Full text: St. Ingberter Anzeiger

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her St. Fneber ter Tazeigee (und das mit vem Haupytblatte verbundene Unterhaltungsblatt, mil der Dienttagtß⸗, Donnertiagt⸗ und Sonniag⸗ 
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Tiiii 18373. 
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Deutsched Neich. woar seiner Zeit bekanntlich die Pflanzstätte der Inlernatio nalen 
Stuttgart, 18. Mai. Drr Ausschuß des Württem Arbeiterverbindung“. Wie verlautet, denkt man jetzt daran, die 
etgischen Handelsvereins“ hat an das Mib isserlum des Inneren Zusammenkunft Tausen der von Industriellen in Wien für Be⸗ 
ie Bilte gerichtet, die württembergische Regierung möge im Bun⸗ athungen zu benutzen, über eine edentuelle Coalition der Arbeit- 
Zrath mit aller Kraft dahin wirken, daß das in Aussicht gestellte jeber dehufs zwedentsprechender Regelurg der gegenseitigen Ver⸗ 
zankgesetz recht bald dem Reichstag vorgelegt und der für die jältuisse, An der Zeit wäre et gewiß auf Mittel und Wege zu 
finihung der Banknoten bisderiger Währung zu bestimmende enken. dem jetzigen sinnlosen, großentheils lünftlich hervorgerufenen 
detmin keineswegs noch weiter (als bis 1. Jannar 1876, wie der kEmporschrauben der Arbeiislöhne, Grenzen zu setzen, damit nicht 
gdeichstag beschlossen hat) hinausgerüdt, vieimehr die Einführung die deutsche Industrie allmählich erlahmt und atrophirt. Einzelne 
neuen Waͤhrung möglichst beschleunigt werde, weil das gegen. Zweige geben schon bedenkliche Kranlkheisssymptome lund. Gebl 
voͤrtige Propisorium schwere Nachtheile mit sich führe. — Der dies jo weiter, so würden die Arbeiter zu spät einsehen. wie übel 
ueschuß hat fernet über die Frage der wechselseitigen rechtlichen ie thaten, ihren Agitatoren blindlings zu folgen. Die Klafsen⸗ 
Sellung der Arb itgeber und der Arbeitnehmer beraihen, und sich unterschiede würden dann freilich wegfallen. Gleichheit zwischen 
im vom Verein Industrieller in Chemnitz an den Reichsstag ger Arbeitgebern und Arbeitnehmern hergeftellt sein, aber — nicht in 
icteten Gesuch angeschlossen: es möge erwogen werden, ob es der Profperität, sondern in der Erwerblofigkeit. 
idt geboten sei, 1) dem Arbeiter die Verpflichtung aufzuerlegen. Berliun, 14. Mai. Die „Provinzialkorrespondenz“ bestätigi 
ich beim Eintritt in die Arbeit über seine Persoörlichkeit und seine die tönigliche Sanktionirung der Kirchengesetze und meldet, der 
chie Beschaäftigung zu legitimiren. 2) In die Gewerbeordnung, Kaiser werde in Wien, wohin er am 295 ds. Mis. abreist, etwa 
j. in das Reichsstrafgesetzbuch eine Strafbestimmung für —B* Tage verweilen. 
cibtuch einzuschalten. 8) Die Strafbestimmungen bezuͤglich der Berlin, 158. Mai. Das Abgeordnetenbaus genehmigte in 
lusschreitungen bei Ausübung des Coaglitionsrechtes in g. 153 dritter Berrathung die Gesetzworlage über die Revision der Nor⸗ 
er Gewerbeordnung an sich durch Erhöhung des Minimalstraf⸗ malpreise. Bei der sodann folgenden zweiten Beruathung des Ge⸗ 
raßes zu derschärfen und insbesondere auf diejenigin zu erstrechen, etentwurfs über die Eis⸗nbabnanleihe bvon 120 Millionen erklärte 
ir zur Arbeitseinstellung durch Wort und Schrift aufreizen. 4) der Handelsminister Dr. Achenbach: Ein bindendes Programm 
die civilprocessualen Vorschriften über den Beweis der den Arbeit: iner Eisenbahnpolitik kann und will ich vor Veroffentlichung des 
gebern durch die contractbrüchigen Arbeitern zugefügten Schäden Resultates der Specialuntersuchungscommission nicht abgeben, ich 
atsprechend umzugestalten. 5) In Ansehung der Forderung, welcht verde dann nicht mit Worten, sondern mit bestimmt formulirten 
dem Arbeitgeber aus dem Arbeusverhäliniß mit dem controktbrü- Beschvorlagen vor das Land treten. Schon jetzt könne er aber 
hsigen Arbeiter entstanden ist, die Inbihinon des Landes für zu - lagen, daß er kein Freund der Idee sei, das Eisenbah concessions⸗ 
assig zu erliären. Endlich wurde besclossen, on das k. Finanze vesen in tiner Hand zu concentriren. (Brifall.) Die Frage, ob 
ministerium die Bitie zu richten, zu veranlassen, daß die k. Re Staatsbahnbau oder Privatbahnbau? jei weder einfach zu bejahen 
ierung bei dim Bundesrathe auf Abanderung der Bekanntmachung noch zu verneinen; die öffentliche Meinung neige zum Staatsbahn- 
om 173. Dec. 1869 zur Ausführung des Gesetzes betreffend die an, aͤber der Staat sei nicht immer in einer so glücktichen finan- 
Wechselstempetsteuer hinwirken, inzwischen aber bei Strafentscheidun· petlen Lage wie gegenwärtig uͤnd werde künftig nicht immer in einer 
in die möglichste Milde eintreten lassen möge. jolchen sein. (Bifall.) An der Ausarbeitung der gegenwärtigen 
Straßburg, 10. Mas. Kaiser Wilhelm hat die unent- Vorlage unbetheiligt, übernehme er doch die volle Verantwortliqkeit 
zeilliche Uberlassung von Geschützbronce zur Herslellung von Kir- dafür vor dem Lande, diesIbe sei seiner Ueberzeugung nach so noth⸗ 
englocken, nachstehenden elsassischen Gimeinden auf deren Gesuch vendig und dringlich, daß shon eine einmalige Hinausschiebung die 
willigt und zrar: 12 Ttr. der Gemeinde Fürdenheim, Kreis vichtigsten Landesinteressen schädigen würde. Der Miinister schließt 
traßburg) 30 Ctr. an Reichweiler (N. Mülihausen); 20 Cir. an nit der Versichetung, er übernehme sein schweres Amt nur mit der 
leberach (N. Hagenau); letzteres Geschenk in Foige eines vor hoffnung steten und einträchtigen Zusammenwirkens mit der Landes 
Ar Gemeinde Ueberrach an den Kronprinzen gerichteten Gesuches vertretung. 
Einer Mittheilung aus Wien zufolge sind in die international⸗ Die Kreuzzeilung schteibt bestätigend: Die vier lirchenpoli⸗ 
Jury der Weltausstellung folgende Eisäßer berufen worden. Aun lischen Gesetze, welche von dem Noͤnige vorgestern vollzogen worden 
dolseiß (als V'cepräsident für die Gruppe V: Ttxkilindustrie); sind, werden schon am nächsten Donnerstag publizirt werden — 
Abert v. Dietrich (in Gruppe 13 Bergbau und Hüttenwesen); Das Servisgesetz für die Civilbeamten, welches am Sonntag einen 
draf Tücdheim (in Gruppe II: Land und Foistwesen); J. A hdauptgegenstand der Besprechung des Koͤnigs mit dem Staats- 
Schlumberger En Gruppe V.) unistetiun bildete, ist gleichfalls von dem König sankuonirt 
Sftraßburg, 14. Mai. Vor einiger Zeit sah man in worden. 
ilsaß Tothringen manches trübe Gesicht in Folge des Gerüchtes,! Um mit der Erhoͤhung der Gehälter des evangelischen Kler⸗ 
daß eine Erhöhung der Tabaksteuer beabsichtigt werde. Mit be⸗ us auch eine Verbisserung des Einkommens des katholischen 
onderer Rücsicht auf die Verhältnisse des Etsasses hat nun der Nlerus dewirken zu können, hat der Cultusminister die Landräthe 
hundearalh die fatale Tabalsteuerfrage dahin beantwortet, daß eine ic. anweisen laffen, von der katholischen Geistlichkeit sofort eint 
krhöhurg der Tabalsteuer nicht stattfindet, gewiß eine höchst er- ummarische Uedersicht des Jahreseinkommens einzufordern. Die 
reuliche Nachricht für alle elfässischen Landwirthe. Lebersichten sollen seitens des Oberpräsidenten schon bis zum 1. 
Berlhin, 13. Mai. Von den Abgg. Petersen, Dr. Braun !. M. dem Cultuswinister eingesandt werden. 
Gera), Dt. Volt, Schulze-Delitzsch, Dr. Marquardsen, Frhr. In Folge eines Beschlusses des Staatsministeriums sind 
Zchenl v Stauffenbera, Dr. Bühl ist beim Reichstag der von 69 Seitens des Handelsministers die Oberbergämter aufgefordert 
Mitgli dern der liberalen Partei unterstützte Anlrag gestellt worden, vorden, von den Bergwerksbesitzern Nachweisungen über die von 
nen Reichtkanzler aufzufordern: dem Reichstage boldmoöglichs einen den Bergarbeitern verdienten Lohre in regelmäßigen Zeitabschnitten 
zntwurf zu einem Gesetze über den Schutz der Fabrik- und Waaren⸗ einzufordern. 
gichen votzulegen. Wisen, 15. Mai. Das „Tageblatt“ erfährt, daß der 
Der „Times“ wird aus Berlin vom 12. Moai telegraphir! zeutsche Kaiser und der Kaiser von Rußland in Wien zusamwen⸗ 
der preußsche Lieutenant Stumm begleitt die Kolonne Loe reffen wurden und die Vertreter Oesterreichs in Berlin und Pe⸗ 
nalin, welche den kürzesten Weg von der Ostküste des Kaspischen ersbrtg, Graf Karolyi und Baron Langenau, nach Wien berufen 
Neeres nach dem kolonisirten Theile Khiwas eingeschlagen hat. eien. — 
Berlisne 183. Mai. Die Londoner Industrieausstellung Wien, 15. Mai. Die Situation ist geradezu rdfstlos.