Full text: St. Ingberter Anzeiger

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üch zugemuthet werden, auf, die Zernirung“ don Paris“ und Metz „uur um ‚einige Loth überschritten haben, nichte zurückgewiesen 
zu verzichten. Sollte vor; dicfen beiden Festugzem der status quö werden“ — 53 6 e 
ortdauern, so müßten von deutscher Seite noch fernere Pfänder Die Zahl der zuk Armee gesandten Feldpostpacketeien hat sich 
oerlangt werden, damit Frankreich während des vWaffenstillsiandes u der ersten Wocht quf 17300 Stück belaufen? »Zur Sortirung 
nicht blos die Ausrüffung seiner rei neuen Armeen, im Norden und Verpackung derselben für ldie einzelnen Truppentheile warenß 
Westen und Osten mit englischen Gewehren vollende. England 3750 Säcke, zum Transport per Bahn 67 Waggons erjsorderlich. 
scheint uns, wie die Dinge liegen, am Wenigsten zum Vermittler Der Landtransport in Fraukreich erforderte 292 zweispännnige 
zeeignet.“ — ... . Wagen. Eine Abnahme der Verjendungen, ist noch nicht be⸗ 
Ein Betliner Telegramm will in der That bereits wissen, merbbaar 
Bismarck werde in einer Zirkularnote an die norddeuischen Gesandt. Berlin, 26. Olt, Die „Provinzial-Corr.“ sagt, betreffs 
chaften die Gründe auseinandersetzen, warum er die Waffenstill- der Verhandlungen über die deutsche Frage in Versailles sei Aus— 
tands· Vermittlung Granville's zurückweisen und meitere Waffener: ächt porhanden, daß die Ergebnisse schon dem in der zweiten Hälfte 
olge abwarten müsse. — Ein Londener Korresponden der „N. »es November zu berufenden Reichstage vorgelegt würden. Betrefft 
er. Pr.“ mochte dem genannten Blatte noch unterm 21. dieses der Landkagswahlen ist fetzgesetzt, daß die Wahlmännerwahlen am 
Monats die Mittheilung, daß die Pariser Machthaher sich unter )., die Abgeordnetenwahlen am 16 November slattfinden. 
jar keinen Umftänden berbeilafsen würden,“ Friedensverhandlunge Königsberg, 26. Otl“ Auf Befehl des Königs sind 
inzuknüpfen, deren Bafis die Abtretungfranzöfischen Gebietes sei. Dr. Jacoby, Herbig und sechs audere Gefangene aus der Haft in 
Ebenso beharre Bismard auf seinen urspcünglichen Vorschtägen. Lötzen entlassen. Die Social⸗-Demokraten berbleiben in der hast. 
„Deutschland“, so sagt er, „wird von seinen bisher gestellten For⸗·An das Bürgermeisteramt der Stadt Weißenburg ist, wie 
derungen nicht zurückweichen, wird sie aber auch dann nicht steigern, nan der Frkf. Zig, berichtet, folgende Ordre des bayerischen Etap— 
venn die Einnahme von Paris mit neuen Opfern verbunden fein denkommandos ergangen: „Laut hohen Befehls des Oberkomman- 
ollte. Dentschland wird das Elsaß und das östliche Lothringen dos der kgl. 8. Armee wird bekannt gemacht, daß von jetzt ab 
nicht mehr herausgeben, ist fest entschlossen, es als Friedenspfand zuf jedem Bahnzuge, welcher von hier in das Innere des Landes 
in seinen Händen zu behalten. Auf krine Schleifung von Metz bgeht, angesehene Einwohner auf der Locomotive mitzuführen sind. 
fönnen wir uns nicht eirlaffen, die Festung muß in unserer Ge⸗ Es wird diese Maßregel durch die häufig vorlommenden Beschädig- 
valt bleiben, geraͤße sowie Straßburg und die kleineren Vogesen- angen der Eisenbahnlinien nothwendig gemacht und allen Einwoh⸗ 
Festungen. Wit wollen einen glatten Frieden, an dem, wenn' er nern zur Kenntniß gebracht, damit dieselben erfahren, daß ihre 
einmal abgeschlossen, nichts mehr zu klügeln ist, können uns daͤher igenen Landsleute durch Entgleisung von Ersenbahnzügen zunächsi 
azuf eine Schleifung von Met nicht einlassen. Thäten wir es, etroffen werden. Weißenburg 21. Ott. 1870. Das kgl. bayr. 
dann könnten, wie bei der Schleifung von Luxemburg, nachträglich Stappenkommando. Scheidlin, Major.“ Dem Bürgermeisteram 
allerhand Streitigkerten entftehen über die Demolirung einzelner staufgegeben worden, ein Verzeichniß von angesehenen Einwoh⸗ 
Forts und Bastionen. Das kann uns nicht zusagen. Wir müssen jern des Stadibezirks im obigen Siun anzufertigen und in Vorlage 
einen glatien und dauernden Frieden haben. Dazu brauchen wir im bringen. 
Metz und die Mosel-Linie, fo weit sie von unseren Strategen an. Ein vor Menz kampirender Berichterstatter der ,Daily News“ 
estrichen ist.“ In diesem Sinne habe sich der norddeutsche Reichs- bringt, wie er sagt, „aus guter Quelle“ eine neue Version über 
sanzler in Ferridres ausgesprochen und diesen Standpuntt seitdem ie-Veranlassung zu: der Enthebung des Generals Steinmetz vom 
inverrückt sestgehalten. Habe er vor drei Wochen die Andentung dommando der ersten Armee.“ Nach Angabe des Gewährsnmanneks 
inet möglichen Einmischung der neutralen Mächte als etwas sehr dem der englische Berichterstatter seine Nachrichten verdankt, hatte 
Unwahrscheinliches von sich gewiesen, so thue er es heute mit noch ꝛei Ausbruch des Krieges det König in seiner hohen Achtung vor 
großerer Berechtigung. Frage' man ihn aber, was daraus werden der großen wilitärischen Begabung des Generals gegen die Ansicht 
solle, wenn die gegenwärtige provisörische Regiernng auch nach dem des Kriegsrathes ihn zu einem Kommando befördert, weil er ein⸗ 
Falle von Metz und Paris erklären sollte;, duß sie nicht im Stande mal den oft gehörten Einwurf, daß der hohe Adel siets bevorzugt 
sei, die ihr zugemutheten Friedensbedingungen anzunehmen, so lautet verde, in Norddeutschland entwaffnen und in Süddeuischland der 
seine Antwott ungefähr dahin: „Wenn diese Regierung dazu nicht Beschwerde zuvorkommen wollte, daß man den Prinzen des Igl. 
Muth vder Kraft genug besitzt, wird fich eine andere dazu finden dauses allen Kriegsruhm aufspare. Die Sache ging gut bis zu 
lassen. Diese Sorge bleibe getrost den Parisern überantwortet. den Schlachten vor Metz im August, wo General v. Sieinmetz auf 
Beun sie unser müde geworden sind, werden sie wohl ein paar eigene Verantwortung und ohne Grund gegen die bestimmten Be— 
Männer finden, um eine Constituante „einzuberufen, mit der sich fehle des Oberbefehlshabers auf der Südseite statt nördlich von 
»in vernünftiger Friede schließen läßt. Bis dorthin müssen wir Metz über die Mofel ging. Hätte er dem Befehle gemäß den 
ains in Paris und den eroberten Landestheilen so heimisch als Lebergang nördlich veranfialter so wären die wiederholten von 
noͤglich einrichten. Der Vertheidigungs Regierung bis nach Vor⸗ chweren Verlusten begleiteten Angriffe des 7. und 8. Armeecorré 
deaux oder Toulon nachfolgen, wenn sie sich dahin zurückziehen egen die französischen Positionen bei Moscou St. Hubert unnöthig 
oslte, dazu fühlen wir“ weder“ Lust noch Beruf.“ Im Obigen jewesen, und man hätte statt derselben wahrscheinüch nur einen 
reien die Ansichten des preußischen Kabinets, wie es sich durch Bis- leichten und wahrscheinlich erfolgreichen Angriff. unter jedenfalls 
marck äußert, ihrer Wesenheit nach getreulich wiedergegehen, wozu diel geringeren Verlusten von den Höhen des Bois⸗-de⸗Sauluh 
der Korrespondent noch demerkt, daß der norddeutsche Bundeskanzler jerab gemacht. Auf alle Fälle hätten im letzteren Falle die Deut⸗ 
etzt schon seinen Enischluß ausgesprochen hat, daß das zukünstige schen den Vortheil eines höheren Terrains gegen die tiefer liegen⸗ 
Friedensdocument in deutscher Sprache ausgefertigt werden soll. den Positionen der Franzosen gehabt, und Basaine's Rückzug nach 
Den Franzosen bleibe das französijche, dem Berliner Archive das Metz am Morgen des 19. wäre unmöglich geworden. In Folge 
deutsche Original.· WW dieset Angelegenheit sprach der König persönlich dem General dv. 
Berhun, 28. Okt. Die Gesammteinnahme des Central- Steinmetz sein Mißfallen aus und befahl ihm, in Zukunft seint 
Tomites der deutschen Pflegevereine beträgt jetzt 1,895, 000 Thir. Meidung nicht an das große Haupiquartier der gesammten Arme 
— Die Fonds, welche bereits für die neugegründete Invaliden ondern an den Prinzen Friedrich Karl gelangen zu lassen. Darauf 
Stiftung eingesendet wurden sind, haben die Höhe von 840,000 vurde der General, der ohnehin schon gewoͤhnlich micht von der 
Thlrn. erreicht. Die Stiftung wird den Namen Deutsche Wilhelms- anftesten Gemüthsverfassung war, merkbar zornmüthig und unge 
Stiftung führen. * muthlich und er gab sich dabei solche Mühe, diese Eigeunschaften in 
Berlimn 26. Och Die Nordd.“ Allg. Ztg. schreibt? Die seinem persönlichen und dienstlichen Verkehr mit dem Prinzen her⸗ 
zerschiedenen Versuche, durch Unterhandlungen zum Frieden zu ge⸗ worzukehren, daß guletzt die Beziehungen der beiden Fuhrer zum 
angen, die bei dem Bundeskanzler von republikanischer, imperias ffenbaren Skandal wurden, ernstlich die Ruhe der dienßllichen 
listischer und anderer Seite angestellt worden sind, haben stets zur ütmosphäre krübten und drohten der Disziplin der betreffenden 
Antwort geführt, die erste Bedingung sei die Wahl einer Vertre- deere zum Schaden zu gereichen. Das führte denn schließlich die 
xung des französischen Volkes, da nur von einer solchen Vertre- eintfernung des Generals herbei, aber nicht auf Veraniassung des 
sung und einer von derselben getragenen Regierung ein ficherer Brinzen, sondern auf Molike's Verwendung. — 
jaltbarer Friede zu erhoffen sei. Der Bundeskanzler hat sich, um Die Wiener Neue Mil.⸗Ztq. erörtert die. Frage, ob Paris 
dieses wünschenswerthe Ziel zu fördern, bereit erklärt, es zu bei hHombardirt werden kann, bevor die Außenforts genommen sind. 
wirken, daß für das Zustandekommen ein⸗r soichen Versammlung Welche Tragweiten mit den schweren gezogenen Belagerungs kano⸗ 
jede möaliche Erleichterung gewährt werde. wogegen es uns gleich nen, die auch für verhältnißmäßig starke Ladungen construirt find— 
ziltig erscheint, welche Regiervngsform diefelbe gutzuheißen oder rreicht werden können, und zwar unter Anwendung von 80 —-40 
nufzuftellen belieben wird. Grad: Elevation, darüber führt das Blattt folgendes an: 1) Aus 
Berlin. Nach einer Verfügung des Generalpostamts joll, einem Berichte vom 7. Februar 18600 der in England um diese 
wie die C. S. mittheilt, bei der Einhaltung det Gewichtsgrenze' Zeit zur Untersuchung der Vertheidigungsmittel Großbritanniens 
von 4 Pfund für Pakete an Soldaten nicht mit allzugroßer Strenge miedergesetzten Commission ist zu enineh en. daß mit schweren 
nerfahren, und es sollen Vakete. welche das Gewicht von 4 Piund UArmstrangfkanonen welhb⸗e Gjei hoft- znn 80 Pfund werfen, eine