Slt. Ingberler Anzeiger.
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M —190. Donre⸗a
: Telegramme. wanee mit ihren —— “ Dewy ee *
93 IJo8 ——I nigreich Sachsen bei den franzssischen Aussällen am 80 November
Versailles, ⸗. Dez Bei der: Wiedereinnahme: von und 2. Dezember bewiesen haben, indem sie sich 80,000 Franzo⸗
Orleans wurden 77 Geschütze, eine Anzahl Militär⸗ Equi⸗ en entgegenwarfen und sie aufs Haupt schlugen. ·c··
pagen, vier armirte Dampfschiffe gerommen und 10,000 Argucil, 52 Dey: Von der B. Armer hak' das 8. Ar⸗
Hefangene gemacht. Die Loire-Armee ist nach allen Rich- neecorps am' 4. verschiedene glückliche Gefechte nordöstlich von
ungen zersprengt. ——— Rouen gehabt. Ein Geschütz und 400 unverwundete Gefangene
Srqhnle rins. Dez, Ueber die Siege um Orleans denommen. Diesseitiger Verlust I Todter — 5 —F
ind folgende Telegramme hier eingeiroffen:1) König Wilhelm. 9 y
un seine Schwester, die Großherzogin Muiter aus 83 Londom— —— Nach hier eingetroffenen Nachrichten hat
5 Abepde Dein Sohn hat in drei Tagen drei Siege erfoch Beneral Manteufel Ron en besetzt. 4 *
ten; am 2. bei Bazoches, wo er 12 Kanonen genommen, am 3. h 3. Tez. Heute fand w ganzen? Tag ein Kampf
bei Chevillh, wo er 83 Kanonen genommen, und am 4. nördlich nuf der Straße zwischen Autum und Arnay⸗le · Duc (üdwestlich von
und westlich von Orleans, wo Treskow 3. Dörfer stürmte, 28 Dijon, aljo gegen Garibaldianer) statt. I
Beschütze nahm und 5000 Gefangene machte. Am 3. und 4. Xc *
eee des Großherzogs und Friedrich Karls Armee“ J Deutschland. J
am und im Walde von Orleans. Manstein stürmte gestern Abend Münmnchen, 6. Dez. Die Gesechte am 29. Nov. 1. und
die Vorstadf St. Jean, besetzte Nachts moch die Stadt. Vexrluste 2. Dezember sollen nach hierher gelangten Nachrichten für die
nicht übermäßig.“ — 2) Gioßherzog Friedrich Franz an seine Franzofem sehr blutig gewesen sein; besonders sollen die Bayern
Gemahlim aus Orleans, 8.: „Gestern Vormittag gegen Orleang nit einer nmoch nicht dagewesenen Verbissenheit sich geschlagen haben;
bis Chevilly nur leichte Gefechte An 800 Gefangene, 1 General, nit dem Schießen haben fie sich, sobald sie in die Nähe der Fran-
7. Geschütze 1 Mitrailleuse. Unser Verlust bedeutend, namentlich osen gekommen waren, nicht mehr aufgehalten, fondern sind unter
medlenburg'sche Truppen. Gestern Nacht 12 Uhr nach mehrfachen dem Rufe: „Das ist für Orleans“ mit Bayonnet und Kolben
glücklichen Gefechten hier eingerückt. Andere. Armeecorps ersi hente. drauf gegangen, ohne Pardon zu geben. Hieraus läßt sich auch
8Geschühe 4000 Gefangeno genhminen. Schoͤne Cavaleriegcechte die verhältnißmätig gerünge Anzahl der gefangen genommenen
Norgen weiter.“ französischen Soldaten erklären'; als unsete Soldaten die schmah-
Schwerim 6r Dezr Ueber die Ereigniffe vor Parts te- liche Behandlung der in Orleans zurückgelassenen Verwundeten und
legraphirt König Wilhelm⸗ an. diee Großherzogin⸗MuttcrerHier drauken, sowie die Auseinandettreibung der beiden Feldlazarethe
halten wir vor Vincennes drei blutige Gesechte mit abwechselndem erfahren hatten, schwurrn sie sich grenfeitig zu,; dieses die Franzosen
Nehmen und Verlieren von Dörfern, bis der Feind gestern unan- ntgelten zu lassen. Um die Bayern füc ihre. Tapferkeit und
gegriffen völlig abzog, nach großen Verlusten hei uns, namentlich Standhaftigkeit bei Coulmiers zu belohnen. und ihnen Revanche
des zweiten Corps und, der Würutemberger, die heldenmüthig ür den Abzug ans Orleans zukommen zir lassen, wetden sie zu
lampften und viel verloren. Die Sachsen hatten geringere, Ver⸗ inem kriegerischen Einzuge nach Orlens herangezogen werden u.
juste, Der beabsichtigte Durchbruch nach Orleans ist vollständig vereitelt. dann auf einige Zeit Standquartier dort nehmen.c*
Tours, 5, Dez. (Regierungsnachricht.) In der Nacht Münschen, 8. Dez. Das heute Morgeu erschienene Regier⸗
hom 3. auf den 4. Dez. erklärte General Aurelles es für nöthig, ingsblatt veröffentlicht endlich das längst erwartete lönigliche De—
Orleans zu räumen uͤnd den Rückzug auf das linke Loireufer cret, welches den Landtag einberuft, und zwar auf' heute über acht
anzutreten. Die Regierung war der Ansicht, daß Orleans gehalten Tage, So lange unsere Kammern bestehen, ist man wohl auf keine
verden könne, da aber der General auf der Nothwendigkeit des Sesfion so gespannt gewesen, wie auf diesfse.
Rückzuges beharrte und versicherte, die Truppen würden nich Münchem, 65. Dez. Gestern ging wieder ein großer Pro—
Stand halken, so ließ sie ihm volle Freiheit des Handelns. Am oiantzug mit 40 schwer beladenen Eisenbahnwaggons unter Be—
t. Mittugs telegraphirte Aurelles jedoch, er habe seine Ansicht deckung von 200 Mann Infanterie nach Frankreich ab; derselbe
geändert und wolle in Orleans Widerstand leisten. Der Kriegs- datte auch eine grotze Anzahl Pelzmäntel und sonstige Wiuterklei-
minister Gambetta fuhr sofort nach Orleans ab; doch mußte sein der verladen. —8 Bei dem Absjange der letzten 100 Manßs der
Jug bei La Chapelle halten, da preußische Cavalerie auf denselben Srsatzkompagnie hatten diese, um die entstandenen Lücken zu decken,
schoß. Der Minister kehrte um 3 Uhr Morgens nach Tours zue e 124 MannRekruten (Gejsatzmannschaften: L. Klasse) zu. den
ruck und fund daselbst eine Depesche Palliers vor, wornach der Waffenübungen einberufen sollen, vas jedoch unterblieb, da man
Feind die Räumung von Orleans verlangte, widrigenfälls er die dieselden nicht mehr nothwendig zu haben glaubt.
Stadt beschießen wuͤrde: weshalb er im Namen von Aurelles die Der neuernannte B'schof von Speyer, Drr Reit hrern hat
Radumung zugestand, worauf um Mitternacht die Stadt von den einen erften Hirtenbrief erlassen, worin das Uufehlbarkeitsdoginä
Preußen besetzt wurde. „austinandergesezt und zu glauben vorgestellt wird.“ (F. J.)
Brüfsel, 6. Dez. Ballonbriefe aus Paris destätige Stuttgart, 5. Dez. Der Verlust der würtlembergischen
die Versailler Nachrichten und zeichnen sich pur durch die gewohn⸗ Division im Kampfe vom 2. Dez, beträgt an Todten und Ver—
en Uebertteibungen aus, indem sie die deutschen Verluste auj wundeten 30 Offiziere, 18 Offiziers- Adspiranten und Freiwillige
20,000 Mann angeben. In der Stadt selbst bereiten die Anhänger und 700 bis 800 Mann...
Blanquis eine Demonstration der Frauen für den Augenblick vor, —A
indem die Hungersnoth sich fühlbar machen wird. — Au⸗ Tours König stimmt dem Vorsthlag des Koͤnigs von Bahern zu, ge—
vird von großer Rathlosigkeit berichtet. Die Generale gestehen zu; meinschaftlich mit den deutschen Fürflen hei dem König von
daß Orleans ohne Schwerfstreich besetzt wurde. Die Voltsstimmung Preußen anzuregen, daß mit, der Führung drs Bundes-
zeht aus einem Extrem in's andeerre. rasiduuͤts der Kaiserlitel derbunden werde. Heute ist der Adjutant
Brüsssel, 6. Dez. Aus Tours wird gemeldet, daß Oderstlieutenant Fränzinger mit einem Handschreiben des Königs
ie Loire Armee bis Blois zurückgegangrn ist. Am Sonntag wurde nath Versailles abgegangen, ·
die Abtheilung ehemals päpfllicher Soldner („Znaven“) zu drei Kassel, 5. Dez. Exkaisserin Eugenie ist vorgestern Abend
hiertheilen ausgerieben. mu Wilhelmshöhe bei ihrem Gemahl, dem Exkaiser Navoteon III,
Berlin 5. Dec. Die „Nordd. Allg. Ztg.“ schreibt: Heute angekommen. J (Fr. J.
uus Paris eingetroffene militärische Nachrichten drücken Bewunder·“ Berlin, 5. Dez. (Allg. Ztg.“, Der Köonig nimmt den
ing aus über den Heldenmuth, welchen die Württemberger ge⸗ Kaifertitel an, den ihm die deutschen Fürsten anitagen werden.