Full text: St. Ingberter Anzeiger

Sl. Ingberter Anzeiger. 
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Delienstang, den 2 P J — 
83 70. * D a⸗ ai 28 — 1873 
Deutsches Reichh. von 1869 aufgehobenen 88. 15 und 16, welche beflimmten, daß 
Aussder Pfal;, 3. Mai. Gegenüber einem pessimistischen m Falle eines Nechtsstreites zwischen Meister und Gesellen leßtere 
zericht inder ‚Allg. Z.“ über den von der pfälz. Tabakdeputa- erurtheilt, denselben entweder Arrest auf ein Fünftel ihres Lohne⸗ 
son in Berlin erzielten Erfolg wird im „Pf. Kurier“ konstattrt zelegt werden konnte, oder daß der nächstfolgende Meister, weicher 
zugeascheinlich von einem Mitgliede der Deputation), daß wohl en Geselleꝛ ohne Entlassung in Arbeit genommen, für die Ver⸗ 
je Aufuahme bei dem Finanzminifter Hrn. Camphausen eine sehr aflichtungen, welche der Arbeiter gegen seinen frühern Meister noch 
uͤhlt, dagegen jene bei dem Präsidenten des Reichskanzleramts, u tilgen hatte, haftbar gemacht werden konnte; 6) Errichtung von 
xn. ODelbrück, eine freundliche gewesen. Während Hr. Camphausen Bewerbe- und Handwerkerlammern, entsprechend den bereits be⸗— 
on den übeln Folgen einer Erhöhung der Tabalsteuer sich abfolut kehenden Handelskammern. Die Petition schließt mit der Erwar- 
ücht überzeugen lassen wollte und schließlich die Deputation kurz ung, daß — Gewährung der vorstehend angegebenen 
atließ, bemerlte Ht. Delbrück, daß die Aenderung der Besteuerung Litten ein bescheidener Theil der Wünsche und Forderungen der 
a nicht von den Regierungen, sondern vom Reichstag angeregt Nehrzahl, der Gewerbelreibenden and ⁊ der Handwerker geneigtest 
zorden sel; dort folle die Deputatien sich Freunde zu erwerben Behör finden werde. 
uchen, dann werde die Steuer nicht geändert weyden; die Abschaf Caub (Nassau), 28. April. Man höͤri,“ daß sich in den 
ung der Salzsteuer und die gleichzeitige Erhöhung der Tabaksteuer eßten Wochen Agenten eines jpanischen Grafen in der Gegend 
omme ihm gerade so vor, wie wenn man das, was man mit der herumtreiben um Bergleute zu engagiren für Bergrerke an der 
inen Hand gibt, mit der anderen wieder nehme.“Die Deputation ranzösisch-spanischen Grenze. Im Saarbrücker Bezirk soll es den 
so heißt es im „Kurier“ weitet — solgte dem Rathe des Hrn. elben bereits gelungen sein, unter Vorspiegelung glänzender Ver— 
delbrück und machte sich's zur Aufgabe, die Ansichten der Reichs- dienste Bergleule zu verlocken. Man hat gegründete Ursache, anzu⸗ 
ogemitglieder zu erforschen und dieselben wo möglich zu ihren nehmen, daß die Betrogenen nicht zum Bergbau angeworben, son⸗ 
hunsten zu simmen, und es kann versichert werden, doß bei der dern bei ihrer Ankunft in revolutionäre Banten eingereiht und zu 
roßen Mehrzahl der Abgeordneten aus allen Theilen Deutschlands Schlachtopfern im spanischen Burgerkriege mißbraucht werden. 
mit wenigen Autnahmen — das Anliegen der Pfalz eine seht Frankreich. 
ute Aufnahme gefunden hat. Ferner ist hervorzuheben, daß die Frankreich hat noch immer nicht die neuesten Wahlen 
aherischen Bundesrathsbebollmächtigten über die Tabakfrage sehr verdaut, und einige Aufregung verursacht neuerdings die zum 11. 
u anterrichtet find, den Standpunki der Richterhöhung der Steuer d. M. noch bevorstehender Lyoner Wahl mit der Aussficht auf 
unehmen u d ihn mit Wärme vertreten. daß endlich auch der Rea nc. Man erlennt in zwischen an. daß die Richtung in Lyon 
eir. Referent im Bundesrath, Oberzolldirektor Oldenburg, der An- auf die rothe und im schlimmsien Falle auf die föde ranͤve Repu— 
hauung der Pfälzer sehr geneigt ist.“ 3. blik vorzugsweise der Rüchschlag der Jesuiten⸗Umtriebe ist, die an 
Straßburg. Dec Präsident des Unter-Elsaß hat diender Saone und Rhone alles Maß übersteigen und von der Regie⸗ 
zersammlungen, welche in letzter Zeit aus Anlaß angeblicher Er- dung des Herrn Thiers nicht blos nicht durchkreuzt, sondern 
danungen der Jungfrau Raria bei Ruppertsweiler stattfinden, kräflich befördert worden sind. Die legitimistisch ultramentone. 
aubolen Minister, die sich Thiers der Reihe nach nur zu willfährig hat 
Darmstadt, 3. Mai. Die Regierung beabsichtigt, sobald octroyren lassen, sind die Hauptursache des Fortschritses der Gam⸗ 
ie preußischen Kirchengesetze definitiv festgestellt sind, ähnliche, hettisten, welche die einzige Partei bilden, die sich offen und ent- 
m Wesentlichen übereinstimmende Kirchengesetze den Ständen vor⸗ schieden gegen das Treiben der Dunkelmaͤnner aussprechen, während 
zlesen Thiers und Jules Simon aur in Ausnahmefällen, und dann bochst 
Hamburg, 2. Mai. (B. Fr. Bl.) Auf eine von der ungeschidt und erfolglos, den Muth ihrer desseren Ueberzeugung 
Innoncenfirma Haasenstein u. Vogler für eine hiesige Druckerei zeigten. — 
n den gelesensten Blättern Deutschlands erlassene Annonce wonach Ueber die beabsichtigte neue Bewaffnung der französischen 
rehrer, welche sich zu S tzern in Buchdruckereien ausbilden wollen Armee wird der „Allg. Mil.⸗Ztg.“ von hier mitgetheilt: Es scheint, 
esucht warden, haben sich hier 84 Reflectanten gemeldet, —unter ils werde die franzoͤsische Regierung den Verbesserungen der Waffen⸗ 
enen 8 Dottoren der Philosophie. Wir haben kaum einen an- Technik in Deuischland gegenüber nicht zurückbleiben, sondern viel⸗ 
eten Beweis nöthig für die große Miseèere der Lehrer, die in dem mehr auch Vervollkommnungen der eigenen Waffen vornehmen. 
Nißverhältnisse zwischen der geringen Besoldung und dem, wenn⸗ Ddas Chassepot⸗Gewehr hai sich zwar im letzten Kriege balistisch 
läch segensreichen, doch mühsamen Berufe der Lehrer ihren Grund bewährt und wird darum im Principe beibehalten, doch sind ein⸗ 
jat. Andererseits freilich darf es nicht übersehen werden, daß jelne Uebelstände desselben zu Tag⸗ getreten, welche hauptsächlich 
em Setzerstande, eben weil dieser einer gründlichen schulwissenschafte den VBerschluß⸗Mechanismus bdetreffen; auch das Haubayonnet wird 
iden Vordildung bedarf, aus den erwähnten Umstaänden ein xecht zu schwer befunden. Dies gab Änlaß zu Verbesserungen und zut 
villlommener Zuwachs entsteht. Annabme der am entsprechendsten befundenen Reconstruction von 
Berlin. Gegenwärtig wird in der Provinz urter den Le Baron. Die frühere veraltete Patrone ist dabei durch eine 
iesigen Handwerksme stern eine Vetition zur Unterschrift in Cir- dupfer Patrone mit Centralzündung ersetzt. Das neue Gewehr ist 
ulation gesetzt, welche von dem Centralverein in Berlia entworfen etwas schwerer als das frühere Modell, schießt sehr präcis und ist 
ind dem Reichstage übergeben werden foll. In derselben sind die für gezielte Schüsse bis 800 Merer Entfernung eingeritet. 'Nicht 
dünsche der Meisser in 6 Haupthunkte zusammergefaßt, welche' nur für die ganze Cavallerie, fondern auch für die Officiere und 
thin gehen: 1) Wiedereinführung der Prüfungspflicht für Lehr-⸗ Unteroffiziere der Infanterie und Juger ist ein Revolver eingeführt 
ige nach beendeter Lehrz it; 2) Stellung der Fortbildungsschulen vorden, und zwar nach dem System Galand mit der Einrichtung 
ir Handwerker-Lehrlinge unter die Schulgerichtsbarkeit der Volks- als Repetirwoffe auf sechs Schüsse mit zwölf Millimeter Kalliber. 
ulen, danit die Lehrlinge bis zu ihrem 18. Lebensjahre diese 12 Gramm Ladung und 15,4 Gramm schwerem Geschoß, welches 
hule zu besuchen verpflechtel sind; 3) Ahschaffung der Beitrags in einer Metal -Patrone mit Centralzündung verwahrt ist. 
icht der Arbeitgeber zu den Handwerkergesellen- und Fabrik- Spanien. 
heiter· Hranken⸗ nterstützungskassen und Errivktung von Gesellen⸗ Der Generallapitän von Katalonien hat einen Befebl erlassen, 
msen; 4) Cinfahrung dvon Arbeits-Controlbüchern, in welche Ar- vonach alle Landhäuser verlassen und zugemauert werden sollen. 
ritgeber und Arbeitnehmer bei Strafe verpflichtet sind, die Ein⸗ diese Anordnung, über deren ganzen Inhalt und Umfang Naäheres 
gung darüber zu veranlassen, in welchem Orte, welche Zeit soch nicht vorliegi, soll in der ganzen Prooinz große Aufregung 
indurch und bei welchem Arheitgeber ein Arbeitnehmer in Arbeit servorgerufen haben, zumal da Velarde auf die Bitte, den Baenl 
tanden hat; 5) Wiedereinführung der durch das Gewerbegesetz zurückzunehmen, erklätte, er werde die Landhäuser, welche nicht