ganz auf, es stellt sich ein wehr oder minder starter Surchsau ein;
die Augen treten tief in ihre Höhlen zurück, der Speichel fließ
ab, ebenso findet aus der Nase ein dickschleimiger Ausfluß statt;
auf der Schleimhaut des Maules, besonders am Zahnfleiche, dann
der Nase und der Scheide zeigen sich mattweißliche oder gelblich
zraue, später wund werdende Flecke; das Athmen wird moren
ter, stöhnend; die Schwäche nimmt immer mehr überhand, die
Thiere liegen viel, und es erfolgt de Tod gewöhnlich am fünften
bis siebenten Tage nach Beginn der Kraulhei..
Erscheinungen nach dem Tode.
Bei der Section findei man die erwähnten krankhaften Ver⸗
inderungen der sichtbaren Schleimhäute auch am Zungengrunde;
höhert Röthung und öfters Blutunterlaufungen jm Kehllopfe und
in der Luftröhre bis in die Lungen, die gewöhlich von Luft auf⸗
zetrieben (emphysemath'sch) sind. Die ersten drei Mägen erscheinen
wenig verändert; dagegen ist der pierte Magen und der Dünn⸗
arm, sowie das Endstück des Mastdarms wehr oder weniger starl
zexothet, zuweilen bläulich oder schwärzlich roih. Die Gallenblase
s in der Regel mit dünner Galle stark angefüllt. Milz, Leher
ind Nieren zeigen keine charakteristischen, krankhafien Veranderuugen.
Dieses Krantheitsbild der Rinderpest bietet hie und da einige
Abweichungen dar, indem das eine oder andere Symptom stärker
hervortritt oder wohl ganz fehlt.
Nach einzelnen Erscheinungen hat die Rinderpest Aehnlichkeit
mit der Maul⸗ und Klauenseuche, der Lungenseuche und dem pös⸗
artigen Katarrhfieber; wenn jedoch die Aufeinanderfolge aller
Symtome, der Seuchegang und alle weiterrn Umstände näher in
Betracht gezogen verden, dann kdann eine Täuschung nicht lange
hestehen. J
s Bei Schafen und Ziegen tritt die Rinderpest im Allgemeinen
anter denselben Erscheinungen auf, die Sterblichkeit ist bei diesen
Thieren aber in der Regel etwas geringer.
Es gibl bis jetzt noch kein Heilmittel gegen die Rinderpest,
d viel deren auch schon angepriesen worden sind; dagegen hal die!
Erfahrung gezeigt, daß sich diese Senge durch Kurversuche immen
mehr verbreitet und dieselbe trotz aller dabei angewendeten Sorg
falt ein Hinderniß für die schnelle und sichere Unterdrückum
werden.
Das einzige Schutzmittel gegen die Ansteckung ist die Ver—
meidung jeden Verkehrs mit rinderpestkrankem Vieh, dann mi
Menschen und Gegenständen, welche mit solchem in Berührun
waren.
Von der bereitwilligen Mitwirkung der Viehbesitzer hängt
deßhalb hauptsächlich mit ab, die Rinderpest ferne zu halten un
nach erfolgtem Austhzruche dieselbe schleunigst zu unterdrücken
Trägt jeder Besitzer jür sein Vieh selbst Sorge und kommt der
non Stagatswegen erlassenen Vorschrifien pflichtgetren nach, so is
die Rinderpest ebenso leicht zu bekämpfen, als sie unter umgekehrten
Verhältnissen die furchtbarsten Verheerungen anrichtet.
Jeder Viehbesitzer kann seinen Viehstand aber vor Anstedcunt
selbst schützen, wenn er zur Zeit herrschender Rinderpest
1. kein Vieh kauft oder eintauscht;
23. sein Vieh allein hält, keine fremden Menschen dazu laßt
namentlich keine fremden Viehbesitzer, Viehhändler, Mezzger
Wajenmeister, Viehtreiber, Knechte und Mägde aus eine
Gegend, wo die Seuche herrscht; ——
wenn er selbl!ebenso wenig in verseuchte Orte und Ställ
geht, als ldeinen Angehörigen und Dienstleuten dies ge
stattet; —
wenn er von solchen Orten nichts ankauft, befonders keir
Heu, Stroh ꝛc..
wenn er seinem Vieh die größte Aufmerksamkeit schenkt, umd
bei jedem irgendwie verdächtigen Erkranken eines Stüccet
dasselbe sogleich absondert und die vorgeschriebene Anzeigt
bei der Ortspolizeibehörde erstattet oder einen zur- Praxi
berechtigten Thierarzt beizieht, damit gegebenen Falles dit
nöthigen Polizeimaßregelhn so frühzeitig als mögich ergriffen
werden können.
V.
isi hufs Eintragung in das Inventarium au 17051, in den Pfuhlwiesen, in 17 Looh
Mobiliarversteigerung. der Amtsstube des Unterzeichneten alsbald 72 allda, duhn —I —
Mittwoch den 7. und Donnerstag den 8. tinzureichen, —7 88 e L
September d. J., jedesmal des Vormit— ——— Horn, kgl. Notar. anauf Mimbacher Banne:
ags präcis um 9 Uhr anfangend, zu 455 Dez, im Mimbacher Allment, ir
Hassel, in der Behausung der Erblasser, 6 Loosen.
werden die sämmtlichen zur Verlassenschaft auf Blickweiler Banne:
der allda wohnhaft gewesenen und verlehb⸗ 396 Dez. in den Todten, in 4* Loosen
ten Eheleute Emanuel Hager, lebend 237 , allda, in 8 Loosen.
Bücker, Wirth und Krämer, und Marie Das Gras ist durchgehends schön.
zeb. Haberer gehörigen Mobiliargegenstän⸗ Blieskastel, 29, August 1870.
de öffentlich auf Credit versteigert, worun⸗ Wiest, k. Nolar.
er namẽntlich:
1 Pferd, 5 Kühe, 1 eg
Schafe, eine Parthie Heu und Stroh,!
Frucht, Wein und Brandwein, Tische,
Stühle, Bänke, Kleider- und Küchen-
ichtaͤnke,, 1 Spieluhre, mehrere Betten
und Bettladen, Leintücher, Handtücher
und Tischtücher, wergnes und hänfnes
Tuch, Spiegeln, zinnenes und e
nenes, eisernes und blechnes Küchenge-
schirr, Bütten und Eimer, eine vollstän
dige Geschäftseinrichtung, 2 Wagen, 1
Windmühle, Egge und Pflüge, diverse
rämerwaaren und die, Kleidungsstücke!
und das Leibweißzeug der Verlebten;“
iberhaupt Haus⸗, Fuhr⸗ und Ackergeräthe
zurch alle Rubriken. A di —5— d —
Vor Beginn der Versteigerung wird das n te * ewohner er Pfal
zur Erbmasse gehörige Wohnhaus mit —
Stallung, Pflanzgarten und allen 8 Was unseren braoen Krieger im Felde jetzt vor Allem nöthig ist, sind
—A —
Hassel, an der St. Ingberter Straße, in Unterhosen.
h der Vahnhoseh. and mehrere Jahre Man richtet deßhalb an alle Vewohner der Pfalz die dringende Bitte
In demselben wurde seither Wirthschaft, an das nunterzeichnete Komite von obigen Gegenständen, namentlich Leibbinden
Väckerei und Krämerei mit dem besten Er- möglichst bald so viel als möglich übersenden zu wollen. Sabald eine genügendt
'otge detrieben, auch eiguet sich dasselbe Anzahl vorhanden ist, wird einer der Unterzeichneten die sämmtlichen Gaber
einer vortheiltzaften Lage wegen zum Be⸗ direkt an die Armee im Felde persönlich überbringen. —
riebe eines jeden anderen Geschäftes. —
Zu gleicher Zeit werden alle Diejenigen, — I
velche eine rechtmäßige Forderung an die Das Komite
vorgenannten Erblasser zu machen haben, für Verpflegung durchpassirender Kranken und Verwundeten.
hiermit aufgefordert, ihre Rechnungen be⸗ Fr. Orth. H. Weber. Chr. Zinn. F. W. Fuchs. Rektor Rohe.
Ation, Druck und Verlag von F. X. Deme
8 in
X.
In—
Jveblt.