Slt. Ingberler AAnzeiger.
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igs. S onntaa, den 23. Augunt11118173
Deutsches Reich.
München, 21. August. Wie wir vernehmen, wurde sofort
ei Beginn der Choleragepidemie von Sr. Maj. dem Könige dem
sorstande der k. Polizeidirektion außer einer entsprechenden Baar—-
mme auch eine Quantität Bettfournituren, Waschstücke ꝛc. über⸗
iesen, um damit in Nothfällen Hitfe zu leisten.
Muachen, 21. Aug. Wie wir erfahren, soll der Landtag
achdem die Cholera⸗Epidemie keine größere Ausdehnung dehier
munehaen den Anschein hat, auf Montag den 29. n. M. ein⸗
erufen werden. Sollten die Gesundheitsverhältnisse der hiesigen
zuadt wider Erwarter big dahin fich maupigen gestalten, so
urde der Landtag nach Vorlage ves“ Budgets dines Geschzes über
je Forterhebung der Steuern wieder vertagt werden. .
München, 21, Aug. Mit Rücsicht auf die durch Ein⸗
ihrung der Gewerbeordnung vom: 21. Juni 1869 in Bahern
oihwendig gewordenen Abänderungen wurde die Verordnung vomn
9. Januar 1865, die Ausübung der Heilkunde bett., einer Repi⸗
ion unterzogen. Di neue Verordnung, did. Schloß Berg, den
I. d. M., enthält die Neuregelung über die Niederlassungen und
xren Anzeigepflicht bei den Aerzten (Wundärzten, Augenärzten, Ge—
uurtshelfern und Zahnärzten), ferner die Berechtigung zur Führung
es Titels eines Landarztes, Chirurgen, magister chirurgiaoe,
zaders oder: Gesundheitsbeamten (offleier“de santé) mit dem Um
ange der Befugnisse dieser Persfonen'“ Die neue Verordnung tritt
ofort in Wirksamkeit· * WW
München, 21. Aug. Der deutsche Kaiser wird am 28.
M Morgen Ahr Von Gastein Abreifen und sich über Paffan,
cegensburg, Eger nach Berlin begeben. Im Hotel zum goldenen
ireuz in Regensburg ist bereits vom 28. auf 29, Nachtquartier
tellt worden.
München, 22. August. Die auf heute anberaumte Ver⸗
andlung der Nichtigkeltsbeschwerde der Adele Spitzeder ist auf
lnirag des Vertheidigers. welcher Kinsicht der Arten verlangte,
uf den 5. September vertagt worhen. eea— 1
München. »Die Regierung beabsichtigt dem Landtag einen
zesetzentwurf über Brandversicherung vorzulegen, durch welchen
etschiedene Neuerungen eingeführt werden sollen ;«u. a. will die
d. A. Z.“ wissen, es sollten Maschinen und andere in einem
jebäude dauernd angebrachte Einrichtungen, welche bisher im
iebrhein. Bayern als Theiled⸗s Gebäudes angesehen“ wurden
ind init diesem verfichert werden mußten, künftig der Mobiliar⸗,
ersicherung überwiesen werden. Anlaß dazu soll der Wuagsch fein,
ex Imms? ioryersic crungsanstalt das gefährliche Risilo für solche
jegenstände abzuehmen. J
. Saarbur'g, 18. Augüst. Wie sehr die Landwirihschaft
n Elsaß gepflegt wird, deweist, daß die si ben Kreise von Unter⸗
ahjeßß allein in diesem Frühjahr 60,090 Centner Saatlartoffeln
us der Pfalz und aus Trier bezogen häben, ebenso grotze · Mene
en von Pferdezahnmais. An Sommerfrucht für das nächste Jahr
dzieht der Kreis Zabern demnächst allein wieder 165. Scheffel
tobsteier Weizen und 116 Scheffel Probsteier Roggen. Auch
i Drainage macht neuerdings große Fortschritte, nur fehlt es
n Hilfssarbeitern. Die Gemeinde Schillersdorf im Kreis Zabern
tt allein 25 Hektaren Allmendgrund auf Gemeindekosten
Namiren.
Straßburg, 17. Aug. Nachdem Frankreich mit der
ihtreumg Eifaß -Lothringens an Deutschland die Freiheit des Ver⸗
rs zwischen dem Rheine, Rhone- und dem Marne-RheinKanal
erloren hat, denkt es ernftlich daran, dieselbe, wieder herzustelen,
nd zwar! durch Anlage eines Kanals, der die beiden genannten
näle auch auf französischem Boden mit einander verbinden soll.
der Rhein ⸗RhoneKanal zerfällt in drei Abschnitte, der erste, der
m 26. November 1832 eröffnet wurde, begreift die Linie, durch
he Straßburg mittels der Ill win dem Rhein und ju Berg
Mülhausen in Verbindung fieht; die zweite am 7rImn
30 eroffnete Theilstrecke bisdet die Linie von Mülhausen üder
„uüͤningen nach Basel. Diele beiden Lnien sind vollständig an
Dentschland übergegangen. Die dritte Theilstrecke, welche am 12.
Juni 1829 eröffnet worden ist, dient zut Verbiundung mit Mül⸗
jausen: mit Lyon durch den Toubs, die Saone nach dem Mittel-
neere, mit Paris durch den Kanal von Burgund, die Yonne und
zie Seine, mit Orleans, der Loire, den Ocean durch den Central⸗
ind Loire Canal. Der Marne⸗Rhein-Kanal, dissen Theilstrecke
wischen Nanch und Straßbuxg am 10. Oktober 1853 der Schiff⸗
ahrt eröffnet wurde, so daß von da an die Wasserstraße zwischen
Z„traßburg und Paris, 'zwischen dem' Mittel- und Atlantijchen
Neere fahrbar ist. soll Inun durch Leinen unweit der deutschen
Zrenze, in der Richtung zwischen Nanch und Besancon, herzustel⸗
enden Kaänalmit dem Rhein⸗Rhone-Kanal in außerdeutsche Ver-
indung gebracht werden. Die dazu noöͤthigen Kosten sind bereits
»ewilligt.“ Es schrint demnach doch, daß die Franzosen zu der
rinsicht kommen, daß es mit der Wiedereroberung von ElsaßLoth⸗
ingen nicht so geschwinde gehen witd.
Berlin 19. Aug. Die osmanische Reg'erung hat bei
drurp 500 Kanonen bestellt. Die Kanonen werden nach dem
trupp'schen Modell gegossen, welthes in der deutschen Artillerie
ingeführt ist.
Frankreich.
Paris, 22. August. Eine durch hiesige Blätter veröffent
ichte karlistische Note schreibt die Beschießung des mit der Flagge
des rothen Kreuzes bezeichneten Theiles von Bilbao einem Irrthum
u.“ Don Carlos onerlenne die Genfer Convention, nur ein Zu⸗
'all könne die Schüsse auf das französische Schiff gelenkt haben,
ie auswärtigen Schiffe würden auf's Strengste respectirt. Lizza⸗
rage hat in Plaseuria und anderwäcts Gewehrfabriken eingerichtet,
velche täglich 200 Schießgewehre liefern sollen.
Ein Schreiben ans Verdun meldet: ‚Ungeachtet der Ver⸗
nehrung der Aꝛpie hat sich das Aussehen unserer Stadt wenig
Jeändert. Geñeral' Manteuffel“ lebt sehr zurückgezogen, da die
Generalin und seine Kinder sich nicht in Berdun befinden. Be⸗
stimmtes über die Zeit, woͤ Verdun geräumt wird, ist noch nicht
abgemacht. Es ist jedoch wahrscheinlich, daß die Raumung am 7.
Zepiember beginnt und am 16. beendet sein wird. Ambulanz⸗
vagen treffen schon jetzt vsn Metz ein, um die krauken Soldaten
ibzuholen.“ n ——
Türkei.
: Die Verfolgungen, kderen Gegenstand die christliche Bevölkerung
in einem Theile Bogniens ist und bei denen sich nach allem An—
cheine; gerade die zum Islam übergetretenen Eingeborenen am
urgsten hervorthun, bikden den Gegeustand einer Adresse, welche
ein Comite bosuischer Christen in Alt-Gradisca an den Kaiser
bon Oesterreich sowohl, als an die Seuveraͤne und Regierungen
derSitznaturmächte gerichtet hat. Unter Darstellung des zu, er⸗
hduldenden Unge nachs und der Ohnmacht des türlischen Gouver—
eurs, demselben zu steuern, wird darin gebeten, die Vävte mögen
hren Einfluß bei der Pforte nufbieten, um den bosnischen Christen
ꝛie Exiiten; möglich zu machen, wobei besonders betont wird, daß
dieselden allen ihren Pflichten gezen den Sultan, als ihren Lan—
esherrn, loyal nachzukommen bereit seien. Diese Adresse ist aus
em kaiserlichen Cabinet an das Auswärtige Amt geleitet worden.
— Amerika.
Dem „Washingtoner Repuhlican“ wird aus Fort Blad in
kexas in- einem vom 18. Juli datirten Briefe geschrieben, daß die
ndianischen Raubeinfaͤlle in schredender Weise zunehmen. Es ver—
jeht kaum ein Tag, heißt es in dem Schreiben, daß nicht irgend⸗
vo der blulige Körper eines skalpirten Grenzbewohners, den sen⸗
zenden Strahlen der Sommersonne preiszegeben, aufgefunden
vird. Vieh und Pferde werden aus besölkerlen und bis dahin
ür durchaus sicher gehaltewea Ansiedlungen in die Wigwams der
Zurbaren oder in die' Haciendas der mit den Indianer verbündeten
Nex kaner getrieben. Tie Truzpen — 1000 Mann — welche
vor Kurzem bier in Garuison standen, sind in kleinen Detache⸗
nents durch das Land vertheilt und das Fort ist ganz ohne
davallerie, die in steter Bewegungist Ader trotzdem und obwesl