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„Ich werde sie selbst ersuchen Alassen zu
tdmmen.“ unterbrach Lord Cuthbert min eiwas
gebietendem Tone, „es Rgeht nichts über eine
Muttet, und Miß Cartright soll deren Pflege
nicht fehlen· W88
Tante Barbara flüsterte Genebra einige
bittende Worte zuu.
.„Ich werde bleiben,“ bemerlte sie endlich.
„weil ch mich nicht von Kitty trennen will.“
„Dann werde ich die betreffenden Boten
absenden. Haben die Damen irgendwelche Be⸗
fehle bezüglich der von Honeysucle Cottage
zu erhaltenden Requisiten ))
Tante Barbara. bespruch sich durz mit. den
beiden Mädchen und schrieb daun einige Zeilen.
Inpvischen ließ der junge Gebieter ein Ueines
Musilzimmer für Kitty herrichten.
„Hier soll sie wohnen,“ sprach er besorgt,
„damit man sie nicht über Treppen zu tragen
hat. und wenn fie sich. wohl genug fühlt
Gefellschaft zu sehen, ist sie mit leichter Mühe
unter uus.
Sie sind, so gut,“ flüsterte Kitin mit
thränenvollem Auge, „und mir thut's sa leid.
Sie zu bemühen ·.
„Als ob diese Mühe mir nicht Freude
wäre und Glück,“ erwiederte Cu thbert.in solch
herzlicher Weise, daß sich Genevra aͤrgerlich
auf die Lippen bißß.
Kitty jchlug errohend die Augen nieder.
„Ich werde die Stelle einer Wärterin
ũbernehmen,“ bemerlte Genebra trocleun, „und
als jolche erllare ich Eure Anwesenheit als
zu anstcengend für die Kranke..
Aber auch als sie ihren Willen durchgeseßt
hatte, war Generra nicht zusricden, und Killn
betrachtete sie seufzend.
Was hast Dul nehmen Deins Schmer⸗
zen gu I . W2
v„Ja, ich wollte ⸗¶ —.
—— ich irgend etwas für Dich
un?“ —. Sene *5 8
Neiu, ich wollte. nur die Mutter
wäre da.ꝰ —— —A
Sie lommt in ein paar Slunden;
lang wirst Du wohl warten können.“
Ainy schluchte 3 “r
„Sag' mir, sKtitig, was Dir fehlt 9
Ich weiß, daß Du mir böͤse bist, Ge⸗
nevra.“ klagte das Mädchen in einem Toue,
als habe sie das groͤßte Verbrechen begangen.
„und doch kann ich nichts dafür.“
„Hälist Du mich für herzlos genug, Dir
Vorwürse zu machen J Dir bin ich nicht böse,
armes Kind.“
„sWem sonst ?. Nich kann's nicht ertragen.
deß De gegen Lord Cuthbert so unfreundlich
ist.“ ..5. *
ꝙLaffen wir das,“ entgegnete Genevra er⸗
röthend, „wir könnten bis an's Ende aller
Tage streiten und uns doch nicht überzeugen.“
Kiuty schwieg, und als Mis. Cartright
endlich axlam, verließ Genevra gern das
strankenzimmer. Sie ging jedoch nicht hinauf
in die ihnen destimmten Gemächer, denn sie
fürchtete beinahe Tante Barbarass deiteres
Beplauder und verlangte sehnend nach Ein-
'amkeit. Draußen im Garlfen befand sich unter
riner Rosenlaube eine ländliche Bank und nach
dem reizend stillen Plätzchen“ richtete sie ihrt
Schritie. Erschrocken blieb sie am Eingange
stehen, Lord Cuthbert war da, und sie war
so schneli gekommen, daß sie nicht umhin konnte,
den schmerzlichen Ausdruck des Gesichtes, die
auf der Wange bebende Thräne zu sehen.
Er verbeugte sich. —V ——
„Bitte, treten Sie näher, Miß Lloyd.
Zögernd blieb sie stehen. —
„Meine Gegenwart soll Sie nicht belä⸗
stigen, Fräulein; die Laube ist zwar mein
Lieblingsplazchen, aber ich räume es gern
einem edleren Wesen.“
Mit diesen Worten wandie er sich den
Hause zu.
Gortsetzung folgt.) —W
— Räthsel. 5
Die ersta such im Alphabet
Die gweite that ich auf dem Brett.
Als jungzst im volterfüllten Rum
Ein Stuhl war zu erhaschen kaum;
Das Ganze soll, wer will's noch wehren,
dDum neuen deutichen Reich gehören.
X der Charade in Nr. 17 des Unterhaltungs⸗
* ——— J
Drud uno Verlag von F. X. Den eß in St. Ingbert.
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