Full text: St. Ingberter Anzeiger

qòte cme ι——”n gesqecit. 
zes Himmels wird die Wuth der Feinde unterstützen. Krieger, 
Weiber, Kimder, Kieise, Alles ohne Unterschied wird der Schaͤrfe 
des Schwertes überliefert;.... Selbst der Palast der Könige 
vird die Erde mit seinen Ruinen bedecken, Der Tempel der er⸗ 
zabenen Beschüßerin der Hauptstadt wird in Staub zerfallen. 
VBorstädte werden von den Flammen verzehrt zusammenstürzen und 
unter ihren noch rauchenden Räumen alle ihre Bewohner begraben. 
Das Geschrei der unglücklichen Sterbenden in der Todesangst wird 
mus dem Schutt hervordringen und diejenigen entsetzen, welche 
diesem fucht baren Brande entgangen sind, und nach demselben 
Loose seufzen.“ J 
4 Einer Correspondenz des Specialberichterstatters des „Daily 
Telegraph“ aus dem Lager vor Metz vom 24. Okll eninebmen 
vir Folgendes: 
Ich war heute Zeuge einer höchst rührenden Scere. Ein 
sum Corps des General Froffardegehöriger französischer Solda 
vm 33. Infanterie⸗Regiment? war von den Vorposten zefungen 
jenommen; worden. »Da seine Heimath' Jouh aur Arches ist“ und 
r dort Frau und Kinder hat, bat er auf seinem Transport zum 
dauptquartier des Prinzen nach Corny um die Erlaubniß, unter⸗ 
vegs feine Familie vesuchen zu dürfen, was ihm augenblicklich ge⸗ 
tattet wurde. Dort angekommen, wünschte das arme Weib, außer 
ich vor Freude, wenigstens bis Corny ihrem Manne das Geleit 
u geben. Auch dies wurde erlaubt; doch nun zeigte sich die Schwie- 
eigkleit wegen der stinder. Die Frau war schwach und konnte ihren 
Säugling nicht tragen. und im Hause blieb Niemand zu seiner 
Wartung; der andere kleine Sjährige Bube konnte schon an seines 
Vaters Seite dahintraben. Das Hinderniß wurde jedoch überwun · 
Jen, indem ein großer starler Ponmer sich erbat, das kleinste zu 
ragen. Dieser Mana hatte nämlich kurz vorher dicht neben dem 
dause der Frau im Quartier gelegen, und die Kinder kannten ihn 
zut genug. denu er hatte sich mit ihnen bald befreund t. Als er 
zaher, der Frau guten Muth zusprechend, dem Säugling seine 
tarken Arme entgegenstreckt,, kam diefer augenblicklich zu ihm und 
egte ganz zufrieden sein Köpfchen an des Pommers Schulter. So 
am es, daß der preußische Soldat des Franzosen Kind trug. Als 
ch der Gruppe zuerst ansichtig wurde, lag die Frau in ihres 
Mannes Armen, der ältere Knabe schmiegte fich an den Vater, und 
er preußische Soldat mit dem jüngsten Kinde auf dem Arm stie- 
elte nebenher. Dann erzählte die Französin ihrem Manne, wie 
ie preußischeu Soldaten, als sie krank gelegen und ohne Nah⸗ 
—A—— 
Wasser herbeigeschleppt. Feuer angezündet und ihr in schůchter, gut— 
jerziger Weise sonstige Hülfe geleistet hätten. — bis zuletz / diese 
jeiden Männer, welche zwei im bittersten Haß gegenüber“ sichenden 
Nationen angehören und vor wenigen Tagen vielleicht Mann gegen 
Nann gefochten, sich wie Brüder umarmten, während ich vadel 
tand und wie ein Kind schluchzte; doch nicht ich allein vergoß 
Thränen, mehrere preußische Offiziere und Soldaten folgien 
neinem Beispiel, — denn wir alle haben Weib und Kind in, der 
jernen Heimath.. 
Ein Barricadengeneral.) Der tapfere Rocheson 
zegleitete nebst Pelletan und Anderen den amerikauischen Ambu lanj 
zug außerhalh der Forts, um eines der häufigen Geseqte mit? dn 
deutschen Vorposten anzusehen, blieb indeß auf halben“ Wehe. w 
Tourbeboie, zurück unter dem freimüthigen Einberständniß, daß 
— kein Blut sehen körne. So erzählt ein Parijer Corresponden 
der „Times.“ J 
f Die Gas⸗Fontäne zu Erie in Nord ⸗Amerika.“ Die Feuer⸗ 
Anbetet am kaspischen Meere, welchen durch tussische Induftriehle 
die Quelle aͤhres ewigen Feuers,“ das der Erde entstromende Gat 
ibgeleitet wurde, können ihren Götzendienst mit ungeschwächten 
kräften fortsetzen, wenn sie sich die Mühe nehmen,“ nach den Ver. 
inigten Staaten auszuwandern. — Vor mehreren Mongten machte 
ein Einwohner von Erie die Beobachtung, daß dem Boden brennen. 
des Gas entströmt, welche Entdechang von den praktischen Yantetß 
ofort für industrielle Zwede benützt wurde. Der Erie Republltan 
chreibt hierüber: Wir haben jetzt bereits über ein Dutzzend Fabril- 
Sablissements, deren Kessel mit natürlichem Gas geheizt werden 
und Erfolg und die dadurch erzielte Ersparniß sind außerorden tlich 
Fin solches Bohrloch, ist 528 Fuß tief und mit Gzoͤlligen Eisen- 
roͤhren ausgefüttert. Das Gas hat vor der Entzündung Leinen 
Druck von 200 Pfd. auf den Quardratzoll (circa 14 Atmospharen) 
und nach einstündiger Feuerung 100 Pfdi per QuadratzollEi 
verden jetzt Vorbereitungen getroffen, um die nahen Eisenwerke da⸗ 
nit zu betreiben, und werden auch bereits von vielen Privaten 
Bohrungen veranlaßt, unentgeltliches Feuerungsmaterial zum Heizen 
der Wohnungen und zum Kochen zu erhalte. 
7 Von dem Hause Bock und Comp. in Havanna sind dem 
ladderadatsch 25,000 Stück der, edelsten“? und hochfeinsien“ Ci- 
gjarren zum Besten der Armeen, zunächst für die Verwundeten, zu⸗ 
zegangen. — Das sind endlich Liebes-Cigarren, deren Duft man 
vohlgemuth verbreiten kann.. 
Ueber ynutag * J 
Lagerbier 
bei Meter Heusser. 
—XX — * 
CronbrandVoll Haringe 
soeben wieder eingetroffen. ne de ae 
J. J, Peters 
Eine Köchin 
vird gesucht und kann sogleich eintreten. 
Zu erfragen in der Exped. d. Bl. 
* 
em St. Ingbert, Nontag den 14. —XR ι 
—BR im Oberhaus er'schen Saals zum Besten der 
Vietoria- validenstiftung 
— — 
pPprogra m m. —R— 
J J. ne J * ——— 
L Onvorturo, Dichtor und Bauor“ von Suppẽß. 
2. Vaterlandsliod, Häannerchor von V. Abt. ανν, 
3. Lieder fur sSopran Sonntagsliod v. F. Mendelsohn. 
νν opr b. Der verschwundeno Stern y Vaudius. 
4. Streichquartott. Weeuz e ee 
5. Duett für Tenor und Bariton, von P. Abt. 
6. Soloquartott, Abendlbuten, von Methfessel. 
. Ouverturo, Die Puritaner“ von Bellini.. 
2. Vaterlandsliod, Mannorchor, von Marschner. 
3. Violinsolo. 143 
t. Soloquartott, In der Heimath von O. Wihelm. 
5. Der Hammerschmied, Lied fur Bariton von Calliwoda. 
6. Die Waeht am Rhein. 
Entréc ÈÙreuaer, Mieht weniger, aber mehrt) 
Anfunmg pracis s VUhr. 
Redattion, Druck und Verlag von F. X. Demetz in St. Ingberteunnu nα ινν— 
Kufruf. 
Nachdem Hirr Wirth J. J. Heinrich 
der auf einige Tage in Urlaub ist, dem 
unterzeichneten Comité mitgetheilt hat, daß 
dei bayerischen Teuppen vom 5. Lar dwehr · 
zataillon noch Mangel haupfsächlich an 
wollenen Bekleidunugsstücken Unterhosen, 
Unterjacken. Hemden, Socken) sei, sieht sich 
das betr. Comité veranlaßt, seine neulich 
geschlossene Sammlung wieder aufzune hmen 
und bittet die hiesigen Einwohner, derartige 
Begenstände bis Viittwoch Mittag längstens 
zu Herrn Panzerbieter zu senden, wo die⸗ 
elben verpackt und Hr. J. J. Heinrich zur 
zefälligen Besorgung übergeben werden. Für 
einlaufende Gelder werden wollene Gegen⸗ 
ttände hier eingekauftf. — 
St. Ingbert den 12. Nove ber 1870 
Dasprasvb. Comite 
Rosenberger. C. Schaunk. Eifler. 
Grafsion. Grossardt. Panzerbieter. 
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