Ht. Ingberker Anzeiger.
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de si. Anaberter Anzeiger Gund das mit dein Hanotdlatte verbu adene Unterhaltungablau. nu de XREX ESonntag⸗
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M 8SI. Diienstaa, den 27. Miiii411873.
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Deutsches NReich.
Nünchen. GFür die Schwuraerichte.) Die Schwurgçerichle. eine altger
anische Instikution, im Jahre I848 zurüderrungenz utgd set einem
zierteljahrhundert trotz einiger, jedoch unwesentlicher Mäsigel in
rer Organisation. durch hre“ wohlthätigen Wirlungen erprobt
nd dadurch dem Volke lieh und iheuner geworden, follen demselben
mommen und durch Schöffengerichte, eine Erfindung der Neuzeit,
je ihre Probejahre noch lange nicht hinter sich hat, ersetzt werden.
jereics hat, wie in den jüngsten Tagen berichtet wurde, die Straf ⸗
ozeüorduungs · Kommission des Bundesraths fich mit elf gegen drei
immen für Einführunge, der letzteren entschieden. Stmmt der
undesrath dem Beschlusse zu und legt nicht endlich der Reichstag
in Veto ein, so ist das Infititut der Schwurgerichte verloren.
3 gilt daher, alle Heb.l einzusezen, um dem entgegenzuwirten. —
zegenwaͤrtig circulirt unter der Bürgerschaft Nürnbergs eiñe Pe⸗
tion an den König mit dem Pettum:
„die bayerische Staatsregierung möge bei dem deuischea Bun⸗
dtathe auf Veibehaltung der Schwurgerichte mit aller Kraft
inwirken.“
Aus Elsaß, 20. Mai. Die Einebnung der uns der
triegsgeschichte wohl bekannten Weißenburger Linien (eine Reihe
on Schanzen längs der Lauter bis an den Rhein) ist genehmigt;
venso die Entfestigung von Weißenburg und Lauierburg. — Die
ahnhöfe in Schlettstadt und Rappoltsweiler sollen, was dringend
othwendig ist, erweitert werden. — Die Weinhändler hierzulande
ind mit ihren Preifen neulich um 15 pCt. gestiegen. *
Berluen, 24. Mai. Der heutige Reichsanzeiger“ veröffent⸗
qt einen Erlaß des Reichslanzlers, wonach laut Beschlusses des
undesraths die Kongregationen der Redemptoristen, Lajaristen
nd der Priester vom heiligen Geiste, sowie die Gesellschaften vom
eilißen Herze Jesfu als dem Jelvitenorden verwandt anzusehen
ind deren Niederlassungen binnen 6 Monalen aufzuldsen find.
In den Bierbrauereien wird vielfach ein im Handel als Bier
der Zudercouleur bezeichneter Stoff verwendet, theils um aus
jebräuen von geringem Malzgehalt Bitter oder Braunbier herzu⸗
In, hauptsächlich aber, um nachgemachte baherische, sogenannte
die (Erlauger) Biere zu bereiten. Da über die Sieuerpfuͤchtigkeit
ieser Bier · oder Zuckercouleur von mehreren Steuerbehörden
lveifel angeregt wurden, so hat, nach Einholung eines Gutachtens
⁊ td igl. technischen Deputalion für Gewerbe hierselbst, die preu—
jhe Regierung beim Reichskanzleramt den Antrag gestellt, daß
je sogenanute Bier- oder Zuckercouleur als ein nicht näher be⸗
nntes Malpurrogat im Sinne des Gesetzes vom 31. Mai 1872
Iffer 78 1) wegen Erhebung der Brausteuer behandelt und
tder Verwendung zur Bier oder Essigbereilung dem Steuersatz
en 1Thlr. 10 Sgr. für den Zenkner unterworfen werde. Der
eihslanzler hat dem Bundestathe die Beschlußnahme in der Sache
cheingesielli.
„Wien, 22. Mai. Ein unglaubliches Gerücht macht die
unde in den Kreisen der Adelswelt und der Diplomatie. Man
g daß Fürst Richard Metternich, der soeben seine Krönungsfest⸗
üsson in Stocholm mit so viel Eleganz vollführt bat, dazu aus-
rchen sei, ung als Botschafter an Scelle des Frhrn. v. Kübel
n Vatikan zu vertreten, nachdem von der Entsendung des Grafen
n auf diesen Posten allerdingg Abstand genommen worden ist.
war viell⸗icht ein menschenfreundlicher Gedanle des auswaͤrtigen
ntet, in dieser teunven Zeit den Papst und den slillen Vatifan
ih einen Boischafter erheitern zu lassen, der in der Pflege der
eretle unter seines Gleichen wohl keinen Gleichen besißt.
N. W. X.) n
Frankreich. 45
Baris, 25. Mal. Gestern Nochmiltag sprach in der Na⸗
alversammlung Thiers. Vergeblich stellte er der Rechten vor—
zcegenwärtig in Frankreich die Republik die eirzig mögliche
erungsform sei, und daß die von ihm vorgelegten organischen
shenwürfe die ronservativen Grundsätße seirer Regierung ver—
4uf5
Bei der Abstimmung wurbde die einfache Tageßordnung, mit
velcher die Regierung sich zufrieden geden wollte. mit 3602 gegen
348 Stimmen verworfen und dann eine von Ernoul vorgeschlagene
bagesordnung, welche bedauert, daß die neulichen Ministerberün⸗
erungen den conservativen Imeressen nicht die wünschenswerthe
Zefriedigung gegeben hätten, mit 300 gegen 344 Stimmen
ingenonimen. *
Thiers gab hierauf durch eine Botschaft der Versammlung
kund, daß er sein Amt als Prasident der Nepublik niederlege.
Auf einen von Mitgliedern der Rechten eingebrachten Antrag
vpuide sodann Maschall Nac Mahon mit 390 Stimmen zum
Bräsidenten der Republik proclamirit.
Paris, 25. Mai. Ein durch Anschtag in den Straßen
ekannt gegebenes Rundschreiben Mac Mahons an die Präfeklen
sagn: „Ich bin soeben durch das Verirauen der Nationalver-
ammlung zur Präsidentjchaft der Republit berufen worden. Weder
die bestehenden Gesetze noch Instilutionen werden eine Verletzung
erfahren. Ich bürge für die materielle Ordnung und zähle auf
Ihre Wachsamkeit und patriotische Mitwirkung. Das Ministerium
vird noch heute gebildet werden.“ Paris zeigt eine ruhige Phy⸗
iognomie. Die Protklamation Mac Mahonz bringt einen guten
Zindruck hervor. Nach Depeschen aus den Departemenis ist die
Ordnung nirgends gestoͤrt worden. Man verfichert, daß Broglie
»as Portefeuille des Innern, Magne das der Finanzen er)allen
verde. Außer Frage steht, daß Audiffret Pasquier und zwei Mit⸗
zlieder der Rechten, wahrscheinlich Larch und Ernoul, in das Ca⸗
dinei eintreten werden. Der Eintritt von Batbie und Goulard
ist wahrscheinlich. Desvaux und Dompierri d'Hornoy sollen zu
Zriegs und Marineministern ernannt werden, wenn Ciffey und
Pothnau nicht einwilligen!, ihre Portefeuilles zu behalten. Jules
ind Charles Ferrhy haben ihre Entlassung gegeben. — Neue
Anleihe Mittags 89, jetzt 80 80. *
Paris, 25. Mai. Paris ist ruhig. Nach den „Debats“
iahm Mac Mahon di⸗ Präsidentenwürde mit folgendem Ministerium
in: Broglie Inneres, Audiffret Aeußeres, Magne Finanzen, De—
iellignh Handel, Dep yre Justiz. — Neues Anlehen 87,30.
Paras, 25. Mai. Die Truppen von Paris und Versail⸗
les find confignirt, doch sind nirgends Anzeichen einer Aufregung
vahrzunehmen. Auch in den Depariements herrscht nach den in
Jegangenen Nachtichten vollstündig Ordnung. Die französischen
Besandten zu Bern und Athen haben ihre Entlassung gegeben.
Schweiz. —F
Bern, 285, Mai. Die Regierung des Kantons Tessin hat
die Sammlungen „zu Gunsten der verfolgten Kirche“ dei 800
Frcs. Strafe verboten.
Italien.
Der Papst wird in einer demnächft erscheinenden Enchclica
inen größeren Bannfluch gegen das Cabinet Lanza und gegen alle
Abgeordneten, welche das Gesetz votiren und zu dessen Ausfuhrung
eitragen, aussprechen. In dem Schriftstück foll das Klostergesetz
ür Null und nichtig erklärt und allen Katholiken verboten werden.
ich demselben zu fügen. Alle, welche Kirchenglüter kaufen oder an
»eren Verkauf theilnehmen, werden exlommuniirt.
Amerika. —
Newyot, 23. Mai. Die Modoc Indianer haben ihre
Ergebung unter der Bedingung angeboten, daß ihr Leben geschont
verde. General Davis bestand indessen auf unbedingterUnler—
verfung und drohte, wenn dieselbe nicht bis zum Frätag erklärt
jei, werde er den ganzen Siamm über die Klinge springen lassen.
— In Jo wa sind durch einen Organ furchtbare Verheerungen
ungerichtet. Menschen und Thiere wurden durch den Siurm in
die Luft emporgehoben und fortgeführt und Häuser und Fornin
ersiött. Mehre Menschen find umgekommen und biele vervundet
In San Salvator werden noch immer Erdstbse ver
purt. Der Regierungspalast, welcher die früͤheren ausgehalten
jat, ist eingestürzt. Viele Personen haben in Folge der Schcten