Ht. Ingberler Anzeiger.
1
D— *
her Sut.na ber tieer Anzesingenr (und das mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungsblatt, mit der Dienttags⸗ Donnerstaga⸗ und Sonniag
dummer er deint wbqchentlich vie rm al: Diensstag. Donnerstag, Samsstag und Sonntag. Ay⸗nanementspreis vierteljährig 42 Krzr. oder
22Silbergr. Anteigen werden mit 4 strir. die dreispaltige Zeile Blatischrift oder deren Raum berechnet.. .
Me 64. 2Saustaa, den 26. April —31873
—— — — — — — — —— — —
1* »2 2 *
Dertsches Reich. menschlicher Berechnung ein großer Irtthum. Man übersieht, daf
Munchen, 22. April. Einenk. Verordnung' bom 18. d., im angedeuteten-Falle die deutsche Heeresmacht immer noch numerisch
ie mit J. Mai in Wirksamkeit tritt, gibt auf Grund des g. 59 im 50p&t. stärler als die französische, im Besit der Vogesenpässe
es Polizeistrafgefetzbuchs neue Vorschriften über die Gründung ind der Festung Metz weit besser zur Offensibe und Defensive
ind Leitung von Erziehungs- und Unterrichts⸗Anstalten. Ohne etuirt, der deutsche Solbak · um tein Haar weniger tapfer als der
orgängige polizeiliche Genehm zung dürfen weder Private noch anzöͤsische,n dazu gebildeter und unbergleichlich besser geführt ist.
ereine dzer Korperschasften solcke Anstalten gründen noch deren Nan mag es begrüßen oder“ betlagen, gleichviel, aber wenn der
eitung übernehmen; diese Anstalten unterstehen der Oberaufsicht Vahrheit Zeugniß gegeben werden soll⸗ wie sie sich einem vorur ·
xs Staater. Die mit der Errichtung solcher Anftalten etwa heilsfreien Blide darbietet, so muß man fagen die Fraänzosen
abun dene Gründung von Klöstern, geistlichen Genossenschaften daben in einem Nevanchekrieg keine Aussicht-auf Sieg, und' die
der Filialen derselden bleibt besonderer landesherrlicher Genehmi⸗ klsasser, welche auf einen solchen zählen, wiegen sich in Chimären,
ung vorbehalten. —WW J Die Vorgänge in Straßburg haben nun auch bereits zu
Maädacheen, 23. April. Der König hat den Regierungs- Worfchlagen Veradtassung' gegeben, weiche die im Reichslande hert-
rasidenten Hru v. Braun in Speyer wegen der von ihm vorge- henden Inconvenienzen' beseitigen sollen, unter Andern ist ein
zgten Uebersicht über die bedeutenden Leistungen der Distrittz- und oicher laut geworden, dahin gehend, das Reichsland aufzuheben
zemkindeverwaltungen der Pfalz pro 1872 mit folgendem Hand- ind ElsaßLothringen Preußen anzuschließen, welche die schwere
äillete beehrt: „Mein lieber Regierungsprösident v. Braun! Die ꝛast im Intetesse Gesammt-Deutschlands übernehmen und tragen
on Ihnen in Verlage gebrachte Uebersicht der Leistungen der Di- olle. Natürlich sind die Feinde des Reiches wenig erbaul von
rilte und Gemeinden der Pfalz im Jahre 1872. hat Mir einen zlchen Propositionen, und die „Frankf. Zig.“ meint, dieser Vor⸗
ehr befriedigenden Eiublick in die rege Entwickelung gewährt, deren hlag könne wohl nur auf Cinzelwünschen beruhen, und man dürfe
ich die Pfalz auch innerhalb des verflossenen Jahres auf dem q, wenn wirklich derartige Wuünsche laut würden, nur daran er—
hebiete der Verwaltung zu erfreuen hatte. Ich erstatte Ihnen nnern, daß vor zwei Jehten Bayern gern Weißenburg haben
ür Uebersendung diefer zweckmäßigen Zusammenstellung, welche pollte, sowie daß die Untheilbarkeit des jetzigen EtsaßLothringens
richt verfehlen wird, die Distrikte und Gemeinden zu einem edlen gur dadurch hätte hergestelit werden können, indem man es eben
Wettstreit in der Sorge jür das eigene und allgemeine Wohl an- zu einem „Reichslande? gemacht habe. — So diel uns bekaunnt,
ueifern, Meinen Dank und verbleibe mit besonderee Werthschätzueng st schon damals dabvon die Rede gewesen, daß das von Frankreich
zhr guädiger König Ludwig. München', den 20. April 1873.“ bgetretene Land ungetheilt an Preußen fallen sode, und Oppor—
Frankfurt, 23. April. (Nachtr.) Die großartigen militärischen unitätsgründe mannigfacher Art, die jetzt zum Theil geschwunden,
zorbereitungen, welche allen halben getroffen waren, ließen es die )aben die gegenwärtige Form der Verbindung ElsaßLothringens
Ztoöͤreufriede für nicht gerathen halten, ihre Drohungen, das Werk nmit dem deutschen Reiche wählen lassen. —
er Zerstörung bei den Bäckern und Metzgern fortzusetzen, zur, Die „Germania“ pocht auf mächtige Unterstützung im Wahl-
nusführung zu brinzen. Die Nacht verlief daher rudig. Schon kampfen Einem Correspondenten der „Frankf. Ztg.“ antworiet fie,
un Uhr hatte sich in den auf den Straßen befiudlichen Gruppen daß die „Pfaffen“ den Bauern nicht erst mit dem Teufel zu
ie Aufresung bis zu einem normalen Pulsschlage herabgemindert, drohen“ brauchen, die Bauern wüßteu vielmehr selber viel zu guͤt,
ind manche —XF angeinanden weil sie n Gefahr standen, von daß fie der Teufel host, wenn sie Liberale“ wählen!
en Pferden der Dragoner getreten zu werden. *
V erlhin, eee Die Reichstagscommission wegen des l v. 8 ð Die imene n Deuts hen Reige.
Nünzhefetzes hat mit großer Moajorität den national-liberalen An— ve he der Regierung den Sieg gegen die reichsleindlichen Parteien
zuesetzes h greb namentlich der Ultramontanen, wünschen, scheinen eingesehen zu
zag angenommen, die Banknoten und das Staatspapiergeld vom ben, daß dieses Ziel um so leicier Träich werde ug **
. Januar 1875 an auf Stücke von hundert Mark und darüber Juben, daß dieses Ziel un n wird, vwenn
3 sie fich, ohne Ruͤcksicht auf sonstige Abweichungen in den politischen
u beschränken. Die Annahme im Reichstage gilt füc wahrschein- — eee
Unschauungen, sammeln, und dergestalt mit vereinten Fräften in den
ich und man hat überdies jetzt Grund, zu glauben, daß der An— nde
iag auch Aussichten zur Annahme im Reichs kanglet- Amte und in Reoßen Kampf füͤr die weitere Entwicelung unseres Vaterlandes
—* zat und des Fortschrittes überhaupt mit eingreifen. Diese Erkenntniß
* 5 April. Einem Leilattitel der , Schweizer jat zunaͤchst die Fortschritispartei zu einer Annaberung an dit na⸗
— nts ihebing des Büreneset ional⸗liberale bestimmt und macht sich nenerdings geltend ia einem
zpost“ in Basel über die ithebung germeist
uütß entnehnnen wir folgende Stele Ueder das Austtelen deß Wahl ˖ Aufruf der liberalen und conserbativen Parteien Sclesiens
* gende Stelue: 5 jujeiner gemeinsamen Haltung bei den Wahlen gegen die ultre—
—— Lauth, das die Regierung uen dden konnte, ene und igef inchen Coterien
ein Wort mehr; nur drängt sich dabei die Frage auf: wie war
—X 8 “y intellgenter und sehr ehrenwerthet Mann, dec Und es thut wohrlich Noth, daß bei dem jetzt sich zusprhenden
ich der Achtung einer eben so threnwerthen großen Bürgerschaft dampfe gegen die Machte der Finsterniß uund Feinde jeder staat-
ijreut nicht einsehen konnte, daß die Zwitterstellung, welche er uchen Entwicelung sammtliche streitbaren Elemente sich zusanmen.
innahm, weder mit Loyalilät noch mit dem wahren Wohl der Laaren; bieten doch die Feinde Alles auf, um offen oder im
hemeinde, die ihm am Herzen liegt, vereinbar war? Es spiegelt behtimen den Gegner zum Falle zu bringen.
ih darin offenbar die stets noch trankhafte Auffassung der Dinge So wird auch von sheinbar einge veihter Seite behauptet, die
uf Seiten eines sehr großen Theils von Elsässern, welche wohl horgänge in dem neuen Reichslande hingen mit diesem Kampfe zu⸗
itlärbch und derzebtllich, aber uicht in gleichem Grade verständig ammen. Die Affaire mit dem Straßburger Bürgermeister und den
ud. Mansezt sich in den Kopf, die deutshe Herrschaft über El. Hemeinderäthen, jagt man, sei nicht so winzig, wie sie aussehe;
iß Lothei nen werzenur eine dorübergehende sein; binnen wenigen ie bedeute das große Symptom eiuer furchtbaren inneren Gahrung.
hren wer eu die Feanzosen wieder im Rhein ihre Rossetränken. Riemand habe zwar gedacht oder geträumt, daß die Elaß-Lothringer
daß in Feankteich ein Rebanchekrieg gebrütet wird, das bezweifeln n zwei, drei, zeun oder zwanzig Jahren deutsch geworden und ihr
lerdings Wenige; ja, sogor die Annahme ist gestattet, daß Thiers Franzoseuthum vergessen haben würden; aber man hätte nicht ge⸗—
elbst unter der Hand der ifrisste. Vorbereiter der Revanche sei. zlaubt, daß der Ultramontaniswus in den Reichslanden ein so ge⸗
dan scheint m dieser Beziethrng immer noch in Illusionen zu fügiges Werkzeug zur Rache wider das verhaßle Reich und den noch
eden, man meint,sobald Fraukreich eine Millidn Soldaten bei- erhaßteren Reichskanzler suchen und finden wurde. Bismarck allein
Anen habe, könne der Krieg wieder losgehen, und am guten jabe dies erkannt und auf die furchtvare Gefahr hingewiesen. Zu
otg werde es nicht fehlen. Dies ist aber eben nach nüchterner hrer Bekämpfung habe er ale die Handhaben verlengt, um 'welche