Wäurzbarg. 24. Febr. Das Leichenbegängniß des
GSBenerals v. Hartinann — so schreibt die N. W. 3.“ —
findet am Mittwoch 12 Uhr statt, und zwar in Folge seiner Eigen
schaft als Ritter des Max Josephs-Ordens mit den einem Generdl
Feldmarschall zukommenden Ehren: somit habennach dem preu⸗
zischen Reglement 3 Betaillone J fanterie (1 —R Jäger von
Aschaffenbürg,) 4 Estädronen Kavallerie (Uhlanen von Ansbach)
und 12 Geschütze einwrückn. — Der Kronprinz des deutschen
Reiches sowie Prinz Friedrich Karl haben fich täglich zweimal per
Telegramm nach dem Befinden des Generals erkundigt. D
FM üenschen, 25. Febr. Der Generalinspecteur der bahyer
Armee, Prinz Luitpold, ist heute Mittags nach Würzburg abgereist
uim dem morgen stattfindenden Begräbniß des Generals v. Hart⸗
mann beizuwohnen. Ebendahin haben sich General Frhr. v. d.
Tann, sowie der preuß. Milttärbevollmächtigte Major vr. Stülpnagel
begeben, letzterer als Vertreter des deutschen Kaisers.
7 München, 22. Febr. Am Mittwoch sind aus Berlin
—
um in der kgl. Münze in 205 und 10-Markstücke umgepreßt zu
werden.
f Aus Hessen Darmstadt, 22 Febr. Ein herzzer⸗
reißender Unglücksfall wird aus der Provinz Oberhessen gemeldet.
Zehn Confirmandenkinder aus einem Oertchen bei Homburg a. d.
O. hatten sich des zMorgens zur Confirmandenstunde auf den
Weg nach dem erwähnten Pfarrdorf begeben. Als sie zur ge;
wohnien Zeit, ja selbst bis zum Abend nicht zurückgekommen waren
—XD
jorschungen nach ihnen angestellt. Das Resultat war ein entsetzliches.
Die Kinder waren auf dem Eis der Ohm ihrem Ziele entgegen⸗
geeilt, waren eingebrochen und fümmtliche Confiem anden hatten
hren Tod gefunden.— J
4 Die hess. Ludwigsbahn hat auf der MainzAlzeyr Strecke
Versuche mit der Heberlein'schen selbstwirlenden Bremsvortichtung
machen lassen, welche befriedigend ausgefallen sind. Das IF. J.“
berichtet darüber: Die Wirkung des Apparates war eine überra⸗
scheade. Mitten in vollster Fahrt wurde der Zug sowohl auf
Jerijontaler · Strede wie auch in Gefallen von 2/300— Nαο stets
innerhalb 15 bis höchstens 12 Secunden anf eine Eutfernung von
50 hie 450 Meter zum vöͤlligen Stillstand gebracht. Die Brems-
porrichtung wird durch die umdrehende Kraft der Achsen des
Zuges mittelst Frictionsrollen, die durch leichtes Anziehen der
Jewöhnlichen Zugleine von dem Locomotivführer oder von einem
Zugführer momentan und sammtlich gleichzeitig ausgelöst werden
können, in Thätigkeit gesetzt. und wirkt deshalb um so kräftiger, je
raichet der Zug lauft. Es wurde beobachtet, daß schon 6.bis8
Sekunden nach erfolgiem Signal die Schwunglraft des Zuges stets
vollständig gebrochen war, während die übrige Zeit bis zum
ollständigen· StisKand des Zuges aufgewendet wurde. Trotzdem
war die Wirkung für die in den Wagen befindlichen Personen
durchaus keine unangenehme eder stoßartige, sondern die Geschwin⸗
digkeit verminderte sich succsside, wenn auch mit raschem Uebergange
7 Wiernn, 21. Febr. In der hiesigen Gesellschaft macht eine
Verlobung Aufsehen.. Der Bräutigam ist Baron Nathaniel Roth⸗
schild, einziger Sohn und Erbe des Freihern Anselm, des Chefs
der öͤsterreichischen Linie dieser Gelddynastie. Die Braut ist tine
GBräfin M.ssey, Tochter eines Generals und Obersthofmeisters des
Erzherzogs Rainer. Der Bräutigam will die Verschiedenheit der
Copfession durch übertritt zum Chriffenthum ausgleichen, trotz der
Finsprache seines hochbetagten Vaters, der diesen ersten Fall eines
Religionswechsels in seiner Familie mit aller Zähigkeit perhorres-
cert und dem Sohne sogar mit FEnterbung gedroht haben soll.
Fine Londoner Rothschildin hat bekanntlich kürzlich einen englischen
Brafen geheirathet, ohne daß ein Religionswechfel auf irgend einer
Seite nöthig befunden wurde.
77 F. X. Demeß. deraniworilicher Redacteur.
Bekanntmachung.
Auf der kgl. Steinkohlengrube St. Ingbert werden vom 1. März 1873
an die Kohlen zu nachstehenden Preisen verkauft:
Förderkohle J. Qualität 33 kr.
II. 29 kr. pro Zentner einschließlich
.. III., 28ih kr.s des Ladgeldes.
.. . 10 tr.
St. Ingbert, am 24. Februar 1873.
Das kgl. Bergamt
A. Kamann.
Dĩo UIausfrau.
Deutsche Blätter für Haus-
wesen und Jamilienleben.
Mit Illustrationen.
5. Jahrgang 1873.
Preis vierteljährlich 18 Sar.
Aus dem Inhalt der ersten fünf Num—
mern sei besonders erwähnt: Gedanken
einer englischen Hausfrau über die Er⸗
ziehung zu häuslichen Pflichten. Von
Luise Büchner. — Ueber die Mode. Von
Emma Braun. — Der künstlerische
Schmudk des Hauses. Von L. Katzen⸗
stein. — Ueber den Stand der Frauen⸗
bewegung. Von Jenny Hirsch. — Ueber
das Reinigen der Kleidungsstücke. —
Berlin in der Weihnachtszeit. Von L.
Junghans. — Ein Weihnachtsgeschenk.
Skizzeablatt von Elise Polko. — Ge⸗
undheitslehren. Von R. Th., Oberarzt
a. D. — Der Matrose von Alabama.
Erzählung von Luise Büchner. — Die
GBerüche der Pflanzen. — Welischau.
Von F. v. H. — Die venehnianischen
Perlen. Bon Auguste d. Romer. —
Ueber Umgangs und Hoflichkeitäformen.
Von E. v. Maskow. — Wiegenlied einer
Matrosenfrau. Frei nach dem Dänischen
von P. Freitag. — Allerlei. — Bü
chertisch. — Brieftaften.
Der Segen des wahren Familienlebens
liegt in der Hand der Freu. Der
Frau zuzugehoͤren und ihr bei allem
Thun und Denken zur Seite zu stehen,
hat sich kein anderes deutsches Blatt so
ausschließlich zur Aufgabe gemach:, als
„Die Hausfrau.“
Bestellungen nehmen alle Buchhandiunger
und Postanstalten an und liefern auf
Wunsch Probenummern.
Leipzig.
ek HarAt'sehe Verlage uunt
(Fr. Luckhbardt..
225 — —
iloee —VKLo TalsSucht)
heilt brei e fIi ch der Specialarat für Epilepsie Dr. G. KilIlIiseh, Ber lin. Louisen-
gtre 4 —I in Nebena
Da durch den Tod meines
Wannes ich das Ladenge⸗
schäft aufgebe, so empfeyle die vorhandenen
Artikel, als: Kaffee, Zucker, Reis, Gerste,
Erbsen, Bohnen Tabak, Brantwein, Petro⸗
leum ꝛc. ⁊c., überhaupt alle in das Colo⸗
nialwaarengeschäft einschlagenden Artikel zu
nilligem Preiße.
Auch kann das ganze Ladengeschäft
nebst Einrichtung zur Fortführung über⸗
geben und das Loeal auf langere Zeit
vermiethet werden.
Wittwe Ganster,
wohnhaft auf der neuen Schmelze.
FFiür ein Fabrikgeschäft auf
dem Lande wird ein
Aufseher—
gesucht. Näheres in der Expedition
dieses Blattes.
Bandwuram beseitigt (auch brief⸗
leh) in 2 Stunden gefabrlos und
aicher Dr. Erinat in Leipzig.
Der Brodpreis für die Stadt St.
Ingbert ist von heute an bis zum nächsten
Donnerstag (Fruchtmarktstag) festgestellt:
Korabrode 3 Klgr. 27 Krzr. Weib
hrod 10 r2
Frucht⸗ Brod⸗, Fleisch ꝛe. Preise
der Stadt Zweibrücken v. 27. Febr.
Weizen 7 fl. 12 tr., Korn 4 fl. 87 kr.
Berste Areihige. — fl. — kr. Gerste vier
reihige, 4 fl. 35 kr. Spelz 4 fil. 42 kt
Spelzkern — fl. — tr. Dinkel — fl.
— kr. Mijchfrucht — fi. — kr. Hafet
4fll. 6 fr. Kartoffeln Ufl. 38 ir Heu
1fl. 24 tir. Stroh! Ufl. 12 kr. per
Jentner. Weißbrod 114 Kilogr. 20 tr
dornbrod. 8 Kilogt. 26 kr. ditio 2 Kilsgt.
Bkr. ditto 1Kildgr. Ohkr. Gemischtbrode?
zil. 32 tx. 1 Paat Wed 100 Gramm 2kr
Rindfleisch I. Qual. 20 kr. 2. Qual. 18 tr
Kalbfleisch 16 r!“ Hammelfleisch 18 kr
Schweinefleisch 22 kt. per Pfund. Butter 30
kr. ver Pfund. 675
Ein gut erhaltenes Tafelela⸗
vier ist zu verkaufen. Näheres in der
Exbed. d. Bl.
Nealnon. Drud und Verlag von F. X. Den meß in Si. Inabert.
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