Full text: St. Ingberter Anzeiger

8rujfel. 14. Dec. „Echo schreibt, 235 französische Sol⸗ 
dakten wurden an der Luxemburger Grenze duirch belgisches Militär 
angehalten und nach Ramur geführt. J 
Brüfsel, 17. Dez. Es verlautet, von Seiten Rußlands 
sei die Antwort auf die preußische Kundgebung bezüglich Luxem⸗ 
zurgs bereits erfolgt. Das Petersburger Cabinet soll erklären, 
es habe keine Veranlassung, in eine Prüfung der von Preußen 
angeführten Thatsachen einzugehen, und müsse es der Luxembur⸗ 
zischen Regierung überlassen, ob sie dieselben entkräften oder Ab⸗ 
hilfe gegen die Wiederkehr derselben treffen werde. Wenn die an⸗ 
zJeführten Thatsachen richtig seien, so hätte Preußen das Recht 
zarin einen Vertragsbruch zu erblicken und seinerseits sich nicht 
mehr an den Vertrag zu binden, da die Neutralität Lurmburgs 
heiden angrenzenden Staaten zu gute lommen müsse. 
England. 
London, 16. Dez. Die „Times“ enthält ein Telegramm 
aus Verlin, wonach die Luxemburger Frage voraussichtlich ohne 
Verwicklungen zur Loͤsung kommen werde. Preußen würde nur 
dann Repressalien ergreifen, wenn Luxemburg den Feind offen 
unterstütze. 
London, 17. Dez. Ein Telegramm der „Times“ aus 
Pesth meldet: Als Erwiderung der preußischen Reclamationen 
wegen Luxemburg hat die Regierung von Bordeaux anu die un— 
garische Regierung die Forderung gerichtet, letztere möge 3000 
sterreich sche, zu Truppentransporten dienende Eisenbahnwaggons 
bon Preußen zurückfordern. 
Nach dem Londoner „Economist“ wurde der Stadt Rouen 
eine Conir'bution von 17 Millionen Francs, darunter 7 Mill. 
baar, der Rest in Tantiemen zahlbar, aufgelegt. Waffen und Mu— 
nition sollten ausgetiefert und die Mobilgarde kriegsgefangen nach 
Deutschland gebracht werden. Nach der Kapitulation zertrümmerte 
der Poöbel eine Anzahl Fenster und beging andere Excesse. Er 
soll auch den Maire und drei Municipalräthe erschlagen haben. 
In der englischen Armee wird die Mitrailleuse eingeführt und 
sollen 60 Batterien mit der kleinen Gatlingkanone ausgerüstet werdert. 
Türkei. 
Konstantinopel, 16. Dez. Rußland wird kanm die 
Dardanelleueröffnung zugeben. Die Conferenzaussichten sind ver⸗ 
düstert. Die Einfuhr von Pulver in das oltomanische Reich ist 
·22* ⸗ 
vorden sein. 
ein Waneudtpo- tute 
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*2* 
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p In den bayer. Verlustlisten Nr. 885 89 u.“40 finden 
vir folgende Pfälzer Soldaten verwundet: Phil. Kunz von Pir⸗ 
nasens, Phil. Blandfort von Neuhäusel, Adam Herrhammer von 
ꝛaiserslautern, Phil. Stemler von Homburg, Georg Lenbard von 
NReustadt;, Joh. Molitor von Friedelsheim, Martin Volk von 
Rheingönnheim, Wilhelm Schuff von Kaiserslautern, Peter Starl 
von Kapsweiher, Karl Frank von Neustadt, Adam Karp von 
danhofen, Peter Ackermann von Mutterstadt, Georg Schmodtel 
don Lambsheim, Peter Theobald von Oberweiler, Joh. Wagner 
von Mengenbach (wahrscheinlich Mehlbach) Bezirksamt Homburg, 
Jalob Deffner von Mundenheim, Adam Jedl von Pirmasens, 
Friedrich Dutton von Birlweiler, F. H. Hoörhammer von Kaisers- 
autern, Joh. Hofmann von Harthausen, Mich. Mattheis nou Pir⸗ 
nasens, Andr. Braun von Knöringen,Christoph Fassott von 
Neudorf (Neuhofen )). Bezirksamt Speyer, Jakob Bär von Rohr⸗ 
bach, Karl Konrad von Kusel, Jakob Krumrey von Mußbach, 
Jakob Halbgewachs von Neutirchen, Karl Lauer von Zweibrücken, 
Johannes Sebastian von Niederkirchen, Jalbob Muth von Seelbach 
Friedtr. Strom von Diemerstein, Lorenz Sell von Alfterweiler, 
Anton Waldschmidt von Bellheim, Johann Welsch von Bliesdal⸗ 
Jeim, Christian Becker von Stahlberg, Jakob Muth von Zweibrücken. 
f Die Zaͤhl der unverwundeten Kriegsgefan⸗ 
Jenen, welcher ein amtlicher Bericht vom 15. Oktober auf 
123,700 angegeben, hat sich in den jenem Zeitpunkte folgenden 
echs Wochen bei weitem über das Doppelte vermehrt. Der Fall 
von Metz wie vieler anderen Festungen hat jene Ziffer bis auf 
303,848 Mann erhöht, mit welcher Zahl die officiellen Angaben 
im 28. November, alss vor Beginn der letzten Kämpfe an der 
doire, anschließen. Es ist zu bemerken, daß diese Zahl nur die 
enigen französischen kriegsgefangenen Mannschaften umfaßt, welche 
zom Kriegsschauplatz direct nach den Gefangeneu⸗Depots geschickt 
dder spüter denselben als geheilt überwiesen sind. Zu obiger Summ⸗ 
treten dann noch 15,253 Offiziere. 
Am nächsten Donnerstag, den“ 22. d. Mtis., tritt eine 
Sonnenfinfsterniß ein. Dieselbe beginnt um 12.Uhr 7 
Minuten Mittags und endet um 2 Uhr, 21 Min. sie erreicht eine 
Hröße von 10 Zoll. 
Mobiliarversteigerung. 
Mittwoch den 4. Jaͤnner 1871, des 
PVormittags um 9 Uhr, zu St. Ingbert, 
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2 Kleiderschränke, 1Canapee, 1 gepolsieter 
Sessel. 1 ovaler vnd ein runder Tisch, 
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J Wiege, Stühle, Küchenschrank und ein 
süchenschaft, Messer und Gabeln, Stän⸗ 
der und Bütten, Bilder, Bücher und die 
stleider des Verlebten, überhaupt Haus— 
und Küchengeräthe aller Art. 
Horn, kgl. Notar.« 
Zu Weihnachtsgeschenken 
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—8 
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bert J. J. Grewenig Cond. . 
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1 
At 
Pedaktion. Druck und Verlag von J. i.. Demenz in St. Ingbert.