sames, gleichzeitiges Vokgehen mit ihrem -wesentlichen Inhalle nach
zleichlaulenden Altenstücken. Der englischerkeits vorgeschlagene Ent⸗
Durf lautete drohend und foll in den Pourparlers 34 den coope⸗
irenden Kabineten noch zugeschärft worden sein. xe Das beharrliche
Schweigen Rußlaunds erbittert hier in hohem Grade. Man hält die
Sitmanon für sebtuktitisch. (N. fr. Pr.)
Schweiz.
Bern, 17. Nov. (.Allg. Zig.“) Die Deutschen ziehen
einen Cordou entlang der Juragrenze. * t α
DItalien.
Rom, 17. Nov. Die Abreise des Papstes von Rom ift
entschieden. Pius IX. begibt sich auf das Schloß Porto d'Anzio.
Die Aezte verboten eine längere Reise. Dit ⸗Minizipal⸗Behörde
bewilligie 300,000 Frauks hür die Festlichkeiten bei. dem Einzuge
des Königs.
Slorenz, 16. Nov. („Allgem. Zitg.“) Italien wird in der
Drienlalischen Frage jede neue Verwideluug vermeiden und die J
Revision des Pariser Friedens von 1856 duͤrch einen Congreß im
Princip anerkennen⸗
rühen Margengecuen weckt er seinen Lieutenants und ihe ilt ihm
eine Entdedung mit. Dieser— fand die Sache bedenklich
ind meldele sie * dem Copitän, der dem Major, der dem
Ohersten und dieser? dem, Divisivnär. Alsbald war. die ganze
steiterdivision alarmirnt, die Pferde wurden gesattelt und die ganze
jolçende Nacht hindurch standen sämmtliche Cavaleristen bei ihrem
zum sofortigen Aufbruch bereiten Pferde, — aber die Mordjscene
üeß auf sich warteu, und so ergab sich, daß die angeblich e War⸗
nnng'nichts gewesen,“ als eine ziemlich sentimentale Liebes phrase,
wvie sie im wraulichen Zwiegespräch auch in Friedeuszeiten durch⸗
aus keine Seltenneit ist.
Die Pariser „Opinion Nation“ veröffentlicht helgendes
uriose Actenstüch: t
Vorladung. —
Im Namen der beschimpiten Menschheit!
Im Namen der vergewaltthätigten Gewissensfreiheit!
Im Namen des verkannten Rechts und der verkannten
Gerechtigkeit!!!
Ddie FF. (BrũderhJß::
Wilhelm J., König von Preußen.
Und Friedrich Wilhelm Nicolaus Karl von Preußen, erb⸗
licher Kronprinz
sind vorzuladen. in Person oder durch einen freimaurerlichen
riitel besihenden Vertreter, sich Samstag den 29. Ott. 1870, im
docale der Freimaucet der Straße Jean-Jacques Rousseau 35, um
7 Uhr Abends einzufinden, um auf die von der Pariser Frei⸗
naurerschaft gegen sie vorgebrachte Anklage des Eidbruches zu
untworteu. ——
Soollten sie sich micht einstellen, (sie werden schon kommen)
der fich nicht vertreien lassen in Folge der gegenwärtigen Vorladung,
o wird ihnen ein Verthejiger ernannt, und nach den. bei den
Freimaurern üblichen Gebräuchen verfahren werden.
O:. von Paris, den 21. Ottober 1870.
colgen die Unterschriften der Ehrwürdigen und. Abgeord⸗
reten der Logen.) —4 IJ
7 In New-York hat am 20. Okt. ein Erdbeben stattge⸗
iunden. Es ist dies, schreibt man dem „Schwäb. Merk.“, das erste
xFrdbeben auf der Manhattan⸗Insel, dessen man sich erinnern kann.
Figenthümlich war, daß die Erschütterung iu den oberen Stockwerken
der Gebänden weil heftiger gespürt wurde, als in denen zur ebener
Frde. Zudem war man bis jetzi immer der Meinung, daß New⸗
York von jedem volkanischen Herde frei sei, und man neigt sich
Feßhalb auch vorwi⸗gend der Auficht zu, daß die Ursache der neu⸗
Frjchütterung in einer elektrischen Luftbeweguug zu suchen sei.
Ddiesem Phärome ist eine andere Naturerfcheinung, ein prachtvolles
Kordlicht, das an verjchiedenen Abenden am Himmel gesehen werden
konnte, vorausgegangen.
wermisschteßssss.
München, 15. Nov. Unsere Nriegsverwaltung läßt für
die Armee nun auch eirige Tauseud Pelzmäntel“ anfertigen, die
unächst für bie Vorposten stehenden Saldaten bestimmt sind. Ein⸗
zroßere Partie solcher Mäntel kann schon in kürzester Zeit zut
dirmee abgehen, wo sie sicher fehr willkommen sein werden.
3Zweibrüͤchen. 14. Nov. Heute ist sämmilichen“ Justiz⸗
heamten, Gerichtsvollziehern ꝛc., allen im Juslizfach angestellten
Personen durch ein Circular des kgl. Generalstaatsanwaltes die
Aufforderung zugegangen, zur Besetzung der Justizstellen im Elsaß
ind Lothriugen sich zu melden. D
4 In Brüssel, Rue de Prusse 10, ist ein französischer Wand—
talender jür 1871 erschienen, dessen ganze Mitte ein buntscheckig
demaltes Bild einnimmt. Dieses Bild stellt nichts Geringeres dar,
als das große weltges hichtliche Ereianiß der Beschießung und
Finnahme Danzigs durch fünf französische Panzeriregatten im
Jahre des Heils 1870. Charakteristisch ist, daß der eine Steuer⸗
manu im Vordergrunde bereits die lange Nase besitzt, mit welcher
die feindliche Flotte schließlich abgezogen sein wird.
pVersailles. Neulich ereignete sich bei der Cavalerie⸗
Division, welche nordwesslich von Partð in Hautes liegt, ein ziem⸗
lich humoristischer Vorfall. Ein Cuirassier, ein hübscher strammer
Zuͤrsche, hatte sich in jener Gegend in das Gebiet der liaisons
dangereuses gewagt und mit einer schmucken Französin ein zärt⸗
liches Verhältniß anngeknüpft. In eiuner schönen Nacht fiel ihm.
seine Genossin weinend um den Hals und rief aus: „O, daß es
doch alle Abend nicht so sein kann, wie heute. Wer weiß, won
Du moraen Nacht bist, ob Du uoch ledst, ob ich Dich wieder her⸗
jen und küssen kauu rc.; kurz, für sie variirt in volksthümlicher
Art das Hauff'sche: „VHtdorgenroth, Morgenroth, leuchtest mir zum
jrühen Tod.“ Unser Neiter, der einmal von der sicilianischen
Vesper gehört haben mochte, hört diese Liebesklagen mit stillem
Grausen. Er hält sie für eine Warnung und' meint, es sei für
nächste Nacht ein allgemeiner Aufstaud gegen die Deutschen orga
isirt; eiwa eine Mordicene, wie sie sich in Ablis ereignete. Beim
WVolkswirthschaft Handel und Veckehr.
Nachdem die regeluaßigen Postdampischifffahrten auf den
souten Bremen — Neoyork und Hamburg — Newyork wieder
aufgenommen worden sind, können Briefe, Drucksachen und Waaren⸗
proben nach deu Vereinigken Staaten von Nordamerika von nun
in wieder je nach dem Wunsche des Absenders eniweder auf dem
Wege über Belgien und Enaland oder auf dem Wege über Bremen—
hezw. Hambura befördert werden.
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