Full text: St. Ingberter Anzeiger

bei jeder Armee angeordnei, und zwar zu dem Zwecke, die Sol⸗ 
daten vom Ausreißen und Davonlaufen zu verhindern. 
Bordeanux, 18. Dz3. Trotz Gambeitas Telegramm über 
den angeblich vortrefflichen Zustand der Armee,“ greifen die sonst 
zeinlaui gewordenen Journale, France“, „Liberte“ und „Gazette“ 
seine Politik immer heftiger an. Die Desorganisatlon macht un⸗ 
verkennbar riesige Fortschritte. 
Belgien. 
B'rüsßse T, 20. Dez. Man spricht von einer möglichen 
Abbdankung des Großherzogs von Luxemburg zu Gunsten seines 
Bruders Heinrich, des bisherigen Statthalters, womit der Eintritt 
in das deutsche Reich vervunden sein würdße. 3 
Die Nat. Ztig* laßt sich von der belgischen Grenze; 18. 
Dez. als vollkommen verbürgt fchreiben, daß als sich Hrr Thiers 
Jon seiner Reise nach Versailles in Petersburg aufhielt, derselbe 
mumwunden erklärte, er sei von jseinem Gouvernement beauftragt, 
den norddeutschen Bundeskanzler zu bewegen zu suchen, nicht län; 
zer lau der Einberleibung Lothringens und des Elsasses zu be⸗ 
tehen,' souder sich mit der Annexion Hollands und Belgiens zu⸗ 
jrieden zu geben. 
reae Schweiz. — 
In Bafsel hat sich ein Internationales Hilfscomite für 
Zriegsgefangene beider Heere unter Mitgliedschaft des Dr. jur. 
Trisi⸗Socia, des Stadtraths Merian⸗Burckhard und der Kaufleute 
Schlumberger· Le Grand und Suter Ehrist gebildet. Dasselbe la⸗ 
delalle Deutschen, welche Sendungen von Gegenstanden an bestimmte 
Zriegsgefangene in Frankreich zu machen haben, oder welche Lie⸗ 
zesgaben zur Vertheilung an bedürftige Gefangene spenden wollen, 
— — Versendungen 
rankitt und verzollt werden müssen, so werden die Absender um 
Vergütung dieser Auslagen gebeten. Besonners dankbar werden 
Haben angenommen, welche bestimmt sind, solche Ausgaben für 
Aubemittelle zu dechen. Das Auskunftsbureau der —FXEV 
ralen Agentur, Casins in Basel“, aus dem das Comite hervor⸗! 
zing, verm'ttelt nach wie vor die Correspondenz und die Geldsen⸗ 
zungen zweschen den dentschen Gefangenen in Frankreich und ihrer 
deimath. 
Vermiscachtes. —“2 
Mäünmchen, 21. Det Durch die lezten Slürme wurde ein 
hariser Ballon bis Zwiesel im bayerischen Wald verschlagen und 
daselbst in vergangeuer Racht Hu fgefangen. — 
Aus bester Quͤelle wird der „Pf. Zig.““mitgetheilt. daß die 
gl. Postanstalten Fahrpostsendungen an die bayerischen Truppen. 
Straßburg, Niederbronn, und vor Bitsch jederzeit annehmen. 
Diese Sendungen müssen bei der Aufgabe frankirt werden, und 
nterliegen dabei der tarifmäßigen Taxer bis Weißenburg, dozu 
goch ein · fester Zuschlag: „von 6 krz für die Weiterbeförderung au 
die Adresse kommt. Das Publikum ist hinsichtlich dieser Sendnn⸗ 
zen weder an ein bestimmtes Gewicht, noch an eine bestimmte, für 
den Fahrpostdienst der übrigen Armeetheile so beschränttt Aufgabe · 
eit. gebunden α 
FIn Tübingen schnitt eine 70jährige Frau ihrem noch 
ilterzn Manne den Bauch sauf. Geiz soll das Motid dieses Mor⸗ 
—UV— — —V ». ee 
Das Unglück auf der Zeche Reu⸗Fferlobn soll durch 
nen Schuß eutstanden sein, durch den eine Breliertluft ange⸗ 
Hossen sei, der die Schwaden entzündet habe. 29 Bergleute 
vurden iodt, 12 verletzt aufgefunden, von den letzteren starben 
achträglich noch drei, einer ist schwer, die übrigen leicht verwun⸗ 
en Uner den Getödteten sind acht Familienväler, die zusammen 
820 Kinder hinterlassen. Die „Ess. Ztg.“ versichert, daß 
einem der Beamten der Zeche noch den Betriebsvorrichtungen 
rgend welche Schuld bei dem Unglücksfalle zuzuschreiben ist. 
7 Kutschke, der poetische Füfsilier hat, ein drastisches Pen⸗ 
dant, zu seinem Franctireur-Raͤthsel ein neues ersonnen, welches 
aljo laulet · 
Die Erfle schinet als Ochs aind Schwern; 
Auch soll's als Ratte eßbar sein. 
Die Zweite ist's, der früh und spat 
Hedenkt in Treue der Soldat. 
Haribaldianer täglich nennt 
die lekßten 8 wei sein Tractament. Ane 
das Gamze trieb mit Mann und Maus 
Napolium aus dem Busch heraus. e 
Kutsch!e hat in diesem Räihsel sich und seine tapferen 
dameraden ein Denkmal gehetzt. denn die Auflösung ist: 
* Fäsiliere Vieb — sie — Lire.)* 
—* — * A 
—A— J 7 — 
— — — 
—— * 7* 
Mobiliarversteigerung. 
Samstag den 24. lc Mis., des Nach 
nittags um 2 Uhr, zu St. Ingbert, in der 
Behausung der allda verlebten Eheleute 
heler Stolz, lebend Bergmann und Wirth, 
ind Cathariua geb. Steinfeld, wird 
ie Versteigerung der zu deren Nachlaß ge⸗ 
hörigen Mobiliargegenftände fortgeietzt und 
8, iommen, insbesondere noch zum Aus- 
gebote::.. 
Tsche, Stühle, Commode, Weißzeug, 
Getuch und einige Malter Karloffeln. 
Sorn— kal. Notar. 
Bekanntmachung. 
Mit dem Begiune des Jahres 1871 soll 
n der Stadt St. Jugbert eine Fortbild- 
ingsschule errichtet werden. und nimmt 
iefe Schule am 4. Januar 1871 ibren 
Anfang. —W W 
Der Unterricht, welcher sich vorderhand 
cur auf Elementarge genstände erstredt, wird 
mentgeldlich an 8 Wochentagen durch die 
beiden Lehrer Her Baron u. Drumm 
ertheilt. und zwar; Mittwochs und Sams- 
ags von Abends 7 bis 9 Uhr und Sonntags 
von 3 bis 5 Uhr. 
Diejenigen. welche diese Schule besuchen 
wollen, haben am Mittwoch den 4 Januar 
1871 Abends um 7 Uhr in der Schule 
des Hr. Baron zu erscheinnn. 
St. Ingbert, den 21. Dez. 1870. 
—Das Bürgermeisteramt 
— Ehandon. 
Große und schöne Ausstellung 
in den fernsten Sorten Bonbons, 
Dessert Choeolade Liqueure und 
diverse Figuren in der Conditorei ven 
CC IXIMVSAMA50SI 
Zu Weihnachts Geschenken 
empfehle ich mein Lager von Korbwaaren, als: 
Alle Sorlen Handkörbe in oller Farben, Palmkörbe, ovale und 
vierecige Indianer, Deisekoffer, lleine Kinderkörbchen u. s. w. 
Alle Sorten bra une Körbe— 
Zugleich bringe meine Kinder ˖ Spielwaaren in großer Auswahl in 
mpf hlende Erinnerung. Zu Verzie rungen: von Christbäunichen geeignet: Meine 
saͤh sischen Glaswagren. wobei sehr schöne Fruchtstücke. 
Adle Sorten Confekt, Nürnverger und Straßburger Lebkuchen zu 
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teisen eeeeevart Zchöfller. 
Berfliner Winterkappen 
neuester Façon, sowie Velzkappen, empfiehlt 
Hermann Fischer. 
Frucht · Brod⸗, Fleisch ꝛe. Preise 
der Stadt ZJweibrücken v. 22. Dezember. 
Weißen 7, J. 88 tr. Korn 8 fl. 80 tr. 
Berste Areihige, — fl,& kr. Gerste vier⸗ 
reͤhige: — f— tr. Spelz 50 II. 30 kr. 
Spelztern — fl. — kr. Dinkel — fl. 
Are Mischfrucht — il. — kr. Hafer 
z ftz1uir. Kartoffein 1fl. — kr. Heu 
1ft. 36 kr. Stroh 2 . 6 kr. ber 
Zentner. Weißbrod 112stilogr. 21Ar. 
Fornubrade8 Kilogr. 29 tr. ditto 2 Kilogt. 
20 fr. ditto⸗1 Kilogr. 10 kr. Gemischtbrod8 
Nit. 36kr.1 Paar Weck 7 Loth 2 kr. Rind⸗ 
leisch . Qual. 16 kr. 2. Qual. 14 kr. 
—Wo 
Schweinefleisch 18 kr. per Pfund. Wein 
24 tr. Beer 6 kr. per Liter, Butter 30 kr. 
per Pfund. 
314 
1 760 
Nechte. WW 
Zainzer Honig- Lebluchen 
mpfieklt W. KReyp. 
Stiefeln F Schuhe sür Manner 
nd Knaben, Grubenschuhe in allen 
Iroßen, Etiefelchen & Schuhe; füt 
Frrauen und Maͤdchen, in Kalbleder, in 
HBode Glanz⸗ und Roßleder, Zengstie⸗ 
fkelchen und Schuhe, Filzschuhe, 
Pantoffeln, hohe Filzstiefelchen für 
Frauen und Kinder, sind in großer Aus⸗ 
wahl wieder eingetroffen bei —3* 
Pet. Jos. Woll. 
au der Gottenhalde. 
EEine weitere Auflage des schön 
rogestatteten A. H. Payn e'schen illu⸗ 
tristen * pro 1871 
une ereise von is Krir., ijt in der 
— Bl. auge vmmen 
I vdrud um Versag von F. . * 
— — 
— 
»ewmeß in St. Ingbert.