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Anmer) erscheiub woͤchentlich vier m al: D ien ztag, Donner sstag, Samstag und Sonn taa. Abonnementspreis dierteliührig 42 Krzr. oder
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38 — ——— — Donnerstag, den fo e brueeeeee 1870.
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Deutschland. v aν
Mänchen, 53. Febr. BeiHofe ist man nicht wenig über⸗
ascht, daß das officielle Journal des Cardinals Antouelli in Rom
en Abgesrdueten der klerikalen Partein die Weisung zugehen ließ,
neselben hätten die Steueru zu verweigern und damit die Position
es Miuisteriums Aumöglich zu machen. An eine so heftige Art
t Einmischung datte man bisher noch nicht geglaubt; jetzt sieht
Jan aber, daß,unsere Neben regierung in Rom? keinen Spaß
ersteht, und daß sie „die Alleinregierung“ sein und dies ausüben
diu, sobosd sie nur kann und über eine, wenn auch noch so kleine
Mehrheit verfügt.
Münch e'u, 6. Febt. Bezüglich der am Freitag stattgehab⸗
en geheimen Sitzung der Nammer der Reichsräthe vernimmt man,
—D k. Entschließung
n Betreff der Nichtannahme der Adresse nicht discutitt werden
dnue, die Adreß ⸗Augelegenheit auf sich zu beruhen habe. Die,
rie ich höte, in kalligraphischer Beziehung sehr schön ausgestattete
Adresse wird nun wohl als schätzbares“ Malerial in dem Archiv
des Ständehauses niedergelegt werden, damit auch sioch die lom⸗
genden Geschlechter sich überzeugen können, in welcher Form und
n welchem Ton 1870 die Reichsrathskammer mit dem Monar⸗
hen gespeohen hat. 'refp. sprechen wollte. In demselben Fascikel
Archivs wird man hoffentlich Füch die Eutschließung Sr. Maj.
eß Kouigs vom 1. Februar dieses Jahres niederlegen, damit
in kanftiger Geschichtsschreiber, das benoͤthigte Malerial veisammen
det.
Münschen, 6. Febr. Am Freitag hatte bekanntlich cine geheime
Sitzung der Kammer der Reichsräthe statt, in welcher die allere
oͤchste k. Entschliefung auf die Adresse dieser hohen Kamnier
esprochen worden sein soll. Ob dies der Fall war und wenn,
veiche Beschlüss⸗ gefaßt worden sind, darüber ist bis jetzt nichts
u erfahren gewesen, aber verschiedene dunkle Gerüchte geheu, welche
enn doch auch verdienen. in der Tagessejchichte kurz erwähnt zu
verden. So erzäͤhlt man sich unter Anderem, dte hohen Herren,
velche für die Adresse der Kammer der Reichsräthe gestimmt
zaben, wollten sozusagen ihr Mandat niederlegen, oder auf ihre
Sitze in der Kammer verzichten; Andere sagen, sie wollten ge
vissermaßen Strike machen, und wieder Andere sagen, die meisten
er Herren wollten um Urlaub für die ganze Dauer des gegen—
värnigen Landtages nachsuchen. Was an diesen Gerüchten ist,
äßt sich nicht sagen, aber in der Luft liegt etwas; Se. k. Hoh.
Prinz Luitpold soll eine Reise auf die Dauer von 3 Monaten
mzutreten beabsichtigen, andere Prinzen sollen ebenfalls sich auf
angere Zeit von München fern hallen wollen; das aber ist
Thatsache, daß der. König die hiesige Residenz verläßt und die
ogenannte Charlottenburg im Schloßgarten zu Nymphenburg be⸗
icht und zwar schon nach Ablauf von 8-10 Tagen.
Muün'ch e n⸗ 6. Febr. In verschiedenen Zeitungen findet
ich die Mittheilung: daß Fürst Hohenlohe um seine Entlassung
achgesucht habe. Wir können mit Bestimmtheit dagegen berichten,
aß diese Nachricht zur Zeit vollig unbegründet ist. Jedenfalls
bird erst das Resultat der Adreßdebatte abgewartet werden
nüssen, ehe Fürst Hohenlohe überhaupt die Schritte zu bedenken
beranlassung hat welche er zur Wahrung seiner politischen Ehre
nachen wolle. er
Der Stiftsprobst Dr. Döllinger in Müsnch en erhielt von
8 Professoren der Universität — darunter fünf Geistliche — eine
dankadresse wegen der männlichen Offenheit und Entschiedenheit
einer Erklarung gegen die Dogmatisirung der Unfehlbarkeit des
babstes. Ebenso von Breslau. Bon und Braunsberg.
AFrankreich.
Paris, 8. Febr. Die Zahl der in letziter Nacht vorgenom⸗
mnenen Verhaftungen beträgt 180. Es kam u. a. die Plünderung
iner Gewehrfabrik vor. — Im Besetzgebenden Koͤrper beantwortete
er Justizminister Ollivier eine Interpellation bezüglich der Ver⸗
jaflung Rocheforts: die Regierung habe aus Achtung vor dem
vesetzgebenden Körper. Nochefort nicht.? beim Austritt aus einer
Zitzung desselben verhaften lassen. 50. feiner Freunde erwarteten
du im Hofe des Deputirtenpalastes etwa 200 andere Personen
efanden sich var demselben. Rochefort wurde verfolgt, lonnte aber
iicht auigefunden werden. Unterdessen beschloß eine Versammlung
n der Flandrischen Straße den Ausbruch des Aufftandes, nur
och auf die Aukunft RNocheforts und die Aufforderung desselben
hartend. Die Regierung zog vor, Rochefort zu verhaften, ehe er
n die Versammlung trat, 8 Barricaden wurden ohne Blutverlust
enommen. Die bewaffnete Macht vewies große Mäßigung. Wenn
ich die Unordnungen erneuern sollten, jo werde die Regierung
nicht, davor erschrekken, denn die Pariser Bevölkerung stände auf
hrer· Seite.. Wolle die Regierung Gewalt brauchen, so werde die'
Aufregung nicht 5 Minuten dauern. —
ßParrs, 8. Febr.“ Rochefort wurde gestern Abends 8 Uhr
n Villette verhaftet, als er in eine öffentliche Versammlung ein⸗
reten woslte. Er machte keinen Widerstand, und wurde in das
hefängniß Sainte Pelagie abgeführt. Nach der Verhaftung zog
Flourens se'nen Revolder, schreiend, man müsse Rochefort befreieu.
Man versichert, Flourens und drei Andere feuerten, verletzten aber
stiemanden. Gegen-10 Uhr Abends wurden Versuche im Fau⸗
ourg Tempte und Belleville gemacht, Barrikaden zu errichten. —
Ubdr Motgens. Die Truppen werden nach Belleville dirigirt.
Die Boulevards sind belebt, aber keine Ordnungsstörung,
.Die Orleaniden, äußern der „Siecle“, ziehen in Masse
in die alte Festung des Kaiserreichs ein. Gestern verkündeten
wir den Einzug der Herren Guizot, Odilon-Varrot, Thiers,
Thangarnier, heute ist die Reihe an Hrn. Prevost Paradol, der
um Prinister in Washington ernannt werden soll. Wenn diese
Sraennung noch keine vollendele Thatsnche ist, so wird sie es
edenfalls bald werden, da, wie man sagt, die Minister einig
ind und der Kaiser die Wahl billigt. Der Eintritt des Herrn
Brevost-Paradol in die Geschäfte und die Wichtigkeit des Pestens,
er ihm zugedacht ist, ist ein wahres Ereigniß,“ sagt die „Presse“.
Anstreitig ist die Aussöhnung des Orleanismus mit dem Kaiser⸗
reich eines der bemerkenswerthesten Fakta unserer Zeit. Ist diese
Aussöhnung eine spontane oder das Resultat eines Losungsworts?
Sind es Besiegte, die sich dem Sieger rückhaltlos in die Arme
verfen, oder find es Verschwörer, die vom Platze zunächst Besiß
iehmen und nur auf den Augenblick warten, ihre Fahne anfzu⸗
rollen. Immerhin steht soviel fest, daß Alte wie Junge sich dem
daiserr⸗ich entgegenstürzen, als ob sie Eile hätten, an dem Tage im
Umt zu sein, wo sich die Periode der großen Ereignisse wieder
eroͤffnen wird.“
Italien.
Florenz, 4. Febtr. Aus Rom wird gemeldet, daß in
der gestrigen General Congregation des Concils sich eine sehr leb⸗
zafte Debatte über die Lage des niederen Klerus entspann. Von
»einem Bischof wurde das Cöoölibat zur Sprache gebracht.
.
—
Amiiqtes.
f Speyer; 7. Febr. Bei der Prüfung der einjährig
Freinisligen soll es an interessanksen Arbeiten nicht gefehlt haben.
—A
'olgeude Weise gelöst haben: „Die Ebbe entsteht dadurch, daß
er Mond das Wasser anzieht, und wenn er es nicht rne
kann, läßt er's laufeu; das ist die Fluth.“
—7Raiserslautern. 5. Febr. Vorgestern Abend
ist bei dem Bau des Tunnels zwischen Enkenbach und Fischbach
in Arbeiter dadurch verunglückt, daß ihm von einem herunter-
fallenden Stein' der Kopf zerschmettert wurde. Eigene Unvsrsichtig-
keit soll der Hauptgrund des beklagenswerten Unglücks sein.
7 Landanu, im Febr. Nach der in St. Louis erscheinenden
westl. Post“ ist daselbst Hrch. Joh. Fach (aus Kaiserslautern)
als Major gestorben. Im Jahre 1848 war Fach Junlker im 2.
Artilleriecegiment, verließ sein Regiment, schloß sich den pfälzischen
Freischaaren an und befehligte bei Waghäusel eine Batterie. Nicht