an der Sielle der letzteren der Vielweiberei eine Heimath gegründet
wurde, so war es ohne Zweifel diese, welche ihm Proselyten zu⸗
jührte und durch deren mystisch wüste Lehre er sich eine beinahe
unbeschränkte politische und religiöse Oberhoheit eroberte. Ob er
sich in den Betrug, den er gegen Andere übte, schließlich selber
sneingelebt habe, ist schwer zu sagen. Wahrscheinlich ist dies nicht.
Denn so viel wir von ihm wissen, ist er ein lalter, herz und
leidenschaftsloser Mensch, ein Egoist durch und durch, und Alles
eher ale ein Enthusiast, der sich für einen idealistisch-moralischen
Gedanken um dessen selbst willen hätte begeistern können. — In
dem Briefe, welcher seinen Abdankungseatschluß Lundthut, sagt er:
„Mehr als vierzig Jahre habe ich wit unermüdlicher Arbeit meinem
Volke gedient. Ich bin nun bald 72 Jahre alt und bedars der
Ruhe. Mein Rüdktritt als Verwalter der Kirche, Präsident der Co—
operativ- und Haudelsgesellschaft Zion un Präsident der National-
bank von Deseret il nur durh die Rücksicht auf weltliche Sorgen
bestimmt und berührt nicht meine Stellung als Präsident der Kirche.
Wir beabsichtigen, eine Niederlassung in Arizona, im Lande der
Apache-Indianer, zu gründen, in der Ueberzeugung, daß, wenn
wir mit denselben bekannt werden, wir einen seageusreichen Einfluß
auf sie ausüben önnen. Wir hoffen, dei dem Bau der Eisenbahn
velche jenes Land durchziehen soll, Hilfe leisten und einen großen
Theil unserer Einwanderung dorthin leaken zu können.“ Die alte
Hdormonenpolitik der Abschließung, gegen die Welt will Brigham
Yung aufgeben; er fordert gute Bürger auf, sich in Utah nieder—
ulassen, und verspricht den Kapitalisten, die, dort ihr Vecrmögen
inlegen wollen, leichte Steuern und hinreichenden Schutz. Aber
vas er auch zur Vermiuderung der Tragweite seines gegenwärtigen
ẽntschlusses sagen mag, es bleidt doch alle Wahrscheinlichkeit dasür
orhanden, daß mit ihm auch der Geist scheidet, der dem Mor-
nonenthum seine politische Bedentung verschaffte, und nicht minder
zuch das Bindemitiel, welches die absonderliche Gemeinde bisher
usammengehalten hat. Daß er sich wirklich mit neuen großartigen
„chöpfungen auf anderen Gebieten tragen sollte, ist bei seinen
johen Alter kaum vorauszusetzen. Wenn er aber die letzten Jahre
eines Lebens dazu verwenden wollte, seine „Vekenntnisse'“ auch nur
'albwegs ehrlich niederzuschreiben, würde ihm die ganze Welt für
olche Liebeuswürdigkeit sehr zu Dank verpflichtet sein. (K. 3.)
F. X. Demed, verantwortlicher Redacteur.
—
Bekanntmachungen.
Gmßbfehlung.
Ich zeige hiermit ergebenst an, doß ich ein —
J V CO * I 5 *2
Damen-Zriseur-Geschäft
hier angefangen habe, und ersuche Föflichst diejsenigen Damen, welche sich im Monetz—
Abonnement, welches am 1. Mai beginnt, frifiren lassen wollen, 'mir' gef. Mitkheilun
ugeben zu lassen.
——— *
Hausversteigerung.
Samstag den 17. Mai 1873, Nach
mittags 3 Uhr, dahier bei Adjunkt Hein
rich Schmitt, wird die nachbezeichnete zu
Guͤtergemeinschaft, die zwischen dem dahie
berlebten Bergmanne Joseph Bleif und
seiner hinterbliebenen Wittwe Catharinc
Schweitzer, jetzt Ehefrau von Christian Koch,
früher Bierbrauer und Wirth, nun Fabrik—
ar beiter, wohnhaft zu St. Ingbert, bestan-
den hat, gehörige Liegenschaft FWP
auf Anstehen dou 1Genannter Catbarino
Schweitzer. eigenen Ramens wegen der
wischen ihr und ihrem ersten Ehemanne!
hestandenen Gütergemeinschaft, sowie als
bestätigte Vormünderin ihrer mit demselben
erzeugten noch minderjährigen Kinder:
Beorg und Maria Bleif, Il. obigem Christiau
Noch als Mitvormund und III. Georg Bleif,
Bergmann in St. Ingbert wohnhaft als
Nebeavormund,
der Untheilbarkeit halber in Eigenthum
versteigert, nämlich:
Plan Nro. 387 85 Dec. Fläche, wo-
rauf ein zu St. Ingbert auf dem Hahn—
acker gelegenes zweissöckiges Wohnhaus mit
Hintergebäude, Hof und Gärtchen neben
Jacob Sifferin und Jacob Schmelzer'?
Wittwe.
Ehefrau Sot *ior.
4222* 22 FS
2J d J t —
HLinjhriges Militàarexamen.
Gruündliche Vorbereitunß im Internat. Instituut. Von 189 Candidaten
zind 151 bestanden. — Handelssehule. — FPensionat mit stronger Die-
iplin. — Prospectus durch dio Direction in Bruchsal.
— ———
Taveten⸗- und Notileaur⸗Lager
bei J. B. Ciolina.
vis-a-vis dem Pfälzerhssj
in Awei hriieen-
Ein gesitteler junger Mann kann unter
annehmbaren Bedingungen bei Unlierzeic⸗
netem in die Lebre treten.
J. J. Fiack jun., Satle
M WV S-
Den geehrte« Damen von hier und Um—⸗
gegend die ergebenste Anzeige, daß wir von
inserer Einkaufsreise zurückgekehrt sind.
Veschw. Boruschein.
4
Eine Wohnung,
bestehend aus 3 Zimmer, Küche und Keller
valche bis 1. VPdai bezogen werden kann
ist zu vermiethen bei
Schreiner Bahn—
Hauptstraße.
Horn, kqal. Notar.
— * —
Büt Perein
— —
S- ο—,.
Sonntag den 27. April 1873.
Nachmittags präcis 8 Uhr,
General⸗ Versammlung
im Oherhauserchen Sando,
Aufnahme neuer Mitglieder betriffend.
Um pünktliches Erscheinen wird ersucht.
Der Vorstund.
NXB. Bei dem Bibliothekar des Bürger⸗
dilfs⸗Vereins, Herrn Louis Weirich,
können die Mitglieder zu jeder Zeit Bücher
snn Lelen in Fmpfang nehmen.
enyöto
ogrophische
* Ma— ieee
— t.
Die neuesten
Tapeten⸗Musterkarten
sind in einer großen Auswahl ieder gurr
gekommen bei
Emil GroWGCHig.
Sattler u. Tapecieren.
en
kin.
Im
nan
erte
—E
broc
tuß⸗
Mehrere fertige
—A
Bettdecken und Kissen
onnen bei Uuterzeichnetem sehr billig ge—
auft werden.
J. J. Fiack jun, Sattler.
Verkauft
— viird eine schͤne Vogelhecke mit fünf
Von nun an befindet 'anarieuvögel. Wo? sagt —X Exped.
mein Büregau in dem d. Bl. —
beren Stocke des Peter Bee
Thiery'schen Hauses, in der Hauptstraße, Rechnungen
neben Café Oberhauser und Hermann in Ue, 4 nund s Bogen zum allgemeinen
Fischer. Gebrauch siud vorräthig in der Druckerein
L. Bechthold, Ceschäftsagent.dieses Blattes.
Wohnungoveränderung.
mo
jt
Athin
Pleinen geehrten Kunden und Eöoͤruetn ano
———
in dem Zix'schn Hause, sondern den ind,
des Hen. Michaet Paꝝl(Erüher * —
vol d'sche Wohnung), Hauptstraße, wohll
Philivp Weber, Sarnnmachet
einen
zur
i95
— — n: Nes en e
44.
n ienstmädche ene
9 m? sag lo
n we—
ird gesucht. Vo vwꝛ
wir
d. Al.
Uetothon. Druck und Verlag von F. F D⸗-m⸗e* in St. Inabert