Full text: St. Ingberter Anzeiger

Ingberler Anzeiger. 
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der St. Fugberter UAnzeiger (und dat mit dem Hauploͤlatie verbundene Unierhaltungsblatt, mit der Diendtagt⸗ Donnerttagt · und Sonntag 
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Dienstag. den 20. Juli 337. 1873 
Deutsches Reich. 7Italieennn. 
Maunchéen, 25. Juli Graf Friedrich Holnstein, ein ver- k Room, 23. Juli. Im Vatican ist, man, wie „danfulla⸗ 
ommenes Suͤbjeci, von welchem fich seine Verwanden iängft los⸗ wissen will, in einiger Verlegenheit wegen der Kunde von de 
agt hatten, wurde durch Wahrspruch der Geschworenen des be⸗ Esicht des Pfarrere Santa Cruz, allda persönlich zuerscheinen 
erischen Banterons als Inhader kiner Dechaner Vant für dDer gute Pfarrer. ist nue gerüffelt, micht aber suspendirt worden, 
guldig rachtet und vom Gerichishofe ebenso wie feine übelbeleumum- efiadet sich also noch im Genusse seiner briesterucden Rehie und 
n Muschuldigen, Schneider Knippet und Meyoer Vrobegu je Privllegien. Untet welchem Vorwandesoll man ihn also von 
nen Jahr Zuchthaus berurtheiit. Von dieser Strafer wurden der Schwelle des Vaticans zurliweisen · 4464. 4.. 
de Mongie His durch die Unterfuchungehaft bereits derbußt Dirino“ will erfahren haben, Marschall Mollte hatke einein 
Altt. hochgestellten italienischen Militär geschrieben, daß er bald möalichfl 
in en cheneAus- Wien wird ·der A⸗gJgemeldeir⸗der nach Rom zu kommen gedente. 
rzoönig von Bayern sei zum Besuch der Uusbstellung —RGA 6.3 Spanien. ., 
A Zeitpunkt seiner Ankunft aber noch nicht befimmt; man nehme Madräd, 23. Juli. Die. Aufftändischen in Cartagena 
deran vaß er nicht min dem Deuijchen Kaifer zusammenireffen rüsten Schiffe, um die deutschen Fregatten anzugteifen.doch fehlt 
erOv i er Absicht des Besuchs — seine NRichtigleithat, 8 ihner an Watteln, da sie weder Offigiere, moch Waschini en, 
nissen wir micht, Daß König Tudwig nach dem Zufammentreffen noch Matrosen haben. Kein Offizier der spanischen Marine hat 
n onderen jnesttichen Häuptern und dem davpn gnzerirennlichen ih ihnen angeschlofsen, nd die Matrosen desertiren sortwährend. 
Zeremoniell leine besondere Sehnsucht hat, ist allbetannt, nicht Die Regierung in üͤberzeugt, daß sie alle gepangerten Scheffe durch 
ander aber hat die Geschichte ber bergangenen. Jahre gelehrt, die ireu gebliebenen. hölzernen Kriegss hiffe, die sie in Ferrol aus 
aß er seine politischen Entschließungen durch perfönliche Zu⸗rüftet, wieder erohern wird.“ In Malaga haben die beiden feind⸗ 
ind Abneigungen nicht beeinflussen laͤßt. 777777 85 üchen republicanischen Parteien, die um die Gewalt kampfen, das 
Ber ine 28. Jum. VDer Siaatsanzeiger“ publizirt ein Feuer gegen einander erdffnet. 
heseh wodurch dad Kriegegericht zu Diehß ausgehoben wind Dir Madrid, 26. Juli. Die deuische Fregalte hat die 
Zustuͤndigkeit des Kriegsgerichtes zu Straßburg erstredt sich nun Hefangenen von der „Vigilante“ in Cartagena in Freiheit gesetzt, 
uuf ganz Elsaß⸗Lothringen. da die Anführer den devtschen Consul uud seine Familie erschießen 
Aus Berdin wird der „Ostsee-Zig.“ geschrieben: Im und tein · Haus in Brand zu siecken drohten. Der Consul ist ein 
Minister ium des Innern wird für die nachfte, dandiagssession ein Spanier. —Die Aufstandischen haben zugesagt. daß fie bis zum 
dejehen wuns borbereitel, der die Aushebnag der“ offentlichen 28. ds. Mts. kein Schiff, auslaufen lassen wollen, damit die 
jrorleichnamse und anderen religibsen Prozefstonen bezweckt. üm Offiziere der deutschen Schiffe inzwischen Weisungen von ihrer 
d rdthige Maleriat zur Begrundung diescs. Gesehermurfeg zu Sgiernng einhonn Det üedeluische General. Gontreras soll ap 
ewinnen hat der Minssier des Innern die Polizeidehorden ver. die fremten Prächte ein Schteiben gerichtet haben, worin er 63 
inlaßt, detaillirte Berichte über die bei den diesjährigen Fron⸗ 33 hef det Arwee, von Murcig zu Wasser und zu Lan 
eichnamsprozessione r enexcesse ihm ein⸗ betitelt. 23 
enehroxessonen borgelommenen Streßenereest ihm eim dentuug dtr id, 261. Jul. Die Trubben— haben den Angrif 
Ems, 26. Juli. Kaiser Wilhelm ließ sich heuie Vor⸗ auf Valencia erdffnet. Das Feuer wurde heute Morgen nag 
mittag auf der Netzten Brunneppromenade noch sämmtliche hier heißem Kampfe abgebrochen; die Verluste sind zahlreich. Verstär— 
ur Kur weilende Offiziere vorsiellen und richtele an, jeden ein-tungen sind von hier abgegangen. 
elnen einige freundliche Worte. Nachmittags um 4 — erfolgte 
it Ahbreise zunächst nach Coblenz. Kaiser Wilhelm ist mit dem 
ẽrfolge seiner Kur außerordentlich zufrieden. (K. 3).. 
. Frankreich. 75— 
Paris, 28. Jull. Seit zwel Tagen ecirculiren hier dunkle 
herüchte. Es heißt, daß die Bonapartisten während der Bacanzen 
men Handstreich zu versuchen die Absicht haben. Den Royalisten 
chreibt man aͤhnliche Ideen zu. Die Anhänger von Thiers und 
e Republicaner sind in großen Besorgnissen. Die republikanische 
ainke hielt heute Versammiung. Der Antrag, vor den Vacanzen 
in Manifesi zu erlassen, wurde verworfen, dagegen das Projekt 
detreffs des VBankets für Thierts aufrecht erhalten. Der Tag selbsf 
ourde jedoch nicht festgesetzßt ... 
Paris, 25. Juli. In Meji⸗res haben gesiern Abend 
kuhesiorungen staitgejunden. Viele Leute schrien: „Es lebe Thiers!“ 
nige andere: „Es lebe Gambetta! Es lebe die Commune!“ 
bolizei und Gendarmen jagten die Menge auseinander-Dund ver⸗ 
sastelen ein paar Schreier. ünglüc ist daber weiher nicht dor⸗ 
elommen. —2 — 
Paris, 26. Juli. Telegramme aus Sedan melden;“ 
Zayern sind während des Marsches am Sonnenftich gestorben. 
8 fielen in Ohnmacht; davon haben sich 24 wieder erholt, 4 
leiben ald Kraute zuruck. (gFrf. 5535 J 
F Das„Journal de Paris“ beglüdt die Welt mit der tol- 
etischen Mittheilung, die Kandidatur Hohenzollern sei in 
e noch nicht ganz aufgegeben sie werde von den mißver⸗ 
en Carlistenchets und don gewissen- Mitgliedern— der · allen 
——— bezunfigt; der Pfarrer Santa Cruz sej an dem 
eligt. 
J VBermischt«e. 
F.St. Ingbert, 28. Juli. Sr. Maiestät der deutsche 
daiser haben an nachgenannie Personen die Kriegsdenlmünze von 
Stahl (für Nichtcombattanten) verliehen: 
Die H.H. Decan Duy, G.: Kraemer, He Kraemer, O. Krä 
mer, Pfarrer Krieger, Dr. Krieger, Landrichter Kieffer, Kaufmann 
Fritz Panzerbieser, Dr. Rint, Dr. Diehl (Ensheiny; 
die Frauen: Maria Kraemer, Octavia Kieffer, Elise Horn, 
Zlise Fischer, Kath. Seibert, Hed. Lind, Pfarr. Witiwe; — 
die Fräulein: Amalie Fink, Maria Ehrhardt, E!wira Ehr⸗ 
hardt, Laura Ehrhardt, Lina Sonn, Magd. Steinfeld, Emilke 
Rink, Clara Hauk, Lina Eisenacker, Maria Baron (ietzige Frau 
Morlo;3; 
die Schulschwestern: Laurentia Hetzler, Paula Hoffelder, Con⸗ 
stantia Jaeger, Ragd. Jochim, Gortulana Rölle, Remizia Fuhr⸗ 
mann; 
vie Franzislanerinnen: Herminia Forster, Gaudentia Hell, 
Valentine Weber. U 
Von der Sickinger Höhe wird der „Pf. Zig.“ unterm 28. 
d. gemeldet: „Wie belannt, wachsen die Arbeitslöhnt für den 
Qelonomen zu einer Hohe heran, die durchaus in keinem Verhält— 
nisse steht zu den Einnahmen desselben. Um diesem für den Land— 
nann sehr beklagenswerthen Mißstande zu begegnen, sucht man zur 
Reduzitung der Arbeitslohne und Atbeitszeit Maschinen zu ver⸗ 
wenden, die sich denn auch als ganz vortrefflich erweisen. So 
vitd dei uns z. B. fast allgemein die Dampfdreschmaschine ange⸗ 
wendetr·Auch besitzt jetzt Gerhardsbrunn, —das in Jeder Hinsicht 
als ein Musterort bezeichnet werden kann, eine Mähmaschine. Mit⸗ 
lelg derselben werden iu einer Stunde zwei Tagwerke Frucht ar—