weißen Brust⸗Dy⸗ 
—AãA tz möhlich durch die 
Postl Die Zahlung entnehmen Sie 
durch, Postvorschuß. 
Ich war am grünen Donnerstag bei 
Ihnen, und habe mit eine Flasche von 
diesem Brust⸗Syrup mitgenommen; 
diese hat mir für meinen heftigen 
—A 
Mooholz b. Rietschen (Schlesien). 
7. den 9. April 1868. 
Brohl, Schullehrer. 
Der Verkauf dieses Syrups befindet 
ip * St. Ingbert. bei J. Fried⸗ 
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* 
7 
»or Fälschung und Nachahmung 
atachert durch Schutzmarke laut . 
R. Patent vom 7. December 1858 
Z. 130/645. 
Redaktion, Dtuck und Verlag vonF.l X. D emeßz in Steu Inabert .