Full text: St. Ingberter Anzeiger

J —XRR osort· 
Tr Paris. Napoleon III. meint Figaro“, muß sehr in 
gerlegenbeit fein. Wie deißt er eigentlich Ey gewiß 
nn. Jeder vffentliche Organ betitert ihn wit ꝰeineinꝰ? desond·ren 
en. Datg Joucnol offitiel]. nennt Ihn oitzeielz San e er 
daiser.. Der Constitutionnel“ schrejbt voll hohen Respecta voll· 
zändig:“ Seine Majestät der Kaset. Diei! France“ Nnenut Vihn 
reuherzig: den KNaiser; das „Pays“ einfach: Seine Majeslatn 
as „Siecle“ familiar : Mapoleon NII; die „Cloche“ ohne Zusatz: 
dapoleon; der Reveil“ höflich: die vollziehende Gewalt; der 
Aappel“ piß: Caãsar. Der Rappel spricht außer dem nöch von 
n Kanonenstiefeln Cäsurs.“ Casar in Kanonen, keine schlechte 
Idee. — Unerbittlich ist die „Maiseillaise,“. Sie netzut! ühn 
Fen Kaiser: Sardanapal. Herodes oder Helgiagabal. Wennnn sie 
desonders gut meint, schreibt sien Sardanapal, der Sohn, der 
nigin Hortense. 4689 8 
ꝛ· Eine Dame, die Rochefort in der Kammier! geschen hat, 
vird gefragt, welchen Eindtuck det fuperlativst Unversthuliche auf 
je gemacht. Er sieht aus — meinte sie ⸗ wie einStterauber 
ußer. Diensten, der beständig die Seekrankheit hat. 2 3.* 
Ein literarisches Product der Suer Reise. Die Erdffming 
es Suez⸗ Canals soll unter Anderem auch ein Prachtwerk zu⸗ Tage 
didern. das leider nicht destimmt ist, in die profane Oeffentlichteit 
n dringen. Kaijerin Eugenie soll die seltenen Augenblicke, welche 
X ihrer Orientreise die offlciellen Feierlichkeiten und die wich⸗ 
igen Sorgen für die Politik ihres Gemahls und für ihre eigene 
Toiletie üdrig gelassen, zur Aufzeichnung ihrer en 
venuhzt haben. Sie gedenlkt nun nach ihrer * e dieses interes⸗ 
ante Tagebuch, das mit Vignetten von * Hand des Malers 
Zerome verziert werden soll. ia einer vollend .en Lurxug⸗Ausgabe 
rei Plon in Baris drucken zu lassen. Doch soll nur, eine fehr 
zeschraͤnkte Jahl von Exemplaren abgezogen werden, welche hochstenẽ? 
im atimsten Kreise der Intimen zur Vertheilung kommen, 
7 (Das Gebäude der Conciergerie), in dem sich das Gefäng · 
niß des Prinzen Peter Bonaparte befindet, wat einst unter dem 
Tasars Thurm“ bekannt. Es hatte keinen Ausgang auf die· Kais 
ind seine Grundmauern waren von der Seine bespült. BGegen das 
Jahr 1754 hieß es Montgomery ⸗ Thurm“, weil Graf Mont˖ 
Jomerh, der König Heinrich II. in einem Tournier getodtet hatte, 
jort gefangen saß. Am Eingange zwischen dem Uhr· und Casar 
Thurme waren die Verließe, in denen die armen Opfer der Poli⸗ 
it oder einer auderen Intrigue lebendig begraben wutden. Im 
wenerdigen Geschosse des Montgomerh · Thurmes sind zwei Zimmer 
did ein Salon, gewöhnlich die Wohnung des Directors der Con⸗ 
ergerie; in dem letzteren sitzt nun Peler Vonaparte als Gefangener. 
diefer Salon ist in Kreuzgewölbform mit in der Mauer verlau⸗ 
senden Pfeilern gebaut. Zwei kleine starke vergitterte Fenster lassen 
icht viel Licht udringen und gestatteten wegen ihrer Hoͤhe nicht 
en Ausblick auf die Straße. Die Einrichtung ist sehr einfach; 
ver Prinz hat keine eigene Bedienung, sondern ist auf die Dienst⸗ 
leistung der in diesem Theile der Conciergetie bejchäftrgien Leute 
ungewiesen. 
yUcher die Arbeitseinstellung in dem Creuzot Fraukreich) 
rird Zuverlässiges erst nach und nach bekannt. Vor Allem ist zu 
ronstatiren, daß der Strike nicht ein langer Hand vorbereiteter und 
rarch politische Agitaloren herbeigeführter war, wie es die fran⸗ 
dische Regierung verbreiten läßt. Die Angelegenheit der Unter⸗ 
dügungskaffe, welche den ersten Anstoß zu dem Ausbruche der 
Axbeitseinstellung gab, war ganz darnach“ angethan, die⸗ Arbeiter 
n der stärksten Weise zu reizen.“ Die Kasfe ist sehr reich, da sie 
i8 God Fr. besigzt. Gebildet wird dieselbe aus Abzügen, welche 
3 an ihrem Lohne gemacht werden. Die Leuung der 
V. Nußgangétasse befand fich ausschließlich in den Handen von 
den Schneider jun. (Sohn desz Kammerpräfidenten) und gah 
Anlaäß zu vielen Klagen und zu großer Unzufriedenheit unter den 
Irbeitetn. Schneider jun., welcher die gegen— ihn hetrschende 
Stimmung nicht verkennen konnte, gab seine Entlassung gls Di⸗ 
reclot der Unterstüßungskasse, augenscheinlich um sich bĩtten zu 
assen, die Stelle von Neuem anzunehmen. Die Arbeiter abet 
zahmen ihn beim Wort und bestimmten zum Director ihrer Kasse 
zen Arbeilet Assy. Auf diesen eutlud sich der Zorn des Schneiders 
und eines Tages fand er seine Stelle in den Werkstätten befetzt. 
xrIt war entlassen. Diese Wüllkürt führte dann direct zur der 
irbeitseinstelung, gegen die man abermals die Chassepots in An⸗ 
vendung zu bringen drohte. Wie schon geeldet, haben —2— 
meisten Arbeiter bereits die Arbeit wieder aufgendmmen. —V— 
f Su. Gallen. Verwandte Seelen finden sich! iZil 
Imisblau unseres Cantons St. Gallen bringt der Prügekfreunden 
n Meglendurg und üngarn die erfreuliche — Nachricht, ,vaß 
nuch das Cantousgericht St. Gallen fortan die — B ge⸗ 
jen nichteantonsbütgerliche Diebe wieder zur Anwendung bringen 
dird!“ 
PDie , ngi.orr.“ schreidt penn 4zw Irgemode „oie 
Sonnnde in Lonbon schon s nde —3 
Aings micht weiß, waß er, mit b eeenzen dann würde eine 
seise ach Schoinand ihn geradezü zur 9 erssoeciflung hringen In 
Jaden? Alle Wirthsdauser geschlossen, unmicht einmal ejn Mi * 
igfert Langwuise zu entfliehe n. denn Vvolom gin gainde Omnibug 
ejern in Hezn Sodnp gachizat abhathe Jun Glasgow end, 
— ———— einer besseten g dammern, denn ju⸗ 
internehmende Feren Ia die Eintichtung geirofftn 
eden Sonntag Mortens undid Abenbs »einen Zug von Glasgow 
ach Paizley und zurück sahren zu lassen. Auf, dem Conlinente 
wer selbst in Suͤden⸗ Großbritanniens wäree eine solche Eixrichtung 
aicht det · Erwahnung⸗ — in? Schotthand. dagegen ist sie von 
istorischer ) Bedeutungt und wird sie monatelang im den Presbytelien 
uf der Tahesordnung stehen. Dem exstem Zugeni welcher uner 
zieser neuen Einrichtung fuhr, wurde ein sonderbarer Empfangigat 
kheilt Auß dem Bahnhofe · von Edinburgh hatte sich namlich tin 
Ztraßenprediger postirt, welcher den XX 
jen Augen auseinander, setzte, daß ihre willete nicht nach Paisley, 
pondern irgend wohin fuhrlen wo da ist Heulen und Zähneknirschen. 
So jist der Sonntag in Schonland, und dere einigen sütze Trost! 
er den unteren Vollst ssen geblieben, ist die Schnappsflasche, die 
bschon die Wirthshäufer geschlossen sind, im stillen Fomilienkr eise 
ine so fleißiger! die Kuͤnde mochthn hu ni αιιæH-αν 
f In' San 6* neisco erscheinende Zeltungen war neit 
ror gefälschten Thee, der dus:den Blättern des raliforne schen 
Charragal“ und endeter Sträucher gemacht wird, die in großen 
Nengen nach wirt andt werden, m von dort als echt chine ⸗ 
icher Thee dem fien Geruch und Auüssehen sehr nahe kommen, 
urüdexpedirt zu werden. 
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Boltswirthschaft Haudel uad Verkehr.· — 
—T rnd 7 
Ddie wiener laudwe Itg. euthaͤlt folgendes Mittes!wide 
zie Maulseuche des Rindo ehes 55Das höchst. einfache Miltel 
Hesteht für ein Kind. in fein gestoßenem. Alaun, von welchem. zw er 
Zoihe in inem halben Seidel Branntwein in einer Schalenanfge⸗ 
qzt ist. In die Löfung wird ein leinener Lappen gelegn. un 
zieses Minel anzuwenden, faßt man, an der rechten Seiten daa 
stindes neben dessen Kopfe sehend, mit dem linken Arme Mreran 
zein Kinnbacken dessen Kopf mit der Hand über die Nase so, 
er Daunen an der⸗inken Seite des Maulez die Zunge des 
sindes niederdrdt und die vier auderen' Finger dann unter dem 
dinne dem Kopfe eine wagerecht nach vorwärts stehende Richtung geben, 
vobei die rechte Hand mit dem in“der angegebenen Loͤsung ge⸗ 
Jantten Lappen in ihrer daneren Fläche von oryes deß Ninda 
naules über die Zunge so eingeschoden wird, daß dieser in dem⸗ 
elben seine Flüssigkejt absetze. Es kommt, der Lappen zwischen 
en Fingern gehalten, nur in Länge der, Fiuger in das Ripds⸗ 
naut, wahrend der Daumen der Hand sich — an hase 
Rindes fiemmt. “ Der Lappen darf wit der Hande nicht ge⸗ 
zrückt oder gerieben werden; das kranke Rind drückt von selbst 
vie wiederkauend, den ganzen Vappen aus, wobei jedoch die Vorã 
icht gebraucht werden uß, daß es den VLappen nicht verschlucke. 
daß bei dieset Opergtion Jemand mit der Arzueri zur Seite 
tehen müsse, vexsteht 6 von selbst; sie ist iäglich nur einmal 
inzugebenund · wird kqum ein viertes Nal Snöthig sein, Dieses 
Muͤtel wurde bei mehr sqe 60 Stück Rindern, daxunter auch: bei 
iner mit dem Kalbe erkrankten Kuh, erfolgreich in Anwendung 
sebracht, es kann dasselbe Jeder, der Kinder zu- behandel 48 
deht, nach dem oben genau mitgelheilten Verfahren eicht dae nen 
igenen Rindern beim Vorkommen der Maulseuche ielbi in An⸗ 
vendung dringen J 
— Eiu wrtames Mittel, Eier vor Füulniß zu schlißen. 
Unter den hierauf.vezilglichen zahlreichen Mitteln, z. B.das Ein⸗ 
egen der Cier in Salz- oder Kalkwasser u.“f. w. hat M. Waolette 
n dem Journal⸗ der Chenuir unde Physik als das wirksamste 
mpfohlen das Bestreichen der Eier mit Feit oder Oel und das 
adurch bewirkte Vetschie gen der. Poren in den; Eierschalen. Vor⸗ 
iese sic vand bewahren daseinfach in die Eierfchalen 
ingerieben, die Eier u längere Zeit conservirt, als irgendmo⸗ es 
rforderlich sein dürfttfte. iun 
i d e ιÜνIl 
Dienstesnachricht en. ——— ñ:ri⸗ 
ee —23* 
Durch Regierungs -Entschließugg g wurder der Lehrer Karl 
dandau von Niedergailbach zum Lehrer an der katholischen Schule 
u Rubenheim und der bisherige Schulverweser Philipp Reuther 
hon Dahn zum Schullehrer an der — 
Reiffelhuch ernannt, na 
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