am Geburts tage des Generals b. Mantaufel kamen alle Musit-
banden der Occupationsarme nach Nanch und spielten der Reih
nach vor dem Palais desselben.
f(Nonsieur Foutriquet.) Eine Aneldote wird von dem großer
Diner AÜberbracht, welches Thiers letzten Samstag in der Präsi-
dentschaft gab. Man sprach von dem inluriösen Briefe eines der
Dreißig über Thiers. Darin findet sich die Bezeichnung „Foutri—
quet.“ Thiers gefragt, was dies Wort bedeuten solle, erzählte, daf
eines Tages der Marschall Souit auf der Tribüne von seiner
Wunde sprach, die er am rechten Bein erhalien habe. Thiers, der
schon damals gewohnt war, zu opponiren, unterbrach den Marschal
indem er rieß: „Am linken Bein“, „Am rechten Bein“ wiederholt
SoultAm linken Bein.“ ief Thiers von neuem.Es ist moͤglich,“
versetzte jetzt der Marscholl. „der ehrenwerthe Herr Thiers lanu
Recht haben —am linten Bein.“ Der Marschall und Kriegsminister
fuhr in seiner Rede sort, aber die Unterbrechung hatte ihre Wirkung
getham Soult, der nichts weniger als ein Redner waz, kam leicht
aus deun Konzept. Auch diesmal verlor er ganz den Faden seine:
Rede; er wurde verwirrt und mußte die Tribüne herabsteigen.
Immer murrte er, ohne Herr seiner Worle zu sein. „immer muß
mir dieser, Foutriquet etwas an die Beine werfen.“ Der Name,
jette Thiers zu seiner Erzählung hinzu, ist mir geblieben, aber
jeit Pére-Duchöne hat ihn Niemand meht gebraucht.
4 Das braunschweigische Finanzcollegium warnt vor der
Annahme falscher, in lezter Zeit zum Vorschein gekommener braun—
schweigischer Zehntdalerscheine. Die Falsificate sind besonders am
Fehlen der Wasserzeichen, am Schiefstehen der Nummern und daran
zu erkennen, daß hinter dem Ortsnamen das Komma fehlt.
7 Im Jahre 1872 find 2682 Saqheffe im Ganzen gescheitert
datunter 1310 englische, 239 franzoͤsische. 222 deutsche, 211
amerikaniscde, 194 norwegische, 108 holländische, 78 italienische
71 schwedische.
7 Ein originelles Juserat mit der Ueberschrift Wanzen“
ffeht in einem Wiener Blatte. Dasselbe lautet: „Ein Herr.
welcher seine Wohnung verlassen will. jedoch die Verpflichtung ha
dieseibe dem Hausherrn in dem Zustande, in dem er sie gemiethet.
jurückzugeben, sucht durch öffentliche Anzeige 2000 lebende, in
Freiheit dressirte Wanzen.“
pPetertburgs. Behaarte Menschen. Großes Aufsehen erregt
seit mehreren Tagen in Petersburg ein Seitenstück zur Miß Past⸗
tana. Aus den Kostromer Wäwern wurde dorthin ein Bauer,
Adrian Jewtychiew, gebracht, dessen Kopf nicht blos eine vollen ˖
dete Thierforin hat, sondern auch ganz mit Haaren bedeckt ist.
»Nur Lippen und Augen sind natürlich nicht bewachsen, souft ist
tein Fledchen an seinem Korper frei, den ein lang herabwallender
Haarpelz einhüllt, aus dem heraus sogar die Nasenspihe nicht
schtbar ist. Von den Ohren herab wäallen riesige struppige Zopfe.
Auch die Zahl der Zähne ist bei gem Wundermerschen nicht nor⸗
mal; am Unterkiefer vesitzt er deren nur vier, im Oberlieset nur
zwei. Sein dreijaͤhriges Söhnchen Fadia übertrifft an Haarfülle
noch den Vater. Adrian Jewty hiew zählt bereits 558 Jahre, er—⸗
ereut sich aber trozdem noch des besten Humors und feichnet li.
zurch eine bei seinem Stande seltene Zuporkammenheit aus.
Irdens Ver nu.
Den katholischen Pfarrern Horn n Minfeld, Filian in
Zabkirchen, Schaufert in Fischbach und Dahl in Kaiserslauiern
vurde vom deutschen Kaiser in Anerlkennung ihrer pflichtgeireuen
Theilnahme am Feldzuge 1870 — 71 die Kriegsdenkmünze für
Nichteombattanten verlieden. Die Kriegsdenkmünze nebst Besitz⸗
zeugnißz wurde: den Betreffenden vom bischöflichen Ordinariate
Spener auoest⸗ stt
Aus dem fehr productiven Verlagze von A. H. Vapne in Leipii
ist neuerdings ein Werk hervorgegangen, das bei aller Vortrefflichkeit —*
eine Billigieit vornehmlich den minder bemittelten Kelassen gut zu Statten
pnimt. — Das Werl ist betitelt: „Deutsche Bolks⸗Zeichenschule und erjcheint
—D auf
schönem starken, also dauerhaften Papier gedruckt. Dder Preis pro Blat
ellt fich demnach noch unter einem halben Groschen. Was der Fachkundige
zuf den ersten Blid an dem Werke erlennt, sei hier den weniger Eingeweih—⸗
den mit den Worten zum Verstandniß gebracht, daß es sich hier nicht um jene
hlanlose Malereien handelt, welche jun e Leute oft Jahre lang treiben, ohne
irgen weichen praktischen Nutzen daraus zu ziehen (was immer auf die Sy
lemlofiakeit der Unterweisung zurüchzuführen isth, daß vielmehr diefem
Werkene in wohlgeordnetes und wohldurchdachtes Syftem zu Grunde liegt,
durch welches der Lernende Schritt fur Schritt dem Ziele naher geführt
wird. — Wie wichtig das Zeichnen fur alle Stände ist, ist allgemein aner—⸗
lannt und auch durch den Üümsftand bewiesen, daß in allen Berufsgeschäfien
diejenigen die geschicktesten und gesuchtesten Arbriter sind, welche den ausge
„rägtessen Sinn haben fur die fichtbaren Formen, wie ja auch die eigene
heobachtung genugsam zur Erfahrung bringt, daß solche Personen, die fich
in der Jugend fur das Zeichnen interessiren, sich später zu allem leicht anstellig
zeigen. Um wie viel mehr Rutzen aber ist aus einem Werke zu ziehen, dat
nicht blos ein stummer Begleiter, sondern von Anbeginn an durch die Reihen⸗
solge der Figuren zum Nachdenken über Abstammung, Zusammenhang und
Berbindung der Formen aneitert und gewissermaßen den Fortschritt im nachsten
deft, auf das undedingte Verständniß der früheren aufbaut!
Die deutsche Volis⸗Zeichenschule aus dem Verlage von A. O. Payne ir
Leipzig ist daher allen Eitern und Erziehern unbedingt zu impfehlen. da
ihnliche Vortrefflichleit außerdem nur noch in älteren sehr kostspieligen Werler
mzutreffen ist. Bestellungen darauf werden alle Buchbandlungen gern ent.
gegennehmen.
Bekauntmachungen.
Im Verlage von A. H. Payne in Leipzig erscheint und ist durch alle Buchhand⸗
.* lungen zu beziehen:
Deulsche Volks⸗Zeichen⸗chuse
IE für Schusle und BHaus
in Heften zu 2/3 Sgr. Jedes Hest bringt sechs Vorlageblaner. so daß also ein
Vorlageblant noch unter einem halden Groschen zu stehen kommt. Dem fleißigen
—AR
räumen von circa 14 Tagen, zusammen 36 solche Hefte erscheinen und den Schüler
damit auf eine sehr ansehnliche Stufe des Koͤnnens bringen werden.
Eliern und Vormünder sollten nicht verfehlen. das MWert strebsamen Knaben in
die Hand zu adeben.
„Wruitz net so.““
Alle diejenigen, die ncch Forderungen
an den Verein, Trutz net so“ haben,
wollen ihre Rechnungen an den Rechner
des Vereins, Herrn Ludwig Bechthold
bis längstens kommenden Mittwochs ge-
fälligst einreichen.
Si. Ingbert, den 1. März 1373.
Der Präsident.
Bürgervereins⸗Kränzchen.
Morgen (Mittwoch) Abend Zusammen⸗
kunft bei Johann Grewpe⸗nig.
* 227 DCOCC 22
Der Regenerator
(oder Lenensweæker)
seit Jahren das bewährteste, beste
Mittel gegen allgemeine und specielle
Schwächezustände, Magengedärm und
Leberkrankheiten, Hämorrhoiden, Eng
brustigkeit, Milzkrankheit, Flechten ꝛc.
sowie alle Krankheiten, die von ver⸗
dorbenem Blute und schlechten Säften
herrühren. Der „Lebenswecker“ be
foͤrdert die Verdauung, reit den Ap
petit und bringt neue Lebenslust in
den erschlafften Körper, er ist besor
ders im kritischen Alter zu empfehlen.
Zu haben per Flasche zu Afl. 10 kr.
—20 Sgr. bei P. Zepp in St
Inabert. n
x
——— 6—. .—
uIng⏑⏑ r νια (Hsuobt)
—E ——— . Bor Hi m. Louicc-
gtrasseæ 45 Ar-e )biehß iher a mgend Patier⸗—- ?]- P
Rxport-Bior
aus der Brauerei von C. Gelbert aut
staiserslautern verzapfivon heute an wieder
oriwaͤhrend, und ladet zu fleißigem Befuche
wöflichst ein. ——
9W.
Feuerwehr⸗Montag
bei Weter Weißaerber.
Ein gut erhalienes Tafelela
bi⸗en ist zu verkaufen. Näberes in de—
Fryer d Bl.
Fur ein Fabritgescaft au
dem Lande wird ein
Aufseher
gesucht. Näheres in der Erxpedition
KB MIAα
Wohnungsveränderung.
Isgh zeige hiermit ergebenst an, daß ich
nunmeht is dem Schwarz'schen Hause
wohne, neben Schreiner Schuster und
gegenüber der Eisenhandlung O. Weigant
in der Kohlenstraße.
Otto Ungeneitter, Gärtner.
besetigt (auch briet
eh) in 2 Stunden gefahrlos uno
or Dr. Bremat in Leipzig.
J — —7— — — —
Vel attion Druck und Verlaa von F.X Demek in St. Inabert